Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Ich stehe nur auf Anime-Männer

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

JaJaNux

Neues Mitglied
Hallo an alle! :)


Wie die Überschrift schon sagt, ich habe ein kleines Problem – oder vielmehr eine Eigenheit, die mich mit zunehmendem Alter beunruhigt.


Zu meiner Person: Ich bin 22 Jahre alt, komme aus stabilen Familienverhältnissen und bin von tollen Freunden umgeben. Eine Beziehung hatte ich noch nicht und auch sonst keinerlei Körperkontakt zu Männern (oder Frauen, da diese mich eigentlich nicht wirklich interessieren). Ich habe kein Trauma oder so, war nie psychisch instabil oder habe sonst etwas erlebt, nur vorneweg.


Zusammengefasst (für alle, die diese detailreiche Erklärung meines Problems überspringen möchten ;)):

Ich habe mich noch nie in reale Männer verliebt, sondern stehe fast ausschließlich auf Anime-Männer. An diese Ästhetik schafft er kein existierender Mann und ich kann einfach nicht darüber hinwegsehen. Das klingt oberflächlich (ist es wahrscheinlich auch:verlegen:), aber ich mache das nicht mit Absicht – wenn ich jemanden körperlich nicht anziehend finde, dann kann ich einfach keine Partnerschaft mit dieser Person eingehen. Eigentlich frage ich ungern nach Schubladen, aber ich würde mich wirklich gerne mit gleichgesinnten austauschen und da würde mir ein definierter Begriff wie „Asexuell“ wirklich helfen.


Im Detail:
Mein Problem spaltet sich in drei Bereiche:
1. Ich vermisse keinen Partner (auch wenn ich natürlich nichts dagegen hätte)
In meinen Teenagerjahren habe ich auch nie Interesse für Jungs in meinem Umfeld entwickelt. Sie waren für mich immer neutral, etwas anders natürlich als die Mädchen in meinem Freundeskreis, irgendwie schwer auszumachen. Freundschaften habe ich zu Jungs auch nie gepflegt, aber das lag einfach daran, dass ich bei fremden Menschen unsicher bin und ich das Gefühl hatte, dass Jungs sich dadurch automatisch schneller distanzieren als Mädchen – keine Ahnung, ob ich mir das eingebildet habe. Nun ja, inzwischen habe ich einige Männer in meinem Freundeskreis und verstehe mich wunderbar mit ihnen.
Jedenfalls gab es bei mir nie dieses „Wen findest du am süßesten“- oder „Ich glaube die zwei haben was miteinander“-Getuschel. Mein Freundeskreis und ich haben nie über Jungs geredet und ich empfand dafür auch kein Bedürfnis.
Bis ich ungefähr 20 wurde, war mir das auch egal. Da ich nie eine Beziehung hatte, komme ich wunderbar allein zurecht und habe auch nie verstanden, warum Leute einem Partner nachtrauern oder (noch schlimmer) keine sechs Monate Single sein können, ohne gleich am Sinn der Lebens selbst zu zweifeln. Ein Partner war für mich eher ein Extra, das natürlich toll zu haben, aber auch nicht schwer zu missen ist. Wie man so schön sagt: Was man nicht kennt, fehlt einem auch nicht.

Allerdings werde ich bald 24 und alle um mich herum haben Pläne – Job, Haus, Familie. Und immer mehr fühle ich mich ausgegrenzt. Nicht nur, weil oft „Pärchenabende“ anstehen, sondern weil ich langsam zur Laborratte werde. Ein Kumpel von einer Freundin wollte mich mal dazu bringen, mir in einer Diskothek (bin unfreiwillig mitgegangen) einen auszusuchen. Er dachte wohl ich bin schüchtern und bot an, meinen „Erwählten“ und mich einander vorzustellen. Egal, wie oft ich ihm sagte, dass ich einfach niemanden attraktiv fand, er hörte einfach nicht auf. Als er dann aktiv jemanden spontan ansprechen wollte, bin ich abgehauen. Das ganze hätte uns fast den Abend ruiniert, aber ganz ehrlich, lieber gehe ich, bevor mich der Angesprochene wohlmöglich noch sympathisch findet und ich ihn dann irgendwie freundlich zurückweisen muss (ich kann sowas nicht, ich bin da einfach zu nett).
Ein andermal wollte die neue Freundin eines Kumpels ständig wissen, auf wen ich denn genau stand. Ich glaube, sie war davon überzeugt, dass ich eine heimliche Lesbe bin. Natürlich könnte ich auch einfach Lügen und mich verstellen, aber „auf niemanden zu stehen“ fand ich bis dato nie sonderlich problematisch auszusprechen.

2. Ich stehe nur auf Anime-Charaktere
Nun, auf „Niemanden“ stehe ich ja nicht. Es sind nur in 90% der Fälle Anime-Männer oder zu 10% Captain America… Eigentlich bestehen die 10% tatsächlich im Augenblick nur aus Captain America, vielleicht weil er praktisch eine zum Leben erweckte Comic-Figur ist (vor allem auch optisch perfekt).
Asexuell bin ich definitiv nicht. Während andere ihre Erfahrungen mit echten Jungs/Männern hatten, habe ich mich in meiner Fantasie ausgelebt. Ich stehe auf Comic-Figuren, hege ein paar Schwärmereien für Charaktere aus bekannten Hollywoodfilmen (nicht animiert) und „verknallte“ mich regelmäßig in Fantasie-Männer. Nur leider haben all diese Männer nichts mit der Auswahl gemeinsam, die in meiner Reichweite ist.
Es mag (schon wieder) oberflächlich klingen, aber keiner der Jungs, denen ich begegnete oder mit denen ich mich unterhielt waren auch nur im Entferntesten so interessant wie die fiktiven Charaktere (auch die weiblichen nicht - ich schließe Bi-Sexualität nicht aus, allerdings ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich eine passende Frau finde noch viel geringer). In erster Linie dachte ich, ich bin einfach nur wählerisch. Tatsache ich aber, dass ich auch Männer gedatet habe und viele von ihnen waren mir auch sympathisch. Aber es gab immer mindestens eine Sache, die mich so gestört hat, dass ich dachte „wenn mich das jetzt schon so irritiert, hat das alles hier dann eigentlich Sinn?“.

3. Ich hasse Dates und jemanden neu kennenzulernen
Erstmal vorweg: Ich hass es, als „typisch Frau“ behandelt zu werden. An sich ist das ja nicht schlimm, ich bin ja schließlich weiblich. Das schlimmste war mal die Frage „Trägst du auch manchmal ein Sommerkleid?“, als ich in ganz normalen Hosen ankam. Aber okay, wenn er meint, dann soll er eben jemand finden, der gerne in Sommerkleidern herumläuft, habe ja selber meine „Ansprüche“. Allerdings stören mich auch Dinge wie den Stuhl zurückziehen, direkt die Rechnung für beide übernehmen oder allgemein „möglichst männlich“ vor der Frau wirken zu wollen. Die ersten beiden Dinge sind einfach beigebrachte Höflichkeit, aber das andere nervt. Es fällt mir auf, es wirkt verstellt, er ergibt für mich keinen Sinn. Und ich reagiere sicher auch nicht hilfreicher drauf. Irgendwie möchte ich sie davon ablenken, dass ich ja eine Frau bin und verfalle in den „Kumpel-Modus“. Das ist inzwischen so drin, dass ich bei Dates absichtlich weniger weibliche Outfits trage, damit ich eine freundschaftliche Atmosphäre, weg von der Date-Atmosphäre schaffen kann. Es klingt blöd, ist es wahrscheinlich auch.
Wahrscheinlich finde ich animierte Charaktere deshalb gut, weil sie ja zum einem ja praktisch immer „perfekt“ gezeichnet sind und zu anderen, weil man sie kennen lernen kann, ohne Hürden überwinden zu müssen. Man lernt all ihre Facetten kennen: Die gespielte, die verletzliche, die mutige. Ich habe dann immer das Gefühl „So jemanden will ich auch kenn lernen!“. Nur zum Kennenlernen in der Realität kommt es nie.
Meistens ist es auch so, dass jemand nach einem Date direkt ein zweites vereinbaren möchte (natürlich nur wenn es gut läuft) und dann in den „Beziehungs-Modus“ fällt. Anstatt mir also Zeit zu geben, denjenigen überhaupt erstmal kennen zu lernen, wird direkt die Hand genommen oder den Arm um die Hüfte gelegt – ja, ich weiß, Körperkontakt steht bei vielen am Anfang, aber bei mir definitiv nicht. Da ich nie jemanden attraktiv finde, möchte ich das nicht. Und ob sich das mit dem attraktiv finden von alleine klärt, wenn ich mich in die Person verliebt habe, weiß ich auch nicht – denn da müsste ich demjenigen erstmal sagen „Hey, du, wie wäre es: das Date war super, wollen wir sechs bis zwölf Monate erstmal Freunde sein ohne Körperkontakt, damit ich dich kennenlerne und dann sehe, ob ich dich auch körperlich anziehend finde?“ Das machte niemand mit und ich kanns ihm auch nicht verübeln.

Fazit: Ich bin wahrscheinlich ein hoffnungsloser Fall und werde als Katzen-Frau enden. Was ich mich allerdings die ganze Zeit frage: Geht es nur mir so? Ich habe schon einige Foren durchstöbert und niemanden gefunden, dem es ähnlich geht. Vielleicht suche ich nur nach jemandem, der mir sagt „Jup, hatte ich auch, geht vorüber“ oder einfach einen Hinweis darauf, in welcher Ecke der vielen Sexualitäten ich nach Antworten suchen muss.

Und sorry wegen des langen Textes, ich behalte das alles seit Jahren für mich und es musste auch mal raus. Und danke fürs Lesen <3

LG
JaJaNox
 

Zebaothling

Sehr aktives Mitglied
Na , das Problem haben viele , weil es immer leichter wird sich in die Fiktiven Welten zu flüchten.
Solange allerdings das Kommunikationsding , so dünnes Eis oder Neuland ist, solange scheust Du Dich ja davor sagst Du -

oder liegt es in der Tat daran, daß Du auf idealisierte Ästhetik stehst ?

Sieht Du denn so aus , wie die Männer auf die Du stehst ? Also wenn Du mal einen triffst, der sagen wir mal gut gewachsen ist und so nen Top Charakter hat, also der Heldtyp , bist Du dann die Traumfrau an der Seite ?


Oder ist das so ein Wunschding in das Du Dich flüchtest, weil Du denkst selbst unatrraktiv zu sein , keinen abzubekommen, der korrekt ist und mit dem das Leben Spaß macht ......
 
G

Gelöscht 75067

Gast
Schade dass man Anime Charaktere nicht ins Reale Leben holen kann, dann wärst du ganz schnell von deinen Anime Fetish kuriert, wenn du dann erlebst wie viele der scheinbar perfekten Anime Männer wandelnde Katastrophen in Beziehungen. 50% Gestörte Psychos (Alucard), 40% Heulsusen mit späterer Persönlichkeitsspaltung (Shinichi) und 10% langweilig as Fu** (Sebastian).

[....]
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

maryanne

Aktives Mitglied
Du bist vermutlich eine Spätzünderin. Du passt enorm gut zu den Jungs, die ihre Pornomädels am meisten lieben.

Ich finde dein sehr langer Text zeugt von Egoismus.
 

Asozialarbeiter

Aktives Mitglied
ich finde es immer wieder krass.. und ehrlich gesagt schon pervers, wie viele hier denken, antworten zu können.

für diejenigen, die hier nichts anderes als negative kommentare, zynismus und im grunde genommen puren hass auf die probleme fremder menschen reagieren, denen wünsche ich, dass sich die gründe, wieso sie sich hier angemeldet haben und die probleme, die sie hier bennen, niemals aufhören. nein, ich WEISS ihre probleme werden niemals aufhören, ihr steckt in eurer eigenen welt aus hass auf andersdenkende, zynismus und endlosem frust für immer fest. das beweisen antworten, wie sie hier stehen.

an jajanux:

einerseits beneide ich dich. all der pubertätsstress mit unzähligen dates, all die "beziehungen" zu verschiedenen frauen, die mich teilweise echt beschissen behandelt haben, zumindest zum ende der beziehung hin.. das hattest du alles nicht.

andererseits hast du dich da selbst echt um einige echt schöne erfahrungen gebracht.. du meinst ja selbst, das du männer sympathisch fandest, aber wenn du EINE sache siehst oder hörst, die dir nicht in den kram passt, sortierst du ihn schon aus. ich frage mich, wie viele tolle jungs und beziehungen/erlebnisse du da mit anderen menschen verpasst hast? aber eben auch viele negative erlebnisse.

eine person auszusortieren, nur weil dir EINE (!) sache nicht passt, finde ich persönlich nicht okay. wenn die eine sache "ich bin alkoholiker" oder "ich habe grad diese und diese anzeige am hals" ist, dann klar, schieß ihn weg. aber wenn der typ mal was oberflächliches gesagt hat oder irgendwas tut was dir nicht passt, dann ein rat: schieß ihn nicht ab! es ist nicht seine schuld. ALLE menschen sind so. JEDEM rutscht mal was raus, was anderen nicht passt. deshalb sollte man sie nicht darauf festnageln. wenn wiederholt (!) sexistische, rassistische oder andere sachen fallen würd ich mir auch überlegen, mir was anderes zu suchen, aber nur weil sich jemand mal, weil er eventuell mal nen stressigen, blöden tag hatte, mal im ton vergreift, ihn auszusortieren... das finde ich gemein.

du meintest das du einen guten freundeskreis hast. wieso sortierst du die nicht aus nachdem sie mal was falsches sagen. du hörst dich sehr nüchtern an, aber schiebst dein verhalten auch nicht auf irgendwelche traumatischen erlebnisse in deiner vergangenheit. aber irgendwie hört sich das für mich alles stark danach an, als würde es da doch irgendwas geben. ich meine, so wird man doch nicht "von natur aus" sozusagen.

du hast dich aus irgendeinem grund so sehr in die fantasiewelt zurückgezogen, dass du anscheinend mit realen menschen nichts mehr anfangen kannst. und die haben halt ecken und kanten und macken. jeder einzelne. du auch.

ich kenne das von mir selbst. ich liebe fantasie. und ich merke das mein menschliches ideal auch sehr stark von dem abweicht, was menschen in der realität hauptsächlich sind.

du kannst gerne sagen: ich leb mein leben so weiter wie bisher, weil ich so sicher bin und mich so am wohlsten fühle und ziehe mich zurück in meiner fantasie.

du kannst dich aber auch so entscheiden, dass du mehr anteil hast an der "äußeren welt" und den menschen die in ihr leben, und aus deiner "inneren welt" etwas ausbrichst.

nichts auf zwang! geh mit deinen freunden weg! fang ein gespräch mit einem fremden menschen an.

wie gesagt, ich kann mich teilweise sehr in dir wiederfinden, auch wenn ich schon viele beziehungen und auch sex hatte. deshalb kann ich nachvollziehen, wie schwer es manchmal ist, aus der eigenen, jahrelang gelebten rolle auszubrechen und einen neuen weg zu gehen. aber vieleicht nehm ich ja dich als anreiz um das nochmal ein wenig zu vertiefen und dem nochmal ein wenig nachzugehen und dem ne chance zu geben;)
 

eternalsummer

Aktives Mitglied
Finde es spannend, wie selbstreflektiert du über deine Gedanken schreibst! Lass dir das von niemandem verbieten.Das hier ist ein Hilfeforum,hier gibt es kein zu lang oder zu abstrus!

Im großen und ganzen ist es eine gesunde, Einstellung - lobenswert, dass du dich nicht mit dem erstbesten eingelassen hast, nur weils alle tun und du es dann hinter dir hast - nein, da hast du deine feste Meinung. Ist doch ok. Nur weil alle was machen muss es längst nicht erstrebenswert sein.
Mir scheint du bist eher ein rationalen Typ der viel nachdenkt? Macht es als Frau schwieriger, aber nicht unmöglich jemanden zu finden der auf der selben Wellenlänge ist. Gibts doch auch oft, dass es erst ne Freundschaft ist und sich dann mehr entwickelt.
Fiktive Figuren haben den Vorteile, dass man sie immer von ihre besten Seite sieht und sie einem nie wehtun können. Kenn ich... Das verfliegt aber mit der Zeit, und die hast du ja mit Mitte 20.

Du hast nach Begriffen gefragt: Demisexuell und Sapiosexuell solltest du mal googeln.
 

JaJaNux

Neues Mitglied
ich finde es immer wieder krass.. und ehrlich gesagt schon pervers, wie viele hier denken, antworten zu können.


einerseits beneide ich dich. all der pubertätsstress mit unzähligen dates, all die "beziehungen" zu verschiedenen frauen, die mich teilweise echt beschissen behandelt haben, zumindest zum ende der beziehung hin.. das hattest du alles nicht.

andererseits hast du dich da selbst echt um einige echt schöne erfahrungen gebracht.. du meinst ja selbst, das du männer sympathisch fandest, aber wenn du EINE sache siehst oder hörst, die dir nicht in den kram passt, sortierst du ihn schon aus. ich frage mich, wie viele tolle jungs und beziehungen/erlebnisse du da mit anderen menschen verpasst hast? aber eben auch viele negative erlebnisse.

eine person auszusortieren, nur weil dir EINE (!) sache nicht passt, finde ich persönlich nicht okay. wenn die eine sache "ich bin alkoholiker" oder "ich habe grad diese und diese anzeige am hals" ist, dann klar, schieß ihn weg. aber wenn der typ mal was oberflächliches gesagt hat oder irgendwas tut was dir nicht passt, dann ein rat: schieß ihn nicht ab! es ist nicht seine schuld. ALLE menschen sind so. JEDEM rutscht mal was raus, was anderen nicht passt. deshalb sollte man sie nicht darauf festnageln. wenn wiederholt (!) sexistische, rassistische oder andere sachen fallen würd ich mir auch überlegen, mir was anderes zu suchen, aber nur weil sich jemand mal, weil er eventuell mal nen stressigen, blöden tag hatte, mal im ton vergreift, ihn auszusortieren... das finde ich gemein.
Hallo,
erstmal danke für die Antwort! :)

Zunächst tut es mir natürlich leid, dass du auch schlechte Erfahrungen mit Partnern hattest - ich kann da zwar, wie gesagt, nicht mitreden, aber ich kenne es ja von Freunden. Und tatsächlich bin ich manchmal froh, negative Erfahrungen umgangen zu haben, gleichsam leider auch die schönen, aber ich kann ja zum Glück nichts vermissen, was ich nie hatte, also versuche ich das positiv zu sehen.

Ja, es klingt schon gemein, wenn ich sage, dass ich jeden direkt aussortiere, wenn mich etwas stört. Tatsache ist, dass ich eher jemanden finden will, bei dem mir all die "Makel" zwar auffallen, aber eben nicht stören. Ich habe ja auch Freunde, die ganz normal, wie ich und jeder andere auch, manchmal nervige Angewohnheiten haben oder mir auf die Nerven gehen. Aber bei ihnen stört es mich nicht, und es hat mich auch nicht gestört, als ich sie kennen gelernt habe. Vielleicht hatte ich einfach das Pech, immer Dates mit Männern zu haben, mit denen ich einfach keine gemeinsame Wellenlänge gefunden habe. Und dann sind Kleinigkeiten auch keine Kleinigkeiten mehr, sondern für mich ein erster Hinweis darauf, dass es nicht passt. Es klingt blöd, aber ich möchte einfach jemanden finden, den ich von Anhieb wirklich interessant finde und bei dem ich mir nicht komisch vorkomme, bei dem mir normale menschliche Anwandlungen nicht negativ auffallen, weil einfach das Gefühl stimmt - eben beiderseitig auf einer Wellenlänge sein. Ich will mich nicht darauf verlassen, dass sich dieses Gefühl nach der Zeit von alleine einstellt und ich die ersten Eindrücke vergesse.


du meintest das du einen guten freundeskreis hast. wieso sortierst du die nicht aus nachdem sie mal was falsches sagen. du hörst dich sehr nüchtern an, aber schiebst dein verhalten auch nicht auf irgendwelche traumatischen erlebnisse in deiner vergangenheit. aber irgendwie hört sich das für mich alles stark danach an, als würde es da doch irgendwas geben. ich meine, so wird man doch nicht "von natur aus" sozusagen.

du hast dich aus irgendeinem grund so sehr in die fantasiewelt zurückgezogen, dass du anscheinend mit realen menschen nichts mehr anfangen kannst. und die haben halt ecken und kanten und macken. jeder einzelne. du auch.
Ich denke auch, dass es von irgendwo herkommen muss, aber Tatsache ist, dass ich wirklich nie Probleme hatte - weder im Elternhaus, noch mit Freunden. Das einzige, was vielleicht ins Bild passen könnte, ist mein Unwille zur Veränderung. Wenn ich Veränderungen kontrollieren kann, wie Umziehen, Jobsuche, Leute in den Freundeskreis lassen ect., ist es erträglich. Aber Beziehungen mit anderen Menschen ist komplettes Neuland für mich. Das ist nichts, das man von Kinderbeinen auf mit auf den Weg bekommt. Damit umzugehen muss man lernen und zwar dann, wenn man alt genug ist, auch über die Konsequenzen nach zu denken. Wenn ich also darüber nachdenke, jemanden kennenzulernen, steht da ein gigantisches Feld neuer, unvorhersehbarer Änderungen vor mir und das macht mir in der Tat Angst.

Mich stattdessen mit animierten Männern zu beschäftigen könnte vielleicht zu diesem Konrtollzwang passen. Ich kann sie abschalten und einschalten, wenn ich will. Ich kann bei jeder neuen Serie einen neuen "Mann" finden, der mein Interesse aufs Neue weckt, ohne die anderen "hinter mir zu lassen". Zudem ist durch das Animierte die Trennung zwischen Real und Fiktion groß genug, damit ich beides niemals vermischen kann - was ich auch wirklich nicht tue, ich weiß ganz genau, dass diese Charaktere nur Stiche und Synchronsprecher sind.
Ganz ehrlich, der Absatz gerade überrascht mich selbst. Den Gedanken sollte ich wirklich mal vertiefen... Daran hab ich noch nie gedacht...
Wow, interessant, was alles dabei herauskommt, wenn man sich selbst über die Tipps und Hilfe anderer Leute reflektiert...

ich kenne das von mir selbst. ich liebe fantasie. und ich merke das mein menschliches ideal auch sehr stark von dem abweicht, was menschen in der realität hauptsächlich sind.

du kannst gerne sagen: ich leb mein leben so weiter wie bisher, weil ich so sicher bin und mich so am wohlsten fühle und ziehe mich zurück in meiner fantasie.

du kannst dich aber auch so entscheiden, dass du mehr anteil hast an der "äußeren welt" und den menschen die in ihr leben, und aus deiner "inneren welt" etwas ausbrichst.

nichts auf zwang! geh mit deinen freunden weg! fang ein gespräch mit einem fremden menschen an.

wie gesagt, ich kann mich teilweise sehr in dir wiederfinden, auch wenn ich schon viele beziehungen und auch sex hatte. deshalb kann ich nachvollziehen, wie schwer es manchmal ist, aus der eigenen, jahrelang gelebten rolle auszubrechen und einen neuen weg zu gehen. aber vieleicht nehm ich ja dich als anreiz um das nochmal ein wenig zu vertiefen und dem nochmal ein wenig nachzugehen und dem ne chance zu geben;)
Vielen Dank für den Rat! Das alles hat mir schon echt weitergeholfen!
Und irgendwie beruhigend, zu wissen, dass die Fantasie-Welt für viele Menschen anscheinend eine willkommene Abwechslung ist :) Naja, obwohl es sonst wahrscheinlich wesentlich weniger Fantasy-Unterhaltung gäbe :rolleyes:
 

JaJaNux

Neues Mitglied
Finde es spannend, wie selbstreflektiert du über deine Gedanken schreibst! Lass dir das von niemandem verbieten.Das hier ist ein Hilfeforum,hier gibt es kein zu lang oder zu abstrus!

Im großen und ganzen ist es eine gesunde, Einstellung - lobenswert, dass du dich nicht mit dem erstbesten eingelassen hast, nur weils alle tun und du es dann hinter dir hast - nein, da hast du deine feste Meinung. Ist doch ok. Nur weil alle was machen muss es längst nicht erstrebenswert sein.
Mir scheint du bist eher ein rationalen Typ der viel nachdenkt? Macht es als Frau schwieriger, aber nicht unmöglich jemanden zu finden der auf der selben Wellenlänge ist. Gibts doch auch oft, dass es erst ne Freundschaft ist und sich dann mehr entwickelt.
Fiktive Figuren haben den Vorteile, dass man sie immer von ihre besten Seite sieht und sie einem nie wehtun können. Kenn ich... Das verfliegt aber mit der Zeit, und die hast du ja mit Mitte 20.

Du hast nach Begriffen gefragt: Demisexuell und Sapiosexuell solltest du mal googeln.
Hallo,
vielen Dank für die aufmunternde Antwort! :)

Ich finde es auch sehr wichtig, jemanden zu finden, bei dem es einfach auf Anhieb passt - auch wenn die Suche dann länger dauert.
Du hast auch recht damit, dass ich viel nachdenke - ob ich dabei rational bin... eher weniger :D Und ja, fiktive Figuren sind irgendwie immer perfekt - auch wenn sie quasi nicht perfekt sind. Das liegt wahrscheinlich daran, dass man ihnen Fehlverhalten eher verzeiht, eben weil es Fiktion ist. Außerdem sind sie auch idealisiert - perfekte Körperproportionen, schöne Stimme und vom rechten Licht umgeben. Tja, sowas haben normale Menschen nicht. Interessanterweise finde selbst optisch "perfekte" reale Männer kein Stück interessant. Ganz stumpf gesagt: Sixpack im Anime = MEGA; Sixpack in der Realität = ganz okay. Warum weiß ich wirklich nicht.

Und danke für die Begriffe!
Ich finde, Demisexuell passt recht gut. Es spricht zwar dagegen, dass ich auch männliche Freunde habe, für dich ich nie Gefühle entwickelt habe, die über Freundschaft hinausgehen. Andererseits bedeutet demisexuell auch nicht, sich gleich in jeden männlichen Freund zu verlieben, also steht diese Option zumindest noch aus.
Sapiosexuell bin ich nicht. Ich mag ein intellektuelles Level, das zumindest auf meinem liegt (einfach wegen der Kommunikation) und ja, auch ein höheres Intelligenz-Level (bis zu einem gewissen Grad) macht attraktiver, aber es ist nicht mein Hauptkriterium.

Jedenfalls hoffe ich einfach, dass es irgendwann bei jemandem klick macht.
Ich bin auf jeden Fall weiter als voher.
Vielen Dank!:)
 

JaJaNux

Neues Mitglied
Na , das Problem haben viele , weil es immer leichter wird sich in die Fiktiven Welten zu flüchten.
Solange allerdings das Kommunikationsding , so dünnes Eis oder Neuland ist, solange scheust Du Dich ja davor sagst Du -

oder liegt es in der Tat daran, daß Du auf idealisierte Ästhetik stehst ?

Sieht Du denn so aus , wie die Männer auf die Du stehst ? Also wenn Du mal einen triffst, der sagen wir mal gut gewachsen ist und so nen Top Charakter hat, also der Heldtyp , bist Du dann die Traumfrau an der Seite ?


Oder ist das so ein Wunschding in das Du Dich flüchtest, weil Du denkst selbst unatrraktiv zu sein , keinen abzubekommen, der korrekt ist und mit dem das Leben Spaß macht ......
Hallo,
erstmal danke für die Antwort :)

Idealisierte Ästhetik finde ich tatsächlich ziemlich toll, aber da bin ich bestimmt keine Ausnahme.
Was meinst du mit "so aussehen wie die Männer auf die ich stehe"? Als Traumfrau an seiner Seite sehe ich mich irgendwie nicht, aber das liegt auch daran, dass ich im echten Leben auch "ideale" Männer nicht wirklich attraktiv finde. Ich sehe zwar schon, dass sie hübsch sind und bemerkte auch, ob sie einen guten Charakter haben, aber als potentiellen Parter betrachte ich sie nicht wirklich, also noch keinen, den ich getroffen oder gesehen habe. Ich kann mir das ehrlich gesagt so gar nicht vorstellen.

Unattraktiv finde ich mich nicht. Klar, es gibt immer ein paar Dinge, die ich gerne ändern würde, aber theoretisch bin ich zufrieden. Ich habe nur ab und dann das Problem, dass ich zwischen zwei Dinge stehe: 1. dass ich ja "hübsch weiblich gekleidet sein muss ect., damit ich möglichst dem Idealbild näher komme, dass anscheinend viele Männer mögen, um die Chancen zu erhöhen, jemanden zu treffen, der mit mir auf einer Wellenlänge ist" und 2. "eigentlich fühle ich mich mehr androgyn und möchte auch nicht immer in Kleidern oder hohen Schuhen herumlaufen (das ist jetzt übertrieben formuliert, ich kleide mich schon normal, aber eben "weiblich" normal), weil das manchmal nervt, weil dann ja auch die Chancen erhöht werden, von Männern angesprochen zu werden, mit denen man gar nicht auf einer Wellenlänge ist, was allerdingst wieder Punkt 1 schwierig macht".

Keine Ahnung man mir folgen kann :confused:

Aber zusammegfasst, weil du ja von "Wunschding" gesprochen hast:
Idealfall: Ich kleide mich meinem Stil entsprechend (sprich eher androgyn-weiblich), treffe einige Männer, ohne dass sie auch nur das geringste von mir wollen (außer befreundet sein im Idealfall) und erst wenn ich auch wirklich weiß, ob ich für jemanden etwas empfinde und ihn attraktiv finde, würde ich dann mit demjenigen darüber reden, ob er auch an mehr interessiert wäre.
Nur ist das definitiv ein Wunschding, denn zu so einem "Plan" gehören zwei. Und die meisten wissen recht schnell, ob ihnen jemand gefällt oder nicht. Was ja bei mir defintiv nicht der Fall ist. Keine Ahnung, ob das an meinem Idealtpy Anime-Boy hängt oder, wie du sagtest, wirklich an einem ungesunden Hang zu perfekter Ästhetik.

Aber, tatsächlich haben mir deine Fragen gute Anhaltpunkte gegeben, da werde ich mich noch weiter mit beschäftigen :) Danke!
 
A

ano2201049

Gast
dass ich ja "hübsch weiblich gekleidet sein muss ect., damit ich möglichst dem Idealbild näher komme, dass anscheinend viele Männer mögen, um die Chancen zu erhöhen, jemanden zu treffen, der mit mir auf einer Wellenlänge ist" und 2. "eigentlich fühle ich mich mehr androgyn und möchte auch nicht immer in Kleidern oder hohen Schuhen herumlaufen (das ist jetzt übertrieben formuliert, ich kleide mich schon normal, aber eben "weiblich" normal)
Musst du doch gar nicht. Ich kenne ein paar Frauen, die gerne Hoodie und Jeans tragen und trotzdem einen lieben Freund gefunden haben. Du solltest nur wissen, dass du dann wahrscheinlich eben genau diesen Typ Mann anziehen wirst.

Tatsache ist, dass ich eher jemanden finden will, bei dem mir all die "Makel" zwar auffallen, aber eben nicht stören. Ich habe ja auch Freunde, die ganz normal, wie ich und jeder andere auch, manchmal nervige Angewohnheiten haben oder mir auf die Nerven gehen. Aber bei ihnen stört es mich nicht, und es hat mich auch nicht gestört, als ich sie kennen gelernt habe. Vielleicht hatte ich einfach das Pech, immer Dates mit Männern zu haben, mit denen ich einfach keine gemeinsame Wellenlänge gefunden habe. Und dann sind Kleinigkeiten auch keine Kleinigkeiten mehr, sondern für mich ein erster Hinweis darauf, dass es nicht passt. Es klingt blöd, aber ich möchte einfach jemanden finden, den ich von Anhieb wirklich interessant finde und bei dem ich mir nicht komisch vorkomme, bei dem mir normale menschliche Anwandlungen nicht negativ auffallen, weil einfach das Gefühl stimmt - eben beiderseitig auf einer Wellenlänge sein. Ich will mich nicht darauf verlassen, dass sich dieses Gefühl nach der Zeit von alleine einstellt und ich die ersten Eindrücke vergesse.
Da gibt es zwei Punkte.

1. Wenn du einen Menschen kennen lernst und nach Makeln suchst, findest du Makel. Konzentrier dich mal mehr darauf, was dir an deinem Gegenüber gefällt und nicht das, was dir nicht gefällt.
2. Man lernt einen Menschen nicht beim ersten Date kennen. Beim ersten Date findet man sich sympathisch und beschnuppert sich. Vielleicht entsteht eine sexuelle Spannung. Viel mehr kannst du nicht erwarten und das musst du akzeptieren. Wenn du Menschen aussortierst, bevor du sie überhaupt kennst, dann wirst du nie erfahren, was hinter der Fassade steckt.

Ich war noch nie mit jemandem zusammen, den ich von "Anhieb" wirklich interessant fand. Menschen, die ich von "Anhieb" an interessant fand, haben sich bei mir bisher immer als Nieten entpuppt.

Lass dir doch einfach mal Zeit mit jemandem.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben