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Ich mag meine Mutter nicht

Willkommen im Club, leider.

Eltern sind nicht immer in der Lage alle ihre Kinder gleich zu lieben, zu verstehen, zu wollen.

Meine Mutter ist manipulativ, erzählt gerne "ihre" Wahrheit und ich brauchte viele Jahre um zu erkennen, dass sie nicht das Opfer in unserer Familie ist. Ich glaube schon, dass sie mich gern hat, doch sobald ich auf meine Eigenständigkeit beharre und ihr auch mal den Spiegel vor die Nase halte, passe ich nicht mehr in ihre Welt. Kontaktabbruch folgt, weil ICH es angeblich so wollte. Mein Bruder ist wie sie. Lebt in ihrer Welt.

Sie sind meine Familie und bei allzu großen Problemen helfe ich aus, bis zu einem gewissen Grad.

Aber ansonsten halte ich sie auf Distanz. Versuche mich nicht mehr zu beweisen, weil keine Notwendigkeit dafür besteht.

Du bist weder grausam noch schlecht. Doch versuche dich von der Position des kleinen Kindes zu entfernen, dass immer die Aufmerkamkeit der Mutter sucht. Du wirst sie nicht im gesunden Maße bekommen. Also schließ damit ab.

Alles Liebe,
 
Meine Geschwister glauben, meine Mutter sei das Opfer.

Ist das wirklich so? Woran machst du das fest, wenn du nicht mit ihnen redest?
Was haben deine Geschwister denn zu dem Brief gesagt, den du geschrieben hast? Hast du mal das Gespräch gesucht?


Oh, erstmal hallo 🙂

Also ich kann dich wirklich gut verstehen. Mir ging es lange Zeit ähnlich wie du. Deswegen will ich dir sagen, wie ich diese Situation für mich genutzt habe:
Ich habe jeden Anruf dazu genutzt, mich selbst zu therapieren.
Der Anruf reißt alte Wunden auf, wahrscheinlich kommen alte Gefühle zurück, alte Verhaltensmuster, ein Teufelskreis? ... ich habe dann analysiert, was genau mich wann warum wieder "zurück"geworfen hat. Habe viel mit meinem inneren Kind gearbeitet (kennst du das?). Habe dadurch viele viele Wiederholungen gehabt, die mich immer ein Stückchen in die von mir gewollte Richtung gebracht haben: Mit meiner Vergangenheit abzuschließen, sie so zu akzeptieren wie sie war.
Wenige kritische Fragen habe ich gestellt, sie brachten mich zu der Erkenntnis... meine Mutter ist nicht perfekt, sie ist, wie ich, das Produkt einer verkorksten Kindheit. Damit konnte ich ihr irgendwann (innerlich) verzeihen. Mein inneres Kind hatte Frieden. Es versteht nun viele Zurückweisungen, ich kann ihm Geborgenheit geben durch dieses Wissen.

Was mir auch auffällt: du versuchst ihr mitzuteilen was dir wehtat. Mit welchem Zweck? Wolltest du eine Entschuldigung? Ich fürchte, das ist eine Sackgasse. Du mußt mit dir selber ins Reine kommen und lernen damit umzugehen. Deine Mutter hat ihre eigenen Schutz- und Verdrängungsmechanismen, in denen alles was sie macht ok ist. Du wirst das nicht mit ein paar Worten ändern können, das hast du gemerkt. Arbeite an dir, daß du deine Kindheit verarbeitest und nach vorn schauen kannst. Damit du dir irgendwann deine eigene kleine glückliche Familie aufbauen kannst. 🙂

Wenn Wunden durch nur einen Anruf aufgerissen werden können, sind sie noch nicht richtig verheilt. Das ist sicher auch ein langer, schwieriger Prozess.

Wünsche dir alles Gute!
 
Da wir nichts Genaueres wissen, ich zumindest nicht - gibt es da einen anderen Thread, in dem du es konkretisierst? - ist es sehr schwer dir da eine brauchbare Antwort zu geben. Grundsätzlich würde ich sagen, muß ein Elternteil schon jede Menge Mist bauen, damit ein totaler Kontaktabbruch gerechtfertigt ist. Dasselbe gilt auch the-other-way-round. Auch ein Kontaktabbruch elterlicherseits sollte wohl überlegt sein.

Speziell dadurch bedingt, dass du auch keinen Kontakt zu deinen Geschwistern, Großeltern hast - die Frage wäre: Ist dieser beiderseitig und wenn nein, welche Seite sperrt sich und warum? - vermute ich einmal, dass sich auf deiner Seite eine gehörige Antipathie aufgebaut hat, ein Gefühl des Ungewolltseins, des Nichtverstandenwerdens. Wieviel davon beruht auf tatsächlichen Gegebenheiten und wieviel kommt ganz allein aus dir heraus? Hat es wirklich viele definitive NoGo's von seiten deiner Mutter gegeben, solche, die du auch selbst gegenüber anderen niemals bringen würdest oder haben sie nur im Gesamtzusammenhang diese hohe Wertigkeit erlangt? Wie sieht es mit Eifersucht auf deine Geschwister aus? Wäre das ein möglicher Grund?

Ich glaube, ich würde versuchen über Kontakt zu deinen Geschwistern und evtl. deinen Großeltern die Gefühlslage auf der anderen Seite der Mauer zu ergründen, evtl. sehen sie die Sache ja ganz anders als du denkst.

Naja, ich kann es halt nicht wirklich analysieren, dafür fehlen mir viel zu viele Informationen, ich kann halt nur empfehlen und fragen. Der Kontakt zur Familie ist eindeutig wichtig und sei er auch noch so klein, letztendlich hört man ja immer wieder "Blut ist dicker als Wasser" und manchmal bewahrheitet es sich auch. Der nächste Spruch wäre: "Die Zeit heilt alle Wunden". Auch dieser bewahrheitet sich des öfteren, nur man muß sich und den Anderen eben diese Zeit lassen.

Deswegen würde ich empfehlen, den Kontakt eben nicht völlig abzubrechen, sondern auf Sparflamme vor sich hinköcheln zu lassen. Manchmal treten Veränderungen ein, deren Bedeutung man weder verstandes- noch gefühlsmäßig im Vorab einzuschätzen wußte und die einen selbst die Dinge in anderem Licht sehen lassen. Ein Totalabbruch der Kommunikation bereitet dieser Möglichkeit den Garaus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Du magst deine Mutter nicht, du hast mit ihr abgeschlossen? Wie grausam bist du denn??

Nur anhand eines Beispiels der TE Grausamkeit zu unterstellen, halte ich für unfair. Wir wissen nicht genau, was die Mutter sonst noch so alles getan hat.

Liebe TE,

es gibt keine perfekten Eltern. Auch meine Familie ist beileibe nicht perfekt, aber einen privaten Brief weiterreichen, hätte niemand von ihnen getan. Das ist ein großer Vertrauensbruch und ich kann verstehen, dass sich dadurch deine ambivalenten Gefühle deiner Mutter gegenüber nur noch verschlimmert haben. Es gibt Dinge, die kann man nicht verzeihen.

Setz dich mit deiner Mutter hin und rede. Führt ein Vier-Augen-Gespräch über alles, was euch (nicht nur dich) belastet und wie eurer Verhältnis zukünftig aussehen soll. Dann kannst du immer noch entscheiden, wie du weiter verfährst. Den Kontakt ohne weiteres abbrechen, würde ich ohne den Versuch eines klärenden Gesprächs nicht.

LG Gubie
 
Du magst deine Mutter nicht, du hast mit ihr abgeschlossen? Wie grausam bist du denn??

Solltest du irgendwann Kinder haben oder schon welche haben, dann kann man dir nur wünschen, da ssie nicht mal genauso grausam sind wie du jetzt. Das du nicht irgendwann mal einen Fehler machst, und sie als Konsequenz daraus mit dir brechen und du niewieder was von ihnen hörst!!

Du brauchst doch nicht mit ihr zusammen zu leben oder sonst was. aber ab und zu mal einen Brief, oder mail...einfach ein Lebenszeichen.

Und wer gibt dir das Recht Avis Grausamkeit zu unterstellen? Sie hat doch beschrieben was ihre Mutter über die Jahre getan hat und auch dass sie bereits einen Brief geschrieben hat, den die Mutter netterweise in der Familie herumgereicht hat. Überlesen?

Deine Interpretation der Dinge ist ziemlich einseitig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Liebe Avis,

mir hat geholfen, was mein Therapeut mir mal sagte: Es geht nicht um Schuld, sondern um Ursache und Wirkung. Viele Verhaltensweisen unter denen wir als Kinder gelitten haben und manchmal noch immer leiden, haben ihre Ursachen in der Familienbiographie. Die Eltern sind ja auch gefangen in ihrer Geschichte und ihren prägenden Einflüssen aus ihrer Kindheit. Ich will nicht sagen, daß ich verzeihe, aber ich kann es jetzt einfach so lassen wie es eben war und so wie es heute ist.
Leider fehlt auch meiner Mutter die Fahigkeit zur Selbstreflexion. Das macht es nicht leicht. Reden verläuft dann oft enttäuschend. Den Wunsch, daß sie mich besser versteht und eigenes Versagen, eigene Defizite eingesteht und damit mein Leid anerkennt, mußte ich aufgeben. Aber ich habe gelernt zu akzeptieren, daß wir einfach eine andere Wahrnehmung dessen haben, was zwischen uns vorgefallen ist. Wir nehmen auch unsere heutige Situation und unseren Umgang miteinander unterschiedlich wahr.
Seitdem ich das akzeptiert habe, hat sich unser Verhältnis verbessert. Es wird aber sicher nie die innige Nähe entstehen, die ich mir immer gewünscht habe. Sie ist ein Teil meiner Familie. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Vielleicht kannst Du auch mal gucken, ob Du - statt deine Familie aufzugeben - deine Erwartungen verändern kannst und sie mit ihren Defiziten gnädiger betrachten kannst.
Vielleicht hilft das, um die nervigen Anrufe besser zu ertragen.😉

Viel Geduld und Gelassenheit wünsche ich Dir
 
Avis,
könntest Du Dir vorstellen, Dich besser zu schützen, indem Du weniger Kontakt zu ihr hast?
Es liest sich für mich so, als würdest Du Dir bei Ihr immer wieder auch Verletzungen abholen.
Verändern können wirst Du Deine Mutter nicht mehr.
Ich weiss, soetwas wirklich ein zu sehen, ist hart.

Liebe Grüsse!
Landkaffee
 
Ich kann sie nicht ausstehen. Ich mag einfach nicht, welch ein Mensch sie ist. Und sie tut mir nicht gut. Sie hat mich oft enttäuscht und ich habe mit ihr abgeschlossen. Sie ruft mich alle paar Monate an. Aber eigentlich habe ich ihr nichts zu erzählen. Ich will ihr nichts erzählen. Wenn wir telefonieren, redet sie zu 90 % der Zeit.
Ich will nicht mit ihr abrechnen oder dergleichen. Ich hege keine Rachegefühle (mehr). Ich habe mit ihr abgeschlossen. Aber es handelt sich um die Familie - die lässt man nicht so einfach hinter sich.
Jedes Gespräch mit ihr reißt alte Wunden auf. Manchmal denke ich an sie und möchte doch gerne mit ihr reden. Aber dann fällt mir wieder auf, dass ich nur ein Idealbild meiner Mutter vermisse.
Ich kann den Kontakt zu ihr aber nicht komplett abbrechen. Soll ich ihr sagen, was ich fühle oder würde es das nur verschlimmern?

Nachedem sie den Brief schon herumgezeigt hat, musst Du damit rechnen, dass wenn Du ihr sagst, was Du fühlst, auch das die Runde machen wird.
Ich würde an Deiner Stelle vorsichtiger sein und eben immer weniger anrufen. Du kannst die Telefonate auch vorbereiten, indem Du Dir überlegst, was Du sagen und nicht sagen möchtest.
Und was Du wirklich sagen möchtest und zwar der Mutter, die Du lieber hättest, schreibst Du in ein Tagebuch, um nicht daran zu ersticken.


Liebe Grüsse!
Landkaffee
 
Das ist ein Vertrauensbruch, ja.....aber dennoch kein GRUND...seine Mutter zu ignorieren bzw. den Kontakt komplett abbrechen zu wollen. Ja das finde ich grausam! Jeder macht Fehler..manche auch ganz große. Aber vlt. ist es eine Art Hilfeschrei der Mutter, vlt. braucht sie Das Gespräch der Familie. Die Userin wendet sich ans Forum, die Mutter an die Familie.

Die Mutter hat der Userin sicherlich erheblich weh getan in der Seele und dafür hasst sie Sie. Wieso und warum können wir hier drinnen nicht beantworten. Aber ich wiederhole, es gibt nichts schlimmeres, wie 1. nur der Mutter die Schuld zu geben..es gehören immer 2 dazu und zum anderen, den KOntakt abzubrechen. Viel zu viele Kinder nehmen sich das Recht raus, weil Ihre Eltern NICHT die Idealform sind und vieles in Ihren augen falsch gemacht haben, einfach mit Ihnen zu brechen. Stellt euch mal vor, es macht die Mutter....sie bricht mit Ihrem Kind, weil das Kind ihr Vertrauen missbraucht hat oder anderes. Würde das einer Gut heißen`? Würde da einer Sagen, das Recht hat die Mutter?? Nein.

Abstand ist ok, hin und wieder erst mal ein belangloser Brief, auch....aber keinen ABBRUCH!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
 
Ich kenne das. Ich habe vor ein paar Jahren den Kontakt zu 95% meiner Familie abgebrochen und es ist mir mega schwer gefallen. Trotz der schlimmen Erlebnisse mit denen habe ich es lange nicht geschafft. Das Problem ist oft bei solchen Sachen, dass man seine Wünsche und Hoffnungen trotzdem auf die Familie ablädt. Ganz besonders dann, wenn es sich um familiäre Verbindungen handelt, die eigentlich besser sein sollten. Ich habe mich oft schlecht gefühlt, weil es auf mich so gewirkt hat, als würde die Gesellschaft einem vorleben, dass man oft in einer Familie ist, weil man eben miteinander verwandt ist, weil Blut ist ja dicker als Wasser blabla ...

Ein Teil in einem wünscht sich oft, dass es anders wäre und es ist auch absolut nachvollziehbar, dass man sich trotz schlimmer Erfahrungen eine gute Beziehung zu den Eltern und restlichen Verwandten wünscht, oder hofft, dass sie erkennen, welche Fehler sie gemacht haben, oder dass die Eltern einen bestätigen.

Ich habe aber dann erkannt, dass ich vieles mir selbst geben kann bzw. es auch von anderen Leuten kommen kann. Anerkennung, Mitgefühl, Verständnis, Akzeptanz ... das alles sind Dinge, die auch von anderen wichtigen Menschen kommen können. Ausschlaggebend war aber für mich am meisten, dass ich mich wirklich ohne Kontakt viel besser gefühlt habe und ich mich anders und besser entfalten konnte. Wie sieht es bei dir aus? Wenn du länger keinen Kontakt zu deiner Mutter hast, wie geht es dir dann?

Du musst nach dem gehen, was sich für dich okay anfühlt. Und beim Lesen deiner Zeilen habe ich das Gefühl, dass der Kontakt, den du im Moment mit deiner Mutter pflegst, für dich nicht okay ist. Das bedeutet, du musst Grenzen ziehen und auf Abstand gehen. Wenn deine Mutter das leider nicht verstehen kann und will, musst du das alleine für dich durchziehen. Und nach einem dermaßen großen Vertrauensbruch, wie sie ihn begangen hat, würde ich sowieso noch mehr auf mich achten. Oder, ich würde ihr kurz und bündig sagen, dass ich weniger Kontakt will, weil mir mehr nicht gut tut und Ende. Selbst wenn sie sich durch deinen Brief hilflos und gekränkt gefühlt hat, es ist absolut nicht in Ordnung den rumzuzeigen. :mad:

Wenn du ganz frei wählen könntest, ohne auf deine Mutter zu achten - wie würdest du dich entscheiden? Wie viel Kontakt? Oder gar keinen?
 

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