Hallo... mir ist die Lektüre dieses Threats gerade ziemlich nahegegangen. Und ich finde, einige machen es sich ein wenig sehr einfach. Ich kann hope gut verstehen. Ich selbst habe einen Partner, dem ich von Herzen gern voll und ganz vertrauen können würde. Ich kenne ihn sehr genau - und darum weiß ich, dass er es liebt und braucht, zu flirten - nur dass bei ihm das Flirten weit über den (eigentlich mal zwischen uns abgesprochenen Rahmen) hinausgeht. Für ihn ist das nur "Spiel", insbesondere im Internet. Wenn ich aber lesen muss, dass er einer anderen Frau schreibt, er könne sie "lieben" (und ich meine damit jetzt noch nichtmal einfach Sex), dann ist das schon sehr verunsichernd. Gerade weil eben so etwas über die abgesprochenen Grenzen weit hinausgeht. Erschwerend kommt für mich hinzu, dass die ersten zwei Jahre ein ständiges Auf und Ab, Hin und Her darstellten - er wusste sich lange nicht zwischen seiner Ex und mir zu entscheiden. Diese Entscheidung hat er dann schließlich getroffen und ist im Juli letzten Jahres von Aschaffenburg zu mir in den Hamburger Raum gezogen. Diese Frau lässt aber nach wie vor nicht locker. Um endlich mal zur Ruhe kommen zu können, bat ich meinen Partner, mir zu versprechen, dass er es mir sagt, wenn sie sich wieder bei ihm meldet. Er hat mir dies zugesagt. Ich hatte anfangs massive Probleme damit, ihm sein Versprechen "abzunehmen", habe mich dann aber zur Ordnung gerufen, weil ich es selbst als unfair empfand, ihm nun auch hier noch zu misstrauen. Wochen später schickte diese Frau ihm vor einer Woche eine SMS des Inhalts, ob er nun gar nix mehr mit ihr zu tun haben wolle. Ich habe diese SMS ohne sein Wissen gesehen, nachdem ich frühmorgens plötzlich und unvermutet - ich hatte seit Wochen nicht den kleinsten Gedanken an diese Frau verschwendet, weil ich mir einfach sicher war, dass mein Partner in diesem Punkt nun offen und ehrlich zu mir ist, und das war wie eine Erlösung für mich - einen bösen Albtraum mit dieser Person als Zentralfigur hatte. Ich habe dann eine Woche lang gewartet, meinen Partner nicht drauf angesprochen, in der Hoffnung und Erwartung, dass er - wie versprochen - mir selbst von ihrer SMS erzählen wird. Hat er aber nicht, sondern im Gegenteil ihre SMS aus seinem Handy gelöscht. Mein Vertrauen ist damit am Boden... und nicht nur das, ich war mir so sicher, dass ich dieses Mal zu recht vertraue, dass ich mich nun frage, ob mein Wahrnehmen und Denken überhaupt noch auf Realität beruht, oder auf Wunschdenken meinerseits. In einem anderen Forum las ich zum Thema Eifersucht: "Lass Dein Handy offenliegen... zeig Deinem Partner, dass Du nichts zu verbergen hast und er sich keine Gedanken machen muss". Ich kann das nur bekräftigen. Ich bin selbst ein grundehrlicher, offener und loyaler, ebenso auch toleranter und wohl viel zu verständnisvoller Mensch. Mein Handy, mein Rechner, egal was - steht meinem Partner jederzeit offen. Warum auch nicht? Es gibt nichts, was ich verbergen, verheimlichen müsste. Ich kann nur eins sagen: Ich selbst kann mit jeder Wahrheit - auch dann, wenn sie mir wehtut - besser umgehen als mit Unoffenheit, Verschweigen oder gar Lügen. Ich weiß, dass mein Partner sexuell nicht zu "Treue" in der Lage ist. Aber nicht das ist das Problem - sondern das ewige Verheimlichen, Verschweigen, nichts sagen. Ist mein Partner ehrlich zu mir, sagt mir z.B. "Ich treff mich heute mit der und der, ich hab einfach so Lust auf Sex mit ihr" - damit kann ich zurechtkommen. Wenn ich weiß, er erzählt mir das. Denn dann - und NUR dann - muss ich mir nicht ständig Gedanken machen, wenn er wieder mal per Handy und/oder auch sonst nicht erreichbar ist. Gerade, wenn solche Dinge eine Rolle spielen, ist absolute Ehrlichkeit und Offenheit ein Muss, wenn der Partner damit zurechtkommen können soll, ohne restlos das Vertrauen und auch das Selbstwertgefühl zu verlieren - UND ohne selbst ständig emotional unter Stress gestellt zu werden. Das jedenfalls ist mein Empfinden. Nur nebenbei bemerkt: Die SMS seiner Ex an sich - die wäre nicht das geringste Problem für mich gewesen, hätte auch keine Eifersucht und kein Misstrauen hervorgerufen. Sein Verschweigen war und ist es, das alles verkompliziert, kränkt, Misstrauen hervorruft und mich auch an mir selbst zweifeln lässt. Ich habe es hassen gelernt, wenn mir "aus Rücksichtnahme", damit ich mir "keinen Kopf mache", Dinge verschwiegen werden. Denn gerade das Verschweigen, gerade DAS ist es, was zur Folge hat, dass ich keine Ruhe finde. Weiß ich, mein Partner ist offen und ehrlich zu mir, dann muss ich mir die gesamte Zeit über, die da nicht gerade - mit wem auch immer - was läuft, Gedanken machen. Muss ich aber davon ausgehen, er erzählt es mir nicht, dann bewirkt das bei mir ständige Anspannung, Schlaflosigkeit, Albträume und fortwährendes Misstrauen.