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Ich weiß nicht mehr wer ich bin

7777777

Neues Mitglied
Hallo,

ich bin mittlerweile 22 Jahre alt, und weiß auf Grund vom "10 Jahre lang verstellen um mich selbst nicht zu zeigen" nicht einmal mehr wer ich selbst bin. Damit meine ich, dass ich nicht mal mehr weiß was ich eigentlich mag, wie ich bin oder warum ich Dinge getan habe.

Das ganze hat angefangen als ich ca. 12 Jahre alt war und Leute angefangen haben mich wegen meines Namens in der Schule zu mobben. Damals habe ich versucht dagegen vorzugehen aber es interessierte niemanden. Das ging soweit, dass ich in nahezu der ganzen Stadt (40.000 Einwohner) bekannt war. Leute die mich nicht kannten, Leute die ich noch nie gesehen haben, Leute von anderen Schulen kannten meinen Namen und wenn ich in der Stadt war haben sie mir gemeine Dinge zugerufen. Deshalb wollte keiner mehr mit mir befreundet sein.

Gleichzeitig hatte ich meine erste und einzige Liebe die ich, da ich dachte sie "verarscht" mich (wie es andere bereits getan haben (Leute gaben sich als meine Freunde aus um mich zu verarschen), wies ich sie zurück und habe mir das bis heute nicht verziehen. Seitdem hatte nie auch nur annähernd Gefühle für andere Frauen. Nicht einmal Händchen halten.

Dazu kam dann meine Brille die ich mit 12 bekam und mich damals sehr stark gestört hat.

Seitdem lasse ich meine Haare wachsen und ich weiß nicht warum ich sie nicht abschneiden möchte.

Ich wollte nicht mehr raus, ich wollte nicht mehr mit Leuten reden, ich hatte Aggressionsprobleme und meiner Familie war das entweder egal oder sie störte es nicht. Ich saß nur noch Zuhause, schaute Fernsehen, spielte PC oder Konsole oder tat einfach nichts. (Die Konsolen kaufte ich mir erst als das alles angefangen hat)

Ab diesem Moment war mir alles egal und ich fing an den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen. Mich interessierte nichts mehr. Das Mobbing wurde mit den Jahren nach einem Schulwechsel und sitzenblieben schwächer.


Ich habe mittlerweile eine gute Ausbildung, die relativ gut bezahlt ist und auch später gut bezahlt wird, welche nicht ganz so schlimm ist (Spaß habe ich nicht), habe ein 3er Fachabitur, bin in der freiwilligen Feuerwehr, engagiere mich sehr viel gehe sogar manchmal mit "Freunden" "feiern".
Aber ich möchte das alles gar nicht. Ich weiß nicht was ich möchte. Ich habe das Hobby nur weil ich normal wirken wollte. Ich engagiere mich viel da dann keine Beschweren oder nachfragen kommen. Ich arbeite nur da meine Eltern sagen, dass sie mich sonst raus werfen. Ich habe das Fachabitur nur weil mein vorheriger Abschluss zu schlecht war um einen Job zu finden. Den Realschulabschluss von einer Berufsbildenden Schule gemacht habe ich nur, da meine Eltern sagten dass sie mich sonst rauswerfen. Selbst auf diese Schule bin ich nur gegangen, da ich sonst einen 4er Hauptschulabschluss hätte. Zwischendurch tat ich ein Jahr lang nichts.

Alles was ich seit diesen Vorfällen mit 12 machte war der Weg des geringsten Widerstandes, so dass sich niemand beschwert. Ich bin seit 10 Jahren jedem Problem aus dem weg gegangen. Eine emotionale Bindung konnte ich seit ich 12 war nie mehr eingehen, da ich in niemanden vertrauen habe.

In meiner Freizeit schlafe ich nur oder Spiele die verschiedensten Computerspiele. Mein komplettes Geld habe ich für meinen Luxus Zuhause ausgegeben, um es mir so angenehm wie möglich zu machen.

Während ich mit Leuten bin wirke ich normal, wirke extrovertiert, lache, und mache etwas mit "Freunden", obwohl ich eigentlich nur Zuhause sein möchte um Serien oder Filme zu schauen oder sinnlos Memes anzusehen oder Imageboards durchzuschauen. Das ist das einzige wobei ich wirkliche, ernste Emotionen spüre.

Ich denke jeden Tag mehrfach darüber nach ob ich mir das Leben nehmen soll, war einmal kurz davor, doch das einzige was ich mir dabei dachte war, dass ich dann das Ende einer Serie nicht erfahre und den kommenden Film verpasse. Das klingt übertrieben, aber das wirklich das was mich vom Selbstmord abgehalten hat.

Ich hasse mittlerweile alle Menschen und weiß nicht einmal warum. Am meisten hasse ich mich selbst, ich kann mir selbst für meinen Fehler damals bei meiner einzigen Liebe nicht verzeihen. Anderen verzeihe ich nicht für das, was ich als Teenager erleben musste.

Ich habe zu allem eine Meinung, unterhalte mich gerne, darf dabei allerdings nicht wissen mit wem ich spreche oder schreibe, denn ich habe gegen alles und jeden egal aus welchem Grund negative Vorurteile.

Ich war bereits zwei mal bei Psychologen, jedoch waren mir beide dermaßen unsympathisch, dass ich einfach nicht mit ihnen reden konnte.

Ich weiß nicht mehr weiter, ich weiß nicht was ich tun möchte außer schlafen, wobei selbst das schwer fällt da ich einen Tinnitus habe, aber sobald ich schlafe ist alles gut.

Vielleicht hat hier jemand Tipps, Ratschläge, Lebensweisheiten, Ideen oder wenigstens irgendetwas was mir Ansporn gibt. Für eventuelle Fehler im Text, einen schwer zu lesenden Text oder falls ich die Zeit von jemandem verschwendet habe, der sich das hier durchgelesen hat, möchte ich mich direkt entschuldigen, eigentlich versuche ich nicht Probleme zu bereiten.
 

Garen

Mitglied
Hallo 77er,

habe mir deinen Text bis zum Ende durchgelesen, da ich mich darin in vielen Punkten wiedergesehen habe. Auch ich wurde in der Schule gemobbt, auch ich habe nur gelernt weil meine Eltern es so wollten, ähnlich mit der Ausbildung. Es ging mir lange Zeit ähnlich wie dir. So stark angestrengt, dass mich die Leute für "normal" halten habe ich mich nun doch nicht und es war mir auch relativ egal, da die Verwandten und Freunde eh Bescheid wussten, dass mich nicht wirklich viel interessiert hat.

Ich kann dir einen Ratschlag geben: Wenn du mit der Ausbildung fertig bist zieh weg aus deiner Stadt, lass deine Familie und das alles hinter dir, vielleicht traust du dich ja, wenn deine Englisch Kenntnisse halbwegs ok sind, eine kleine Weltreise zu machen? Das bringt dich auf andere Gedanken und lässt diesen ganzen unwichtigen Mist einfach mal außen vor. Es ist wie du schon schreibst, nur der Schein, denn die Leute sehen möchten, dass mit dir alles normal ist.

Wenn du eine Lebensweisheit suchst die dir gut tut kann ich dir die Lehren vom Buddhismus empfehlen, die auch Meditation beinhalten. Dieses Wort wird mittlerweile immer häufiger genannt und ich kann nur bestätigten, dass die Bemühungen sich damit zu beschäftigen doppelt belohnt werden. Das einzige Problem ist eben sich dazu aufzuraffen, sich ernsthaft nach innen zu richten, weil das ist viel Arbeit, gerade wenn es nicht so super rosig in der Vergangenheit zuging. Zusätzlich kann ich dir empfehlen dich Vegetarisch oder wenn du es schaffst sogar Vegan zu leben, dass ist eine der gesündesten Arten sich zu ernähren und das sorgt für ein angenehmeres Körpergefühl und beugt diese Volkskrankheiten vor, was dir ja aber glaube ich egal wäre.


So hoffe konnte dir ein bisschen was mit auf den Weg geben, einen kleinen Anhaltspunkt, mehr kann man sowieso nicht liefern, der Rest liegt immer bei einem selbst.

LG
Garen
 

Tyrrion

Neues Mitglied
Hallo 7777777,

ich bin neu im Forum und habe mir deinen Beitrag durchgelesen.
Ich weiß nicht, ob ich der richtige Ansprechpartner für deine Probleme bin aber zum Thema „Selbstfindung“ hat mir das Buch von „Alexander Bollmann – Keine Zeit für Vernunft“ geholfen.
Ich habe mir dieselbe Frage gestellt hinsichtlich meiner Zukunft. Ich bin kurz vor dem Abschluss meines Studiums und bin mir nicht im Klaren, wie es beruflich danach aussehen soll. Das Buch hat mir dabei geholfen nach intensiver Selbstreflexion (Stichwort: Klarheit) meine Ziele zu visualisieren und das war für mich sehr hilfreich.

Ich kann es jeden wärmstes Empfehlen, wenn jemand im Unklaren über sich selbst ist und offen für neue Ansätze zum Thema „Selbstfindung“ egal ob privat oder beruflich ist.

Lieben Gruß

Tyrrion
 

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