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Ich nannte es normal...

Welchen Trost könnte Dein kleines verletztes Kind nur bekommen, wenn es sich übergibt?

Wenn es meine Tochter wäre, dann hätte ich gar kein Problem. Hätte alle Geduld der Welt, wäre da, bliebe da. Aber für mich?

Da fällt mir ein - vielleicht bringt meine Essstörung auch noch was anderes. (ich übergebe mich nicht, ich esse nur einfach nichts) Es nimmt mir meinen erwachsenen Schutzpanzer, fühle ich auch. Ich fühle mich unerträglich verletzbar. Aber vielleicht ist das nötig, um auch das Kind zulassen zu können? Hm...

Und auch bei mir ist es ein Auf und Ab. Eine Hölle und ein Licht.
Und: wir sind nicht allein. Und wenn ich Dich so lese, dann fühle ich mich verbunden und ein wenig getröstet.

Dann hoffe ich mal, dass das "Auf" und das Licht noch kommen. Sehe ich momentan nicht, denke aber, das ist jetzt eben so. Es ist ja fast ein Abenteuer mal zu gucken, was da noch kommt. Aber erst mal Trauer zulassen.
Und ja, mich tröstet es auch, nicht allein zu sein. Es fällt auch leichter, es als normal zu betrachten, wie es jetzt eben ist und sich vielleicht nicht noch mehr unter Druck zu setzen.

Lieben Gruß, kiablue
 
VORSICHT, weiter unten kommt etwas, dass einige Leute vielleicht stark triggern kann (ich werde die Stelle noch einmal kenntlich machen)!!




In mir ist immerzu die Frage, wie kann man so was machen mit einem Kind?


Es ist gut und wichtig, dass du dir diese Frage stellst.




Was mich verunsichert, es war kein sexueller MB. Und dennoch soll es ein Trauma verursacht haben? Mich zerstört haben?

Es verunsichert dich, weil du nicht verstanden hast, was ein Trauma sein kann und du auch wie so viele andere Menschen glaubst, dass damit man von einem Trauma sprechen kann, müsse etwas Brutales passiert sein.. Schläge, übelste Misshandlung/Missbrauch etc..

Viele Leute sagen "aber ich bin doch nie geschlagen worden.. auch nicht sexuell missbraucht worden...".

Aber es gibt doch jede Menge Zustände, die so schrecklich sind, dass manche Kinder sogar daran sterben!
Obwohl sie weder geschlagen wurden noch sexuell missbraucht wurden noch irgendwelchen äußerlich erkennbaren Brutalitäten ausgesetzt waren - trotzdem sterben sie!


Beginn Triggerwarnung!!!


Ich nenne dir nur ein Beispiel.. Ein Säugling.. paar Wochen alt.. Die Mutter wechselt die Windeln.. Blickkontakt.. In den Augen der Mutter.. Hass! Blanker Hass! Die totale Ablehnung!

Schon Erwachsene würde so etwas treffen.. jetzt stell dir mal vor.. ein Säugling.. paar Wochen alt.. wie soll er das verarbeiten????!!!! Was machen diese Blicke mit ihm?.. er kann ja nicht weglaufen.. er kann ja nicht sagen "Blöde Kuh! Die kann mich mal! Sie hat keine Ahnung, wer ich bin!"..

Der Säugling kann nicht den Fernseher einschalten.. sich mit Musik.. mit einem Buch.. mit einem Telefonat ablenken..
Es muss diese Blicke schlucken.

Diese Blicke können tödlich sein.. vernichtend!
Er kann mit niemandem darüber sprechen.. er kann überhaupt nicht sprechen.. verbalisieren! Er ist "frontal", mit 100%iger Wucht und ohne den geringsten Schutz diesen Blicken ausgeliefert.. Und er muss damit leben - oder sterben.

Vielleicht sitzt paar Meter weiter die Tante.. ein Verwandter etc.. Rein äußerlich ist ja nichts dramatisches passiert, während das Kind vielleicht mit dem Tod kämpfen muss.

Das soll kein Trauma sein?

Und das ist nur eine Situation (die natürlich dem Kind immer wieder begegnet).. es kann viele andere Situationen geben.. alle äußerlich "unauffällig", undramatisch...

Wie ein Kind das überlebt.. was es mit ihm macht..
 
Hallo noch nicht,

Dein Beispiel ist zerfetzend und macht ein neues Gefühlskarussell auf: Hass oder Gleichgültigkeit. Was ist schlimmer? Hass ist ja immerhin noch ein Gefühl, das was zeigt, was mit mir zu tun hat. Gleichgültigkeit? Es ist egal, was das Kind braucht, was es kann, wozu es fähig ist, was es verstehen, verarbeiten kann. (nur Gedanken)

Ja, zur Misshandlung hat es ja gereicht. Und mein Kopf fragt mich - und würde es auch jeden anderen fragen - warum muss man vergleichen? Wichtig ist im Grunde ja nicht, was man erlebt hat, sondern, was es mit einem gemacht hat. Ist man es wert, eine Traumatherapie zu machen? Wer definiert, ob man ein Trauma haben darf? Und ja, anfangs hat auch meine Thera keine Traumatherapie angeboten, sondern Schematherapie. War super. Und ich weiß nicht, durch was sie darauf kam, dass ich eher eine Traumatherapie brauche, Erinnerungen hatte ich ja noch nicht. Sie hat wohl mitbekommen, dass ich schon in der Schematherapie nichts auseinander halten konnte. Es war mir unklar, was kindlicher Anteil, Erwachsenenanteil usw. ist. Alles so sehr verknüpft, dass ich da nicht aussteigen konnte, ich konnte es nicht mal erfassen, geschweige denn analysieren. Und wenn es mir erklärt wurde, verschwamm einfach nur alles. Hat man wirklich was Schlimmes erlebt? Was ist schlimm genug?

Lieben Gruß, kiablue
 
Liebe kiablue,

Ähnlich wie Du es schilderst, ging es mir zu Anfang der Traumatherapie vor fast 2 Jahren.

Ich dachte auch immer : Na ja...das ist normal für meine Welt. Dafür bin ich doch auch noch normal.

Was mir mein Traumataloge aufgezeigt hat, hat mir erstmal alles unter den Füßen weggezogen. damals dachte ich sogar ans aufhören, denn es war einfach alles zuviel.

Heute bin ich froh weiter gemacht zu haben. Schmerzvoll, teilweise nicht mehr wissend wo oben oder unten ist, was ist richtig oder falsch...ein harter Weg.
Das erste was ich mir angewöhnt habe und immer wieder vorbete : Geduld ..... Habe Geduld mit Dir , es geht in Mini Schrittchen , manchmal steht es auch still , dann kommt wieder ein Schritt...

Mein inneres Kind war laange Zeit nicht zu finden. Ich war ungeduldig, wollte es so schnell wie möglich mit allem guten " Überschütten " ....

Mir hat das hier auch geholfen, zu verstehen und auch umzusetzen:

Das Arbeitsbuch zur Aussöhnung mit dem inneren Kind: Amazon.de: Erika J. Chopich, Margaret Paul, Tatjana Kruse: Bücher

http://www.amazon.de/Aussöhnung-mit...57318/ref=pd_bxgy_b_img_y/277-5474952-6076900

Auch die hier ...sind zu meinem täglichen Begleiter geworden

Lebenskarten - Karten für Therapie, Beratung und Coaching


Ich bin noch nicht fertig damit, doch es lohnt sich wirklich. Manchmal kommt meine Kleine zum spielen und es macht einfach nur eine Menge Spaß . Und ich - erwachsene - mache keine Druck mehr.



Ich wünsche Dir viel Kraft

Liebe Grüße Drachenkönigin
 
Danke, liebe Drachenkönigin,

es ist einfach schön, von Euch allen zu hören, dass es Geduld braucht. Letztlich war mir das auch schon mal klar - bevor ich die Therapie anfing. Das ist mir abhanden gekommen. Nun muss ich das mal wieder aufbauen.

Ja, ich habe auch Bücher für die Arbeit mit dem Inneren Kind und auch ein Arbeitsbuch. Bin damit aber so gar nicht weiter gekommen. Es fing schon an, als da stand, man soll anfangen mit einem Erlebnis, das einfach schön war. Das gibt es nicht. Es gab sicher Dinge, die man gern gemacht hat, aber alles war immer angstbesetzt und alles hat man mit hoher innerer Anspannung - weil verboten - gemacht. Wie findet man da was Schönes?

Ich konnte da so vieles einfach nicht verstehen.

Vielleicht sollte ich mir das noch mal vornehmen. Momentan denke ich, darf das Kind in mir traurig und stumm sein. Es ist gut, dass man hier schreiben kann. Reden wäre nicht das, was ich möchte.

Lieben Gruß, kiablue
 
Ja, das sieht auch sehr interessant aus. Dankeschön. Ich lasse mir die Seite auch gleich mal offen.

Ist schon interessant, dass ich schon soooo viele Bücher gelesen habe, dass ich dann irgendwann einfach mal genug hatte und kein einziges war eines über Traumata. Dabei weiß ich doch, dass ich durch etwas, das ich auch eher als Trauma einstufen kann, eine PTBS habe.
 
Liebe kiablue,

Wie gut kann ich dich verstehen.

Mir ging das das erste halbe Jahr mal so richtig auf den Wecker. Immer zu hören zu bekommen : Mach was schönes, was Dir gut tut, was dein inneres Kind mag ...

Oh, man ...was hat mich das genervt, denn ich fand da nichts in der Vergangenheit, wo ich hätte sagen können : Ja das war schön.

Erst ein Zufall ( ich habe alte Kinderbilder von mir und meiner Schwester gefunden ) gab einen " Schub " ....allerdings auch in in negativer Weise ....

Ein dickes Geduldpacket schick ich Dir :blume:

Liebe Grüße DK
 

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