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Ich sehe was, was du nicht siehst..

N

Neverland

Gast
Ich sehe was, was du nicht siehst..


Kinder mögen zwar bis zu einem gewissen Alter ein eingeschränktes Sichtfeld haben...
Dafür ist ihre Wahrnehmung viel weiter, als die des vorausschauensten Erwachsenen...
Sie sehen etwas, was wir meist längst nicht mehr beachten...
Sie sehen das Kleine im Großen und die Wunder im Alltäglichen...


Nicht das wir Erwachsenen das nicht mehr könnten, oder den Blick dafür verloren hätten...
Aber häufig sind wir wohl so in unserem Alltag und den Gedanken, das wir einfach gar nicht mehr hin schauen...


Während ich eine Wolke vielleicht manchmal nur als gegeben sehe und sie vielleicht bloß als Comuluswolke gedanklich benenne, die dieses oder jenes Wetter ankündigt, zeigt mein Kind hinauf und ruft: „Schau mal dort Mama, ein Krokodil auf einem Skateboard!“


Erst heute Morgen wieder. Meine Tochter und ihre Freundin fuhren mit ihren Rollern einige Meter voraus, auf dem Weg zur Schule. Als sie auf ein Mal stehen blieben, um die zarte Eisschicht zu betrachten, die sich über einer Pfütze gebildet hatte. Sie hielten ihre Füße darüber.Setzten sie auf die Eisschicht. Erst ganz leicht, dann mit mehr Gewicht. Wie viel Gewicht brauchte es, bis die Eisschicht brach? Und welches Muster, ergab sich aus der zerbrochenen Eisschicht und dem darunter liegenden Wasser....


Es ist ein eiskalter Morgen heute. Doch die Sonne strahlt und der Himmel ist fast Wolkenlos blau.
Auf dem Rückweg blieb ich selbst stehen und betrachtete das Farbenspiel des Sonnenaufgangs. Dabei viel mir auf, wie das Licht der Sonne durch die Zweige der Bäume hindurch schien und auf eine gegenüberliegende Hauswand traf. Die ganz normale Hauswand erhielt dadurch irgendwie ein Leuchten, das sie eigenartiger Weise besonders schön aussehen lies.

In der Ferne irgendwo, sangen ein paar Vögel ihr Morgenlied. Und in mir entstand ein wundersames, freudiges Gefühl. Ein Gefühl von Frühling und Schönheit. Ein Gefühl von Freude.

Und ich dachte: Was für ein schöner Morgen...


Daraufhin kam mir der Gedanke an das Kinderspiel: Ich sehe was, was du nicht siehst...
Ja,denkt es in mir. Dieses Spiel könnte ich mal nutzen, um meine Sinne zu schärfen. Auf eben jene kleinen Dinge im Großen und auf die Wunder im Alltäglichen...

Und?Was hast du nun gesehen, was du sonst nicht siehst?
 
Wenn es uns gelingt, ein Stückchen Kindheit zu bewahren und in unser Erwachsenenleben hinüberzuretten, dann ist das ein ungeheurer Gewinn für uns. Dieses Stückchen Kindheit ist eine Insel für uns, auf der wir uns erholen und neue Kräfte tanken können.

Wir können dadurch auch viel lernen, denn niemand lernt so wie ein Kind in seiner unbefangenen, unverfälschten Neugier. Es ist nicht albern und nicht dumm, wenn wir uns etwas von der Kindheit bewahren, es ist, im Gegenteil, weise.

Wir bleiben so nicht nur besser mit unseren Kindern in Kontakt, sondern auch mit uns selber. Es ist eine Brücke zu unseren Kindern, zu uns selber und zur Welt. Es ist ein Schatz, welchen wir hüten müssen.
 
Oh...ich sehe vieles, was andere ...vermutlich...vielleicht...nicht wahrnehmen.Schreckliches und schönes...
Mein focus liegt irgendwie immer auf tieren. Ich sehe jede kleine schnecke und versuche nicht draufzutreten oder trage sie sogar an einen sichereren ort...
Ich sehe den fuchs nachts auf dem feld, das reh am waldrand, die wiesel die auf der benachbarten wiese spielen. Ich beobachte die vögel am vogelhaus. Kenne quasi jede katze im ort. Und viele leute vom sehen, die mich vermutlich noch nie wahrgenommen haben.
Ich freunde mich mit dem weihnachtsbaum auf dem marktplatz an an dem ich jeden morgen vorbeilaufe und ich spreche mit ihm🙄...
Ich bewundere den sonnenaufgang frühmorgens, den prallen vollmomond, die funkelnden sterne, die herabrieselnden schneeflocken...
(Dafür bemerke ich andere sachen oft nicht, die für andere wichtig scheinen...z.b. wenn jmd. ne neue brille oder neue klamotten hat^^..)
 
Ich sehe immer die Puppen, die die Kinder so bei sich haben und erinnere mich an meine eigenen früher. Eine sehr bekannte, die es in meiner Kindheit noch nicht gab, habe ich mir als Erwachsene geholt, einfach, weil ich die als Kind auch gerne gehabt hätte.

Kürzlich hatte ich in einem Geschäft das japanische Geschicklichkeitsspiel Kendama gesehen, welches ich früher hatte, das habe ich mir dann auch nochmal geholt und die alten Gefühle wieder aufleben lassen.

Seifenblasen mache ich heute oft für meine Kater, und erinnere mich dabei, wieviel Pysikalisches ich dabei früher gelernt und verstanden habe.
 
Habe mir ein Teil dieser kindlichen Neugier bewahrt.
Auch Fehler mache ich noch, das gestatte ich mir.
Der Zeitraum Kindheit ist nicht die Vorbereitung auf das Leben, sondern das Leben selbst.
Kein gehorsames Kind kann je ein freier Mensch werden.
Ich bin ungehorsam geblieben....
 
Hallo Neverland,
was für ein schöner Thread!🙂

Ja,ich betrachte Wolken heute noch mit den Augen eines Kindes.Ich hab das damals schon geliebt,und hab das auch immer gerne mit meinen eigenen Kindern gespielt.

Ich weiß noch,bei jeder Ameise,jedem noch so winzigen Käfer sind sie stehen geblieben,es war doch alles sooo spannend und aufregend!:daumen:
Du fragst,was wir heute schon gesehen haben: Als ich heute Morgen mein Rollo hochgezogen habe im Schlafzimmer,war gerade die Sonne aufgegangen und schien in mein Fenster.Im hellen Licht hab ich dann ein Spinnennetz aussen in der linken,oberen Fensterecke entdeckt.
Mein erster Impuls war,es mit einem Handfeger zu entfernen....doch dann hab ich im hellen Sonnenlicht die unzähligen glitzernden Tautropfen darin gesehen,die wie winzige Diamanten gefunkelt haben in der Sonne.

Tja,und was soll ich sagen?Solange mir die Spinne nicht mein komplettes Fenster zuwebt,darf ihr Netz bleiben....😉🙂
 
Ich wohnte mal in einer Wohnung , die mit Kohleofen beheit wurde. Einige Tage wurde dort nicht geheizt. Wir mussten aber dort schlafen und am Morgen, als wir wach wurden, war eigentlich eisige Kälte. Mein Freund schompfte vor sich hin... ich machte die Augen auf und sah am Fenster Eisblumen von innen. Ich fand die so fantastisch, das ich hin lief und sie bestaunte. So fein sahen die aus. Für mich ein Wunder der Natur, ich vergaß die Kälte. Mein Freund meinte ich sei nicht ganz dicht, aber ich sagte nur immer wieder, schau doch mal, wie klasse die Natur das gemacht hat und holte meine Kamera, um Fotos zu mchen.
Ich fand sso klasse. 🙂 Für mich ein wunderschönes Bild, was ich noch nie vorher sah. Fast der ganze Morgen war erfüllt, mit dem anschauen und Fotos machen, während mein Freund vor sich hin fluchte,über die Kälte.
 
Ich glaube, jeder der eine glückliche Kindheit hatte, wünscht sich diese Zeit einfach zurück: damals war für einen die Welt voller farben, heute kommt sie einem (zumindest mir) grau vor. Als Kind ist man unbedarft, man hinterfragt nichts und hat den ganzen für sich in seiner fantasiewelt. Bei mir hat das spätestens mit dem Gymnasium aufgehört...Das war rückblickend eine ziemlich schlimme Zeit.
 
"Schade", dass Du die schönen Eisblumen und Dein wohliges Gefühl nicht mit Deinem Freund teilen konntest.

Ja, weisst du, er hat das kindliche nicht so in sich behalten 🙂 Ich habe versucht ihn zu begeistern, klappte nicht :-(
Manche sehen eben nur Eisblumen.

Manche gehen im Regen sspaziren, andere werden nur nass.
 
Huhu! *freundlich zuwinke*

ich wollte nur kurz "zwischenquatschen"...
das ich nicht bei Jedem ein Danke runter klicke.
Das soll aber nicht bedeuten, das ich dann den einen oder anderen Beitrag nicht gut fände.
Ich fand bisher tatsächlich alle Beiträge und Überlegungen und Beschreibungen ziemlich gut!

Und möchte Euch sehr für Euer Interesse am Thema danken...

Nur mal zwischendurch...

Das Thema wollte ich jetzt erst mal laufen lassen...

-
Was das Thema Kindheit betrifft..
Nun ja, als unbeschwert würde ich meine nicht gerade bezeichnen.

Unbeschwerte und schöne Phasen ja...aber auch viel Leid.

Ich komme gerade auf den Gedanken, ob das von mir erfahrene Leid nicht vielleicht aber auf der anderen Seite ein Punkt war, warum ich überhaupt erst so sensibel geworden bin für die kleinsten, schönen Dinge im Leben. Und mir evtl. auch deshalb eine Art "kindliche Fantasie" bei behalten habe...-
Mag sein.-

Vieles hier kann ich auch super nachvollziehen.
Eisblumen am Fenster, Tiere beobachten, selbst die kleinen Ameisen auf der Wiese..., Schnecken über die "Straße" helfen, damit sie nicht unbedingt achtlos zertreten werden...Das Bewundern von allerlei Natur und ihrer Vielfalt und Phänomene, mit dem staunenden Betrachten eines Kindes...
Dem Rauschen des Windes zu hören, dem Prasseln des Regens, dem Singen der Vögel usw.
Dem Fühlen von Erde, Rasen, Sand unter nackten Fußsohlen...
Dem spontanen Tanzen im Regen, Springen in Pfützen (außer wenn ich mit sauberen Sachen noch irgendwo hin muss..lach), uvm.

In der schnelllebigen Zeit und bei allem Alltag, Gedanken usw. immer mal wieder "stehen zu bleiben" und sich Zeit zu nehmen....all diese Erfahrungen immer wieder bewusst zu machen...empfinde ich manchmal geradezu wie eine Oase zum Auftanken.

Ganz herzliche Grüße an Euch Alle!
<3
 

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