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Kann man nur mit Drogen glücklich sein?

OnlyJacky

Neues Mitglied
Den ersten Kontakt zu Drogen hatte ich mit 13 Jahren. Sei es nun Alkohol, Gras, XTC, Amphe, LSD oder sonstiges spielt keine Rolle.
Ich bin männlich, 24 Jahre jung und bin seit einem dreiviertel Jahr "Sauber". Zuletzt habe ich es ein wenig übertrieben, indem ich viel mit Ecstacy und Amphetaminen herumexperimentiert habe, und zum Schluss nur noch depressiv war, denn nach dem "hoch" kommt bekanntlich das tief! Als ich im Internet mehr wissen wollte, warum man eigentlich depressiv wird, nach dem man Drogen nicht mehr nimmt, habe ich erfahren, dass mein Gehirn "leer" sei und ich erst einmal abwarten sollte bis sich die Glückshormone wieder hergestellt haben. Das habe ich... gewartet und gewartet. Ich kann heute von mir behaupten clean zu sein. Ich verspüre keinen drang mehr Drogen zu nehmen, aber jetzt mal im ernst... wie langweilig ist das denn bitte? Ich sitze den ganzen Tag Zuhause rum und mache immer denselben Mist. Glück verpüre ich auch so gut wie keines mehr!
Einerseits möchte ich weiterhin keine Drogen mehr nehmen, da mir bewusst ist, dass das nur meinem Körper schadet und ich womöglich noch depressiver werde, andererseits kann ich das "langweilige" Leben ohne Drogen nicht ganz so akzeptieren. Wahrscheinlich wäre es das beste für mich gewesen, nie in Kontakt mit Amphetaminen gekommen zu sein, denn dieses High Gefühl werde ich wohl für immer vermissen werden!
Ich schreibe hier, weil ich einfach nur mitteilen möchte, dass ich traurig bin und das obwohl ich clean bin. Klar, ich könnte jetzt noch ein paar Jährchen abwarten und sehen was passieren wird, dennoch bin ich mir fast schon sicher, dass es wohl immer depressive Phasen in meinem Leben geben wird. Ich beschäftige mich zurzeit viel mit der Frage nach dem Glück. Wie kann man glücklich sein ohne Drogen? Ist es vielleicht eine Frau zu haben, Kinder zu kriegen und einen gutbezahlten Job zu haben?.... Aber was ist mit den Leuten die sowas womöglich nie erreichen? Ist es für die Personen nicht wie von Gott gemacht worden, das sie eben Drogen nehmen sollten?... Ich suche Hilfe, ich möchte endlich glücklich sein. Denn ohne Glück fehlt mir der Antrieb, ein Teil der Gesellschaft zu sein. Eigentlich sind Drogen für mich keine Lösung mehr, ich brauche eine andere. Möglicherweise ist es eine nette Freundin, aber selbst da sehe ich fast schon schwarz. Das kanns doch nicht gewesen sein! Soll ich denn den rest meines Lebens dieses bedauerliche Gefühl in mich tragen und jede Woche eine depressive Phase haben?
Ich erwarte keine Tipps, ich wollte mich hiermit nur mal der Welt mitteilen. Eventuell geht es jemandem ähnlich, der aus dieser Situation der "Leere" herausgekommen ist und mir berichten kann was sich an seinem/ihrem Leben verändert hat.
Liebe grüsse und danke für eure Aufmerksamkeit, ich hoffe euch geht es besser :wein::(
 
G

Gast

Gast
Respekt, dass du seit einem 3/4 Jahr clean bist.


Gib deinem Gehirn Zeit, die Biochemie wieder in Ordnung zu bringen.Irgendwann kommen auf einmal die ersten kleinen Dinge ,worüber du dich wieder freust wie ein kleines Kind.

Arbeitest du? Falls nicht, wie sieht es jobmäßig bei dir aus? Wie ist dein soziales Leben? Hast du Freunde für Unternehmungen oder Hobbys um die Leere auszufüllen?
 
K

Käferin

Gast
Du kannst nur OHNE Drogen glücklich sein. Auf dem Weg zum Glück muss man lernen, die Realität so anzunehmen, wie sie ist. Und erwarte nicht das große Glück, den tollen Durchbruch, denn das Glück liegt in vielen kleinen Dingen.

Wenn du Abstand zur Realität brauchst, dann schaue dir Filme an, die dir gefallen, lese Bücher, betreibe ein kreatives Hobby. Bewußtseinsverändernde Substanzen zerstören dich früher oder später vollkommen und deine Umwelt mit.

Bau dir deine eigene Welt als Gegenstück zum tristen Alltag.
 
G

Gelöscht 55145

Gast
Es kann sein, dass man mit irgendwelchen Mitteln auch einen Zustand erzeugt, der einnen erfüllt und glücklich macht. Ich würde das nicht von Vornherein ausschließen. Wir brauchen ja bspw. auch gewisse Stoffe für unseren Organismus, um überhaupt effektiv zu leben und Leistung abzurufen.

Genauso gibt es auch Stoffe, die die Hirnleistung anregen oder den Körper in einen Zustand der Euphorie und Begeisterung versetzen. Das könnte man dann dazu nutzen um gewisse Aufgaben zu erfüllen. Ich finde sowas ziemlich interessant.

Viele schwafeln was von Realität. Dabei ist alles was passiert Realität egal ob es Droge ist, oder eine Interaktion mit anderen Dingen wie Menschen.
 

Erytheia

Sehr aktives Mitglied
Man sollte bei allem nie vergessen, das wir natürliche Lebewesen sind und alles was Körper und/oder Psyche in einen nicht natürlichen Zustand zwingt, hat Folgen. Psyche und Körper sind wie ein Datenspeicher - es wird nichts vergessen und jeder unnatürliche Eingriff wird auf eine Rechnung gesetzt, für die wir früher oder später zahlen und das nicht zu knapp.
 
K

Käferin

Gast
Mir persönlich hat es geholfen, zu akzeptieren, dass man oft nicht glücklich sein wird, weil das Leben einfach so ist, für jeden. Das Glück läßt sich dem Leben nicht abtrotzen, nicht erzwingen, nicht stehlen. Jeder Versuch, sich ein Stück Glück zu stehlen, führt unweigerlich in die Katastrophe.

Alles, was Euphorien erzeugt, führt früher oder später in ins Fiasko, nicht nur Alkohol und Drogen.

Es gibt Glücksmomente im Leben, aber das Glück ist immer vergänglich, nichts läßt sich so wenig festhalten wie das Glück. Freu dich auf die Glücksmomente, die kommen werden, und genieße sie ganz bewußt.

Sei stolz auf dich, wenn du es schaffst, ohne Alkohol und Drogen zu leben. Das ist nämlich eine Leistung, auf die man jedem Tag von neuem stolz sein kann.
 
G

Gelöscht 60940

Gast
Ich kann dich da gut verstehen.
War bei mir auch mal eine Zeit so. Das war mit 16/17, als ich in die erste WG einzog. Da gings eigentlich monatelang so durch, dass ich kaum mehr bis keine Erinnerungen an die Zeit hab. Als ich dann auszog, weil ich einfach psychisch nicht mehr konnte, und einfach nurnoch fertig war, da hatte ich dann auch diese "depressive" Phase.
Es war wirklich echt langweilig und ich dachte mir auch öfter "Man, du könntest jetzt mit jemandem unterwegs sein, dich zuballern und einfach nur richtig Spaß haben."
Nur so mal hier und da ein Bier trinken war irgendwie so... still.

Ich hatte da dann auch mit dem Kiffen aufgehört, was noch schwieriger war, weil wenn ich mich mit Freunden "auf ein Bier" getroffen hab sind sie meist einen buffen gegangen und kamen wieder und waren auf nem ganz anderen "Level" als ich. Zum einen fühlte ich mich ausgeschlossen und zum anderen kann ich mich an das Gefühl erinnern, das man hat, weil man einfach irgendwie alles so unfassbar witzig findet. (Zumindest hat das bei mir so eine Wirkung.)

Das ging dann Monate so. Und ich dachte irgendwann auch von mir, dass ich total langweilig geworden wäre. Dass ich mal soviel Spaß hatte und jetzt nurnoch immer wieder dasselbe mache.

Bis ich dann irgendwann mal, ich glaub das war Silvester letztes Jahr, wieder E's eingeschmissen hatte. Und es überhaupt nicht witzig war. Also ich hab nichts angestellt, aber da viel mir auf, dass es garnicht so viel Spaß machte. Es gab viele Momente bei denen ich dachte "Ich wünschte ich würde das nüchtern erleben." oder auch als meine Freundin zu mir sagte "Du weißt schon, dass du mich jetzt zum 15. Mal gefragt hast ob es mir gut geht oder?" und auch danach dachte ich "Man, das war so mega unnötig."
Danach hatte ich noch einmal einen Abend was genommen, das wirklich letzte Mal. Als ich fast eine Überdosis hatte. Ich bekam Schweißausbrüche, die Haut von anderen hatte sich verzerrt und ich sah die Muster die auf der Decke waren auf ihnen, meine Englischlehrerin stand neben mir und kam immer auf mich zugerast und ich fing an hysterisch zu lachen. Meine Augen und mein Herz taten weh. Es war überhaupt nicht lustig.

Das war so eine Erfahrung die man dann mal macht und find es auch nicht mehr langweilig, dass ich "normal" mein Bier trinke und nach Hause gehe. Wenn man einmal in einer Ecke sitzt und anfängt zu beten, dass man nicht krepiert, dann hat man schon so einen Punkt erreicht bei dem man das sagen kann.

Heute hab ich halt andere Prioritäten.

Was die depressive Episode angeht, das musst du halt irgendwie durchstehen. Meine ging glaube ich 1 1/2 Jahre lang. ich fühlte mich vollkommen teilnahmslos und irgendwie war garnix interessant. Ich war traurig, dass ich mich nicht über kleine Dinge freuen konnte. Aber das kam mit der Zeit.

Was ich damals anfing und auch heute immer mache, wenn es mir schlecht geht, mich etwas bedrückt oder etwas nicht einordnen kann. Zieh schnell die Schuhe an und eine Jacke und geh eine Runde spazieren. Ich nehm oft auch Musik mit. Manchmal reicht auch Stift und Papier um kurz etwas aufzuschreiben.
Ich fühl mich nach dem Spaziergang nicht fröhlicher oder ausgelassener, aber ich bin einfach etwas fokusierter.
Vorallem lasse ich meine Gedanken während des Spaziergangs nicht zu dem Problem schweifen, sondern schau mich nur um was ich so seh, oder hör der Musik zu.

Glücklich sein ist relativ, und wenn dann ist es nur ein Gefühl von vielen. Mal ist man traurig, mal ist man wütend, mal ist man genervt, mal ist man antriebslos, mal ist man total motiviert, manchmal auch total unmotiviert, und manchmal ist man glücklich.
Momente in denen man glücklich ist, die kommen und gehen. Genau wie Gefühle der Traurigkeit, Wut, etc.

Man stellt sich immer vor, dass "glücklich sein", ein Lebensziel ist. Dass man nur den Punkt erreichen muss und dann wird es für immer sein. Das stimmt nicht. Glücklich kannst du morgen werden, und übermorgen schon wieder traurig.

Gefühle sollten nicht deine Priorität sein, denn sie sind was wir empfinden, nicht was wir erreichen. Du kannst natürlich Familie, kleines Haus mit Golden Retriever haben, aber das bedeutet nicht dass dich das auch glücklich machen wird. Vielleicht wird dich etwas traurig machen. Weil du eine Hypothek für dein Haus aufnehmen musst. Weil der Hund Knochenkrebs hat. Weil der Nachbar dir über die Petunien, die du im Frühjahr im Vorgarten eingepflanzt hast, mit dem Auto gefahren ist. Weil deine Frau sagt "Du sollst mehr arbeiten, weil wir mehr Geld brauchen. Du sollst aber auch weniger arbeiten, weil ich mehr Zeit mit dir möchte." All das kann passieren. Aber das bedeutet nicht, dass du nicht glücklich sein kannst, wenn du es dir abends auf dem Sofa gemütlich machst, du mit dem Hund fangen spielst, wenn du die Petunien im Frühjahr einpflanzt.

Das ist halt alles flüchtig, deswegen sollte man "Glück" oder "glücklich sein" nicht auf ein Podest stellen. Die Dinge sind wie sie sind.
 
D

dove

Gast
Was ich mich immer frage: Wie kommen die Leute an Drogen?
Ich erwarte jetzt hier keine Antwort - Die Frage ist eher rhetorisch gemeint.

Aber seit ich 13 bin wollte ich schon immer einmal etwas probieren, aber außer maximal Gras probieren (auch erst mit 20), was eher beruhigend wie ein guter Tee wirkt und überhaupt nicht pusht dass alles bunt ist oder man Spaß hat und schnell tanzen will, habe ich noch nie etwas probiert.

Ich glaube man muss verdammt Glück haben die richtigen Leute zu kennen. Ich kenne nur Leute, die eher pflanzliche Sachen bevorzugen.
Aber gerade all die pushenden Dinge nicht.

Ich finde mich selbst oft langweilig und denke oft überhaupt Drogen zu nehmen, dass ich jetzt lieber drauf wäre :D
Aber wenn man keinen Zugang hat, dann ist es schwer.
Ist ein bisschen so wie mit Sex früher: Ich wollte unbedingt Sex haben früher, aber wenn man Niemanden kennt usw dann wird es schwer und man will die Person ja auch attraktiv finden und mögen.
Klar kann man mit "Irgendwem" Sex haben um sagen zu können, dass man nun Sex hatte, aber...
Und genauso kenne ich natürlich auch die Ecken wo Leute was verkaufen...aber einfach so wildfremde ansprechen? Ist mir auch zu merkwürdig. Meist läuft sowas doch über Bekannte.
Ein weiterer Grund warum ich gern ein Popstar wäre...die haben freien Zugang ♡

Immerhin nehmen sogar Politiker Crystal Meth.

Zum TE: Wenn du depressiv bist, dann hilft Therapie.
Substanzen sind nicht zur Selbstheilung gedacht.
 

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