Corpse Bride
Aktives Mitglied
Hey, ich bin neu hier und habe auch gleich mal eine Frage, die mich seit einiger Zeit beschäftigt.
Ich bin "ein schwieriger Fall", wie man so schön sagt.
Manisch depressiv, eine Essstörung mit Klinikaufenthalt hinter mir, war schon auf der Geschlossenen, mehrere Selbstmordversuche (...), dann lief es wieder besser. Ich ging in ambulante Therapie, bekam zu Hause eine Sozialarbeiterin (ansonsten hätte ich ins betreute Wohnen gemusst) und besuchte doch weiterhin das Gymnasium, kam aber durch die längeren Klinikaufenthalte in eine Klasse unter mir. Dort kam ich mit leichten Drogen in Kontakt (eigentlich schon in der Klinik) und wollte schließlich nur noch Spaß haben. Die Schule vernachlässigte ich total. Ich war ein einziger, lachender Hampelmann, dem alles egal war.
Ich war/bin zugepumpt mit Antidepressiva und Alkohol und eben den leichteren Drogen. So war das ganze eine Zeit lang erträglich.
Mit dem Endjahreszeugnis kam dann auch die Gewissheit, dass ich vom Gymmi auf die Realschule wechseln würde, zu meiner besten Freundin.
Auch sie hat sehr schwerwiegende Probleme.
Nun bin ich seit etwa einem halben Jahr an der neuen Schule und fühle mich eigentlich sehr, sehr wohl. (Auch wenn ich auf Grund provozierendem Verhaltens und ständigem Dicht-seins immer bei den Lehrern anecke...)
Meine Sozialarbeiterin musste ich aus amtlichen Gründen nun für eine längere Zeit "verabschieden". Die Therapien hatte ich jetzt auch seid etwas längerer Zeit nicht mehr (Weihnachten...) und mir geht es schlicht einfach nur noch beschissen.
Ich stieg irgendwie auf härtere Drogen um und bin nun wirklich "dauerdicht". Mein Sinn für die Realität verschwimmt immer mehr.
Es gibt wenige klare Momente (wie jetzt), in denen ich um Hilfe schreien kann.
Am Gymnasium hatte ich eine sehr liebe Vertrauenslehrerin, die mir ein wenig Hoffnung und Wärme geben konnte (das, was mir oft am meisten fehlt.) Sie war wie eine Mutter für mich. Wir stehen nur noch wenig in Kontakt, sie hat viel zu tun, wie alle anderen.
An der neuen Schule habe ich mich jetzt ebenfalls einer sehr lieben Lehrerin anvertraut, die allerdings keine Vertrauenslehrerin ist und dementsprechend natürlich auch nicht die richtige Ausbildung für mein Problem hat.
(Die Vertrauenslehrerin der Schule kenne ich "privat" und ist deswegen nicht der richtige Ansprechpartner für mich, kümmert sich aber rührend um meine beste Freundin...)
Nun rede ich eben mit meiner neuen Lehrerin und sie schafft es tatsächlich, mir wieder ein wenig Kraft zu geben. Nur weiß ich aus alter Erfahrung, dass Kraft nur von Kraft kommen kann. Ich habe Angst, dass ich sie zu sehr belaste und eigentlich möchte ich ihr auch nicht die Ohren zuheulen, aber es hilft mir nunmal weiter, wenn ich mich einem herzensoffenen Menschen anvertrauen kann, der sich eventuell auch wirklich für mein Schicksal interessiert...
Ich habe auch fest vor, mein Leben in den Griff zu kriegen und die Therapien fort zusetzen.
Aber so ein Therapeut ist eben auf seine Weise total kalt. Und diese Kälte tut mir weh.
Meint ihr, ich kann weiterhin mit ihr reden, wenigstens über meine Gefühle usw. schreiben?
Sie meinte nun auch "Ja, ich fühle mich hilflos dir gegenüber." Aber auch "Du darfst nie aufhören, über deine Gefühle zu sprechen und zu schreiben."
Ziemlich kompiliziert. Für einige hier vielleicht nicht, aber ich leide wohl auch unter einer sehr sensiblen Ader für andere .. Sie ist nun eben mal Mutter und hat auch sehr viele eigene, schwierige Sachen zu klären. Aber sie ist zur Zeit der einzige Mensch, dem ich vertraue. (Keine Ahnung warum, ich hatte schon immer einen Hang dazu, mich Lehrern anzuvertrauen )
Bitte um Antworten!
Danke, schönes Wochenende euch!
Die Leichenbraut
Ich bin "ein schwieriger Fall", wie man so schön sagt.
Manisch depressiv, eine Essstörung mit Klinikaufenthalt hinter mir, war schon auf der Geschlossenen, mehrere Selbstmordversuche (...), dann lief es wieder besser. Ich ging in ambulante Therapie, bekam zu Hause eine Sozialarbeiterin (ansonsten hätte ich ins betreute Wohnen gemusst) und besuchte doch weiterhin das Gymnasium, kam aber durch die längeren Klinikaufenthalte in eine Klasse unter mir. Dort kam ich mit leichten Drogen in Kontakt (eigentlich schon in der Klinik) und wollte schließlich nur noch Spaß haben. Die Schule vernachlässigte ich total. Ich war ein einziger, lachender Hampelmann, dem alles egal war.
Ich war/bin zugepumpt mit Antidepressiva und Alkohol und eben den leichteren Drogen. So war das ganze eine Zeit lang erträglich.
Mit dem Endjahreszeugnis kam dann auch die Gewissheit, dass ich vom Gymmi auf die Realschule wechseln würde, zu meiner besten Freundin.
Auch sie hat sehr schwerwiegende Probleme.
Nun bin ich seit etwa einem halben Jahr an der neuen Schule und fühle mich eigentlich sehr, sehr wohl. (Auch wenn ich auf Grund provozierendem Verhaltens und ständigem Dicht-seins immer bei den Lehrern anecke...)
Meine Sozialarbeiterin musste ich aus amtlichen Gründen nun für eine längere Zeit "verabschieden". Die Therapien hatte ich jetzt auch seid etwas längerer Zeit nicht mehr (Weihnachten...) und mir geht es schlicht einfach nur noch beschissen.
Ich stieg irgendwie auf härtere Drogen um und bin nun wirklich "dauerdicht". Mein Sinn für die Realität verschwimmt immer mehr.
Es gibt wenige klare Momente (wie jetzt), in denen ich um Hilfe schreien kann.
Am Gymnasium hatte ich eine sehr liebe Vertrauenslehrerin, die mir ein wenig Hoffnung und Wärme geben konnte (das, was mir oft am meisten fehlt.) Sie war wie eine Mutter für mich. Wir stehen nur noch wenig in Kontakt, sie hat viel zu tun, wie alle anderen.
An der neuen Schule habe ich mich jetzt ebenfalls einer sehr lieben Lehrerin anvertraut, die allerdings keine Vertrauenslehrerin ist und dementsprechend natürlich auch nicht die richtige Ausbildung für mein Problem hat.
(Die Vertrauenslehrerin der Schule kenne ich "privat" und ist deswegen nicht der richtige Ansprechpartner für mich, kümmert sich aber rührend um meine beste Freundin...)
Nun rede ich eben mit meiner neuen Lehrerin und sie schafft es tatsächlich, mir wieder ein wenig Kraft zu geben. Nur weiß ich aus alter Erfahrung, dass Kraft nur von Kraft kommen kann. Ich habe Angst, dass ich sie zu sehr belaste und eigentlich möchte ich ihr auch nicht die Ohren zuheulen, aber es hilft mir nunmal weiter, wenn ich mich einem herzensoffenen Menschen anvertrauen kann, der sich eventuell auch wirklich für mein Schicksal interessiert...
Ich habe auch fest vor, mein Leben in den Griff zu kriegen und die Therapien fort zusetzen.
Aber so ein Therapeut ist eben auf seine Weise total kalt. Und diese Kälte tut mir weh.
Meint ihr, ich kann weiterhin mit ihr reden, wenigstens über meine Gefühle usw. schreiben?
Sie meinte nun auch "Ja, ich fühle mich hilflos dir gegenüber." Aber auch "Du darfst nie aufhören, über deine Gefühle zu sprechen und zu schreiben."
Ziemlich kompiliziert. Für einige hier vielleicht nicht, aber ich leide wohl auch unter einer sehr sensiblen Ader für andere .. Sie ist nun eben mal Mutter und hat auch sehr viele eigene, schwierige Sachen zu klären. Aber sie ist zur Zeit der einzige Mensch, dem ich vertraue. (Keine Ahnung warum, ich hatte schon immer einen Hang dazu, mich Lehrern anzuvertrauen )
Bitte um Antworten!
Danke, schönes Wochenende euch!
Die Leichenbraut