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Ich weiß nicht mehr weiter.

_soami_

Mitglied
Hey ihr lieben,
Ich bin neu hier und brauche dringend eure Hilfe in Form von Lösungsvorschlägen oder Menschen, die ähnliches erlebt haben. Ich bin noch 15 Jahre jung und gehe noch zur Schule.

Ich lebe also bei meinen Eltern. Jetzt aber folgendes Problem: Meine Mutter ist seit über 20 Jahren EXTREM unordentlich und auch ein bisschen depressiv (das aber erst seit ca. Einem Jahr). Ich vermute auch wirklich, dass meine Mutter am sogenannten "Messi-Syndrom" leidet. Ich liebe sie wirklich, aber das macht mich so fertig. Ich weiß, andere Menschen haben ganz andere und viel schlimmere Probleme, aber ich bin nunmal ein sehr emotionaler, zerbrechlicher Mensch und ziemlich hoffnungslos..

Alles ist zugestellt, wenn sie Mal kocht muss sie erst alles auf den Boden räumen um an z.b. den Herd oder den Backofen zu kommen. Unsere Badewanne ist voller "Müll" seit mehreren Jahren und 2 Zimmer sind so zugestellt, dass sie nicht einmal mehr begehbar sind. Ich leide darunter so unglaublich. Ich habe so oft versucht wieder aufzustehen, aber es erdrückt mich so sehr, vorallem auch weil ich so gerne Ordnung halten würde, normal aufwachsen würde.

Ich würde so gerne Mal Freunde zu mir einladen, selbst kochen lernen, Mal wieder baden. Ich habe schon oft sehr viel aufgeräumt, ganze Räume innerhalb einer Woche arbeit leer geräumt von dem Müll, aber sie stellt es immer und immer wieder zu:(. Ich weiß einfach nicht mehr weiter, das macht mich mehr als nur kaputt. Ich habe mich seit ich 12 war (also 3 Jahre lang) deswegen immer wieder geritzt und hatte Suizid Gedanken. Ich kann hier nicht mehr leben. Ich habe außerdem auch keine Hoffnungen mehr, das es besser wird. Mein "zu Hause" ist nicht mein zu Hause, das war es nie.

Ich fühle mich jedes Mal wenn ich "nach Hause" komme so schlecht und Weine täglich. Meinem Vater geht es ähnlich, aber er liebt sie und will sie natürlich nicht verlassen (das will ich ja auch nicht!! Also, dass sie sich trennen) und mein Bruder ist das mittlerweile egal. Aber ich kann nicht mehr, ich meine das komplett ernst.

Ich sehe keinen Ausweg mehr ;(. So aufzuwachsen kann doch nicht gut sein? Jedes Mal, wenn meine Mutter vom Einkaufen zurück kommt, bin ich traurig und sauer, da sie alles 10-fach kauft obwohl die Lebensmittel sich auch bereits mehr als nur stapeln.

Ich habe oft versucht über dieses Thema mit ihr zu sprechen, aber sie wird immer aggressiv, brüllt mich an oder schlägt mich im "schlimmsten Fall". Sie ist an sich keine schlechte Mutter, aber es fühlt sich an, als würde mir alles "normale" entzogen werden, was andere in ihrer Kindheit lernen oder erfahren.

Vielleicht ist jemand in einer ähnlichen Situation oder gewesen oder hat Lösungsvorschläge für mich. Ich kann nicht mehr.

Danke schonmal im voraus,
_soami_
 

Rosy80

Mitglied
Ich kann gut verstehen, wie sehr du leidest. Ich kenne auch die Hilflosigkeit und das Ausgesetztsein. Deine Mutter bräuchte unbedingt professionelle Hilfe, allerdings sieht es so aus, als wäre sie nicht dazu bereit. Zwingen kannst du sie jedoch nicht. Das ist wirklich eine sehr schwierige Situation.

Hat denn dein Vater schon versucht, deine Mutter zu einer Therapie zu bewegen? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Eltern nicht gerne Ratschläge ihrer Kinder annehmen. Vielleicht würde sie eher auf ihren Mann hören. Oder schreib ihr doch einen Brief, in dem du schilderst, wie du unter der Situation leidest. Aber versuche, auf Vorwürfe zu verzichten.

Ich war als Jugendliche auch hilflos unhaltbaren Zuständen in der Familie ausgesetzt. Ich konnte nichts tun als zu warten, bis ich ausziehen konnte. Manchmal gibt es leider keine befriedigende Lösung. Wenn die Beteiligten Hilfe ablehnen, steht man auf verlorenem Posten. Aber du kannst trotzdem ein gutes Leben haben.

Aber sprich noch mal mit deinem Vater und vielleicht noch anderen Angehörigen. Und fühle dich auf keinen Fall schuldig oder auch nur verantwortlich. Du bist das Kind, also sind deine Eltern für dich verantwortlich und nicht umgekehrt.
 

_soami_

Mitglied
Vielen Dank für deine schnelle Antwort. Leider hat mein Vater das bereits versucht und wie du schon vermutet hast möchte sie das nicht :(. Das mit dem Brief habe ich bereits mehrmals versucht, jedoch ohne Erfolg. Sie versprach mir immer es würde besser werden, dann machte ich mir Hoffnungen und wie man sich es bereits denken kann wurde nichts besser, hmm. So wie es sich anhört sah deine Jugend vermutlich nichtmal so anders aus in dieser Hinsicht. Darf ich fragen, wie du es dir damals "erleichtert" hast? Denn ich habe Beispielsweise einen festen Freund und auch andere Freunde, die sich wünschen, dass ich die Situation ändere.. jedoch kann ich das nicht. Ich glaube nicht dass ich die notwendige Kraft dazu aufwenden kann oder überhaupt habe. Hast du damals dennoch Freunde eingeladen? Oder es einfach komplett sein lassen. Und fühlst du dich in Bezug auf deine Vergangenheit, als wärst du "im Nachteil" im Gegensatz zu gleichaltrigen, die nicht so aufgewachsen sind? Bzw. Wie denkst du heute darüber.

Tut mir leid, dass ich so viele Fragen stelle, ich kenne nur niemanden, dem es genauso ging/geht wie mir (der eine ähnliche Situation hatte)

Lg _soami_
 
C

Catley

Gast
Schalte das Jugendamt ein. Nein, damit "verrätst" du deine Mutter nicht, denn sie braucht echt Hilfe.
So, wie du das schilderst, schätzt du das wohl schon ganz richtig ein: Messie - Syndrom - und das ist eine Krankheit.

Das JA wird euch eine Hilfe zur Seite stellen; wird deiner Mutter eine Therapieauflage machen - alles Dinge, die du als noch sehr junge Tochter nicht kannst.
Und du hast völlig recht: So sollte kein Kind, kein Jugendlicher aufwachsen müssen.

Solltest du Hilfe bei dem Weg brauchen, schreib mir oder wem immer du hier auch vertraust, eine PN. Dann kann man besser konkrete Wege bereden.
 
G

Gelöscht 75067

Gast
So wie es aussieht ist deine Mutter ziemlich uneinsichtig, während dein Vater (srry) ein echter Waschlappen ist, der es nicht ge**** bekommt der Ollen den Kopf zu waschen.

Wegen dem Ritzen solltest du schnellstmöglich zum Therapeuten. Und wenn du den hast Beweise sammeln. Mach heimlich Fotos von den Müll Bergen und zeig es den Therapeuten oder noch besser dem Jugendamt.

Vielleicht wird die Olle wach wenn die Behörden wegen Kindeswohlgefährdung an der Matte stehen.
 

cucaracha

Urgestein
An deiner Stelle würde ich einen Therapeuten suchen (obwohl deine Mutter dringend einen Therapeuten bräuchte ) damit du lernst wie du dich in solch einer schwierigen Situation verhalten kannst.

Deine Mutter wird wahrscheinlich psychisch krank und depressiv sein, es wird mit ihrer eigenen Kindheit und Elternbeziehung zu tun haben.
Du kannst sie nicht verändern.

Nur du kannst dein Leben ändern ...
Versuche unabhängig von den Eltern zu werden.
Es ist gut, dass du einen festen Freund hast.


Ich würde versuchen mit Hilfe des Jugendamtes auszuziehen.
Vermutlich würde es klappen.
 

Rosy80

Mitglied
Vielen Dank für deine schnelle Antwort. Leider hat mein Vater das bereits versucht und wie du schon vermutet hast möchte sie das nicht :(. Das mit dem Brief habe ich bereits mehrmals versucht, jedoch ohne Erfolg. Sie versprach mir immer es würde besser werden, dann machte ich mir Hoffnungen und wie man sich es bereits denken kann wurde nichts besser, hmm. So wie es sich anhört sah deine Jugend vermutlich nichtmal so anders aus in dieser Hinsicht. Darf ich fragen, wie du es dir damals "erleichtert" hast? Denn ich habe Beispielsweise einen festen Freund und auch andere Freunde, die sich wünschen, dass ich die Situation ändere.. jedoch kann ich das nicht. Ich glaube nicht dass ich die notwendige Kraft dazu aufwenden kann oder überhaupt habe. Hast du damals dennoch Freunde eingeladen? Oder es einfach komplett sein lassen. Und fühlst du dich in Bezug auf deine Vergangenheit, als wärst du "im Nachteil" im Gegensatz zu gleichaltrigen, die nicht so aufgewachsen sind? Bzw. Wie denkst du heute darüber.

Tut mir leid, dass ich so viele Fragen stelle, ich kenne nur niemanden, dem es genauso ging/geht wie mir (der eine ähnliche Situation hatte)

Lg _soami_
In meiner Situation ging es nicht um das gleiche wie bei dir. Es ging einerseits um meinen Bruder, der die ganze Familie terrorisierte, während meine Eltern einfach zuschauten und Entschuldigungen suchten, und andererseits um meinen desinteressierten Vater und meine Mutter, die meinen Bruder vergötterte, während sie mich ihren Frust spüren liess und distanziert war.

Ich kenne also das Gefühl der Hilflosigkeit und die Ahnung, dass einem die Eltern nicht geben, was ein Kind/ Teenager braucht. Leider konnte ich nichts tun, denn meine Eltern wollten nichts von den Problemen hören und hatten nicht den Willen, etwas zu ändern. Da ich unbedingt Abitur machen wollte, dauerte es lange, bis ich endlich ausziehen konnte. Mit 18 suchte ich mir auf eigene Faust einen Therapeuten, den ich dann eineinhalb Jahre regelmässig besuchte. Mit Freunden sprach ich offen über die Situation zu Hause. Meine Mutter war oft auch zu meinen Freunden abweisend. Ich lud sie aber trotzdem manchmal ein. Eine gute Freundin wollte wegen meiner Mutter allerdings nicht mehr zu mir kommen. Also trafen wir uns jeweils bei ihr.

Liebe TE, leider bekommen nicht alle Kinder eine Familie, die ihre Bedürfnisse zu erfüllen vermag. Ich habe mich oft gefragt, wieso gerade ich so eine Familie habe. Wieso kann ich keine „normale“ Familie haben? Aber die Frage ist müssig. Es ist nun mal so. Ich muss damit umgehen.

Ja, ich hatte als junge Frau einige Defizite. Meine Eltern haben mir so einiges nicht beigebracht, was Eltern ihren Kindern eben so beibringen sollten. Was ich alles verpasst habe, habe ich erst nach und nach begriffen. Zum Beispiel habe ich mir als Kind angewöhnt, alleine klar zu kommen. Meine Eltern haben mich selten bei etwas angeleitet. Das führte dazu, dass ich auch im Job oft Aufgaben nach meinem Gutdünken erledigte und zu wenig nachfragte. Das kam natürlich nicht immer gut an.

Aber ich habe es überlebt und führe ein glückliches Leben. Liebe TE, du hast einen Freund und Freunde, die für dich da sind. Das ist ein wertvolles Geschenk. Stütze dich auf sie. Deine Mutter wird dir nie alles geben können, was sie als Mutter sollte. Es liegt aber nicht am fehlenden Willen, sondern an ihren Problemen, die nichts mit dir zu tun haben. Du solltest dir keine allzu grossen Hoffnungen machen, damit du nicht immer wieder enttäuscht wirst. Suche dir ausserdem Hilfe bei einer Beratungsstelle, dem Schulsozialdienst, einem Therapeuten usw. Du wirkst sehr reflektiert. Du wirst trotz allem deinen Weg finden!
 

Nichts123

Aktives Mitglied
Vielleicht ist jemand in einer ähnlichen Situation oder gewesen oder hat Lösungsvorschläge für mich. Ich kann nicht mehr.
Richtige Lösungsvorschläge vielleicht nicht...

Wer weiß? Vielleicht fehlt deiner Mutter einfach die sogenannte Liebe (oder was jeder dafür hält) und das angenommene Messi-Syndrom (eine Form von Liebe?) soll die Leere im Herzen füllen? Vielleicht hilft ja nicht nur ein nettes Wort hier und da usw., sondern auch mal eine Umarmung. Vielleicht sollte man auch in der Familie mehr gemeinsame Unternehmungen veranstalten usw.
 
Zuletzt bearbeitet:

jenny87

Neues Mitglied
das tut mir so leid zu lesen. und ich finde für deine 15 Jahre bist du sehr reif!
Wann wirst du denn 16?
So wie einige schon geschrieben haben wäre das beste für dich einen termin beim Jugendamt zu machen, alleine um eine lösung zu finden wie man deiner mama helfen kann.
Sie ist krank und braucht hilfe, vielleicht ist ihre sammlerei ja auch ein leiser Hilferuf. das sie aggressiv wird wenn man sie damit Konfrontiert ist irgendwie verständlich, ich denke auch einer seite wird ihr das sammeln irgendwie helfen etwas zu verarbeiten und wird sich in diesem Moment gut fühlen.
auf der anderen seite wird sie selbst merken das es falsch ist was sie da macht aber will oder kann es selbst nicht einsehen. wenn man es dann noch vorgehalten bekommt wie falsch alles ist, ist das ein gefühl des angriffes. so bekommt sie vor augen gehalten das etwas nicht mit ihr stimmt oder sie versagt hat, was wiederum dazu führt das ihr alles zu viel ist, eine scheiss egal Haltung, evtl. denkt sie, sie braucht keinen und kommt gut mit sich alleine klar.
deine mama sitzt ganz tief in einem loch und hätte schon viel früher daraus geholt werden sollen.
geh wirklich zum Jugendamt lass dich doch erstmal beraten, soweit ich weiß geht das doch auch anonym wenns du angst hast. was ich vollkommen verstehe weil man immer denkt oh Gott das Jugendamt, hat man die ersteinmal aufm hals is alles vorbei.
oder versuche es bei Caritas. oder diakonisches Hilfswerk falls sowas bei dir in der nähe ist.
ich bin damals auch mit 16 ausgezogen aber das waren andere Probleme zuhause.
deine mama braucht einen anstoß das es so nicht weiter geht und wenn eine mama merkt das ihr eigenes Kind lieber woanders leben möchte wie zuhause bei ihr, macht es nachdenklich und vielleicht zieht dein papa mit dir da an einem strang das deine mama merkt das es diesmal wirklich ernst ist.
der anfang und über seien schatten zu springen, dinge einzusehen das sie falsch sind, ist ganz und gar nicht leicht und erfordert viel kraft für alle beteiligten.
aber wenn der anfang geschafft ist und sie weiß das ihr sie trotzdem liebt und hinter ihr steht wird das bestimmt klappen.vielleicht musst du ja gar nicht "für immer" ausziehen sondern vorrübergehend erstmal in ein betreutes wohnen für jugendliche oder wie auch immer man das nennt..denke du weißt was ich meine.
wünsche dir und allen anderen ganz viel Durchhaltevermögen!!!!
lass den kopf nicht hängen
wäre schön wenn du zwischenzeitlich mal eine kurze info schreiben würdest was du unternommen hast und wie der stand der dinge ist.
ganz liebe grüße
jenny:rolleyes:
 

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