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Innere Unruhe wegen Tod vom Ex

L

Lenaline

Gast
Mein Ex ist bei einem schlimmen Unfall gestorben.

Ich habe ihn immmer geliebt, aber er war damals zu jung und zu unreif und hat sich zu oft schlecht benommen. Letztlich hat er Schluss gemacht. Vor einigen Monaten hatte er sich noch einmal gemeldet, weil er sich entschuldigen wollte, dass er mich so schlecht behandelt hat. Um mich selbst zu schützen, hatte ich ihm damals recht knapp erklärt, dass ich den Kontakt nicht mit ihm halten kann. Ich wusste, dass das für uns beide nicht gut gewesen wäre.

Und jetzt ist er tot. Einfach ausgelöscht. Ich habe noch nie in meinem Leben so schlimm um jemanden geweint.

Der Punkt ist, dass das jetzt schon wieder 3 Wochen her ist. Ich lebe seit 2 Jahren ein anderes Leben und er hat darin keine Rolle gespielt. Trotzdem habe ich immer wieder Momente im Alltag, die mich fast zwanghaft an ihn erinnern. Wenn ich alleine bin, fange ich oft an zu weinen.

Ich will, dass das aufhört. Aber in mir windet sich alles. Ich bin wütend auf mich, weil ich so vieles nicht ausgesprochen habe, als er noch gelebt hat. Ich will ihn aus meinem Kopf vertreiben, aber ich weiß nicht wie.
 

Apollina

Mitglied
Hallo Lenaline,

es ist vollkommen normal, dass du um deinen Ex trauerst, selbst wenn du seit 2 Jahren schon keinen Kontakt mehr zu ihm hattest. Er war ja schließlich mal ein wichtiger Teil deines Lebens.
Ich denke, dass du die Trauer nicht einfach beiseite schieben solltest, auch wenn du dir momentan verständlicher weise wünschst, dass die Trauer aufhört. Trauerarbeit ist immer ein wichtiger Punkt, um mit einem Verlust abzuschließen. Das ist allerdings sehr individuell und was dem einen hilft, muss dem anderen nicht zwangsläufig helfen. Hast du vielleicht jemanden, mit dem du dich austauschen kannst?
Du schreibst auch, dass du wütend auf dich bist, weil du nicht alles ausgesprochen hast, als er noch lebte. Das ist absolut verständlich, aber hier möchte ich darauf hinweisen, dass man im Grunde niemals alles gesagt hat, was man im Nachhinein sagen möchte. Viele Menschen werden nach dem Tod einer geliebten Person noch Gedanken aufbringen, die sie gerne ausgesprochen hätten. Es ist besser, sich das bewusst zu machen und freundlich mit sich selbst umzugehen.
Das einzige, was ich dir sonst noch raten kann ist, dir selbst Zeit zu geben. Nehme dir die Zeit, die du zum Trauern brauchst. Weine, schreie wenn nötig, sei gut zu dir selbst und tue Dinge, die dir gut tun.

Ich wünsche dir alles Gute!
 
L

Lenaline

Gast
Danke für eure lieben Zuschriften und euer Verständnis. Das hat sich wirklich gut angefühlt.

Ich habe mit meiner besten Freundin gesprochen, aber obwohl sie selbst schon einmal jemanden verloren hat, ist sie mir gerade keine Hilfe. Ich habe den Eindruck, dass sie damit nicht umgehen kann. Sie "argumentiert" immer gegen meine Gefühle, ich muss stark sein, ich muss dies tun, ich muss jenes tun, es ich soll nicht so negativ sein etc. pp. Dabei würde ich mir einfach wünschen, dass sie mir in meinen Gefühlen zustimmt bzw. sie akzeptiert wie sie sind.

Ansonsten habe ich nur meinen Freund, der mir sicher ohne mich zu verurteilen zuhören würde, aber es fühlt sich für mich vollkommen falsch an, ihm all zu sehr mit meinem Ex in den Ohren zu liegen. Das will ich nicht in unserer Beziehung haben, da brauche ich eine klare Grenze. Auch für mich selbst.

Es haben sich noch einige Menschen angeboten, mit denen ich lockere Freundschaften pflege. Ich habe aber große Probleme damit, mich Menschen zu öffnen, von denen ich nicht hundert Prozent weiß, dass ich ihnen trauen kann. Leider habe ich in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen gemacht und bin vorsichtig geworden. Zu viel Privates geht nur meine engsten Mitmenschen etwas an.

Meine Strategie war bei unangenehmen Erlebnissen, mir für eine Weile etwas Scham oder Trauer einzugestehen und mich danach komplett davon abzulenken. Wenn wieder der Gedanke an betreffendes Erlebnis auftaucht, dann denke und tue ich irgendetwas anderes. Und das hat bisher gut geklappt.

Ich frage mich nur, ob das in dem Fall die richtige Strategie ist. Mir ist noch nie jemand weggestorben, der wichtig war ...
 

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