du musst kein schelchtes Gewissen haben;
ich habe mehrere Tierärzte in der Verwandtschaft und logo dann auch als Freunde und bei dem Thema sagen alle unabhängig voneinander, dass Katzen keine Rudeltiere sind wie Hunde. Und dass sie im Gegenteil immer viele Katzen behandeln, die zu mehreren in Wohnungen gehalten werden und deswegen körperli he Probleme bekommen, so etwas wie Magengeschwüre oder Hautekzeme etc..
Die Katzen würden sich draußen nur zum Jagen und Paaren treffen.
Es kann gut gehen,
aber so, wie das die Tierschützer immer propagieren, nur zwei Katzen, wäre aus dem Alltag einer Tierklinik einfach nicht haltbar.
Mein cousin (Niedergelassen) ist da besonders militant, der schreibt Tierschutzvereine aktiv an, wenn er erfährt, dass diese nur zu zweit vermitteln Er meint, das wäre eine Masche der Tiershützer, möglicchs viele los zu werden und die Besitzer hätten dann hinterher das Theater.
Ich bin so eine Mili-Tante. Ich hab hier zwei Kater in der Wohnung, die jeden Abend zusammen durch die Wohnung fetzen. Sie sitzen gerne zusammen auf der Fensterbank oder putzen sich gegenseitig den Pelz. Nach deiner Logik dürfte das gar nicht so sein...
Und nun zurück zum Thema. Ich habe hier auch ein sehr scheues Katerchen vom Bauernhof. Er mochte anfassen oder gar streicheln und hochheben anfangs gar nicht. Sogar die Spielangel hatte er in den ersten Tagen nur irritiert angefaucht. Als er begriffen hatte, wozu Spielsachen gut sind, hat er sich begeistert drauf gestürzt.
Aber das Anfassen, das hat schon länger gedauert. Er ist nie auf uns zugekommen. Er lag lieber zurückgezogen allein in einsamen Ecken, manchmal habe ich ihn den ganzen Tag nicht gesehen. Wir haben das unterbunden und alle Ritzen, Ecken und Löcher mit Pappe zugeklebt, damit er sich nicht mehr verstecken kann. Wir haben viel und lieb mit ihm geredet, haben uns auf den Boden gesetzt, vor allem beim Füttern, die Hand hingehalten, Leckerli um uns herum gelegt, damit er zu uns kommen MUSSTE und irgendwann ging das mit dem Anfassen. Im nächsten Schritt übten wir das Hochheben, immer nur kurz anheben, immer wieder, mehrmals am Tag, bis der Kater merkt: Aha, gar nicht so schlimm. Dann habe ich mir den Kater jedes Mal aufs Sofa geholt, wenn er wieder dazu neigte, sich zurückzuziehen. Es hat geholfen.
Inzwischen kann man ihn gut rumtragen. Er ist kein Kater, der sich auf deinen Schoß legt, aber er kommt inzwischen gerne mehrmals am Tag vorbei, um Köpfchen zu geben und sich streicheln zu lassen. Er sagt mir pünktlich zur Mittagszeit Bescheid, dass sein Napf leer ist.
Nun, wir haben unseren Weg gefunden, miteinander auszukommen. Ich würde mir zwar mehr kuscheln von ihm wünschen, aber das ist schon ok so.
Ich habe auch gezweifelt, ob es das richtige ist mit uns beiden. Ich würde ihn nicht mehr hergeben und hoffe, dass ich ihn bis zu seinem Lebensende bei mir behalten kann.
Natürlich ist es ganz allein deine Entscheidung, wie du weiter verfährst. Ich hoffe, meine Sicht hilft dir ein bisschen.
Ich empfehle dir die Videos von Jackson Galaxy, er ist Katzenpsychologe und hat zu jedem Problem mindestens eine Lösung:
https://www.youtube.com/user/TheCatDaddy66