Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Jobwechsel macht mich Krank

BoBo2022

Neues Mitglied
Hallo Zusammen,

ich habe schon einiges hier gelesen. Ich finde jedoch nicht was auf meine Situation passt.
Ich stehe mir glaube ich selbst im Wege. Ich weiß nicht weiter und je länger ich warte wird es immer schlimmer.
Ich versuche meine Situation verständlich zu Beschreiben.



Ich bin 36 Jahre alt und arbeitete seit meiner Lehre in einem großen Industriedienstleister der Europaweit vertreten ist.

Ich hatte in meiner Single Zeit die Möglichkeit mich auf verschiedene Standorte versetzen zu lassen und auch wieder zurück zu kommen, ohne die Firma zu wechseln.

Ich war ein sehr guter Handwerker, habe meine Arbeit gelebt und gemocht und war sehr geschätzt.

Nach der Geburt meiner Tochter vor 10 Jahren, Habe ich mich zurück in die Heimat versetzen lassen. Ich habe dann ein internes Angebot bekommen die Konstruktionsleitung, als Dienstleister für ein großen Konzern zu machen, wo ich schon viele aus der Vergangenheit kannte. Nach sehr stressigen Phasen und vielen Veränderungen, die ich eingebracht habe, habe ich meinen Weg gefunden. Ich habe wiederum meinen Job gelebt und geliebt. Bei meinen Mitarbeitern und den Kunden war ich sehr geschätzt und der erste Ansprechpartner, wenn es unter anderen um die Problemlösungen ging. Ich war immer noch im alten Unternehmen.



Unser interner Projektleiter sollte in Rente und ich habe das Angebot bekommen seine Stelle einzunehmen. Ich nahm die an, musste aber noch ein Jahr warten. Eine Mega Stelle. Zwar auch sehr stressig, aber erfüllend.

Ich war wieder sehr geschätzt in der Firma Deutschlandweit und hatte ein sehr sehr großes Netzwerk. Ich fühlte mich gebraucht. Es war schön. Ich war immer gut drauf und sowohl privat als auch beruflich. Selbst an meiner Meisterschul haben die mich unterstützt.



Nach der Geburt meines zweiten Kindes, vor einem Jahr, überkam mich ein Gefühl der Vernunft. Ich dachte…. Ich muss mehr zu Hause sein etc. Ich hatte meinen Fokus nur auf dem privaten.

Das Unternehmen (Kunde), hatte dann eine offene Stelle in einem weniger Verantwortungsvolleren Bereich auf der ich angesprochen wurde. Ich würde dann zum Kunden wechseln, auf dem Standort, auf dem ich, seit vielen vielen Jahren treu bedient habe. Jedoch als Dienstleister.

Kurz bevor ich die Stelle als Leiter in der ehemaligen Firma antreten sollte, habe ich die Stelle beim Kunden angenommen. Mein Bauchgefühl war sehr schlecht, aber die Vernunft hat gesiegt.



Plötzlich kam alles anders. Als ich angefangen habe und meine Stelle beim Kunden angetreten habe, waren die neuen MA nicht mehr so begeistert das ich den Job mache. Neid, mangelnder Informationsfluss, schlechte Einarbeitung, Chef der mich einstellte wechselte in eine andere Position, etc. Meine ehemalige Firma und die Kollegen sah ich jeden Tag wieder und hatte eine große Reue. Das Verhältnis ist immer noch gut.

Jedoch im neuen Unternehmen kam ich mir vor wie der Überläufer, der Staatsfeind. Meine Motivation ging runter, ich kam mir überfordert, nicht akzeptiert und alleine gelassen vor. Ich habe viel mit meinem Vorgesetzten gesprochen und habe dann eine Aufgabe im Projektgeschäft erhalten. Jetzt betreue ich meine alte Firma und sehr viele Fehler. Das tut weh. Man will es lieber wieder in die Hand nehmen. Aber jetzt ist man auf der fordernden Seite.



In der Zwischenzeit wurde ein neuer Leiter des Standorts gefunden und ein neuer Bauleiter, der die Aufgaben übernimmt. Ich befinde mich seit der Annahme des Jobs in Psychologischer Behandlung. Jetzt bin ich schon knapp über ein Jahr auf meinem Posten. Es fällt mich immer noch schwer mich zu integrieren. Mit der alten Firma zu arbeiten tut immer noch weh. Mir fällt es schwer mich in die Systeme einzuarbeiten und meine Arbeit mit Freude abzuarbeiten. Das Unternehmen will mich halten trotz meiner schlechten Situation halten.



Ich weiß nicht was ich machen soll. Ich habe eine Super Bezahlung, bin früh daheim, habe viel frei. Vieles spricht dafür hier zu bleiben. Aber ich verstehe nicht, warum ich mir so schwertue. Meine Familie leitet, mein Privatleben leitet, ich leide.

Ich hoffe immer das es besser wird. Es spielt sich soooo viel in meinem Kopf ab.

Ich habe meinen Stolz verloren, mein Standing bei den Leuten, mein Gesicht, habe schwäche gezeigt. Mittlerweile bin ich weder im neuen noch im ehemaligen Betrieb geschätzt und gelte als Lachnummer. Ich bin verzweifelt. Ich habe auch meinen alten Betrieb ordentlich vorm Kopf gestoßen. Außerdem habe ich schonmal kontakt zum alten Chef aufgenommen, jedoch wartet er schon seit Monaten auf eine Antwort weil ich Angst habe.

Wie seht ihr die Situation??? Was soll ich machen???

Ich hoffe ich habe meine Situation einigermaßen verständlich geschildert.

Ich kann nicht schlafen und sehe meine Familie und mich gefährdet. Ich bin mittlerweile psychisch am Ende. (Burnout etc.)

Wenn wechseln, dann ganz weg und nicht überlaufen zum Kunden.

Jedoch bereue ich es, weil mein ehemaliger AG mich gefördert, Ziele hatte, Pläne hatte und ich ganz gut oben da Stand. Jetzt ist alles Weg. Und mein Ruf kommt nie wieder.

Ich bitte euch die Situation mal einzuschätzen. Ich komme nicht mehr weiter und weiß nicht was ich machen soll.
 

tonytomate

Sehr aktives Mitglied
Ganz ehrlich? Du hattest ein erfülltes Leben und bist immer gut bezahlt worden. Erfreue Dich an dem was du hast. Die Vergangenheit ist vergangen, hänge ihr nicht hinterher.

Bei mir war es die letzten 30 Jahre so schlimm, dass ich oft überlegt habe, ob ich gegen einen Brückenpfeiler oder auf die Arbeit fahre. Soweit bist du aber noch nicht oder? Die Erlösung fand ich in Teilzeit. Mach's wie ich, erfreue dich an deinem Privatleben und nicht an der Arbeit. Heutzutage gibt es einen Konkurrenzkampf, das ist nicht mehr schön. Dabei gewinnt man im Leben keinen Preis. Am Ende ist nur der Tod.

Tu doch einfach kündigen, lebe in den Tag rein, hau die Ersparnisse auf den Kopf. Alles, was man im Leben erwirtschaftet hat, landete in der Tonne.
 

Alicia_p77

Aktives Mitglied
Also du hast gewechselt weil du weniger Stunden arbeiten wolltest und dich mehr aufs Private (2. Kind) fokussieren wolltest, und jetzt fühlst du dich beruflich nicht mehr so geschätzt wie früher und darum kannst du das Private auch nicht mehr genießen, obwohl du im neuen Job mehr frei hast?

Versteh ich das so richtig?
 

Alicia_p77

Aktives Mitglied
Du identifizierst dich auf jeden Fall viel zu sehr mit deiner Arbeit.
Denke nicht, dass du der "Staatsfeind", eine "Lachnummer" oder sonstiges bist, nur weil du das Unternehmen gewechselst hast.

Das spielt sich bestimmt alles nur in deinem Kopf ab, weil du dich eben viel zu sehr über die Arbeit definierst.

Es ist normal, die Arbeitsstelle zu wechseln, vor allem wenn dabei mehr Gehalt, weniger Arbeitsstunden, kürzere Anfahrtszeit oder sonst irgendein Benefit dabei rausspringt.

Konzentrier dich gedanklich mehr auf deine Familie, deine Kinder....
Geniesse es, dass du jetzt mehr Zeit mit ihnen hast.

Andere werden dich eher beneiden statt dich als Lachnummer zu sehen.

Man muss seinen Job nicht "leben" und sich darüber definieren.
Das machen wohl die allerwenigsten Menschen......

Konzentrier dich auf deine Familie und steck deine Energie und deine Gedanken dort rein :)
 

Lavendelgrau24

Aktives Mitglied
Ich habe deinen Text anders aufgefasst - es liegt ja nicht am Job. Sondern an den Kollegen und dem Umfeld.

Man sollte absolut daran denken, dass man 8 bis 10 Stunden täglich in der Arbeit verbringt. Daher sollte es einem da nach Möglichkeit auch gut gehen ;)

Wenn die neuen Kollegen blöd sind, der Job nicht so wie gehofft - bringt dir auch die Mehrzeit Zuhause wenig. Denn die Gedanken an den Beruf nimmt man mit nach Hause. Und es graust einem vor jedem Montag, den man wieder los muss.

Mein Rat: wieder in die alte Firma wechseln. Vlt tut sich ein anderer Job auf. Was bringt mir alles Geld der Welt und mehr Zeit Zuhause, wenn meine tägliche Arbeit mich unglücklich macht.
Der alte Arbeitgeber nimmt dich garantiert zurück, wenn die Umstände passen. Das hat nichts mit verlorenem Ruf zu tun: jeder schaut sich mal nach anderen Stellen um. Das ist normal.
 

BoBo2022

Neues Mitglied
Hallo,
Erstmal vielen lieben Dank für eure Antworten.
Mit dem Gedanken wieder zurück zum alten Arbeitgeber zurückzukehren hatte ich auch auf dem Schirm. Jedoch habe ich es mir glaube ich im Laufe der letzten Monate nicht gut getan mit der ehemaligen Firma. Ich hatte den Chef schonmal angerufen. Er hatte mir dann ein Angebot in einer anderen Stadt gemacht und ich lasse ihn schon paar Monate mit meiner Antwort sitzen. Ich bin einfach nicht mehr Entscheidungsfähig und völlig überfordert mit allem. Ich bekomme nichts mehr auf die Reihe. Die Familie die Freunde und ich leiden sehr. Ich bekomme keinen Ausweg mehr hin. Grundsätzlich lassen mich hier alle relativ in Ruhe. Aber ich bekomme keine Beziehung zum derzeitigen hin. Wie ein Fremdkörper. Bei alles läuft es gut. Bei mir nicht. und das schon seit einem Jahr.

Den Job "Leben" ist wohl der falsche Begriff. Ich entnahm mir eher mein positives Feedback, was geschafft zu haben, Stolz auf das zu ein, Anerkennung zu haben, was besonderes zu sein. Quasi keine Nummer im System zu sein.

Immer mehr verstehe ich die Welt nicht mehr. Viele Türen verschließen sich allmählig.
Diese Entscheidung hat mich komplett aus dem Leben geworfen. Ich denke das auch die Geburt eines 2. Kindes damit zu tun hat. Es waren zu viele Veränderungen auf einmal. Ich will hier nicht sein. Dann der Jobwechsel. Mein ganzes Leben verläuft so überhaupt nicht wie ich mir das wünsche.

Ich habe nur noch Angst. Angst vor Veränderung, und vorm Scheitern.

Das Gefühl das alte Team im Stich gelassen zu haben , für das man der gute Vorgesetzte war, macht mich fertig. Die Türen sind zu und ich komme damit nicht zurecht.
Wegen mir mussten die sich verbiegen und schauen das es läuft.
Jetzt macht man Handlangerarbeiten und umgibt sich mit komplexen Systemen und alles dauert.
So gute Kollegen wie das alte wird sich so schnell nicht mehr finden. Waren wie eine Familie und haben die fettesten Projekte durchgezogen. Und alle haben hinter mir gestanden. Wie Konnte man nur so eine schwerwiegende Entscheidung treffen? Und seit dem bin ich so am Boden zerstört das man im Anschluss nicht den Hintern hoch bekommen hat. Und das immer noch. Mir fällt nichts mehr ein. Nirgends habe ich Anerkennung. Nur noch Mitleid. Katastrophe. Habe mich im Beruflichen gefühlt mega abgestuft. Mir fällt es schwer mich mit der Situation abzufinden.

Ich danke euch
 
Zuletzt bearbeitet:

Anzeige (6)

Autor Ähnliche Themen Forum Antworten Datum
D Jobwechsel Hilfe Beruf 8
D Jobwechsel? Beruf 4
H jobwechsel zum Homeoffice job Beruf 9

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben