Ist euch der Beruf des Partners peinlich?

Immer wieder kommt der Soldat zur Sprache. 😕

Soldaten im Einsatz töten Menschen. Ist nunmal deren Beruf.

Warum ich jetzt hier und genau dazu schreibe: Mein Partner (einige kennen ihn ja) ist ehemaliger Soldat, Scharfschütze sogar und hat im Einsatz natürlich Menschen getötet. Als Soldat muss man Menschen töten können. Sonst sollte man es besser lassen...

Soldat ist ein Beruf (quasi) wie jeder andere. Ein Soldat macht (oder sollte machen) genau das, was von ihm erwartet wird. Mehr nicht.

Dass sich Büroangestellte (vor allem die weiblichen davon) sehr oft über die Reinigungskräfte erhaben fühlen, habe ich auch schon sehr oft mitbekommen. Die Putzfrauen sind unsichtbar und denen irgendwie die Arbeit erleichtern, indem man/frau seinen Schreibtisch einfach mal aufräumt, ist undenkbar. Mein Schreibtisch war auch nie aufgeräumt, weil ich meistens noch da war, wenn die Putzfrau kam 😱.

Mir ist es schon immer etwas unangenehm wenn man sagt man ist nur Reinigungskraft. Es ist auch egal ob man die Ausbildung zur Gebäudereinigerin gemacht hast oder nicht. Unsere Aufgabe ist es nun einmal zu putzen und dafür zu sorgen das vor Verkaufstart alles schön sauber ist. Leider nimmt das kaum einer war. Ich bin ganz froh das ich nur Arztpraxen putzen darf , weil da die Anerkennung für die Arbeit größer ist. Es ist ja nicht so das man jeden Tag sagen soll wie gut oder schlecht man geputzt hat. Ich möchte einfach nur fair behandelt werden. Das ist doch nicht zu viel oder?

Barbara 1992 meinte:

Schämt Ihr euch für den Beruf Eures Partners zum Beispiel wenn man als Reinigungskraft arbeitet ? Ich selber arbeite als Reinigungskraft und das eigentlich auch sehr gerne. Aber immer wenn man mich fragt was ich beruflich mache schäme ich mich ein bischen. Im Bekanntenkreis haben alle scheinbar bessere Berufe als ich .Sie sind Verkäufer oder Krankenschwester. Sind alle Berufe besser als Reinigungskraft ?

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Nein, Straßenkehrer und Müllmann sowie Kanalarbeiter sind noch weniger "angesehen". Aber der Dünkel, der "Standesdünkel" (eigentlich zusammen mit der Monarchie abgeschafft) hält sich hartnäckig in den Köpfen. Da ist man dann mit so "minderwertigen" Berufen bei der Verwandtschaft ganz schnell "unten durch", vor allem wenn es darunter ein paar Akademiker gibt. Ein Neffe, der Straße kehrt, ist doch auf der Geburtstagsfeier des Onkels in der erlesenen Gesellschaft, in der es vor akademischen Titeln nur so wimmelt, untragbar. Ja, der Job, den jemand macht, bestimmt seinen sozialen Stand. Doch solltest Du Dir so oberflächligen Standesdünkel nicht so zu Herzen nehmen. Reinigungskraft ist ein ehrlicher Job, besser als Banker, Betrüger von Berufs wegen. Noch verlogener finde ich "self-made-Millionäre". Niemand kann mit seiner Hände Arbeit Millionen verdienen. Dafür muß man zwingend andere über's Ohr hauen. 🙂

Barbara 1992 meinte:

Mir ist es schon immer etwas unangenehm wenn man sagt man ist nur Reinigungskraft...

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Den Fehler habe ich unterstrichen. Damit machst Du Dich selbst "klein". Laß das "nur" weg und füge vlt. noch an, was ich schon schrieb: es ist ein ehrlicher Job. Wer kann das von sich schon so sicher behaupten?

Wenn dann ist mir höchstens meine eigene Arbeit peinlich, aber doch nicht die meines Partners.

Man sollte doch nicht den Partner auf seinen Beruf reduzieren. Das wäre ja rein Statusdenken und Oberflächlichkeit.
Wenn man sich für den Partner schämt, wäre das ja auch eine sehr ungünstige Basis für ein Zusammenleben. Man wäre auch nie auf Augenhöhe.

Sicher sollte man sich selber auch nicht nur darauf reduzieren. Aber es ist nicht so einfach, wenn man immer wieder abfällige Reaktionen deswegen einfährt. Wie z.B. ausgelacht werden, beleidigt werden, nicht für voll genommen werden, von oben herab behandelt werden und sonstige Verächtlichkeiten.

Fadeaway meinte:

Immer wieder kommt der Soldat zur Sprache. 😕

Soldaten im Einsatz töten Menschen. Ist nunmal deren Beruf.

Warum ich jetzt hier und genau dazu schreibe: Mein Partner (einige kennen ihn ja) ist ehemaliger Soldat, Scharfschütze sogar und hat im Einsatz natürlich Menschen getötet. Als Soldat muss man Menschen töten können. Sonst sollte man es besser lassen...

Soldat ist ein Beruf (quasi) wie jeder andere. Ein Soldat macht (oder sollte machen) genau das, was von ihm erwartet wird. Mehr nicht.

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Damit könnte ich nun wirklich nicht klar kommen.

Ich würde mich nicht schämen, wenn mein Partner als Reinigungskraft arbeiten würde. Allerdings käme für mich nur ein intelligenter Partner in Frage. Da schließe ich eine Reinigungskraft eher aus.

Mein Partner hat allerdings eine Hirnleistungsschwäche. Da musste er Beamter werden. 😀

Schokoladenfan meinte:

Ich würde mich nicht schämen, wenn mein Partner als Reinigungskraft arbeiten würde. Allerdings käme für mich nur ein intelligenter Partner in Frage. Da schließe ich eine Reinigungskraft eher aus.

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Dass du Reinigungskräfte für dumm hältst, läßt eher auf deinen Mangel an Intellekt aus auf den der Reinigungskräfte schließen...

So? Dann nenn mir mal einen guten Grund wieso jemand mit einem hohen IQ Reinigungskraft wird und nicht Architekt, KFZ-Meister oder Anwalt? Weil man Spaß am Putzen hat?

Schokoladenfan meinte:

So? Dann nenn mir mal einen guten Grund wieso jemand mit einem hohen IQ Reinigungskraft wird und nicht Architekt, KFZ-Meister oder Anwalt? Weil man Spaß am Putzen hat?

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Weil man auch (oder gerade) als intelligenter Mensch nicht unbedingt viel Ehrgeiz haben muss. Oder weil man ein einfaches Leben vorzieht. Oder weil man in der Tätigkeit einer reinigungskraft mehr Sinn sieht als im Beruf des Architekten oder Anwalts. Weil man keinen Job machen möchte bei dem man eine kleiderordnung befolgen muss (war bei mir der Fall. Würde mich niemals für den Job in ein Kostüm oder hohe Schuhe zwängen).
Es gibt viele verschiedene Gründe dafür.