Nordrheiner
Sehr aktives Mitglied
Liebe Gast-Schreiberin,
Deinen Mann mit dem Hinweis auf den sicheren Hafen kann ich sogar verstehen.
Jedoch empfinde ich Deinen Mann als einen Menschen, der sich auf unrealistischem und sehr ungesundem Wege befindet. Auch wenn wir unseren Partner sehr lieben, gibt es keinen Anspruch darauf, dass der Partner bei allem was er tut und denkt „uns“ einbezieht bzw. an "uns" denkt.
Auf was könnte sich so ein Anspruch gründen???? Ich kenne keine Anspruchsgrundlage.
Was Dein Mann machte, war eine idealisierte Vereinnahmung Deiner Person. Liebe hat immer etwas mit Freiheit zu tun. Man kann jederzeit die Freiheit wahrnehmen und zur Beziehung „nein“ sagen. Wenn diese Freiheit nicht vorhanden ist, dann zweifel ich auch an der Liebe. Dann rede ich eher von einem Besitzverhältnis.
Auch wenn ich mich wiederhole: Aus meiner Sicht bist du mit der schwierigen Situation gut und respektabel umgegangen. Was Dein Mann gefühlsmässig verunsichert ist die Erkenntnis, dass seine Vorstellung von Liebe falsch ist. Er ist nur noch nicht auf den Begriff „Besitzverhältnis“ gekommen. Seine bisherige Sicherheit „sicherer Hafen“ beruhte auf der gefühlten Vorstellung, Dich zu besitzen. Liebe sucht das Wohlergehen des Partners und versucht nicht, ihn zu besitzen.
Dein Mann glaubte bisher, dass er Dich besitzt. Jetzt hat er gemerkt, dass ihm sein Besitz nicht sicher ist, weil dieser Besitz weglaufen kann. Nicht Du bist schuld an der Situation – sondern die falsche weil unrealistische Vorstellung Deines Mannes.
Ich denke, Eure Krise ist eine sehr gute Chance dafür, dass bei Deinem Mann das Denken in besitzenden Kategorien ausgetauscht wird gegen ein Denken in den Kategorien der Liebe.
Vielleicht hilft es Dir wie ihm, wenn ihr gemeinsam das Buch von Erich Fromm lest: „Die Kunst des Liebens“. Dieses Buch zu lesen ist meine dringende Empfehlung besonders für Deinen Mann.
Wenn ihr das Buch gemeinsam lest, schafft ihr euch eine schöne Gemeinsamkeit und könnt die Erkenntnisse aus dem Buch während des Lesens gleich besprechen. Dieses gemeinsame Besprechen ist eine tolle Sache, wenn man an der Beziehung arbeiten möchte.
LG, Nordrheiner
Deinen Mann mit dem Hinweis auf den sicheren Hafen kann ich sogar verstehen.
Jedoch empfinde ich Deinen Mann als einen Menschen, der sich auf unrealistischem und sehr ungesundem Wege befindet. Auch wenn wir unseren Partner sehr lieben, gibt es keinen Anspruch darauf, dass der Partner bei allem was er tut und denkt „uns“ einbezieht bzw. an "uns" denkt.
Auf was könnte sich so ein Anspruch gründen???? Ich kenne keine Anspruchsgrundlage.
Was Dein Mann machte, war eine idealisierte Vereinnahmung Deiner Person. Liebe hat immer etwas mit Freiheit zu tun. Man kann jederzeit die Freiheit wahrnehmen und zur Beziehung „nein“ sagen. Wenn diese Freiheit nicht vorhanden ist, dann zweifel ich auch an der Liebe. Dann rede ich eher von einem Besitzverhältnis.
Auch wenn ich mich wiederhole: Aus meiner Sicht bist du mit der schwierigen Situation gut und respektabel umgegangen. Was Dein Mann gefühlsmässig verunsichert ist die Erkenntnis, dass seine Vorstellung von Liebe falsch ist. Er ist nur noch nicht auf den Begriff „Besitzverhältnis“ gekommen. Seine bisherige Sicherheit „sicherer Hafen“ beruhte auf der gefühlten Vorstellung, Dich zu besitzen. Liebe sucht das Wohlergehen des Partners und versucht nicht, ihn zu besitzen.
Dein Mann glaubte bisher, dass er Dich besitzt. Jetzt hat er gemerkt, dass ihm sein Besitz nicht sicher ist, weil dieser Besitz weglaufen kann. Nicht Du bist schuld an der Situation – sondern die falsche weil unrealistische Vorstellung Deines Mannes.
Ich denke, Eure Krise ist eine sehr gute Chance dafür, dass bei Deinem Mann das Denken in besitzenden Kategorien ausgetauscht wird gegen ein Denken in den Kategorien der Liebe.
Vielleicht hilft es Dir wie ihm, wenn ihr gemeinsam das Buch von Erich Fromm lest: „Die Kunst des Liebens“. Dieses Buch zu lesen ist meine dringende Empfehlung besonders für Deinen Mann.
Wenn ihr das Buch gemeinsam lest, schafft ihr euch eine schöne Gemeinsamkeit und könnt die Erkenntnisse aus dem Buch während des Lesens gleich besprechen. Dieses gemeinsame Besprechen ist eine tolle Sache, wenn man an der Beziehung arbeiten möchte.
LG, Nordrheiner