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    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Hallo Ihr Lieben!

Ich fühle mich hier so gut aufgehoben, dass ich euch leider mit noch einmal mit meinen Problemen und inneren Dämonen beschäftigen muss.

Ich habe mein Leben nach dem mich meine Frau verlassen hat vollkommen umgekrempelt. Nicht weil ich irgendwem gerecht werden wollte, sondern weil ich erkannt habe wie mein Weg aussieht. Hier im Forum wurde damals durch die Hilfe ein paar lieber Mitglieder der Grundstein gelegt, auf den ein lieber Kollege dann aufgebaut hat und mir gezeigt hat wie es funktionieren kann. Er ist nun eine Art Mentor für mich, da er den weg lange beschreitet, auf den ich auch abgebogen bin.

Die Sache ist nun die, dass er mir gezeigt hat worauf es im Leben für mich ankommt, ich müsste jetzt lange ausschweifen um zu erklären wie es aussieht, aber kurz gesprochen ist es so dass ich nun bewusst auf mein Herz höre. Das klingt wie eine platte Aussage, „höre auf dein Herz“. Aber es funktioniert wirklich, wenn man auf sein Herz hört und nicht auf den Verstand, dass man selbst so positiv wird, dass man es nach außen ausstrahlt und damit auch von anderen Menschen komplett anders wahrgenommen wird. Wer diesen Weg selbst beschreitet weiß was ich damit meine. Es ist nun so, dass ich vor der nächsten großen Veränderung stehe. Ich bin voll Euphorie dass ich das nun angehe und habe auch etwas Angst vor meiner erneuten Courage. Da es entweder hoch hinauf, oder aber eine Ernüchterung werden kann. Aber nur so komme ich weiter. Klarheit ist ja schließlich auch ein Segen. Es nun so, dass es näher rückt und mein Verstand laut schreit, das KLAPPT DOCH EH NICHT. Mein Herz flüstert dagegen ganz leise, verfolge den Weg, es ist deiner! Und wenn ich mein Herz höre, dann ist dieses wohlige Gefühl des Ankommens da.
Kennt das wer? Weiß jemand wie ich den Verstand leise bekomme um mein Herz zu hören? Ich will nicht den geringsten Funken Zweifel haben, ich glaube fest daran, dass es gut wird! Mich stört es aber immens, dass manchmal der Verstand doch so laut ist, dass ich für eine kurze Sekunde unsicher bin.

Zweite Sache ist etwas, was mich innerlich zerreißt. Es ist so, dass ich bereit für eine neue Partnerin bin. Im Moment werbe ich um die Gunst einer bestimmten Frau, was mich etwas herausfordert, da ich das schon sehr lange nicht mehr gemacht habe, musste ich ja auch nicht. Das ist jedoch nicht das Problem. Es ist so, dass eine andere Frau, die ich gelegentlich in der Nähe meiner Arbeitsstelle antreffe, damit meine ich kein Treffen auf einen Kaffee oder dergleichen, sondern mal beim Einkaufen, mal auf dem Parkplatz oder dergleichen und wir haben uns stellenweise kurz unterhalten. Nun hat sie mich in den sozialen Medien gefunden und scheint Interesse an mir zu haben. Also mehr als nur „Hi wie geht´s“? Eigentlich eine sehr schöne Sache! Jedoch ist sie absolut nicht mein Typ. Ich fühle mich jetzt total schlecht, da ich hier im Forum und überall Wein predige aber bei ihr nur Wasser lebe. Sie ist objektiv vom äußerlichen GAR nicht mein Typ. Aber da ich immer sage dass das Äußerliche niemals entscheidend sein sollte, schaue ich auch auf den Charakter. Ich habe mir wirklich Zeit genommen und mir Gedanken darum gemacht. Sie ist ein ganz lieber Mensch und auch liebenswert, aber ich komme da auch nicht auf einen Nenner, den ich akzeptieren kann. Ich bin bereit viele Kompromisse einzugehen, wenn der Partner dann im Gesamten passt. Ich habe da nicht DAS Idealbild, was ich unbedingt als Partner haben muss, bei mir heißt es niemals entweder Die oder Keine. Aber bei dieser Frau schaffe ich das nicht.
Das macht mich momentan fertig. Es muss ja einen Grund geben, warum ich sie getroffen habe und warum sie mit mir in Kontakt steht. Ich habe Sorge, dass wenn ich sie als potenzielle Partnerin ausschlage, dass einen negativen Einfluss auf mich hat. Charakterlich wie auch generell auf meine Energie. Ich habe Angst, dass ich dadurch ein schlechter Mensch werde.
Was ich dazu sagen muss ist, dass ich ihr keinerlei Hoffnungen mache oder gemacht habe, es sei denn Hoffnung machen besteht schon darin, dass ich ihr auf ihre Nachrichten antworte.

Mir ist selbst bewusst dass das sehr kompliziert ist. Ich weiss ehrlich gesagt auch nicht, mit wem ich darüber reden sollte, der mir da nur ansatzweise einen guten Rat geben kann.
 

Burgerpants

Mitglied
Verstand versus Herz - da mag ich dir mal folgendes Gedankenspiel mit auf den Weg geben:

Menschen haben immer tausende von Stimmen in sich, die in ständigem Widerspruch zueinander stehen. Die Wut sagt was anderes als die Vergebung, der Hass was anderes als die Liebe, die Angst was anderes als die Zuversicht und mir hilft in solchen Situationen immer, diesen ganzen Emotionen ein Gesicht zu geben und sie mir als Redner in einer Diskussionsrunde vorzustellen. Alle haben sie ihre Meinung, alle labern durcheinander, alle haben ihre Zweifel an dem, was der andere so sagt. Nehmen wir das Beispiel, man müsste eine Brücke überqueren um jemanden zu treffen, den man sehr mag.
Die Zuversicht sagt: Geh, die Brücke trägt dich schon.
Die Angst sagt: Geh nicht! Die Brücke bricht ein, wenn du drüber gehst.
Die Liebe sagt: Du willst die Person sehen, die drüben ist, also ist es egal, ob die Brücke bricht, denn die Person ist es wert.
Der Hass sagt: Keine Person und keine Brücke ist es wert, dass du auch nur den winzigsten Schritt unternimmst, der dich in Gefahr bringen könnte.
Die Resignation sagt: Ist doch voll egal! Selbst wenn die Brücke dich tragen würde, wird die Person am Ende dich eh enttäuschen.
Die Hoffnung sagt: Aber wenn es soweit sein sollte, haben wir ein neues Ziel, für das es sich zu gehen lohnt.

Würde man jeder dieser Puppen das gleiche Recht zugestehen, bliebe man auf der Stelle stehen, weil man nicht vorwärts kommt - immerhin bremsen die sich gegenseitig aus und am Ende hat man keinen Fuß vor den anderen gesetzt und der Weg wird zur vertanen Chance, die nicht wieder kommt.

Glücklicherweise bist du in der Position, dir aussuchen zu können, welchem Redner du zuhören und am ehesten vertrauen möchtest. Und das, was du in deinem Text als Verstand bezeichnest, ist im Grunde das Duo Angst und Resignation. Die Angst will nicht, dass ihr Enttäuschung wiederfährt und die Resignation meint, für eine derartige Enttäuschung wäre der Aufwand, es zu probieren, auch viel zu groß, also kannste gleich sitzen bleiben und nichts tun.

Wenn du aber darüber nachdenkst, ob die Enttäuschung, wenn du es probierst und versagst, größer ist als das Gefühl der Enttäuschung über dich selbst, es gar nicht erst probiert zu haben und ewig mit der Frage zu leben, ob es vielleicht doch geklappt hätte, wäre man es angegangen, ist die Antwort mit Sicherheit "Nein".

Und was -ausser das "Ich habs ja gewusst!" von der Angst- wäre das schlimmste, was dir passieren könnte, wenn du es probierst und versagst? ;) Nix.

Für mich ist der Fall klar - für dich auch?
 
was ist da jetzt genau komplitziert?
Das ist eine geschickte Fragestellung, ich muss jetzt meine gesamte geschilderte Situation eindampfen. ;)

Kompliziert ist für mich dass ich durch die Gedanken dir mir mein Verstand gibt, drohe von meinem Weg abzukommen. Ich habe Sorge, dass ich fehlgeleitet werde. Und das darf nicht sein. Wenn ich entscheidend vorgehe, darf ich nicht wanken!

Mit der Aussage von Burgerpants kann ich das bisher ganz gut vereinbaren, da die Gedanken, die mir der Verstand schickt, dass ich versagen könnte oder aufgeben soll, da es vielleicht keinen Erfolg gibt, eigentlich alles Illusionen sind. Diese sollte ich bewusst wegwischen. Das funktioniert auch lange Zeit sehr gut, bis ich aber dann zwischendurch doch für einen kurzen Moment zweifel. Da kommt meine alte Gewohnheit wieder raus. Durch dieses Wanken werde ich in meiner neuen grundfesten Überzeugung erschüttert. Das macht mir wiederum Sorgen. Vermutlich fehlt mir noch die Übung und das Vertrauen. Was ich aber gar nicht möchte.

- für mich steht jetzt fest, dass ich leicht das Tempo rausnehme und aufs passende Timing achte. Also ist ein guter Tag und das Gefühl gut, dann gehe ich es an, wenn nicht, warte ich lieber einen Tag länger. Es läuft mir nicht weg, aber ich werde nicht ewig warten. Sonst ist das Zeitfenster zu und die Chance vertan.


Das zweite Thema ist soweit kompliziert, dass ich wider meiner Überzeugung handle, da ich diese potenzielle Partnerin ausschlage. Bekomme ich dadurch dann schlechte Energie? Ich schlage da ein Geschnek aus... Ich meine ich kann nicht sagen wir lassen es drauf ankommen und entweder behalte ich dich oder nicht. Das kann ich meiner Meinung nach nur mit einem Zeitungsabo oder so machen. Ich meine es ist doch in Ordnung nein zu sagen?

Vermutlich macht es mir zu schaffen, weil ich wiederum auf der gleichen Gratwanderung bin.

Kompliziert ist übrigens auch, mich mit meinen Gedanken zu beschäftigen und mich zu reflektieren warum das so ist.
 
Ich danke dir sehr masi für diese ausführlichen Erklärungen. Ich verstehe was du mir damit sagen willst und ich habe das wahrhaftige Gefühl dass es mir hilft.

Ich werde solange wanken, wie ich mich selbst anzweifle. Ich weiß was ich bin und ich weiß ganz genau, was ich bereit bin zu geben. Wahrscheinlich liegt es daran, dass ich schon immer darauf geachtet habe, was andere von mir halten. Erst seit ich mein Leben komplett umgekrempelt habe, setze ich mich prominent in jede Rechnung, anstatt mich aus einer Gleichung zu streichen. Also ich achte darauf, dass ich meine Interessen wahre und auch durchsetze. Aber wie gesagt erst seit kurzem. Ich muss das noch üben. Kann ich das irgendwie lernen, dass ich mich nicht mehr selbst anzweifle?

Es macht sinn, wenn man ausstahlt was man ist, dann wird man so gesehen, was man ist.

Bei meinem zweiten Problem ist es tatsächlich eine Mischung aus allem. Ich schlage das Geschenk aus und handle damit teilweise gegen meine Überzeugung. Aber es ist eine wichtige Aussage, dass ich frei in meinen Entscheidungen bin, weil ich mir selbst treu bleibe und nur mir selbst verpflichtet bin. Dass das in Ordnung ist, nimmt viel Druck von mir. :)


Ich finde es sehr spannend, ich möchte das gerne üben mir selbst zu begegnen, damit ich klarer ausdrücken kann was ich bin und was ich will und was mich beschäftigt. Wie kann ich das üben? Meditation?
 

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