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Ist das ein Traumata?

Sarnade

Aktives Mitglied
Sorry, aber das stimmt so nicht, Sarnade.
Erstens sind hier nicht nur "Laien", und
zweitens können auch "Laien" durchaus
sinnvolle Erfahrungen einbringen.

Psychologie ist ja keine Mathematik, wo
man als Experte sicher sagen kann, was
richtig und falsch ist. Auch Psychothera
peuten und Psychiater leben vom Versuch
und Irrtum, von ihrer Erfahrung und ihrer
Intuition – weil die menschliche Psyche
eben keine Maschine ist, bei der man vor-
ab sicher sagen kann, was kaputt ist und
wie man sie repariert.

Ich habe schon Psychotherapeuten ausge-
bildet und weiß, wovon ich spreche.
Ich gehe dennoch davon aus, dass man mit gravierenden psychischen Problemen am besten bei Menschen aufgehoben ist, die dafür ausgebildet sind, diese zu behandeln.
 

Hr. Pinguin

Aktives Mitglied
Hallo CarinaMorgana,
einer der Dozenten in einer Weiterbildung,
Dr. Dietmar Friedmann, hat drei Gruppen von
"Basisleiden" identifiziert:
1. Hilflosigkeit, ungeliebt fühlen
2. ignoriert sein, übersehen werden
3. blockiert werden, körperlich unfähig

Er dachte auch erst, dass das Folgen von frühkind-
licher Vernachlässigungen wären, aber inzwischen
sind diejenigen, die sich intensiver mit seinen Ideen
befasst haben recht sicher, dass das angeborene
Grundmuster sind. Also dass man quasi mit ihnen
leben und sich jeweils passende Lösungen ausdenken
(oder von anderen abschauen) muss.
Ich dachte eher, dass es inzwischen wissenschaftlich nachgewiesen ist, dass eine Traumatisierung in der Kindheit große Schäden anrichten kann. Angeborene Grundmuster hört sich so nach "individuellen Defiziten" an. Ich finde das nicht gut.
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Ich dachte eher, dass es inzwischen wissenschaftlich nachgewiesen ist, dass eine Traumatisierung in der Kindheit große Schäden anrichten kann. Angeborene Grundmuster hört sich so nach "individuellen Defiziten" an. Ich finde das nicht gut.
Das eine (Traumata in der Kindheit) schließt ja das
andere (epigenetisch angelegte Grundmuster aus
gruppenspezifischen Stärken-Schwächen-Kombi-
nationen) nicht aus.

Nur ist es halt auch so: Wenn ich eine vermeintliche
Ursache eines Persönlichkeitsmusters vermute und
dann eine Therapie darauf abstelle, es aufzulösen –
das aber nicht klappt, weil es eben ein fest installier-
tes Grundmuster ist – dann ist der Frust groß oder
die Therapie geht unendlich bis zur Erschöpfung.

Eine Bekannte von mir (selbst Psychotherapeutin)
hat über 30 Jahre versucht, ein vermeintliches Trau-
ma bei sich selbst zu lösen. Als sie dann merkte, dass
es "nur" ein angeborenes Muster ist, konnte sie sich
innerhalb kurzer Zeit damit aussöhnen und sich als
"Okay" akzeptieren – auch mit typischen Schwach-
stellen.

Hier mal ein Beispiel, was epigenetische Ursachen
auslösen und wie das belegt wurde (hier "Traumen"
der Großmütter, die (mindestens) bis auf die Enkel-
Generation weitergegeben werden:

Wenn hier ein Therapeut nach Ursachen für Traumata
in der Kindheit sucht, wird er vergeblich suchen; es
ist das Erleben der Großmutter, das ein Verhalten aus-
löst, über das das Individuum keine Kontrolle hat. Man
muss also weiter in der Vergangenheit suchen als in
der individuellen.

Und hier eine ganz aktuelle Studie, wie Persönlich-
keitsmuster in den Genen angelegt sind (hier beim
Paarverhalten):

Die Erkenntnisse von Friedmann et al. ergeben ganz
ähnliche neue Einsichten: wie sich scheinbar individu-
elle Merkmale als Teil eines angeborenen Musters ent-
puppen.
 

Sarnade

Aktives Mitglied
Naja, ich bin zum Beispiel ausgebildet ;)
Woher weißt du denn, wer hier alles so
schreibt und wie gut diese Menschen
ausgebildet sind?
Das weiß ich hier bei niemandem. Und andere auch nicht. Papier ist geduldig. Gehe ich aber im realen Lebens zu einem Psychotherapeuten in seine Praxis, kann ich doch mit wesentlich höherer Wahrscheinlichkeit sicher sein, dass er auch wirklich einer ist und sich nicht nur als solcher ausgibt.

Gravierende psychische Störungen gehören in die Hände von Fachleuten, die darauf spezialisiert sind. Selbst die können Schaden anrichten, ich weiß. Aber bei Personen, die nicht mal für die Therapie psychischer Störungen oder Erkrankungen ausgebildet sind, ist die Gefahr noch viel größer. Ich lasse meine Zähne jedenfalls nicht vom Dorfschmied behandeln, sondern vom Zahnarzt.
 
Zuletzt bearbeitet:

Raphaela

Mitglied
Klar ist das ein Trauma. Ich kann daher gut verstehen, dass du von deinem Bruder nichts mehr wissen willst. Wenn sich dann deine Mutter einmischt und sagt, du sollst ihn zb mal anrufen, na, ich bin mittlerweile so weit, dass ich ihr eiskalt sagen würde, dann hätte sie ihn damals anständig erziehen sollen.

Meine Schwester hat sich damals auch oft benommen wie die Axt im Walde, meine Eltern hsts nicht interessiert, aber heute weiss ich, es war ihre art, mit der auch für sie unbefriedigenden Situation umzugehen.

Wenn ich ds manchmal Flashbacks bekomme, habe ich eine Sauwut auf meine Eltern, die da nichts gemacht haben. Wobei es mir ehrlich gesagt egal wäre ob durch spieltherapie beim Psychologen oder das damals noch übliche Hinternvoll.
 

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