Okay... Danke.
Der IQ ist nur eine Hausnummer aber auch Indiz. Es kommt darauf an was man daraus macht/machen kann. Das kommt natürlich auf die Rahmenbedingungen an. Besonders in jungen Jahren bleibt Hochbegabung gerne unerkannt. Die daraus resultierende Unterforderung kann damit zum größeren Problem werden. Fühlst Du Dich oft unterfordert?
Wenn das "Kind" Asperger heißen sollte, dann liefert der Name die Erklärungen. Doch was macht man damit? Es würde ja
momentan nix ändern. Bis auf den Aha-Effekt der erklärt.
- Wenn ich das bei Dir richtig überblicke, dann liegt die Schwierigkeit in den einfachen Dingen, die Komplexeren stellen kaum bis kein Problem dahr. Dieses Ungleichgewicht kompensierst Du mit Deiner Ritualisierung, welche Strucktur in Deinen Alltag bringt. Ähnlich einer Nummerierung der Prioritäten, die abgearbeitet werden will (nicht möchte).
Von außen betrachtet ist dabei sicherlich einiges unsinnig/übertrieben pingelich gelebt = Nicht altersgerecht. Asperger liefert sicher ein Erklärungsmodell für Deine Umwelt um das sie Dich besser verstehen können. Aber ist es das wirklich? Wäre das nicht eine sehr negativ behaftete "Schublade" durch unwissende Vorurteile.
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Mir wäre ja lieber gewesen das Dein Spezial was technisches gewesen wäre.
🙄 Aber so verkompliziert sich das auf der persönlichen Ebene. Eben weil Du Dich damit sehr gut aus kennst, kann man das auch als negativ werten. (Würde Dir als Erwachsener wahrscheinlich nicht passieren.) Alleine das Theme Multiple-Persönlichkeit ist sehr kompliziert und auch schwer greifbar für Otto Normal-Verbraucher. Während Du Dich darin vertiefst, gehen andere Deiner Altersgruppe Tanzen. Damit ist der Stempel -Freak- nicht weit. (Ein Freak der sich das alles nur einredet.)
Da die Ordnung bei Dir eine sehr große Rolle spielt, möchtest Du folglich Klarheit über Dich selbst. Du überträgst damit Deine Stereotype Ader auf Deine Person. Du möchtest Dich ist gerade Licht stellen. Um mehr geht es wohl nicht.
Was mich irretiert ist, dass auch die Lehrerschaft die mögliche Tendenz zum Aspi nicht bemerkt bzw. einfach bagatellisierend ignoriert.
@Sisandra! Ich finde das so ein Verhalten auffallen müßte. Oder?
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[...]
In meiner Kindheit war das sehr extrem. Als an einem Tag nicht das gewohnte Essen auf dem Tisch stand folgte ein Wutanfall. Selbiges bei Verpassen der geliebten Mittagsserie. Das eine Wiederholung kam, interessierte mich damals nicht.
Ich denke, dass ich als Kind viel extremere Asperger-Verhaltensweisen an den Tag gelegt habe. Darunter waren die oben genannten Wutanfälle, ewige Vorträge über meine Spezialinteressen und so gut wie gar kein Blickkontakt. War in mich gekehrt und habe viel gelesen.
Du bist nun erwachsener geworden und hast damit auch mehr Verständnis und Erkenntnis über Dich und Dein Tun bekommen. Das ist also ganz normal. Darüberhinaus kam viel durch die Psychologie als Spezial.
(Das Problem was Psychologen haben, sie können sich nicht selber therapieren.
😉
Du bist 14 und Dein Berufswunsch wäre?)
Das kann ich gut als Beispiel für jemanden aus meinem Umfeld nehmen. Der ist nicht anders wie Du. Hat ADHS und ist ein Aspi. Er ist ein AS auf seinem Gebiet (da war er grad mal 10 Jahre). Aber wehe es kamen neue Vokabeln in Englisch oder neue Formeln in Mathe etc.. Das hab ich dann mit ihm eingeübt. Seine Mutter hat und hatte nie den Nerv dafür, weil selber ADHS.
Ich mag ihn. Auch wenn er mir mit seinen vielen Fragen öfters tierisch auf die Nüsse geht.
😀 Das sag ich jetzt nicht um dich zu beruhigen! Ist einfach so. Aber nich bös gemeint. Ich wußte erst nicht das er ein Aspi ist.
Dann kenn ich noch einen erwachsenen Aspi. Er ist total okay. Auf seinem Gebiet relativ unschlagbar. Aber... mit irgendwelchen Metaphen brauch' ich dem nicht zu kommen. Da versteht er nur Bahnof. Der Blickkontakt fällt ihm schwer. Und sein Bierdeckel muß immer parallel zur Tischkannte liegen. Das Glas logischerweise exakt in der Mitte. Haben wir schon nachgemessen. Stimmte zu 100%.
😀
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Tja... mehr als Verständnis kann ich Dir auch nicht entgegen bringen. Weiterbringen tut das sicher nicht.
Du solltest versuchen ein ehrliches kritisches Feedback über Dich zu bekommen! Aber dazu mußt halt unter die Leute. Du weißt um Deine Stärken. Nutze sie dafür! Und/oder geh zu einem Lehrer Deines Vertrauens und erkläre Dein Problem. Falls du das nicht schon getan hast.
Was Deine Eltern betrift, da weiß ich leider auch keinen Rat. Sie sollten aber um Deine ureigenen Nöte wissen! Ob sie diese verstehen oder nicht, sei dahingestellt. Jedoch sollten sie dem nachgehen können. Da sind Dinge dabei, die haben mit Pupertät nichts zu tun. Die Pupertät wirkt vielleicht wie ein Verstärker, dass wars dann aber auch. Deine autistischen Züge die Du hier schliderst, sind deutlich genug. Und ich finde dem sollte/muß nachgegangen werden. Das erleichter allen den Alltag, da erklärend. Mehr möchtest Du ja auch nicht. Verstanden und entsprechend gefördert werden, falls nötig. Der Link wäre was für Deine Eltern:
Autismus: Menschen mit Asperger-Syndrom berichten über ihren Alltag - SPIEGEL ONLINE
Alles Gute...
abendtau