Das ist doch wohl übertrieben, den Jungen gezielt auf SM Seiten hinzuweisen.
Es handelt sich nicht um eine SM Seite. Bevor man über etwas urteilt, sollte man da nicht wissen, um was es sich handelt?
Er ist dabei seine Sexualität zu entdecken und weiß noch gar nicht ob er sich zu Männlein oder Weiblein hingezogen fühlt. Da muss der Vater ihm doch nicht noch erklären wie wundervoll harter Sex ist. Der Sohn wird nach seiner Testphase selbst wissen, worauf er steht. SM muss ihm nicht noch besonders schmackhaft gemacht werden.
Es geht nicht darum, ihm SM oder Homosexualität schmackhaft zu machen. Das ist sowieso Quatsch. In beiden Fällen handelt es sich um eine Neigung, die entweder vorhanden ist oder nicht.
Aber er war nun mal auf den entsprechenden Seiten und seine Reaktion zeigt, dass er sich dafür schämt. Anstatt ihn mit seinen Fragen und Zweifeln allein zu lassen, kann man ihm Seiten nennen, wo verantwortungsvolle Erwachsene ihm dabei helfen können, das Gefühlswirrwarr wieder in Ordnung zu bringen. Der Vater kann und will das offensichtlich nicht.
Soso, deiner Meinung nach kann man wohl nicht früh genug mit Pornos anfangen. Wie wärs mit einem Schulausflug in ein SM studio? Wäre das nach deinem Geschmack?
Sorry, aber irgendwie pervers, deine Einstellung.
Sorry, aber das geht an meinem Beitrag völlig vorbei. Lies ihn noch mal und versuche, ihn zu verstehen.
@ Vater
Ob du das nun für pervers hältst oder nicht, steht gar nicht zur Debatte. Wenn dein Sohn diese Neigungen hat, wird er diesen Weg gehen. Seine Sexualität geht dich sowieso nichts an. Du diskutierst sicher auch deine Vorlieben nicht mit ihm.
Natürlich kannst du jetzt eine große Sache draus machen und deinem Sohn zeigen, wie krank und abartig er ist, weil er sich für Dinge interessiert, die du nicht verstehst. Fragt sich nur, was du deinem Kind damit auf lange Sicht antust.
Du kannst aber auch einfach erwachsen handeln und akzeptieren, dass dein Sohn am Anfang seiner sexuellen Entwicklung steht und nun versucht herauszubekommen, was ihm Spaß macht. Dazu gehört es zwangsläufig, dass man auch mal Sachen ausprobiert, die einem eigentlich nicht liegen. Um sich selbst zu finden, sollte man Menschen haben, mit denen man über alles reden kann. Da halte ich dich nicht für den richtigen Ansprechpartner, weil du keine unvoreingenommene Ansicht hast und deinen Sohn am liebsten über Biegen und Brechen dazu zwingen möchtest, sich ausschließlich für die Dinge zu interessieren, die du für annehmbar hältst. So wird es aber nicht sein. Er geht den Weg, den er gehen muss.
Ich habe beruflich täglich mit Männern zu tun, die sich nicht trauen, ihre eigene Sexualität auszuleben. Das führt einfach nur zu unglaublichem Leid. Diese Männer sind in allen Gebieten ihres Lebens unglücklich. Aus meiner Erfahrung heraus kann ich dir sagen, dass man das Leben seines Kindes zur Hölle macht, wenn man glaubt, nur die eigenen Ansichten und Vorlieben wären gesund und richtig.
Dass du nicht verstehen kannst, wie Menschen sich Schmerzen zufügen können, liegt doch in erster Linie daran, dass es ein gesellschaftliches Tabu ist und nicht daran, dass du dich je ernsthaft damit auseinander gesetzt hast. Aber es ist letztendlich auch egal, wie du das beurteilst. Viel wichtiger ist es, dass du deinen Sohn stark und selbstbewusst machst, damit er sich in der Welt behaupten kann. Und dazu gehört auch, ihm die Freiheit zum Ausprobieren zu geben. Das heißt keineswegs, alles zu akzeptieren, sondern eher zu verstehen, dass alles reizvoll sein kann.
Es gibt viele Kinder, die sich im Internet diese SM-Videos reinziehen. Nicht, weil sie diese Neigung haben. Der Grund dafür ist ein völlig anderer. Es ist das einzige Tabu, das diese Kinder noch brechen können. Zu einer Zeit, da im Fernsehen bereits am Nachmittag schon halbe Pornos laufen, sind diese im Internet reizlos geworden. Was wäre denn passiert, wenn du ihn bei einem normalen Porno erwischt hättest?
Früher war ornanieren etwas Verbotenes, etwas Anrüchiges, etwas, womit man die Regeln der Eltern übertreten konnte. Wenn ein 12-Jähriger heute die Sache in die eigene Hand nimmt, bekommt er Aufklärungsbücher und möglicherweise noch Tipps. Da ist der Reiz verloren.
Während Ornanieren im Jugendalter dazu gehört und auch vor 20, 30 Jahren keine Kinderseele wirklich verletzt hat, ist das bei SM etwas Anderes. Ich denke, das überfordert die Psyche eines Kindes und die Gesellschaft zieht da in der Tat gerade Menschen heran, die nicht mehr verstehen, wo die Grenzen anderer beginnen und dass man diese nicht überschreitet. Darum ist es so wichtig, dass wir mit den Kindern gerade auch über SM reden, wenn sie daran Interesse zeigen, damit wir ihnen sagen, dass es dabei nicht um Gewalt sondern um Leidenschaft geht, dass all diese Dinge im gegenseitigen Einvernehmen passieren und dass man Lust verschafft und erhält. Wie willst du das deinem Sohn vermitteln, wenn du solche Vorurteile hast? Du treibst ihn eher weiter in eine Sache hinein, die ihm vielleicht gar nicht liegt, die aber so ziemlich das letzte Tabu ist, das er noch brechen kann.
Man bekommt ein Kind, einen Jugendlichen von einer Sache gerade dann nicht weg, wenn man es als pervers, krank und abartig bezeichnet. Das schürt sehr viel eher das Interesse noch an. Darüber solltest du mal nachdenken.
Tuesday