Hallo ihr Lieben,
Ich habe in meinem Leben schon mehrere IQ-Tests gemacht und sie fallen oft ganz schön bitter aus. Nun frage ich mich, ob ich schlicht und einfach dumm bin oder ob es noch andere Gründe geben könnte.
Meinen ersten Test habe ich bereits als Kind in der Uniklinik absolviert. Dieser war noch der Beste. Der Professor meinte, dass ich in den meisten Gebieten zu den oberen zwei Prozent gehöre, jedoch in manchen unterdurchschnittlich abschneide. Deswegen hat es sich wohl auf einem normalen Level eingependelt, eine genaue Zahl weiß ich leider nicht mehr. Er sagte aber sinngemäß zu meiner Mutter „ Ihr Kind mag zwar überdurchschnittlich intelligent sein, aber glauben Sie nicht, dass es ein Segen ist." Daher vermute ich, dass es doch auch insgesamt leicht überdurchschnittlich ausgefallen ist.
Es folgte ein Weiterer auf dem Gymnasium, den die Schulpsychologin betreute und veranlasste, aufgrund meiner abfallenden Leistungen. Die Aufgabe war ausschließlich Mikadostäbchen nach Vorlage zu legen, da ich ein Problem mit dem räumlichen Sehen habe, fiel es mir sehr schwer und ich ahnte schon, dass das Ergebnis vernichtend wird. Die Psychologin teilte meiner Mutter kein genaues Ergebnis mit, meinte aber „Eher ganz unteres Niveau." Habe ich auf jeden Fall komisch gefunden, dass nur ein kleiner Sektor gefragt wurde.
Die Jahre gingen ins Land und ich entdeckte auf „süddeutsche.de" einen online-Test. Ja,ich weiß, IQ-Tests aus dem Internet sind oft nicht seriös und aussagekräftig, jedoch wirkt dieser wirklich professionell und er ist auch sehr umfangreich. Ich erlaubte mir den Spaß und probierte es aus. Es gab mehrere Kategorien: Analogien,Mustergruppen, Gleichungen, Matritzen, Zahlenreihen und logische Schlussfolgerungen.
Bei den Analogien hatte ich alles richtig, die Mustergruppen fielen mir sehr schwer, da hatte ich nur die einfachen richtig, kann da einfach keine Zusammenhänge erkennen. Gleichungen gingen wieder deutlich besser, bei den Schweren am Ende bin ich aber ausgestiegen. Matritzen hatte ich gar keine richtig, sah für mich einfach nur gruselig aus. Zahlenreihen waren durchwachsen. Logische Schlussfolgerungen hatte ich dagegen wieder fast alle richtig. Am Ende kam ein IQ von 68(!) raus. Ich war sehr schockiert, aber verdrängte es wieder. Ein paar Monate später versuchte ich es nochmal und es kam ein ähnlich schlechtes Ergebnis dabei raus.Das ist jetzt länger her und heute versuchte ich es nochmal. Es war aber lange genug her um sich nichts merken zu können vom letzten Mal. Und dieses Mal dachte ich mir das kann doch nicht so schwer sein, denke einfach wie ein Idiot selbst die schneiden besser ab.Ich machte es wirklich ganz simpel und hatte sogar dieses Mal in den Matritzen und Mustergruppen mehr richtig. In Analogien und logische Schlussfolgerungen hatte ich wieder alles richtig. Dieses Mal kam „immerhin" ein fast durchschnittlicher Wert raus. Das fand ich schon lustig bei der Vorgehensweise.
Die Frage ist ja, was heißt "dumm"?
Definitorisch liegt der mittlere IQ bei 100, das ist aber nur der Durchschnittswert.
Der NOrmalbereich liegt zwischen 85 und 115, als Standardabweichung wird also 15 angenommen.
Das bedeutet: Innerhalb der ersten
Standardabweichung (100 +- 15) liegen 68% der Testpersonen. Innerhalb der doppelten Standardabweichung, also zwischen 70 und 130 liegen 95,x% Testpersonen und innerhalb der dritten Standardabweichung (also 55 bis 145) sind es bereits 99,x% aller Testpersonen. Die vierte Standardabweichung zu berechnen, macht keinen Sinn. Somit wird der IQ meist zwischen den Werten 40 und 160 angegeben, was fast alle (99,xx%) Testpersonen abdeckt.
Wenn man von der Standardabweichung ausgeht, würde alles unter 85 dumm bedeuten, was ich aber für falsch halte, weil ich einige Personen kenne, die sehr gut durchs Leben kommen und auf 80 getestet sind.
Ein relevante Grenze in der Wissenschaft ist 70, weil dann ca. 95% aller Menschen intelligenter sind, als der Proband. Aber auch damit kommt man durchs Leben, wenn man die richigen Dinge macht, z.B. lieber einen Beruf ohne Mathe ergreift als Informatik zu studieren, wenn man Mathe eben nicht gut kann.
Klar hat es Vorteile schlau zu sein, aber Gesundheit ist zum Beispiel noch viel wichtiger für Lebensglück. Meine leiblichen Eltern waren das beste Beispiel, beide Uniprofessoren aber beide haben sehr ungesund gelebt (viel Wein, Zigaretten) und hatten früh gesundheitliche Probleme, meine Mutter ist bereits an einem Herzinfarkt gestorben, da war ich 7.
Mein Vater hatte später viele Schlaganfälle.
Ich kenne viele Menschen mit wenig mathematischer Intelligenz, die viel glücklicher gelebt haben, als meine Eltern.
Manchmal macht es auch glücklich, wenn man die Komplexität von Problemen gar nicht versteht, zum Beispiel beim Klimawandel. Insofern kann etwas Dummheit durchaus auch Lebensglück bedeuten, es gubt sogar Studien vom MIT, die genau das aussagen.
Und manche sind trotz eines geringen IQ sogar wirtschaftlich erfolgreich oder - zumindest in der CSU - erfolgreiche Politiker. Schau Dir Politiker wie Andreas Scheuer oder Julia Klöckner an, die ganz sicher einen IQ unter 90 haben und trotzdem in dieses Amt gewählt wurden.
Das beste Beispiel zur Zeit ist ja Donald Trump: Er ist dermaßen dumm, dass er Stolz darauf ist, einen Test zur Feststellung von
Altersdemenz bestanden zu haben und das auch noch rausposaunt. Notwendig war dazu, fünf Begriffe ( Person, Frau, Mann, Kamera, TV ) in der richtigen Reihenfolge zu wiederholen. Ein klassischer Fall vom Dunning-Kruger-Syndrom! Erfolgreich, im wirtschaftlichen Sinne, ist er trotzdem, siehe seine Casionos und Hotels.
Ich wäre insgesamt an Deiner Stelle nicht so pessimistisch!