Ich will wieder leben!!!

Hallo,
ich befinde mich zur Zeit in einer fiesen Situation, zum Glück bin ich mitten drin, habe also schon den halben Weg geschafft. Zumindestens hoffe ich das.

Seit dem September letzten Jahres läuft bei mir fast alles schief, erst stirbt mein Vater von einer Sekunde auf die Andere im Alter von 64. Habe ein paar Tage später eine Frau kennengelernt, sie hatte eine kleine Tochter und wir verliebten uns (naja, das war im ersten Moment ja super). Wir haben ein leicht renovierungsbedürftiges Häuschen gemietet udn konnten wie eine richtige Famielie Leben. Leider stellte sich heraus das sie Probleme hatte, unter anderem war sie kauf und Internetsüchtig, was uns dann in finanzielle Engpässe führte. Dann hatte sie die Idee einen Kumpel von ihr bei uns zur Untermiete wohnen zu lassen, er währe bereit gut zu zahlen. Das hätte unsere Situation verbessert,wenn ich nicht ein paar Wochen später herausgefunden hätte das sie mich bereits seit 2 Monaten mit ihm betrügt.

Kurz und knapp: Ich habe meinen Vater, meine Verlobte, die kleine (die mir inzwischen wie meine Tochter ans Herz gewachsen war) verloren. Finanziell stehe ich noch gut da, habe aber irgendwie all meine Ersparnisse für sie und das Haus ausgegeben (ca.12.000€), wohne jetzt allein in einem 140m² großem Haus an dem noch viel zu tun ist und leide unter Depressionen und/oder einem Burnout.

Gut an der Sache ist, das das Haus meinem Onkel gehört und ich nicht viel Miete zahlen muss, einen sicheren Arbeitsplatz habe, zur Zeit habe ich Urlaub und ich habe wieder etwas Antrieb gewonnen.

Schlecht ist: Das mir die Kleine fehlt, ich immer wieder einen Rückfall habe wo ich dann Stundenlang nichts auf die Reihe bekomme und immer wieder in Tränen ausbreche.

Aber wer bis zum Hals in der Sch...e steckt, sollte den Kopf nicht hängen lassen.

Hat irgend jemand einen Tip für mich um mein Leben wieder in den Griff zu bekommen?

Grüße Sandkorn

Oh Menmsch Sanddorn, das tut mir sehr leid,

Tipp ist zu viel gesagt, denn ich kenne Dich ja nicht.

Meine Gedanken gehen etwas in diese Richtung...

Als Allerwichtigstes....die Trauer um Deinen Vater wirklich zulassen...:blume:

Dann...die gescheiterte Beziehung als Erfahrung abhaken - auch wenn dies wegen der Kleinen,
die Du so lieb gewonnen hast, wohl doppelt schwierig ist!

"Ist das Jahr nicht Dein Freund - so ist es Dein Lehrer!"

Was renovierst Du gerade am Haus?
Hast Du einen Garten? Interessierst Du Dich dafür?
Welche Hobbys hast Du?
Wäre ein Urlaub (z.B. am Meer) machbar?

Weißt Du Deine Gesundheit und Deine finanzielle Sicherheit zu schätzen??
Hast Du Ziele?


Das Leben ist sicher nicht fair Sandkorn....aber es gibt doch auch sehr vieles, was durchaus einen Sinn macht...
auch wenn man es nicht erkennen kann!

Nach schweren Zeiten - hoffentlich - kommt bald ne schöne Zeit in Sicht!

Ich wünsche es Dir!

Hi, Danke erstmal.
Wie gesagt, ich bin der Meinung schon auf dem weg der besserung zu sein, habe halt immer wieder diese Rückfalle die es mir schwer machen mein Leben zu leben. Ja- die Kleine war und ist für mich wie meine eigene Tochter, wenn ich ehrlich bin vermisse ich sie auch deutlich mehr als meine Ex. Was meinen Vater angeht, naja, er hat halt viel für mich getahn und er hatte, nachdem ein paar seiner Freunde an krebs gestorben sind und lange leiden mussten, immer wieder gesagt: "Wenn ich mal sterbe, möchte ich lieber 10 zu früh, aber dafür schnell sterben." Das hat er ja dann auch geschafft. Ist in sofern ein Trost, aber ich konnte mich halt nicht verabschieden und es war noch so viel zu sagen.

Ansonsten stehe ich ja nicht schlecht da, ich bin finanziell nur leicht im minus, habe die besten Freunde der Welt und was von meiner Familie über ist hält zusammen wie Epoxidkleber. Ausserdem habe ich meine Suizidgedanken nich mehr so intensiv wie vor zwei Wochen.

Ich brauche halt noch viel Zeit, einen Plan wie ich weitermache und dann wird das wohl schon wieder.

Aber zur Zeit ist alles sehr schwer, hab aber gleich ein bischen Ablenkung, Kaffee trinken beim Geburtstag meine Ma.

Danke nochmal für die Antwort und schönen Gruß Sandkorn

Es tut mir leid, dass du deinen Vater verloren hast.

Ansonsten: Du bist zu früh mit dieser Frau zusammengezogen. Du hast sie im September kennengelernt, im Eiltempo habt ihr alles durch. Nebst Fremgeherei und Verarsche. Lerne daraus und stürze dich nicht Hals über Kopf in so einen "Familientraum". Verständlich, dass du auch ihr Kind vermisst, aber glücklicherweise konnte in der kurzen Zeit keine allzu große Bindung entstehen, so dass du darüber hinwegkommen wirst.

Erfreue dich an dem großen Haus, nimm das alles als Erfahrung. Wenn du in finanzieller Not bist, vermiete tatsächlich ein Zimmer unter. Und wenn du eine neue Frau kennenlernst, dann lass es langsam angehen. Lernt euch kennen. Und lass dich nie mehr ausnehmen.

Lieber Snadkorn,

diese immer wieder kehrende Rückfälle in die tiefe Trauer sind etwas typisches und sehr verständliches bei solchen Verlusten, die du erlitten hast... Der Prozess des Abschieds und Verarbeitung dieser schmerzlichen Erfahrungen erfolgt nämlich in einer Wellenbewegung, die aber normallerweise allmählich abflacht. Die Wahrnehmung verlagert sich zunehmend von dem, was leider nicht mehr miteinander erlebt werden kann auf die dankbare Erinnerungan an das, was in der Vergangenheit gemeinsam erlebt wurde. Ich denke, wenn du bewusst deine Gedanken darauf richtest, es bewusst wertschätzst, kann es vielleicht deinen Schmerz etwas mildern und du kannst dich dann leichter mit all den Verlusten vesöhnen.

Viel Kraft und alles Gute!
Lenja

Hey, zunächst einmal ein fettes Danke für eure Antworten. Ich bin mir im klaren darüber, das wir zu schnell zusammengezogen sind und das ich auch froh sein kann diese Frau loszusein. Es erschien blos derzeit alles richtig zu sein. Ich wollte dieser kleinen kaputten Familie halt eine lebenswerte Zukunft geben und ich habe sie geliebt. Die Kleine liebe ich immer noch. Ihr erstes richtiges Wort war "Papa" und sie hat mich dabei angesehen, das kann ich einfach nicht vergessen. Deshalb tut es halt auch sehr weh und ich weiß nicht wie es ihrr geht, wo sie,untergekommen ist und ob sie sich überhaupt an mich erinnert. Ich bin Hobbymusiker und habe ein paar Lieder für die Kleine geschrieben und sie ihr immer vorgesungen. Sie hat mich dabei immer angelächelt und im Tackt mitgewippt. Sie fehlt mir sehr.
Ich gebe euch allen noch ein Danke, wenn ich den Butten gefunden habe.

Gruß Sandkorn

Hallo Sandkorn,

da ist im Moment wohl wirklich viel auf dich zugekommen. Und meistens kommen leider mehrere harte Situationen auf einen zu. Das mit deinen Vater tut mir wirklich leid.

Das mit deiner Freundin ist auch eine schwierige Situation. Sie hat es wohl leider nicht so ernst genommen wie du. Und wie du schreibst, konntest du zu ihr ja schon ein bisschen emotionalen Abstand gewinnen. Nur die Kleine fehlt dir halt so. Kann das nachvollziehen, denn diese kleinen Augen und das Lachen können einem so viel Kraft geben.

Im Moment ist es sicher schwierig für dich, aber ich bin mir sicher, dass auch für dich wieder eine Zeit kommt, in der du glücklich bist.

Ich habe auch meinen Ex verloren, weil er mich mit einer anderen betrogen hat. Wir wohnten in unserem gemeinsamen Haus, und ich musste alles aufgeben, von vorne beginnen. Dazu kam noch, dass ich damals auch meinen Job aufgegeben hab, nachdem ich das mit meinem Ex so vereinbart hatte. War damals wirklich eine schwierige Zeit für mich, und ich wusste nicht wo ich hin sollte.

Aber jetzt habe ich begriffen, dass alles seinen Sinn hatte. Habe wieder einen netten Partner kennengelernt, und in dieser Beziehung habe ich mich von Anfang an viel wohler gefühlt. Ich wohne mit meinem Partner wieder in einem wundervollen Haus und ich habe einen neuen Job, der mir Freude macht. Es hat sich also alles zum Besseren gewendet. Manchmal muss man halt auch was hinter sich lassen.

Ich wünsch dir ganz viel Kraft!
LG hope76

Oh man, komme heut überhaupt nicht klar. Der Tag zieht an mir vorbei. Alles was ich anfange endet im Chaos.
Keine kraft mich aufzuraffen, weiß nicht wofür. Und das Wetter machts auch nicht besser. Bekomme meinen Kopf nicht frei...

Mach etwas Schönes im Haus.
Gestalte ein Zimmer um.

Kauf dir hübsche Pflanzen.
Lenke dich sinnvoll ab.

Mach es dir richtig nett!

Danke übrigens für deinen Lampen-Tipp.

Sandkorn meinte:

Keine kraft mich aufzuraffen, weiß nicht wofür. Und das Wetter machts auch nicht besser. Bekomme meinen Kopf nicht frei...

Zum Vergrößern anklicken....

Es ist verständlich, wenn die Trauer sich wieder regt und die Verluste wieder spürbar und bewusst werden, Sandkorn... Doch es ist wichtig, finde ich, wie man in diesem Moment gedanklich reagiert, mit welchen Gedanken man diese Trauer empfängt. Mir helfen vor allem die verständinisvollen, mitfühlenden und tröstenden Gedanken.

Liebe Gruße!
Lenja