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ich vermisse ihn immer noch...

befaana

Mitglied
Ich habe hier schon einige Beiträge erstellt. Meist ging es um irgendwelche Zweifel im sozialen Bereich.
Inzwischen habe ich mein Studium fast abgeschlossen, überlege aber evtl. noch einen Zweitmaster zu machen. Natürlich habe ich auch Angst vor meiner beruflichen Zukunft, aber wer bitte schön hat diese nicht?
Im sozialen Bereich hat sich einiges getan finde ich. Ich tue mir immer noch schwer mit langanhaltenden Freundschaften, aber zumindest konnte ich bisher immer wieder Kontakte zu anderen aufbauen. Manche davon halten sich noch, ob und wie lange das so bleiben wird weiß ich nicht, aber dann wird halt eben wieder von Neuem angefangen.

Trotz alledem fühle ich mich manchmal leider noch immer so als ob mir etwas fehlt. Ich fühle mich oft einsam, selbst wenn ich unter Leuten bin. Vor ein paar Jahren hat sich mein erster und bisher einziger Freund von mir getrennt. Von dieser Tragödie habe ich auch hier berichtet und so sehr ich mich deswegen innerlich ohrfeige und auch ein klein wenig schäme: ich vermisse ihn noch immer. Es ist nicht so, dass ich keinen Gefallen an anderen Männern finde, nur sehne ich mich ehrlich gesagt leider immer noch nach ihm, obwohl dies rational gesehen sehr sehr unvernünftig ist, zumal 0.0 Kontakt besteht und ich ihn auch jahrelang nicht mehr gesehen habe.
Ich habe schon vieles probiert, um ihn aus meinem Gedächtnis zu verbannen, oder ihn zumindest in eine unbedeutende Ecke zu verfrachten: u.a. "Abschiedsbriefe", Versuche mir seine negativen Seiten oder das was mir in unserer Beziehung gefehlt hat vor Augen zu halten, mich unendliche Male über ihn unterhalten, mitunter auch mit psychologischer Unterstützung. Trotz Allem vergeht leider kaum ein Tag an dem ich nicht irgendwie an ihn denke. Er ist mental leider noch sehr sehr präsent und ich merke wie sehr mich runterzieht.
Von außen funktioniere ich sehr gut, aber wenn ich alleine bin kann es schon mal vorkommen, dass ich noch immer die ein oder andere Träne wegen ihm Vergieße. Tief in mir drinnen gebe ich mir immer noch ein wenig die Schuld, dass das damals zerbrochen ist, obwohl das rein objektiv gesehen nicht zur Gänze stimmt.
Ich weiß, dass es mir guttun würde andere Männer zu treffen, aber das kann ich zurzeit nicht. Zum einen weil ich das Gefühl habe nicht attraktiv genug zu sein, zum anderen weil ich mir denke "die würden eh nicht so gut zu dir passen wie der andere" (was ja totaler Schwachsinn ist, das weiß ich).
In all der Zeit war ich nur ein einziges Mal ein wenig verknallt in einen anderen, der meine Gefühle nicht erwiderte, oder besser: der keine Ahnung hatte, dass ich ihn überhaupt mag.
Ich sehne mich sehr nach einer Beziehung, aber ich traue mir beim besten Willen nicht zu jemals wieder in einer zu sein. Vermutlich ist es eh einfacher an altem festzuhalten als sich an neue Ufer zu wagen mit dem Risiko abgelehnt zu werden.

Ich wäre sehr dankbar für jeden Kommentar bezüglich meines Dilemmas.
 

carmen.s

Neues Mitglied
Es ist nicht so, dass ich keinen Gefallen an anderen Männern finde, nur sehne ich mich ehrlich gesagt leider immer noch nach ihm, obwohl dies rational gesehen sehr sehr unvernünftig ist, zumal 0.0 Kontakt besteht und ich ihn auch jahrelang nicht mehr gesehen habe.
Ach du, lass dich mal drücken wenn du magst! Ich kann das sehr gut nachvollziehen. Ich war zu Zeiten fürchterlich verliebt in einen Mann - wirklich so so sehr, ich wäre für ihn bis ans Ende der Welt gegangen, glaube ich. Und als wir schließlich zusammenkamen, fühlte ich mich das erste Mal im Leben "angekommen", als wäre meine Welt nun vollständig - es war ein großartiges Gefühl, wirklich, und die Zeit, die ich mit ihm hatte, war großartig - jede einzelne Minute.

Wie sich herausstellte, basierte diese wenige gemeinsame Zeit auf einer Lüge - das erfuhr ich jedenfalls, als seine jahrelange Freundin (!) mich anrief (ja, er hatte nichtmal meine Rufnummer ordentlich unter Verschluss gehalten). Es war das Schlimmste für mich, das du dir vorstellen kannst, ausgerechnet von diesem Menschen, dem ich mehr als jedem anderen vertraut hatte, derart hintergangen worden zu sein. Es gab noch ein letztes klärendes Gespräch (das allerdings auch nicht so dolle viel klärte, außer dass er bei seiner Freundin bleiben würde), und das war's.

Das wir so unschön auseinander gingen ist nun 12 Jahre her, und wie du siehst: ich denke auch heute noch an ihn. Selten inzwischen, das hat sich sehr gebessert. Es war sehr hart für mich zu akzeptieren, "die andere Frau" in dieser Geschichte gewesen zu sein (was ich ja nicht wusste), hintergangen worden zu sein, das Gefühl, dass alle es irgendwie wussten - nur ich nicht. Als Mensch hat mich das sehr verändert. Irgendwann habe ich weitergemacht, war mit anderen Männern zusammen, und doch vermisste ich immer etwas. Ich glaube, was ich vermisste war weniger sein großartiges Lachen (auch andere Männer können toll lachen), seine stürmische Art (auch andere sind stürmisch), seinen Humor (auch andere können witzig sein) - was ich vermisste (und vermisse!) ist dieses Gefühl, dieses "angekommen sein", das ich in seiner Gegenwart irgendwie hatte - und seither nie wieder spüren durfte. Ganz maßgeblich hängt das sicher auch von mir selber ab - aber ich habe noch nicht erkannt, wo und wie ich mich, meine Denkweise und mein Handeln ändern muss. Ich hoffe, ich finde es noch heraus.

"Aus dem Gedächtnis zu verbannen" würde für mich nicht funktionieren; dann müsste ich auch die Erinnerung an dieses großartige Gefühl verbannen, und das will ich ja gar nicht. Die Herausforderung in meinem Leben ist für mich, diese Dinge irgendwie in meinen Lebenslauf zu integrieren, damit zu leben - und dennoch weiterzumachen, so gut es halt geht.

Ich weiß, dass es mir guttun würde andere Männer zu treffen, aber das kann ich zurzeit nicht. Zum einen weil ich das Gefühl habe nicht attraktiv genug zu sein, zum anderen weil ich mir denke "die würden eh nicht so gut zu dir passen wie der andere" (was ja totaler Schwachsinn ist, das weiß ich).
Ich weiss nichtmal, ob das Schwachsinn ist. Ich habe mich auf andere Männer eingelassen, vorwiegend auf solche, die anders waren als er, und in einem anderen Thread hier im Forum thematisiere ich gerade meine jetzige Beziehung, die mehr oder minder am Ende ist... Auch heute denke ich noch, mit ihm hätte es funktionieren können, und ich werde nie verstehen, warum er mir das angetan hat.

Neulich habe ich ihn aus der Ferne gesehen, beim Einkaufen. Das erste Mal seit fast 12 Jahren! Inzwischen ist er verheiratet (und nicht mit der, die mich damals anrief), dick ist er geworden und alt :unschuldig: Naja, ich bin ja auch 12 Jahre älter, hehe. Ich sah ihn an, und mein Herz raste, auch nach all der Zeit noch.

Deshalb mein Tip: du wirst es nicht los, versuch es zu integrieren, anzunehmen.

In der Hoffnung, dass mein Geschreibsel dir vielleicht irgendwie weiterhilft,
Carmen
 

cucaracha

Urgestein
Als Frau wirst du zahlreiche Bewerber in den Internet Single Börsen finden,auch wenn du nicht hübsch bist.

Vielleicht solltest du mal über deinen Schatten springen und dich mal mit ein paar netten Männern treffen.
 
D

Deliverance

Gast
Als Frau wirst du zahlreiche Bewerber in den Internet Single Börsen finden,auch wenn du nicht hübsch bist.

Vielleicht solltest du mal über deinen Schatten springen und dich mal mit ein paar netten Männern treffen.

Das glaube ich in dem Fall auch - einfach mal ein wenig raus gehen, sich keine Gedanken machen, Spaß haben, eine nette Zeit verleben und ohne Erwartungen an die Sache ran gehen.
Vielleicht ist dein Traummann dabei, vielleicht auch nicht, was solls.
Du weißt doch eigentlich selbst, dass es nichts bringt, über verschüttete Milch zu weinen. :)
 

befaana

Mitglied
Deshalb mein Tip: du wirst es nicht los, versuch es zu integrieren, anzunehmen.

In der Hoffnung, dass mein Geschreibsel dir vielleicht irgendwie weiterhilft,
Carmen
Danke für dein "Geschreibsel" :) Ich versuche ja es so gut wie es geht anzunehmen. Mein Kopf weiß, dass wir nie wieder zusammenkommen werden.
Ich ertappe mich in letzter Zeit dennoch immer öfter an ihn zu denken. Die Erinnerung an ihn ist mittlerweile so etwas wie ein Geist, der mich begleitet. Er ist einfach immer irgendwie da, in guten wie in schlechten Zeiten. Meistens kann ich recht gut damit umgehen, bis ich zu erschöpft davon bin. Dann wird eine Weile geheult und weiter gemacht.
Es ist insgesamt eine regelrechte Qual und was es noch schlimmer macht ist dass es eine selbstauferlegte Tortur ist. Niemand zwingt mich so zu leiden, ich selbst bin der Auslöser dafür.
Es stimmt schon ich bräuchte was anderes, aber ich bin was Männer betrifft auch so gehemmt und unsicher geworden, dass ich uninteressant für die meisten bin. Gleichzeitig wirke ich aber so unnahbar und distanziert, dass sich viele vermutlich auch nicht trauen mich anzusprechen. Ich gehe hier auch nicht auf mein Äußeres ein, da es wichtigeres gibt.
In meinem Kopf sind wir immer noch ein passendes Match, das nur vermasselt wurde weil ich mich nicht traute ich selbst zu sein, aber damals konnte ich nicht anders.
Ich glaube mein Dilemma besteht nicht nur darin, dass ich ihn vermisse, sondern auch aus meiner Unfähigkeit mir zu verzeihen, mich anzunehmen und schlussendlich zu akzeptieren, dass nicht immer alles auf mich zurückzuführen war.
Ich verbringe sehr sehr viel Zeit mich nach ihm zu sehnen. Komischerweise hat mein Studium nicht darunter gelitten und wird es vermutlich auch nicht, da ich nur mehr ein Semester vor mir habe.
Wenn ich ehrlich bin, dann ist das Denken an ihn wie ein kleiner full-time Job. Alles andere ist nur Nebentätigkeit. Wenn ich das so lese muss ich einerseits schmunzeln andererseits erschrocken. Im Grunde wurde vieles von ihm oder vielmehr von meinen Gefühlen für ihn beeinflusst. Mein Bachelor, die Nachprüfungen weil ich für ein paar Prüfungen einfach zu traurig war zum Lernen, zahlreiche schlaflose Nächte, die ich heulend verbracht habe etc.

Ich denke mir manchmal, dass er eine zweitrangige Rolle spielen würde sofern ich ein erfüllteres Leben hätte. Nun ich arbeite daran und es ist schon besser geworden, aber anscheinend noch nicht gut genug.
Manchmal glaube ich auch, dass meine Baustellen so zahlreich und so unübersichtlich sind, dass ich einfach ein klares Ventil, ein klares Ziel brauche auf dass sich meine Trauer, Wut, angestauten Emotionen oder ähnliches konzentrieren können und da kommt er ins Spiel.

Ich male mir oft aus wie es wohl sein würde wenn ich ihn wiedersehen würde. Vermutlich würde ich ihn nicht einmal ansehen können. Es wäre so unangenehm. Eine Situation aus der man gerne flüchten würde.
Trotz alledem vermisse ich ihn.

Wenn ich ehrlich bin dann würde ich bei jemandem, der so etwas schreibt einerseits Mitgefühl haben und andererseits ganz doll mit den Augen rollen, das ist ja Obsession hoch 2000.
Gerade deswegen bin ich wütend auf mich weil es einfach nicht weniger zu werden scheint, egal was ich mache und was für neue Erfahrungen ich sammle (in anderen Bereichen, nicht in Liebesangelegenheiten, da liegt vermutlich auch der Haken).

Ich habe tatsächlich riesengroße Angst alleine zu bleiben. Ich kann mir beim Besten Willen nicht vorstellen wie es ist wieder in einer Beziehung zu sein, auch weil es damals eher Theater war als richtige Beziehung. Bin ich einer richtigen Beziehung überhaupt gewachsen, möchte man einen Menschen wie mich als Partnerin an seiner Seite haben?
Theoretisch ja, in der Praxis sieht allerdings wie immer alles ein wenig anders aus.
 

Zebaothling

Sehr aktives Mitglied
Das Vermissen, das Du fokussierst hat ja einen Grund.

Auf der einen Seite ist es das Vermissen, was sich ja alles nur in Deinem Kopf abspielt , also in Deiner Phantasie.
Du empfindest die Gefühle , ganz echt, sie sind wirklich da , aber der Hintergrund nicht, Du sagst selbst D hast ihn schon lange nicht mehr gesehen, es hat sich also in Deine Gedanken gebrannt. Es begleitet Dich als hättest Du ihn grade erst verloren. Er ist Bestandteil Deines Daseins , aber eben nur in Deinen Gedanken.

Die ganze Wurst die da hinten dran hängt, hast Du ja schon ganz gut beschrieben.

Die andere Seite ist nun die Realität , in der Du schüchtern bist , Dich vor Ablehnung scheust, garnicht erst etwas versuchst.
Die meisten Frauen wollen ja hübsch sein, begehrt werden, tun etwas dafür, entweder im Aussehen oder in der Art wie sie sind oder in beidem. Genau da ist der Punkt , wo Du aber wieder in die Gedanken verfällst .....lohnt sich ja garnicht , mich spricht sowieso keiner an , ich bin zu distanziert.

Stelle also mal ganz konkret Deine Realität , die Dich aufgrund Deines Verhaltens umgibt mit der Realität gegenüber, die Du ändern könntest.

Was wäre wenn , Du nicht mehr schüchtern wärst, nicht mehr distanziert bist , nicht mehr der Überzeugug wärst es lohne sich nicht , nicht mehr an ihn denken würdest, sondern an das denkst was Du grade tust?

Dann wird Dir eines klar , der Selbstwert, den Du dafür brauchst, den hast Du nicht, weil Du Angst hast vor .....ja das weißt Du nur selbst meist ist es ( Enttäuschung oder Ablehnung ) warum , weißt Du auch hier selbst am besten ( zu klein , zu groß , zu häßlich , zu hübsch , zu dick , zu dünn) da gibt es ja viele Gründe .

Du wächst aber nur an der Erfahrung die Du machst, Du wächst nicht wirklich an Deinen Gedanken.

Du wirst an Jahren älter, bleibst aber gedanklich bein ersten Freund , diese Trennung gehört verarbeitet , sonst zieht sie sich wie Schleim durch Dein ganzes Leben und verhindert den Fokus aufs Jetzt , das nur Du ändern kannst, wenn Du es tust.

Das dann aber Deine zukünftigen Beziehungen funktionieren ist fraglich, weil ja immer noch der Fokus auf die unverarbeitete da ist.

Es geht also nicht darum , Dich anders zu verhalten und Dir den fehlenden Selbstwert zu verschaffen...sondern darum , die Trennung zu verarbeiten, damit Du damit wirklich abschließen kannst, für immer.

Dann geht es darum, wie Du wieder in die Realität zurückkommen kannst, aus der Du flüchtest, weil Du die unverarbeitete Trennung, als willkommenes Mittel dazu nutzt.

Ich kann Dir nur den Tip geben was zu tun. Tun mußt Du es aber schon selbst. Dich selbst genau reflektieren, kannst im Grunde auch nur Du ,weil Du Dich am besten kennst. Belüge Dich nicht selbst dabei, es macht nämlich nicht wirklich Sinn.
 

befaana

Mitglied
Es geht also nicht darum , Dich anders zu verhalten und Dir den fehlenden Selbstwert zu verschaffen...sondern darum , die Trennung zu verarbeiten, damit Du damit wirklich abschließen kannst, für immer.

Dann geht es darum, wie Du wieder in die Realität zurückkommen kannst, aus der Du flüchtest, weil Du die unverarbeitete Trennung, als willkommenes Mittel dazu nutzt.

Ich kann Dir nur den Tip geben was zu tun. Tun mußt Du es aber schon selbst. Dich selbst genau reflektieren, kannst im Grunde auch nur Du ,weil Du Dich am besten kennst. Belüge Dich nicht selbst dabei, es macht nämlich nicht wirklich Sinn.
Danke erstmal für deine ausführliche Antwort. Wie kann ich das am besten angehen?

Da hast du völlig Recht. Mein Problem ist eigentlich, dass ich zwar schon etliche Phasen der Trauer, Trennung durchschritten habe, jedoch immer einen Rückzieher mache und dann irgendwie von vorn anfangen muss. Wie ich das Ganze durchbrechen kann, weiß ich allerdings auch nicht.

Mit dem Selbstwert ist auch was dran. Ich denke, jeder andere an meiner Stelle würde meinem Ex-Freund nicht sehr lange hinterhertrauern, sondern einfach weitermachen. Viele hätten wahrscheinlich in der Beziehung schon längst die Bremse gezogen, was ich aber nicht konnte, vermutlich spielt das auch eine nicht unbedeutende Rolle in der ganzen Sache.
 

Coquelicot

Neues Mitglied
Hallo :)

Ich kann dich so gut verstehen...;) Dein Text ist nun schon fast ein Jahr alt, aber ich sah mich so in dem widergespiegelt, was du geschrieben hast...das hätte wirklich ich geschrieben haben können, mit einer Ausnahme: Ich war mit meinem Angehimmelten niemals zusammen und es ist mittlerweile schon 12 (!!!) Jahre her ; / Eigentlich mochten wir uns beide und er hatte wohl durchaus Interesse, mit mir zusammen zu kommen, aber ich habe mich aus mangelndem Selbstwertgefühl heraus einfach nicht getraut. Ich fand ihn soooo toll und war fest davon überzeugt, seinen Ansprüchen nicht genügen zu können. Also habe ich lieber gleich die Flucht angetreten. Leider hat sich nie wieder jemand gefunden, mit dem sich was ergeben hätte, so dass ich ihm heute noch nachtrauere ( man glaubt es kaum ; ) ) Ich habe ihn vor 8 Jahren das letzte Mal gesehen und damals machte er mir unmissverständlich klar, dass er kein Interesse mehr an mir hatte, aber dennoch konnte ich ihn nie los lassen. Obwohl ich weiß, dass er seitdem höchstwahrscheinlich mehrere Beziehungen hatte und heute vermutlich verheiratet und sogar Vater ist bzw. ich ihn zu 99 % nie wieder sehen werde, begleitet er mich ständig. Mittlerweile konnte ich etwas mehr Abstand zu der ganzen Sache gewinnen, aber ich glaube, ich werde ihn auch immer in meinem Herzen tragen - obwohl ich nicht mal weiß, wie es gewesen wäre, mit ihm zusammen zu sein ;) Gleichzeitig geht es mir wie dir; ich finde mich weder äußerlich noch innerlich sonderlich ansprechend und interessant, so dass ich Männern gegenüber sehr unsicher und gehemmt bin und wahrscheinlich auch kühl und abweisend erscheine. Ich rechne irgendwie nicht mehr damit, noch mal jemanden zu treffen, mit dem es passen könnte und vergleiche alle potentiellen Kandidaten mit ihm...;) Wie du schon sagst, ist das natürlich ein Selbstschutz, um sich auf nichts wirklich einlassen zu müssen, denn auch ich habe eigentlich Angst vor einer Beziehung und denke nicht, dass ich eine gute Partnerin sein könnte, auch, wenn ich mich öfters nach einer Beziehung sehne...mich würde interessieren, wie es dir heute mittlerweile geht?
Vielleicht hast du ja Lust, auch privat ein wenig zu schreiben?
LG!
 

Springs

Mitglied
Hallo befaana,

ich kann deine Situation so gut nachfühlen, weil ich vor einigen Jahren in der gleichen Situation war. Mein damaliger Freund un ich hatten uns getrennt, weil ich viele psychische Probleme hatte und mit mir selbst überfordert war, von meiner damaligen Psychologin wurde mir sogar zur Trennung geraten, weil er mir ja, wie sie lapidar meinte, auch nicht "nützen" würde. Ich habe das schon ein Jahr später wieder bereut und verdrängte dann aber die Gedanken an ihn. Nach dem Motto: abgeschlossen ist abgeschlossen.

Aber von Jahr zu Jahr wurde es eigentlich immer stärker, die Sehnsucht nach ihm. Ich fragte mich natürlich, ob das einfach so war, weil sich nichts anderes ergab ausser einer gescheiterten Affäre, aber auch, wenn ich neue nette Männer kennen lernte, ich konnte ihn nicht vergessen, ich war einfach gar nicht frei genug für einen neuen Mann und ich habe wirklich MONATE (genauer gesagt anderthalb bittere Jahre am Stück) dagegen angekämpft und versucht, das loszuwerden, doch je mehr ich es versuchte, desto stärker wurde es. Am Ende wurde ich wirklich depressiv deshalb - habe wie gesagt schon zuvor Probleme gehabt mit diversen Themen.

Ich hatte damals irgendwann angefangen, mich mit dem Thema Gesetz der Anziehung zu befassen. Ich weiss, für viele ist es esoterisches Geschwafel, war es für mich anfänglich auch, aber irgendwie habe ich dabei vieles gelernt über mich selbst. Ich fragte mich eines Tages, als ich es einfach mal zuliess, ob ich ihn wohl noch liebte und erkannte: ja. Und, dass ich ihn vermisste, war natürlich, da ich einmal wunderbare Zeiten mit ihm verlebt habe. Das Vermissen war eigentlich gar nicht so verrückt von mir, aber, so wurde mir klar, durfte ich mich nicht selbst bestrafen und mir weh tun. Sprich, sich immer mehr um etwas zu drehen - die Sehnsucht, das Fehlen, die Trauer um Vergangenes -, das mich unglücklich machte, musste ich reduzieren. Er und ich haben uns nach Jahren übrigens wieder getroffen und sind über Umwege, fünf Jahre, nachdem wir uns getrennt hatten, wieder ein Paar geworden, bis heute und wir sind glücklicher denn je. Irgendwie glaube ich, dass er mir nicht aus dem Kopf ging, weil es eben sein sollte mit uns.

Ich will dir damit nicht sagen, dass ich denke, dass du und er euch wieder treffen werdet und es ein Happy End geben wird, aber vielleicht hilft Konfrontation. Sprich, könntest du ihn irgendwo kontaktieren? Nach Jahren ist ja wirklich nichts dabei, wenn man vielleicht mal "hallo, wie gehts dir so?" bei einem Social Network fragt. Manchmal ist es ja so, dass man die Vergangenheit etwas romantisiert (ich meine das keinesfalls böse) und man dann, wenn man mit einer solchen Person zu tun hat, merkt, dass er gar nicht so spannend ist oder jedenfalls nicht mehr ist, denn manche Menschen verändern sich ja auch sehr innerhalb von einigen Jahren.

Meine beste Freundin trauert einem Mann hinterher, mit dem es bereits seit vierzehn Jahren vorbei ist, sie muss immer noch an ihn denken und er fehlt ihr. Sie würde ihn gern sehen, traut sich aber nicht, weil es schon so lange her ist und sie der festen Überzeugung ist, dass er sie schon vergessen hat. Ich denke oft, das wird für sie wirklich erst ein Ende nehmen, wenn sie ihn wieder sieht: denn entweder wird sie dann erkennen, dass sie ein überhöhtes Bild von ihm aufgebaut hat und er nicht das ist, was sie sucht oder sie wird sich wieder in ihn verlieben.

Vor allem solltest du versuchen, dir selbst gut zu tun. Stichwort Selbstliebe und ich weiss, dieses Wort kotzt einen an - ich jedenfalls konnte damit nichts anfangen und war überzeugt, dass ich mich schon genug mochte und wenn nicht, dann war das trotzdem nicht das Thema. Ich war da verdammt stur. :D Aber es hilft wirklich: tue Dinge für dich, die du magst, gehe einem Interesse nach, hör die Musik, die du liebst, vielleicht magst du dich kreativ austoben in irgendeinem Bereich oder kümmerst dich um ein Tier oder liest, kochst, verwöhnst dich mit einem guten Essen oder beobachtest etwas in der Natur - was immer dich froh macht und sei es nur auf der Couch bei einem Film entspannen, tu es. :) Allmählich lenkt sich der Fokus dann wieder auf anderes. Und wenn die Gedankenspirale gar nicht aufhört, helfen manchmal bestimmte Affirmationen, die man einfach so lange wiederholt, bis die anderen Gedanken wegbleiben.
 

Springs

Mitglied
Mist, zu spät gesehen, dass der Beitrag schon älter ist. Aber vielleicht kann mein Beitrag ja jemanden in einer ähnlichen Situation etwas helfen.
 

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