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Ist das emotionale Erpressung? Oder wie nennt man das?

  • Starter*in Starter*in annika38
  • Datum Start Datum Start
A

annika38

Gast
Hallo,

ich habe vor einigen Tagen vergessen, im Büro eine Aufgabe zu erledigen.
Am Mittwoch kam der Chef zu mir und meinte, dass wir beide uns doch mögen, oder?
Ich war etwas irritiert und antwortete: "Ich denke schon". Daraufhin wollte er wissen, warum ich ihn dann immer ärgere. Ich wusste nicht worauf er hinaus wollte. Er zeigte mir, was ich übersehen hatte zu bearbeiten mit den Worten, wie eine junge, hübsche Frau das übersehen konnte. Ich entschuldigte mich kleinlaut.

Was hat ein Fehler oder eine Nachlässigkeit damit zu tun, ob ich ihn mag?
Selbst wenn ich ihn hassen würde, müsste ich meine Arbeit dennoch sorgfältig erledigen. 🙄

Vor kurzem sagte er, dass wir beide uns doch immer verstehen. Ich sehe das anders, habe mich aber nicht getraut, zu widersprechen.

Wie nennt man diese Art und Weise von ihm?

LG
Annika
 
Flirten? Wenn auch auf eine seltsame Art und Weise ...
Unter emotionale Erpressung fällt das noch nicht. Ich sehe keine drohenden Konsequenzen in deinem Fall. Du hast einen Fehler gemacht, anscheinend keinen schwerwiegenden, du kannst ihn ausbessern. Er hat den Fehler genutzt um dir näher zu kommen.
Würde deinem Chef nur klar machen, dass da absolut nichts laufen wird.
 
Flirten? Wenn auch auf eine seltsame Art und Weise ...
Unter emotionale Erpressung fällt das noch nicht. Ich sehe keine drohenden Konsequenzen in deinem Fall. Du hast einen Fehler gemacht, anscheinend keinen schwerwiegenden, du kannst ihn ausbessern. Er hat den Fehler genutzt um dir näher zu kommen.
Würde deinem Chef nur klar machen, dass da absolut nichts laufen wird.

Ich würde es nicht als Flirten sehen. Denn manchmal macht er mich regelrecht nieder. Vor kurzem sagte er mir z.B., dass er niemals eine Frau zur Partnerin haben wollte, die nicht arbeiten geht (ich mache bei ihm nur einen Job auf 450-Euro-Basis und lebe ansonsten von Hartz-IV).
Vielleicht möchte er eher seine Macht auf diese Weise demonstrieren?

Er ist wirklich ein eigenartiger Mensch.
Am Mittwoch wollte er auch wissen, wie ich die Ostertage verbringe. Er stellte die Frage, ob ich bei meinem Liebhaber sei. Darauf habe ich noch scherzhaft geantwortet, weil ich mich nicht in Verlegenheit bringen lassen wollte. Solche Anzüglichkeiten kommen desöfteren.
 
Ich sehe kein Anbaggern und keine emtotionale Erpressung, sondern eine Art auf einen Fehler hinzuweisen wie das schonmal gemacht wird (ob das in dieser Form sinnvoll ist, lasse ich dahingestellt). Finde ich lustig, dass man überhaupt auf Anbaggern kommt; wäre TE ein Mann und das würde genauso ausgeprochen werden, was vorkommt, dann würde niemand auf so eine Idee kommen. Sowas wird aber auch bei Männern analog so formuliert.

Du hast es ja selbst schon geschrieben:
"Wir mögen uns doch?" "Ja, sicher" "Warum ärgerst Du mich dann?"

Bei jemanden den man mag, strengt man sich mehr an, macht seine Sachen gewissenhafter usw. Das wollte er aufgreifen.

Andere Variante ist:
"Wir mögen uns doch?" "Ja, sicher" "Du hast Deine Arbeit nicht richtig gemacht. Damit wir uns weiterhin mögen, musst Du sorgfältiger arbeiten; ansonsten werde ich ungemütlich (muss Dich abmahnen, Dich entlassen usw.) und das ist dann ganz sicher auch nicht schön für Dich (= ich muss Dich dann fertigmachen)."
 
Wie man es nennt ist doch völlig egal.
Du fühlst dich unwohl. Das zählt.
An deiner Stelle würde ich einen höflich-professionellen Umgangston wahren. Wenn dir das Verhalten deines Chefs unangenehm ist, dann solltest du versuchen eine Distanz zu wahren mit der du dich wohl fühlst.
Fragen wie "Wie verbringst du die Ostertage?", kommen bei mir in der Arbeit auch. Dabei sehe ich kein Problem. Manche fragen dann, ob jemand die Tage bei der Familie verbringt, ein anderer würde tatsächlich fragen, ob sie Tage beim Freund / der Freundin / dem Liebhaber verbracht werden.
Aber es kommt immer darauf an wer es fragt und wie man diese Frage interpretiert.
 
@ denthr

Du könntest Recht haben.
Es ist wohl einfach seine Art, mich oder generell seine Angestellten auf einen Fehler hinzuweisen.
Ich fand es nur seltsam, dabei an die Gefühlsebene - Wir mögen uns doch? - zu appellieren. Denn ich muss meinen Chef nicht mögen, genauso wenig wie er mich. Man sollte nur Respekt voreinander haben.
Geschickt war es aber schon irgendwie. Denn für jemanden, den man mag , strengt man sich nun mal mehr an.

Leider verunsichert mich dieses Verhalten aber.
Die Aufgabe, die er angemahnt hatte, habe ich dann auch erledigt. Nur sollte ich in dem Zusammenhang noch etwas anderes erledigen, was ich dann leider erst einmal vergessen habe. Er kam dann tatsächlich und trug mir die Unterlagen hinterher. Womit ich mir auch schon wieder etwas vermasselt habe. 🙁

@ Kätzin

Ja, ich fühle mich sehr unwohl dabei. Ich würde ihm gern klarer signalisieren, dass er mehr Distanz wahren soll.
Manchmal hat er Redebedarf und es ist ja auch ok, wenn er von seinem Wochenendhaus, von finanziellen Problemen, etc. spricht.

Doch ich möchte nicht, dass er mich nach meinem Privatleben aushorcht. Die Frage nach dem "Liebhaber" war wohl auch ein bisschen scherzhaft gemeint, weil er weiß, dass ich Single bin.
Allerdings wollte er am Mittwoch auch wissen, wie lange ich abends im Internet unterwegs bin. Eine Stunde oder länger? Er fragte mich, ob ich bei facebook angemeldet sei und wie viele Leute auch jede Menge facebook-Freunde habe.

Ich finde, das geht zu weit, doch anscheinend erkennt er bei mir keine Grenzen.
 
Kann es sein, daß Du seinen Worten mehr Bedeutung zumißt, als sie haben?

Es gibt Menschen, die reden einfach drauf los. Ohne tiefere Bedeutung. Unüberlegt. Da ist Sprache dann mnchmal auch spielerisch. Oder oberflächlich. Dann werden Worte nicht bewußt gewählt, sondern es geht nur um die Aussage dahinter. Z.B. "Mir ist ein Fehler aufgefallen, bring das in Ordnung", aber es wird eben ein bißchen netter und verklausulierter ausgedrückt. Manchmal auch widersprüchlich oder unangemessen, eben weil es nicht überlegt ist, sondern einfach so rauskommt.

Das ist für menschen, die eher sachlich und distanziert kommunizieren schwer nachvollziehbar. Aber sowas gibt es häufig. Ich bin auch eine von denen, die schneller redet als sie denkt. Oder zumindest gleichschnell redet. Ich überlege selten, was ich wie sagen will, sondern es muß alles direkt raus. Und das ist dann mal scherzhaft, mal polterig, mal emotional, mal ironisch. Wies halt gerade kommt. Aber da gibt es nicht viel hineinzuinterpretieren.

Ich erzähle auch von privaten Aktivitäten, eben weil ich gerne rede, plaudere, erzähle. Das hat nichts tiefergehendes zu bedeuten. Und wenn ich nachfrage, ist das kein aushorchen, sondern hat was damit zu tun, das Plaudern in Gang zu halten.

Kann es sein, daß Dir sowas eher fremd ist? Daß Du um des Inhalts willen redest und nicht nur aus der Freude des Redens selbst? Daß Du sprichst, wenn Du etwas mitzuteilen hast und nicht, um Dich abzulenken, Dir Luft zu machen, Verbindung zu schaffen, Energie rauszulassen, Zeit totzuschlagen...

So wie Du Deinen Chef schilderst, schwadroniert er ganz gern, plaudert, scherzt usw. Und dabei läßt er offenbar kein Fettnäpfchen aus, wird anzüglich, vergreift sich im Ton etc. Das ist dann für Dich, die Du so ganz anders gestrickt bist, schwer einzuschätzen.

Aber wahrscheinlich erwartet Dein Chef gar nicht, daß Du Dich im Detail mit all dem, was bei Dir ankommt auseinandersetzt. Er geht sicher davon aus, daß Du ungefähr die Grundaussage und die darunterliegende prinzipiell wohlwollende Stimmung erfasst und ansonsten "ins eine Ohr rein, durchs andere Ohr aus".

Außer in wirklich intensiven Gesprächen wird Dein Chef wahrscheinlich auch kein besonders guter Zuhörer sein, oder?

Ich würde sofort aufhören, über sowas nachzugrübeln, denn das kostet Dich Deine wunderbare Lebenszeit und verunsichert Dich nur weiter. Wir wissen sowieso nie wirklich, was im anderen gerade vorgeht. Sehen immer nur einen Ausschnitt. Und können sowieso nicht mit dem Verstand zu dem anderen, sondern nur mit Einfühlung. Also würde ich das Nachdenken einfach lassen.

Ich finde es gut, wie Du es gemacht hast. Fehler korrigieren und abhaken. fehler macht jeder. Das ist nicht schlimm. Über scherzhaft Intimes hinweghören und nur erzählen, was Du magst.

Und wenn er Deine Grenze überschreitet, reicht ein freundlicher Hinweis "Ich möchte nicht, daß Sie mein Liebesleben thematisieren. Das stört mich."

Genieß die Ostertage, meine Liebe, und miß dem Chef und seinem Geschwafel nicht mehr Bedeutung zu als er hat. 😀😀
 
Ich sehe kein Anbaggern und keine emtotionale Erpressung, sondern eine Art auf einen Fehler hinzuweisen wie das schonmal gemacht wird

Und warum betont man dann, dass die Angestellte jung und hübsch ist und erkundigt sich nach ihrem Liebhaber?
 
Und warum betont man dann, dass die Angestellte jung und hübsch ist und erkundigt sich nach ihrem Liebhaber?

Es könnte so sein, wie bird on the wire geschrieben hat.
Er redet irgendwas daher, ohne vorher darüber nachzudenken. Vielleicht sollte man die Worte von solchen Menschen wirklich nicht so ernst nehmen, wie ich das bisher getan habe.
 

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