Ist mein Sohn pervers?

Die Gedanken die Du zum Schwulsein hast, da kann Dir keiner was abnehmen. Entweder Du siehst irgendwann, was IST oder Du fährst Kopfkino was ANGEBLICH ist.

Was ich aber verstehen kann ist Deine Beunruhigung wegen der SM Sache. Ich meine, bei einem Kind sollte man da hellhörig sein. "Nur schwul" würde bedeuten das er langsam anfängt Jungs hinterherzugucken. Relativ harmlos, und noch nicht sehr aufgeladen, so wie andere Jungs sich vorsichtig nach Mädchen umschauen. Das was Du beschreibst ist da ein ganz anderes Kaliber.

Ich will auch nichts aus dem Hut zaubern, möchte aber dennoch darauf hinweisen das Erniedrigungsphantasien in manchen Fällen auch Bestandteil von Selbsthassproblemen oder sogar psychischen Erkrankungen sein können. Eine befreundete Familie von mir hatte einen schwulen Sohn - hatte, denn er hat sich umgebracht. Er hat sich selbst für sein Schwulsein verachtet, abgrundtief, das hatte er in seinem altehrwürdigen Elternhaus so gelernt, und auch gleich die Abstrafung in Form von härtesten Praktiken organisiert. Er war sogar ins Ausland gezogen, um in einer Metropole noch heftigere Angebote finden zu können. Als er so ziemlich alles durch hatte hat er die ultimative Selbstbestrafung durchgezogen - aufgehängt.

Weiterhin KANN so etwas auch die Reproduktion schlimmer Erfahrungen sein ("ich bin Abschaum und will auch so behandelt werden"). Von Familiengewalt (auch psychisch/Angstklima/Überstrenge) über Mobbing bis hin zu Missbrauch ist hier vieles denkbar.

Und zuguterletzt sieht man solche Zwangsphantasien (gefoltert/vergewaltigt werden) auch bei manchen Psychosen, hier muss man allerdings sagen dass Lustempfinden idR nicht dabei ist (er onaniert ja).

Schau ehrlich hin, nach allen Seiten, und wenn es nur ist um solche schlimmen Dinge auszuschliessen.

Ich finde man muss hier grundsätzlich zwei, drei Problematiken von einander trennen.

Die eine "Problematik", die eigentlich gar keine ist, sind seine sexuellen Neigungen. Die sind grundsätzlich kein Problem und seine freie Entscheidung. Da wurde schon genug drauf eingegangen.

Die andere, auf die hier mMn noch nicht genug eingegangen worden ist, ist sein ALTER.

Es wird hier teilweise in der Tat hier so geschrieben, als würde es sich um einen normal pubertierenden Jungen im Alter von 16/17 handeln -
Der Junge ist aber 12 Jahre alt und damit noch ein Kind. Es hat schon seine Gründe warum das Schutzalter bezüglich sexueller Handlungen erst ab 14 beginnt, warum es Filme ab 16 und Pornos ab 18 gibt.
Es geht um das psychische Wohl des Kindes.

Allein deshalb sollten Kinder keinen unbeaufsichtigten Zugang zu Computern haben.

Egal wie seine Neigungen nun aussehen oder nicht (es kann sich in der Tat noch ändern): Die Frage ist nicht wie mit seinen Neigungen umgegangen wird sondern eher warum Jemand der erst 12 ist und unter Umständen nicht einmal weiß was er da macht solche Fantasien hat.

Ganz richtig dass verschiedene Fantasien in der Pubertät normal, dass Homosexualität und Masochismus nichts "schlimmes" sind, aber Themen wie "Rede mit deinem Sohn über Homosexualität oder SM" finde ich in der Tat abstrus und schädlich!
Er ist eben kein 16 Jähriger der mit seinem Vater mal ein Gespräch über Sexualität haben kann -
Er ist ein KIND und ist höchst verwirrt und verunsichert (Tränen beim erwischt-werden).

Warum hat ein KIND solche Fantasien? Warum hat ein KIND solch einen Zugang? Wie sieht es nun in der Psyche dieses Kindes aus?

Soetwas kann man im Übrigen *nicht* mit "Die entwickeln sich immer früher" wegdiskutieren - frühes sexuelles Spiel, frühes masturbieren, früher Masochismus und ja auch Homosexualität (auch wenn's nicht gern gehört wird) können in der Tat Indikatoren für psychische Störungen, Traumata oder sogar Missbrauch sein.
Es geht um den Schutz des Kindes.

Ist ja ganz toll wenn man sich auf einer "Jeder nach seiner Facon"-Ebene bewegt und "Joa hat der eben so eine Neigung" - aber er ist 12.
Würde ein 12 Jähriger jetzt oft heterosexuellen Verkehr mit Mädchen haben wäre das in den Alter übrigens auch Grund zur Sorge.
Es geht um den SCHUTZ EINES KINDES! Nicht ums Diskutieren von Fetischen eines Teenagers.

Und nur mal so:

Ja ich bin auch Masochistin und hatte in dem Alter Cybersex mit Erwachsenen in die Richtung, hatte auch schon mit 9 mich geschlagen und dabei masturbiert.
Und nein das war nicht "normaler Ausdruck" sondern vermutlich habe ich damit Traumata verarbeitet.
Ich wusste mit 8 auch schon dass ich Masochistin bin.

Daher rate ich auch einen Besuch beim Psychologen - soetwas kann immer ausdrück unterdrückter Traumata sein!

Leider haben Kinder heutzutage Zugang zu brutalen Videospielen und Filmen weit jenseits ihrer Altersgrenze. Das ist schon fast normal. Viele Eltern haben nicht mehr so die Zeit, leben eine antiautoritäre Erziehung und denken sich, wenn ich meinem Kind das erlaube, dann gibt es Ruhe. Für Eltern, die ihre Erziehung ernst nehmen wird es dadurch auch schwerer. Denn ihre Kinder gehen mit anderen Kindern zur Schule und finden so Zugang zu Dingen, die zwar sehr abenteuerlich sind und die Neugier anregen, aber der Psyche schaden. Heutzutage ist alles schnellebig, es gibt viel mehr Action in den Kinderfilmen, die Hemmschwelle zu Gewalt wird herabgesetzt dadurch. Dies trifft natürlich nicht auf alle zu, sonst hätten wir Anarchie, aber sehr beeinflussbare Gemüter sind gefährdet. Vielleicht hat dein Sohn nicht genug Hobbies, fühlt sich einsam, unglücklich, alleingelassen. Es muss nicht unbedingt ein Trauma dahinter stecken, sondern es kann auch chronische Langeweile, Gefühle der Vernachlässigung, Neugier und ein fehlendes Selbstbild sein. So wie alle gesagt haben: Du musst unbedingt mit ihm darüber reden, ihm zeigen, dass du ihn als Vater trotzdem liebst, egal wie er seine Freizeit verbringt, und du musst ihm auch klar machen, dass Gewalt an sich nicht in Ordnung ist, aber nicht als Vorwurf. Erkläre ihm in aller Ruhe, dass es sich bei den Darstellern solcher Filme um Menschen handelt, die sich auf Grund von seelischer Störungen öffentlich für Geld erniedrigen lassen, und dass das nichts ist, woran man sich aufgeilen kann. Vielleicht solltest du auch mehr Zeit mit ihm verbringen, ihn weglocken von Computer und Fernseher. Womöglich ist sein Verhalten nichts anderes als ein Hilferuf.

Also ich finde das ganze nicht so tragisch. solange es nicht irgendwelche snufffilme aus hinterrussland sind. wenn ich mich mal so zurück erinnere, ich hab sowas auch gemacht und bin heute vollkommen normal drauf, weder pervers veranlagt noch habe ich jede woche 12 frauen in meinem bett (bin 20). ich würde wenn du es schaffst mit ihm darüber reden, obwohl ich mal denke, er weiß selber nciht warum er das schaut. sag ihm einfach, dass alles ok ist, dann könnt ihr wieder miteinander reden

Meinen Sohn hatte ich vor 2 Monaten da war (...er) gerade 13 beim onanieren überrascht. (...) Nach 30 Minuten kam er mit roten Kopf in die Küche und sagte zu mir: Mutti das ist mir sehr peinlich.

Tine

Also ich habe in dem Alter keine Gay Pornos geguckt. Ich kann TE verstehen, dass er das seltsam findet. Mich würde das jedenfalls massiv stören!!!

Ich weiß nicht, ob das hilfreich ist, da der Thread schon etwas älter ist, aber da es solche Fälle sicherlich immer wieder geben wird, möchte ich auch meine Erfahrungen schildern.

Erstens haben ich und auch viele Klassenkameraden ebenfalls mit 10/11/12 und darüber hinaus Pornos geguckt. Je ausgefallener, desto besser.
Und ja, da waren auch BDSM und andere Fetische und Praktiken darunter. Urophilie, Fisting, Fußfetisch und noch ein ganzen Haufen anderes Zeug, VOR ALLEM BDSM war wegen der Vielfalt und Ungewöhnlichkeit mancher Praktiken oft vertreten.
Und ja, wir waren definitiv dabei erregt.

Nicht, weil es uns persönlich gefallen oder angemacht hätte. Es war einfach aufregend, verboten gut und etwas, was man nie gesehen hat.
Mittlerweile bin ich volljährig, habe nicht das Bedürfnis irgendetwas dergleichen zu machen und bin mit ganz normalem Sex zufrieden.
Zugegeben, manchmal habe ich Fantasien, die andere und auch ich in der Realität wohl als heftig oder einfach nicht 0-8-15 empfinden würden, aber wirklich umsetzen will ich das auch nicht.
Alles in allen hab ich trotz Pornokonsum zu Anfang, Mitte und Ende der Pubertät und darüber hinaus eine ziemlich durchschnittliche Sexualität entwickelt.


Dann möchte ich noch von meinem kleinen Bruder berichten.
Er ist drei Jahre jünger als ich und hat mit 13 mal zu einem Porno eine Möhre zweckentfremdet. (Wir alle wissen, was ich meine.)
Leider musste meine Mutter ihn erwischen.
Es handelte sich bei dem Film ebenfalls um einem Gay-Streifen, mit Bondage und es ging etwas härter zu.
Meine Mutter hat ihn daraufhin angeschrien, ein paar geklatscht und ihn als pervers und noch einiges anderes beschimpft und ihm mehrere Wochen PC-Verbot auferlegt.

Ich kann mich noch ziemlich gut an diesen Vorfall erinnern, weil ich mir damals ein Zimmer mit ihm geteilt hab, oft entsprechende nächtliche Tätigkeiten mit ne komm habe und wir oft über dieses Thema geredet haben. Bei ihm war es damals tatsächlich so, dass er sich für Jungs interessierte.
Nach diesem Vorfall, war er abends total fertig, hat geweint und danach vergingen wirklich mehrere Monate, bis er überhaupt wieder einmal annähernd Rat zu sexuellen Themen suchte, mitbekommen, dass er selbst Hand angelegt hätte, hab ich danach fast 2 Jahre nicht mehr.
Und auch danach war er sehr sehr zurückhaltend in solchen Dingen, mit Beziehungen und allem anderen.

Ich denke, dass die heftige und abwertende Reaktion unserer Mutter seine Entwicklung in der Hinsicht maßgeblich negativ beeinflusst hat. Statt zu lernen, dass sein Körper und seine Empfindungen in Ordnung sind, hat sie das als etwas schlechtes, verachtenswertes dargestellt und ihn damit nicht nur verunsichert.
Ich hab damals oft versucht mit ihm zu reden und ihn zu beruhigen, aber er meinte dazu einmal, dass er sich deswegen nun vor sich selbst ekle.

Eltern und ihr Denken über die Sexualität ihrer Kinder und wie sie das zum Ausdruck bringen, spielen bei dieser Entwicklung eine ganz maßgebliche Rolle. Wer seine Kinder für ihre Entwicklung und Selbsterforschung straft, behindert oder zerstört diese schlimmstenfalls und sorgt damit oft dafür, dass sie ein Leben lang unter diesem Thema leiden.

Eim gutes Beispiel hierfür ist auch die gewaltsame Ablehnung von freier Sexualität im Mittelalter (man hat gesehen, wohin das die Weltbevölkerung und ihr Denken geführt hat).
So ähnlich nur im Kleinen fällt die Reaktion auch bei einem Kind und später Erwachsenen aus: Angst und Ablehnung vor und von allem, was die Obrigkeit verboten hat.

Auch in meiner Jugend sind die ersten Pornos in der Schulklasse herumgegangen, als das Durchschnittsalter 12 Jahre betrug. In Zeiten von 56k-Modems aber noch in Form von gebrannten CD's. Das ist heutzutage alles natürlich deutlich einfacher. Auch bekommen Kinder so Sachen zu sehen, die man beim Heranwachsen besser nicht sehen sollte. Gerade brutalere Filmchen (S&M, etc.) können eine völlig falsche Vorstellung von der Sexualität vermitteln. Aber so ist nun mal der Lauf der Dinge.

Beachten sollte man trotzdem, dass gerade am Anfang der Pubertät die Hormone noch sehr verrückt spielen. Ich erinnere mich daran, dass ich als Junge mit 14-15 auf meinen damaligen, besten Kumpel gestanden habe. Wir haben uns super verstanden und weil er zu dieser Zeit einen dürren, weiblichen Körper hatte, hat mich das auf eien merkwürdige Art und Weise angezogen.
Mittlerweile kommen mir die Gefühle von damals lächerlich vor, weil ich selbst herausgefunden habe, dass ich zu 100% auf Frauen stehe. Aber wie gesagt, was die Hormone verursachen, kann man nicht wirklich kontrollieren. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass es nur eine experimentierfreudige Jugend-Phase ist.

AW: Ist mein Sohn pervers

Meine Güte!

1. hier sind ein paar vollpfosten unterwegs, die meinen das es absolut untragbar ist das jemand Pornos guckt, der Junge und andere Frühpubertäre sind nun mal über den Status "Bienchen-und-Blümchen" hinweg und wollen jetzt auch wissen was es sonst noch so gibt

2. und wenn er schwul ist, was er noch nicht fest wissen kann, ist doch dann so, du kannst nichts tun außer die Wahl treffen ob dein Sohn glücklich wird oder ob er sich zurückzieht und sich schlecht fühlt weil er "falsch" ist, ich bin 17, stehe auf Bondage und Ponyplay und bin "heteroflexibel" d.h. Ich bin eigentlich Hetero (oder "normal" für manche) hab aber auch homo fantasien. Ich weiß noch als ich mit Online-Porno angefangen hab,mit 13, da hat man einfach irgendwas angeklickt und wenn man es gut fand hat man weiter geguckt und nun mal onaniert, es kann sein das er in ein paar Wochen was vollkommen anderes schaut.

3. SM, oder BDSM wenn man es lang macht, ist nur die etwas andere Version von Zuneigung und liebe, die Pornos vermitteln etwas falsches aber die SMJG und andere Seiten zeigen das wahre Bild. Der Top mit Peitsche liebt sein Sub, es hat nicht mit Gewalt zu tun es geht um Aufopferung und um Schutz, es geht um die Spielpartner und wenn der Sub will kann er bestimmen wie das Spiel läuft oder sich komplett in die Hände des Top begeben. Das einzige was an SM evtl. schlecht sein kann ist die Tatsache das die Ausrüstung relativ teuer ist aber wer eine Leidenschaft oder eine Hobby hat weiß es ist genau das gleiche es wird teurer und anspruchsvoller.

Lass deinen Sohn....nein lasst eure Kinder machen, wenn ihr sie erwischt sagt ihnen später was ihr denkt und fühlt aber ergreift niemals Gegenmaßnahmen, es ist natürlich auch wenn ihr meint es wäre abartig. Ich hoffe das geht auch endlich mal in die Köpfe von ein paar gewissen Personen die gerne weiterhin im Mittelalter leben würden.

Mit freundlichen Grüßen
Ein Jugendlicher mit anderen Vorlieben als andere