Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

In welcher Therapieart Fragen zu Autismus, Trauma und Transsexualität beantwortet bekommen?

Loralein

Neues Mitglied
Hallo ,
ich bin w. und inzwischen 30 Jahre alt.

Ich habe ein kleines Trauma, es war ein Hands-Off-Übergriff welcher ein Junge an mir begann. Zu dem Zeitpunkt waren beide noch Grundschüler.

Ich wollte mich auch diesbezüglich darüber mal rational austauschen, weil mich einfach mal interessieren würde wie normal oder abnormal das Verhalten des Jungen waren, da ich mich oft Frage ob meine Wahrnehmung richtig oder falsch war, das da was gewaltig schief läuft.

War schon mal bei einer Selbstzahler Traumatherapeutin, die wollte mir keine Auskunft geben wie normal das war, weil sie meinte, wenn sie sagt, das sei normal, das ich mich dann schwache fühle. Für mich wäre es nicht so, ich würde mich dann nicht als schwach fühlen, aber ich wüsste dann, das es wohl nicht nur die Schuld das Jungen alleine war, sondern wohl es auch fehlerhaft mich so Ahnungslos in die Schule zu schicken, oder halt vieles einfach nur Missverständnisse waren.


Jetzt ein normales Beispiel, wie ich das meine ich weiss nicht was normal ist (das Bsp. hat mit dem Übergriff nix zu tun, beim Übergriff ist anderes passiert)

Es besteht bei mir der Verdacht, das ich ein Asperger Autismus habe.

Im Kindergarten wollte ich immer nur alleine malen, ich wollte nicht mit den andern Kindern reden, Memory spielen, oder Doktorspiele spielen. Ich war aufgrund des Autismus total unfähig mit den anderen Kindern zu kommunizieren. Die Kommunikation mit anderen Kindern hätte mich zu 100 % überfordert, und hätte ein Kind versucht mit mir Doktorspiele zu spielen, wäre ich 1000 % überfordert gewesen.

Dadurch das für mich aufgrund des Autismus vieles unvorstellbar und nicht bewältigbar war, was für andere Kinder normal war und wo diese sogar Freude dran hatten, kann ich eben nicht einschätzen wie normal der Übergriff war, weil einfach mein Gehirn ganz anders tickt, und für mir vieles unvorstellbar war, was für andere selbstverständlich war.

Aber im Kindergarten und in der Schule hatte ich ja lauter nicht Autisten Kinder um mich rum, daher klar das die darauf nicht Rücksicht nehmen konnten.

Jetzt nochmal zu meiner Frage, wie normal der Übergriff war, die Therapeuten denken fälschlicherweise, wenn sie mir verraten ob es normal war oder nicht, das ich dann an mich zweifle, und mich schwach fühle, und verraten es mir deshalb nicht , und so stelle ich mir jeden Tag erneut die Frage, weil ich verzweifelt Klarheit suche.


Würden die Therapeuten sagen, das es nicht normal war, dann würde ich vermutlich weiter wütend auf den Jungen sein, und würde dann gemeinsam mit dem Therapeuten versuchen wollen den Jungen zu verstehen, in der Hoffnung von der Wut runterzukommen, bzw. wenn nicht gemeinsam mit dem Therapeuten schauen, wie ich anderweitig vom meiner Wut runterkomme.


Würde die Therapeutin mir sagen, dass das Verhalten völlig normal war und ich die Situation aufgrund meiner Andersartigkeit total falsch eingeschätzt habe, dann würde ich evtl. meine Wut gegenüber den Jungen verlieren. Aber nachdem ja die Lehrer und meine Eltern gesehen haben, das ich total ängstlich, schüchtern, unkommunikativ war und mit vielen normalen Dingen schon überfordert war, so würde ich dann sagen, das mich meine Eltern mal vorwarnen hätten können, das es sein kann das ein Junge versucht sowas mit mir zu machen. Weil durch die Nichtvorwarnung wusste ich in dem Moment nicht wir mir geschieht, und habe mich total ohnmächtig gefühlt. Hätten sie mich vorgewarnt, und mir gesagt, das ich mir Hilfe holen darf, wenn das Kind mein nein nicht akzeptiert, dann hätte es mich vielleicht vor Schreck nicht umgehauen und ich hätte noch besser agieren können.


Neben diesen nicht verarbeiteten Übergriff haben mir ab meinen vierten Lebensjahr, Verwandte, Oma schon immer gesagt das ich zu dick bin, in der Grundschule sagten es auch die Mitschüler jeden Tag zu mir das ich nicht dick sein darf.

Wir hatten auch nen übergewichtigen Jungen in der Klasse, zu dem sagte nie jemand, er darf nicht dick sein.

So habe ich schon sehr früh gelernt, als Mädchen darf man nicht dick sein, also Junge darf man dick sein.

Daneben habe ich von meinen Eltern leider gelernt, als Mädchen muss man brav sein, darf keinen verletzten (auch dann nicht wenn man angegriffen wird), als Junge hingegen darf man wild sein und über die strenge schlagen.


In der 6. Klasse haben wurde mir ein Jahr lang, mehrmals täglich immer ein Junge auf mein Schoss geschmissen.
In der 6. Klasse war es daher oft so, das ich traurig war, weil ich weiblich bin. Habe mir immer gewünscht männlich zu sein, und sah darin einen Ausweg aus allen. Bin ich männlich darf ich dick sein, bin ich männlich wird mir kein Junge mehr sexuell übergriffig.

In den weiteren Jahren konnte ich es im Alltag gut unterdrücken oder ausklammern das Trans-Thema.

Einerseits kann man sich drüber streiten, ob meine negativen Erfahrungen in der Schule damit zusammen hängen, das ich mein Geschlecht so ablehne, weil mir als Junge vermutlich vieles davon nie passiert wäre.

Andererseits schaffe ich es auch nicht Frau zu sein, mich so zu kleiden, zu geben wie man es als Frau sollte.

Ich rasiere mir nicht meine Beine. Das Männer sich nicht die Beine rasieren müssen und Frauen eklig sind, wenn sie es nicht tun geht mir gegen den Strich, daher weigere ich mich dies zu tun

Ich hasse BHs, fühle mich in denen einfach nur eklig und unwohl. Aktuell habe ich eine Arbeitsstelle wo es toleriert, das ich immer nur schwarze Oberteile trage (schwarze Kleidung kann man auch ohne BH tragen, ohne das es jemand merkt)

Und ich komme erst recht nicht damit zurecht, das ich schwanger werden könnte (Ich hasse meine Gebärmutter, ich hasse meine Fruchtbarkeit). Ich will auch nie Kinder haben, aber neben dem das ich allgemein etwas names Schwangerschaft und Geburt nie erleben will, muss ich auch sagen, das da meine Weiblichkeit aufhört, und ich da wirklcih sagen muss, ich bin ein Mann, ich gebäre keine Babies.

Und an normalen Tagen habe ich in der Arbeit oder zuhause meine normale ernste Stimmung, ich lache selten, bin aber nicht traurig. Bin ich bei Geburtsfeiern, Hochzeiten, werde ich abgrundtief traurig, bei den Feiern zieht es mich runter, wenn ich sehe das die Frauen Kleider tragen und total aufgestylt sind, in dem Moment fühle ich mich absolut unwohl in mein Geschlecht, und könnte anfangen zu heulen, weil ich weiblich bin. Diese volle Weiblichkeit wo man da von anderen Frauen sieht erdrücken mich in den Momenten total, und weiss mir da meine Weiblichkeit nicht auszuhalten, und wünschte mir in dem Moment das mein weiblicher Körper explodieren würde.
Aber mit wem reden, mit welchen Therapeuten?

War schon mal bei einer Traumatherapeutin, da wurde aber jeder Sitzung nur das Trauma durchgespielt, und am Anfang hat sie gefragt welche Folgen das Trauma hat. Die Frage wie normal das war hat sie mir wie oben schon erwähnt nicht beantwortet, und auch über Transthema zu reden war nicht möglich.

Daher wohin gehen, ich würde gerne mit nen Therapeuten rational über das alles reden.

Ich frage mich immer inwieweit hat mein Autismus dafür gesorgt, das ich den Übergriff so mächtig und traumatisierend erlebt habe, und inwieweit hat das mit dem „Mich als Trans fühlen“ zu tun.

Habe auch über analytische nachgedacht, aber da heisst ja auch oft, das die Therapeuten den Patienten reden lassen, aber diese nur schweigen und kein Feedback geben. Dasselbe hab ich von Tiefenpsychologie auch schon gehört.

Aber ich würde jemand suchen, der mir auch Feedback gibt.

Ich werde auch aggressiv, wenn ich höre das Leute wollen, das Abtreibung verboten werden soll. Und vor allem das in den USA hat mich erschüttert.

Ich stehe auf Frauen, mag daher eh kein Sex mit Männern, aber habe auch Angst davor mal vergewaltigt zu werden, und durch eine Vergewaltigung dann ungewollt schwanger zu werden.

Und dann denk ich mir wieder, warum lässt du dich nicht sterilisieren, warum lässt du dir nicht deine Gebärmutter rausoperieren, dann brauchst nicht mehr aggressiv werden, und dir kann das Thema am A**** vorbeigehen?

Sind halt alles so fragen wo ich gerne mit einem Therapeuten reden würde, aber mit welchen?

Ich habe nicht vor mich umoperieren zu lassen, nur bezüglich Sterilisation bin ich ernsthaft am überlegen, und frage mich ob ich jetzt total überreagiere. Daher hätte auch diesbezüglich gern Feedback von nen Therapeuten.

Weil Autisten anders sind, schreiben welche sie kamen mit nen nomalen Therapeuten gar nicht klar, wäre gut wenn der Therapeut auf Autismus spezialisiert wäre.

Für Transsexuelle gibt’s Therapeuten wo sich nur mit Transition beschäftigen.

Aber ich denke der wo sich mit Autismus auskennt, wird sich weigern mit mir über Trans zu reden.

Der Transsexuelle wird sich mit den sexuellen Trauma nicht befassen wollen usw.

Ich könnte auch mit irgendeine Therapeut nur über Trauma reden, und mit dem nächsten nur über Trans.

Aber mir wäre lieber ich würde einen finden, mit dem ich über alles reden kann, weil nur so kann ich herausfinden, wie meine ganzen negativen Erfahrungen in der Kindheit, mit meinen Transproblem usw. zusammenhängen. Ich kann ja selbst nicht sagen, was für ein Problem zuerst da war, und kann auch nicht sagen, was zuerst behandelt gehört, was mein Hauptproblem ist, ich bräuchte jemand, der gemeinsam mit mir schaut, was man zuerst angehen sollte.


Habt ihr ne Idee, welche Therapieart die richtige sein könnte?

Tiefenpsychologie, Gesprächstherapie, Traumatherapie, Schematische Therapie, Dynamische Therapie, Analytische Therapie, oder doch ein Psychologe der sich auf Transsexualität spezialisiert hat?

Weiss nur das ich mir irgendwie Verhaltenstherapie gar nicht vorstellen kann.
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Hallo Loralein,
bevor du zur Psychotherapie gehst (die ist ja für
Störungen mit Krankheitswert gedacht), wäre
vielleicht ein Gespräch in einer normalen Beratungs-
stelle sinnvoll. Gibt es da nicht was für Menschen
mit Autismus-Verdacht? Da würde ich erstmal nach
suchen an deiner Stelle.

Normalität ist kein feststehender Begriff. Insofern
könntest du mit diesem Wunsch enttäuscht werden.
Wenn du es so erlebt hast, würde ich sagen: Für dich
ist das normal. Menschen sind ja keine Maschinen,
bei denen man Abweichungen definieren kann. Die
bessere Frage wäre vielleicht: Geht es anderen Men-
schen auch so in einer ähnlichen Situation? Da bin ich
mir ziemlich sicher, dass du mit deiner Wahrnehmung
nicht allein da stehst. Aber ob es einen Unterschied
für dich bedeuten würde, andere Menschen mit ähn-
licher Wahrnehmungsqualität zu treffen, musst du
selbst herausfinden.

Vielleicht bist du aber auch ein "Einzelmodell" ;) – da
so etwas immer wieder vorkommt, wäre das dann auch
"normal".

Alles Gute!
Werner
 

Anzeige (6)

Autor Ähnliche Themen Forum Antworten Datum
ColdWhiskas Erstgespräch Psychiatrie - Fragen / Erfahrungen Therapie 11
Z Fragen zu privater Therapie Therapie 3

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben