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Ist das der Anfang vom Ende ?

MissC2013

Neues Mitglied
Hallo zusammen,*

Ich muss mir jetzt einfach mal Luft machen und versuche mich kurz und vor allem verständlich zu halten... obwohl meine Gedanken alles andere als klar sind.

Ich bin 28, seit 12 Jahre mit meinem Mann zuzusammen und davon 7 Jahre verheiratet.*
Wir haben 3 Kinder (4,2 und 9 Monate).

Vorab wir gelten(oder vergangeheitsform) schon immer als das "vorzeigepaar" ...harmonieren gut...selten Streit...ergänzen uns und vor allem haben immer Spaß zusammen.

Vor 2 Jahren ging alles langsam den Bach runter ...es hat angefangen mit dem verkauf unserer Eigentumswohnung (verdeckter Schimmel usw.) Mussten diese mit Verlust verkaufen...Baby Nummer 3. Hat sich angekündigt. Habe bis zum Mutterschutz in teilzeit gearbeitet und mich danach um die 2 anderen kiddies gekümmert.*
Ich koche täglich und versuche mein bestes ...mein Mann ist ein Arbeitstier...scheut keine Arbeit und hat auch nebenbei viel gearbeitet.

Kurz nach der Geburt von Nummer 3 nahm mein Mann noch einen nebenjob an und da wir durch den Verkauf der Immobilie in ein finanzielles Loch gefallen sind und mein Gehalt ja leider fehlte.
7 Monate hat er es durchgezogen vor seinem normalen Job auch noch nebenbei zu arbeiten. Es war fix und fertig. In dieser ZEIT hat er sich immer mehr von mir emotional distanziert.
ja wir hatten weiterhin Spaß...gut harmoniert und Sex hatten wir weiterhin ...aber irgendwie war alles sehr oberflächlich.*

Jetzt Mitte Februar kam er und ist implodiert ...ich sage mit Absicht nicht explodiert denn er ist einfach in ein Loch gefallen. Er fühlt sich leer usw. Wir tippten auf burnout aber auch während dieser Phase kamen einige Dinge die ihn an mir störten zum Vorschein.
Ich habe mich um.180 Grad verändert ..ihm.noch mehr abgenommen als sowieso schon und mich gleichzeitig um 3 kleine Kinder und einen Therapieplazu für ihn gekümmert. (Er war nach 4 Wochen dazu bereit und hat erkannt dass er hilfe braucht).

Wir haben jetzt 3 Wochen lang in einer art Blase gelebt (Dank Corona) er war daheim und die Kinder auch. Wir haben unser besser als je zuvor verstanden... es fühlte sich richtig an . Er meinte immer wieder mal ..er will uns nicht verlassen...er liebt mich so..er macht doch schon babysteps ..ich soll ihm nur mehr zeit geben usw.
alle paar tage hatte er solche Emotionen mir gegenüber meistens kurz bevor wir Sex hatten oder intim wurden.

Er hatte auch Phasen wo er seinen Abstand gebraucht hat aber gut ich dachte das wird jetzt erstmal so angehen.

Jetzt war er einen tag in der arbeit und hatte seinen Psychologen termin und kam wieder mit den Aussagen: vllt. Ist schon zu viel passiert ...er weiß nicht ob er den Weg zu mir zurück findet ..er möchte auch manchmal oder stand jetzt nicht an uns arbeiten usw. Gleichzeitig plant er unseren Hochzeitstag am 20.4 zu feiern und ich soll für die kids und den Garten noch ein Trampolin besorgen usw.

Seit wWochen mache ich dieses hin und her mit. Ich kann nicht mehr. Er "benutzt" mich und meine Nähe wenn er es will und ansonsten weiß er nicht ob er mir verzeihen kann. Dinge wie z.b habe ich in unserer Beziehung immer Entscheidungen treffen müssen weil er (seine aussage) nicht die Eier in der Hose hatte auch seine Meinung zu sagen. Er hatte teilweise das Gefühl ich habe seine Arbeit nicht genug wertgeschätzt.. (die Wäsche war nicht immer zusammen gelegt und er musste sich Sachen aus dem Trockner holen).Vor den Kindern (5 Jahre her!!) wenn er mal weg gehen wollte habe ich erst mit ihm diskutiert wann er wieder kommt usw. , er kann die Vergangenheit nicht vergessen usw.

Wir haben uns geenigt , da die kids momentan keinen geregelten Alltag Dank Corona haben , diese Krise abzuwarten und dann zu entscheiden (20.4 auch gleichzeitig unser Hochzeitstag ).*
Entscheiden ob er erstmal zu seiner Mutter zieht ..aber für mich ist das bereits der Anfsng vom Ende.

Wir genießen quasi jetzt Die Zeit, reden nicht über uns..und verstehen uns. Und mir kommt es so vor als zählen wir die Tage runter zum Ende unserer Ehe..und mir zerbricht es das Herz.

Ich fühle mich hilflos und weiß nicht was ich noch tun kann ...

Ich würde mich über jeglichen Input freuen.

Danke euch.
 

SeelenKnacks

Aktives Mitglied
Hallo MissC2013,

leider kenne ich vieles von dem, was Du schreibst. Einerseits diese Vertrautheit und dieses Funktionieren im Alltag und dann dieses Gefühl, dass "zu wenig Luft im Reifen" ist, dass da etwas eiert, man nicht weiter kommt und erst recht nicht mehr weiß, wozu das alles wohin führen wird.

Nach einigen Beziehungen zu ganz unterschiedlichen Menschen habe ich für mich erkannt, dass man eine Beziehung nur so gut führen kann, wie frau/man es eben gerade kann. Manches geht schief, manches gelingt einem. Aber das ist keine Erfolgsleiter, die immer weiter nach oben geht. Vor vielen Jahren dachte ich, dass sich eine Beziehung verbessern lassen müsste, dass Entwicklungen das Ziel sein sollten. Davon bin ich völlig abgekommen, denn wir können uns gegenseitig nur auf unseren Wegen begleiten. Jemanden zu haben, der dazu bereit ist, das ist schon verdammt viel.

Wir gehen alle Umwege auf unserem Weg. Manche Umwege sind so groß, dass man dem anderen nicht mehr folgen will oder kann. Und dann stellt sich natürlich die bange Frage, ob man wieder zu einander findet. Ich habe immer nur dann wieder zu jemandem zurück gefunden, wenn ich einfach ehrlich war und mir meine Wertschätzung für den anderen bewahren konnte. Oft genug gelang meinem Gegenüber das nicht und das war beileibe nicht immer meine Schuld.

Ob das bei euch der Anfang vom Ende ist? Diese Frage könnt nur ihr beantworten. Was hält uns bei einander? Es ist keine Magie, kein Zauber, keine Schwerkraft. Es ist schlussendlich nur die Entscheidung, einander zu vertrauen, zu lieben und den Weg gemeinsam gehen zu wollen.

Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass jede Beziehung immer wieder auf die Probe gestellt wird und dass jeder Partner eine Herausforderung ist, die mich ganz sicher an meine Grenzen bringt. Und ich ihn natürlich auch. Manches ändert sich und auch Menschen ändern sich. Manchmal ist der gemeinsame Weg zu ende. Übel ist es erst recht, wenn man nicht einmal weiß warum.

Drei Kinder groß zu ziehen ist unglaublich anstrengend, sowohl für Dich, als auch für ihn und eines jeden Kraft ist einmal aufgebraucht. Bis man dafür einen gesunden Weg findet, braucht es all zu oft das ganze Leben.

Ihr seid am Ende, wenn ihr dies beschließt. Ihr seid dann am Ende, wenn ihr euch innerlich verbraucht, wenn ihr nicht mehr aussprecht, was ihr aussprechen solltet und wenn ihr zu feige für euren Mut seid. Ihr seid am Ende, wenn ihr nicht akzeptiert, dass ihr auch mal am Ende seid und euch das nicht zu Versagern oder schlechten Menschen macht. Bilderbuchbeziehungen sind für die Tonne. Ihr kommt zwangsweise an ein schmerzhaftes Ende, wenn ihr nicht mutig zu eurem eigenen Weg steht. Es gibt kein Ideal, keine "best practices", die man nur befolgen muss und schon flutscht es. Anstrengung wird nicht immer belohnt, aus dem letzten Loch zu pfeifen hört sich selten heroisch an. Was bleibt, wenn man versagt, wenn man nicht mehr weiter weiß? Der Mensch, mit dem man seinen Weg weiter teilen könnte. Wenn Du willst und wenn er will. Mit manchen Menschen ist der nächste Schritt nicht mehr so sehr wichtig, solange man ihn gemeinsam geht.

Ihr müsst nicht so gut sein wie ... aber das zuzulassen, den Schmerz der Vergänglichkeit zu ertragen ... nicht einfach. Wie weit ist eure gegenseitige Wertschätzung schon unter dem Alltag begraben?
 

Quarks

Mitglied
hallo MissC2013,

soweit ersichtlich, sind keine charakterlichen oder sonstigen Mängel bei Dir zu erkennen, so dass man von Beziehungsstörung auf Deiner Seite sprechen könnte. Im Gegenteil: Du bist eine starke Frau mit viel Verantwortungsbewusstsein. Dein Mann könnte und sollte sehr stolz auf Dich sein.

Du solltest wissen, welche Diagnose der Psychologe Deinem Mann stellte, damit Du die Behandlung positiv unterstützen kannst. Aus meiner Sicht vermute ich psychische Kraftlosigkeit sowie Mangel an Resilienz.

Völlig unfair empfinde ich, wenn Dein Mann jetzt niggelig irgendwelche Kleinigkeiten - und dann noch aus der Vergangenheit heranzieht, mit denen er seine Probleme begründen möchte. Das Leben ist nun mal kein Ponyhof und da haben Eltern zu den Kindern zu stehen, für sie zu sorgen und sich gegenseitig aufzubauen. Und im gegenseitige Aufbauen da hapert es anscheinend bei Deinem Mann. Kurze Frage: Wann hat er Dich das letzte Mal gelobt oder Dankbarkeit für Dein Engagement gezeigt? Diese Dinge, das Lob wie die Dankbarkeit sind auch Kraftquellen.

Natürlich verdient auch Dein Mann Dankbarkeit und Lob. Aber die muß er sich auch aktuell verdienen. Nichts ist so alt, wie der Erfolg bzw. die vorbildliche Leistung von früher. Lob und Dankbarkeit bauen auf. Versuche, ihn für kleine gut erledigte Tätigkeiten zu loben…. um ihn eben aufzubauen. Aber nimm ihm nicht seine Verantwortung ab.

Allerdings kannst Du anhand der Vergangenheit aufzeigen, zu was er imstande ist. Warum also nicht auch heute?

Ein Punkt, der mir immer wieder bei Paaren auffällt, ist der Mangel an Entwicklung. Die Frau ist mehr als Mutter und der Mann ist mehr als ein Geldverdiener. Wo sind Hobbys, kleine Freuden des Alltags? Wo ist das kleine Zeitloch, auch mal was "nur für mich" zu tun? Wo kann ich ein Talent oder eine schöne Freizeitbeschäftigung pflegen? Auch solche Dinge helfen, den Tank wieder zu füllen.

Ich vermute, dass Dein Mann so ein bißchen eine Weglauf-Mentalität zeigt. Es ist ja auch viel leichter zu sagen "ich kann nicht...." als sich zusammenzureißen. Allerdings sollte er Energiefresser identifizieren, die unnötig sind, die er vermeiden könnte, wie z. B. der Kontakt mit Leuten, die ihn immer wieder runterziehen.

Meine Empfehlung: Achte auf Eure Kommunikation. Sie sollte über Alltagskram hinausgehen. Gute Perspektiven für die Zukunft entwickeln ist wichtig und über Werte (z.B. was ist mir wichtig..., was mag ich, was mag ich nicht, wie gehe ich mit den Dingen um, die ich machen soll/muuß aber nicht mag, Lösungen für kleine und größere Probleme entwickeln...) reden. Immer lösungsorientiert bleiben, den Partner ermuntern, das Positive auch in einer ungünstigen Situation zu sehen. Er soll auf positive Lösungen kommen, Du könntest ihn dazu anregen und dann für eine gefundene Lösung loben. Und nie wird das Weglaufen eine Lösung für ihn sein, denn wohin er auch laufen könnte oder wollte, seine Probleme wird er dahin mitnehmen. Also kann die Lösung auch eurer Ehesituation nur darin liegen, immer wieder nach Lösungen für eine Aufgabe zu suchen. Und er hat dazu tatkräftig mitzuwirken und nicht seine Tätigkeit auch noch Dir aufzuhalsen. Macht euch einen Arbeitsplan, teilt Aufgaben auf.... damit nicht eines Tages Du ausgebrannt bist. Auch Du brauchst eine Kraftquelle... zum Auftanken.

Und folgende Fragen sollte ihn beschäftigen: Welches Vorbild gibt er für die Kinder ab? Was kann er den Kindern, wenn sie mal keine Kinder mehr sind, als Beispiel "wie er Krisen überstand und Probleme gelöst hat" mit auf den Lebensweg geben? "Ich bin dann einfach weggelaufen und habe eurer Mutter die ganze Verantwortung überlassen" wäre kein gutes Beispiel.
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöscht 79650

Gast
Er überlegt, ob er "dir verzeihen kann"???
Und nennt dann peanuts wie "Wäsche nicht ordentlich zusammengelegt"??? :eek:

Den hast du komplett verwöhnt. Ich würde ihm die Entscheidung abnehmen, ihn raussetzen und für dich und die drei Kinder bezahlen lassen.
(Du hast die Kinder, du bleibst in der Wohnung.)

Der hat zu viel Freizeit und keine Hobbys, sorry...
 

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