Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Ich schaffe es nicht zur Schule zu gehen

Unranked

Neues Mitglied
Hallo
Ersteinmal zu mir: Ich bin 16 Jahre alt und Männlich und habe ein sehr großes Schulproblem und war bereits in einer Klinik um das zu behandeln, was mir allerdings garnicht geholfen hat.

Ich habe seit der 6-7. Klasse ein Problem damit morgens aufzustehen und zur Schule zu gehen.
Anfangs dachte ich das es vielleicht an Angst liegt da ich in der Schule starke Bauchschmerzen bekomme und das Gefühl habe das ich brechen muss.
Durch dieses Problem bin ich von meiner Schule geflogen mit einem Abgangszeugniss und nun bin ich an einer BBS(Berufsbildeneschule) allerdings habe ich hier das gleiche Problem und weiß einfach nicht weiter.

Ich war bereits bei einem Psychologen und bei meinem Hausarzt, aber wie gesagt mir hilft nichts.
Dazu kommt jetzt noch das ich Sozialstunden habe und die bald auch machen muss und ich habe Angst davor das ich diese nicht schaffe und dann in den Arrest muss wenn irgendjemand da draußen mir helfen kann dann bitte sag mir wie.

btw Ich nehme keine Drogen und trinke so gut wie nie Alkohol.
 
Warum hast Du Dir dann die Sozialstunden eingehandelt?

Vielleicht solltest Du einfach mal ganz klar sehen, dass die Konsequenzen, wenn Du nicht zur Schule gehst weitreichend sind.

Es mag zwar jetzt kurzfristig einfacher sein, sich nicht zu überwinden, aber langfristig bedeutet das - kein oder ein sehr schlechter Job, Druck von der Arge, kein Geld, wenig Möglichkeiten in der Freizeit.

Wenn Du Dir das vor Augen hältst , weißt Du vielleicht wofür Du aufstehen sollst. Nämlich um eine solche, trostlose Zukunft zu vermeiden.
 
Die Sozialstunden kommen von unentschludigtem Fehlen und wenn ich daran denke was eigentlich alles aufm Spiel steht bekomme ich zwar Motivation aber hilft mir wenn ich es bis in die Schule geschafft habe nicht weiter da ich dort von Bauchschmerzen und überlkeit gequält werde.
 
Die Sozialstunden kommen von unentschludigtem Fehlen und wenn ich daran denke was eigentlich alles aufm Spiel steht bekomme ich zwar Motivation aber hilft mir wenn ich es bis in die Schule geschafft habe nicht weiter da ich dort von Bauchschmerzen und überlkeit gequält werde.
Dann denke daran, dass Du künftig Dein ganzes leben diese Leiden haben wirst, wenn Du nicht kurzfristig den Hintern zusammenkneifst und die Schule anständig zuende bringst.

Was ist also eine kurze Zeit gegen ein ganzes Leben?
 
"hintern zusammen kneifen" wird nicht helfen.

auch wenn du bereits wegen dieses problems in therapie warst, heisst das noch lange nicht, dass du es erfolgreich bearbeitet hast. mir sieht es eher nach dem gegenteil aus. was dich in der tat plagt, ist eine tiefsitzende angst, der du dich letztlich stellen musst. von daher meine empfehlung - suche dir einen neuen therapeuten und gehe das problem grundsätzlich an.
 
Ich sehe das so wie Marut, "zusammenreissen" bringt nichts, hier geht es nicht um mangelnde Disziplin, sondern um ein tieferliegendes Problem, dass sich psychosomatisch ins Bauchschmerzen und Übelkeit spiegelt. zusätzlich Druck zu machen, dass man die "Zähne zusammenbeissen" soll damit man sich die Zukunft nicht verdirbt erzeugt nur noch mehr Druck - ausserdem wird das Unranked schon zur Genüge von Eltern und Lehrern zu hören bekommen - es trägt nicht dazu bei die jetzige Situation zu meistern!

Ich bin der festen Überzeugung, dass sich TE hier nicht melden würde, wenn es nur darum ginge, die Schule zu schwänzen. Es gehört einiges an Leidensdruck dazu, hier zu schreiben, von daher nehme ich das Ernst.

Wenn Hausarzt und Psychologe nicht helfen konnten, würde ich den Psychologen wechseln. Ganz offensichtlich liegt die Ursache tiefer. Zur kurzfristigen Abmilderung der Stresssituation schlage ich erstmal eine Krankschreibung wegen psychischer Erschöpfungszuständen oder ähnliches vor, ein guter Neurologe oder Psychiater weiss da Rat - er kann die Krankschreibung ausstellen, ein Hausarzt auch.
 
Mit „sich mal zusammenreißen“ ist es hier nicht getan.

Ich kann deine Situation gut nachvollziehen. Habe das in einer späteren Phase meines Lebens auch durchlebt.
Das Schlimmste ist dabei die Angst vor der Angst: Du machst Dir jetzt schon Gedanken, dass Du die Sozialstunden nicht schaffst und die Schule .... und alles wird immer größer und katastrophaler und die Angst immer noch größer.

Du stehst an einem wichtigen Punkt in Deinem Leben. Du musst Dir helfen lassen. Du sagst, Du warst bereits beim Psychologen – nun, wenn er Dir nicht helfen konnte, war er vielleicht nicht der Richtige für Dich ... diesen Weg solltest Du auf jeden Fall weiterverfolgen. Am besten wäre aus meiner Sicht eine Verhaltenstherapie, so lernst Du in kleinen Schritten, wieder in Deinen Schulalltag zurückzukehren.

Was kannst Du selbst tun?

Was mir geholfen hat war, zwei Freunde, denen ich vertraut habe, in mein Problem einzuweihen. Wenn es dann wieder soweit war und ich dachte, ich krieg jetzt gleich Panik, mir ist schlecht, ich will nur noch weg, haben sie mich irgendwie abgelenkt und mich dabei meist wieder ein Stück runtergeholt.

Vielleicht gibt es auch einen Vertrauenslehrer, mit dem du darüber reden kannst?
Ich habe mich damals sehr geschämt für meine Ängste, aber je offener ich mit dem Problem umgegangen bin, desto mehr Unterstützung habe ich erfahren. Vielleicht gilt das jetzt nicht unbedingt für Deine gleichaltrigen Kumpels – aber für die meisten Erwachsenen: Die meisten Menschen kennen irgendwelche Ängste und funktionieren weit weniger gut, als wir das annehmen.
 
.........es gibt sie - Tag- und Nachtmenschen.
Ich selbst gehöre zu den Nachtmenschen und habe meine aktivste Phase, wenn andere schlafen.
Für mich war das Frühaufstehen auch immer ein Akt des Horrors, der mich jedesmal sehr viel Überwindung gekostet hat, aber ich war auch jedes mals stolz auf mich, wenn ich es doch geschafft habe, mich früh aus dem Bett zu heben.
Geändert hat sich das nach der Schulzeit, ich hatte Berufe, in denen ich vorwiegend in Spät- und Nachtschicht arbeiten konnte.

Inzwischen bin ich fast 59 Jahre alt und immer noch ein Nachtmensch. Es ist wohl unsere eigene innere Taktung die spezifisch für jeden Menschen ein lebenlang bleibt.

Allgemein findet das Tag- Nachtmensch - Syndrom kaum Beachtung und es wäre wünschenswert, wenn man auch schulisch ein Schichtsystem einführen würde, denn es gibt sicher auch jede Menge Lehrere, denen das Frühaufstehen nicht weniger unangenehm ist, wie ihren Schülern.

Dir kann ich nur raten, die paar Jahre noch durchzuhalten und dann gezielt nach einem Beruf im Schichtsystem zu suchen.
 
Mit „sich mal zusammenreißen“ ist es hier nicht getan.

Ich kann deine Situation gut nachvollziehen. Habe das in einer späteren Phase meines Lebens auch durchlebt.
Das Schlimmste ist dabei die Angst vor der Angst: Du machst Dir jetzt schon Gedanken, dass Du die Sozialstunden nicht schaffst und die Schule .... und alles wird immer größer und katastrophaler und die Angst immer noch größer.

Du stehst an einem wichtigen Punkt in Deinem Leben. Du musst Dir helfen lassen. Du sagst, Du warst bereits beim Psychologen – nun, wenn er Dir nicht helfen konnte, war er vielleicht nicht der Richtige für Dich ... diesen Weg solltest Du auf jeden Fall weiterverfolgen. Am besten wäre aus meiner Sicht eine Verhaltenstherapie, so lernst Du in kleinen Schritten, wieder in Deinen Schulalltag zurückzukehren.

Was kannst Du selbst tun?

Was mir geholfen hat war, zwei Freunde, denen ich vertraut habe, in mein Problem einzuweihen. Wenn es dann wieder soweit war und ich dachte, ich krieg jetzt gleich Panik, mir ist schlecht, ich will nur noch weg, haben sie mich irgendwie abgelenkt und mich dabei meist wieder ein Stück runtergeholt.

Vielleicht gibt es auch einen Vertrauenslehrer, mit dem du darüber reden kannst?
Ich habe mich damals sehr geschämt für meine Ängste, aber je offener ich mit dem Problem umgegangen bin, desto mehr Unterstützung habe ich erfahren. Vielleicht gilt das jetzt nicht unbedingt für Deine gleichaltrigen Kumpels – aber für die meisten Erwachsenen: Die meisten Menschen kennen irgendwelche Ängste und funktionieren weit weniger gut, als wir das annehmen.

Genau so ist es momenatn bei mir nur das Problem ist das ich halt meine richtigen Freunde auf einer anderen Schule habe, noch schlimmer ist das ich mein Problem seit etwa 2-3 Jahren habe.

Ja es gibt ein Vertauenslehrer mit dem ich allerdings nicht wirklich gut klar komme und ja zu den Freunden ist es eher so ich habe zwar genug Freunde allerdings nur 2-3 ''Wahre Freunde'' denen ich alles anvertrauen kann.

Und sich mal ebend zusammenreißen ist leicht gesagt, aber helfen tut es mir nicht.

Ich bekomme jeden Tag druck von außen, von meiner Mutter ich kann halt nichtmal mehr wirklich richtig denken da es immer Thema Nummer 1 ist egal wo ich bin..

Ich kann es halt nur immer wieder probieren zum Psychologen zu gehen. Bei dem letzten Psychologen wurde mir halt Druck gemacht das wenn ich nicht zur Schule gehe das ich in eine Wohngrupppe muss (Was ich auf garkeinen Fall will) daher habe ich mich nichtmehr bei meinem Psychologen gemeldet (Aus Angst) ich kann momentan nur hoffen das ich den richtigen Psychologen finde.

Ich bedanke mich aufjedenfall erstmal für die vielen Ratschläge 🙂
 
Sag mal - was ist für dich ein Grund morgens aufzustehen? Also was ist deine innerliche Motivation?

- Die Antwort ist die "Problematik". Es gibt nämlich keine. Es gibt die äußerliche Motivation "Du musst was erreichen." "Du musst dies" "Du musst jenes", denen man sich versucht anzupassen. Aber innerlich gibt es keine Gründe, bzw. keine Beweggründe. Keine definierten Systeme um so ein Ziel zu erreichen.

Als Beispiel: Ein Autor möchte pro Jahr ein Buch veröffentlichen, also baut er ein System auf - er steht jeden Tag um 8 Uhr auf, macht einen Kaffee, geht eine Runde joggen, geht nach Hause und duscht sicht um dann mind. 2000 Wörter zu schreiben. Dies wiederholt er jeden Tag. Das ist das System. Die innerliche Motivation ist die Buchveröffentlichung.

Was ist "deine" Buchveröffentlichung?

Ein "Mangel" an Antrieb und Disziplin ist oft aufgrund einer Depression verschuldet. Das Gehirn geht in einen "Ruhemodus", da es keine Systeme gibt an denen es sich orientieren kann. Wir funktionieren auf einem "relativ simplen" Prinzip, dessen Störungen oder "Neuprogrammierungen" aber komplex sein können.
Wir müssen uns Routinen aneignen um so nicht ständig "überfordert" zu sein. Wie zum Beispiel Autofahren. Jeder der mind ein paar Monate täglich Auto fährt denkt noch über das Auto fahren nach, es würde viel zu viel Aufmerksamkeit benötigen ständig immer wieder über alles nachzudenken, also wird es zu einem Automatismus.

Du hast hier auch einen - der Weg des geringsten Widerstandes. Es bereitet dir keinen Widerstand zu nicht zur Schule zu gehen und im Bett zu bleiben, denn das ist dein "System". Dein Gehirn hat sich hier in eine Routine eingefunden, die ihm wenig Aufmerksamkeit und "Antrieb" kostet. Dies kann auch dadurch verursacht werden, dass es mit einem komplexeren Problem beschäftigt ist und sich somit nicht mit einer "Neuprogrammierung" beschäftigen kann wie zum Beispiel dem "aufstehen und zur Schule gehen". Es gibt dafür keinen Antrieb und auch keine "Belohnung". Also wehrt es sich - auch mit teils heftigen physischen Reaktionen.

Es möchte nicht aus seiner Struktur raus. Leider ist diese Struktur kontraproduktiv, sowohl in der persönlichen Entwicklung als auch in einer intersozialen Struktur.

Was kannst du also tun?

Ich kann dir da nur sagen, es wäre nicht schlecht vielleicht eine Therapie zu machen die sich mit diesen "Prozessen" innerhalb deines Gehirns auseinandersetzt anstatt herauszufinden wieso diese so sind. Also nicht viel "Wie war deine Kindheit?" sondern wirklich auch mal unangenehme Umstrukturierung deiner antrainierten Verhaltensmuster.

Ansonsten - was ist deine innerliche Motivation?

Auch Selbst"disziplin" ist etwas das man erlernen kann. In den meisten Fällen dauert es aber etwas lange und ist auch lange Zeit noch sehr instabil. Grundsätzlich ist aber zu sagen, System geht über Ziele. Entwickle Systeme innerhalb deines Alltags, die Ziele sind erst einmal sekundär.
 

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

      Du bist keinem Raum beigetreten.

      Anzeige (2)

      Oben