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Ich kann die Probleme anderer nicht ernst nehmen.

Dominic1106

Neues Mitglied
Hallo liebe Hilferuf Community,

Ich m.23 steh seit längerem vor einem Problem welches ich mir aber erst heute völlig eingestehen konnte.

Traurigerweise kann ich die Probleme anderer Menschen einfach nicht mehr ernst nehmen.
Ich lebe seitdem ich mich aus meiner eigenen Depressionsphase (ca. 3 Jahre, Alkohol, häuslicher Missbrauch, Verluste von Familie, Verlust meines Kindes etc) herausgeholt habe, mit der Einstellung das der Wille des Menschen nahezu alles verändern kann. z.B rede ich mir wochenlang ein, das ich Bauchschmerzen habe, habe ich irgendwann wirklich Bauchschmerzen. Rede ich mir jeden Morgen ein das die Welt doch garnicht so schlecht ist, öffne ich mir selbst irgendwann die Augen und sehe Stück für Stück irgendwann alles positiver, kann daraus mehr Energie schöpfen um andere Probleme besser zu bewältigen. Dies wiederum baut mich auf um mir noch mehr positives Feedback zu geben.

Seitdem ich und 3 meiner engen Freunde mit diesem Prinzip ihren Fuß in besseres Leben setzen konnten, fällt es mir unglaublich schwer Probleme anderer ernst zu nehmen. Sei es Eltern die sich getrennt haben, oder häuslicher Missbrauch der einem nach Jahren noch in den Knien hängt. Ich gebe mich immer Verständnisvoll und betone das auch wenn mir jemand sein Herz ausschüttet, wiederum sage ich dann aber auch so gut wie immer was ich darüber denke und wie ich damals aus dem Teufelskreis ausbrechen konnte. „Das tut mir echt leid was Dir passiert ist, wie kommst du mittlerweile damit klar“ ....
....“mir hat es damals unglaublich geholfen mir selber bewusst zu machen das es noch viel gutes in der Welt gibt, es hilft selbst sich Tag für Tag nach dem aufstehen zu sagen, das dies ein guter Tag wird. Man gewinnt so Stück für Stück ein bisschen mehr Antrieb und Energie.“
Das wird meistens belächelt und darauf folgt ein & in meinen Augen denkt mein gegenüber dann immer ich nehme sie nicht ernst. Ich möchte aber auch nicht sagen „ja da hast du recht die Welt ist kacke, bleib in deinen Depressionen stecken“
Ich hoffe mich versteht jemand ansatzweise und hat eventuell selbst Erfahrung mit so etwas gesammelt.
Ich weiß langsam nicht mehr wirklich wie ich mich verhalten soll, denn momentan betrifft es leider auch meine Beziehung...

Lg Dominic
 

Sadie02

Aktives Mitglied
Ich sage mal, ich verstehe dich teilweise.

Der Wille macht bei vielen Problemen sicher eine Menge aus. Und dass ewiges Jammern nichts bringt, da bin ich auch bei dir.

Aber wenn jemand wohl richtig von einem Trauma erwischt worden ist, wird es kaum der eigene Wille sein, der alles richtet oder besser macht. Wenn das so einfach wäre, wären wohl viele Therapeuten arbeitslos. Viele Ärzte und manche Medikamente würden es nicht geben. Und ich denke mal, manche seelische Erkrankung ist auch so etwas wie Krebs, nur eben seelisch. Und bei Krebs kann der Wille helfen, aber kein Wille der Welt besiegt alleine Krebs.

Und man kann auch schlecht vergleichen. Schicksale sind ja immer einzeln, sind ja nie....direkt vergleichbar. Die eine Person erträgt total viel...kämpft immer weiter...die nächste wird von weniger total aus der Bahn gehauen. Aber irgendeine schwache Seite hat vermutlich jeder und gerade sein Elternhaus oder Missbrauch sucht sich bestimmt keiner aus und wenn das Jahrzehnte später noch das Leben prägt, wird das keinen so sehr stören wie die Person selbst.
 

Muir

Aktives Mitglied
Hallo,

du bist 23 Jahre jung. Hast in dieser Zeit sehr viel
schlimmes erlebt. Ich denke du bist zu jung,
um dies alles schon aufgearbeitet und verarbeitet zu haben.

Für mich klingt das eher nach Verdrängung und rosaroter Brille.

Ich hoffe, dass dich die Vergangenheit nicht irgendwann
mal einholt.

Viele Grüße und alles Gute,
Muir
 

Uri

Aktives Mitglied
Hi Dominic,
ich kann dich verstehen.

Dein Weg ist richtig. Aus einer schlimmen Lage kann man sich am Besten Stück für Stück und mit zunehmenden Optimismus befreien.
 

*Moni*

Mitglied
Jeder Mensch ist auf der Welt um sein eigenes Leben zu Leben.
Leid und Probleme sind immer subjektiv schlimm.
Keine Macht der Welt kann dieses Leiden gegeneinander aufwiegen und sagen, ach Guck Mal ich hab das erlebt und MIR geht es ja (wieder) gut. Das ist bizarr und du steckst auch nicht in den Schuhen der anderen. Du weißt nicht wie es ist keine Freunde zu haben mit denen du über deine Sorgen sprechen kannst, du weißt mit Sicherheit auch nicht wie es ist an einer psychischen Krankheit zu leiden, Panikattacken beim Verlassen des Hauses zu haben oder wenn andere Menschen in deine Nähe kommen. Du hast dir ein paar Beispiele zum Vergleich heraus gepickt, aber nur mit deinem psychischen Rüstzeug. Nicht alle Menschen sind gleich gut im Verarbeiten (->Resilienz) Haben weniger Selbstvertrauen, sind ängstlicher, vielleicht auch weniger attraktiv, arbeitslos, ohne Freunde und ohne auch nur einem Lichtblick in ihrem eigenen Leben.
Jeder Mensch verdient Mitgefühl, weil es ihm schlecht geht und nicht wegen der Ursache.
Du kannst nicht mitfühlend sein, gut dann lass es.
Findet ich übrigens sehr traurig für dich, denn dir ist ein Aspekt an Menschlichkeit verloren gegangen. Außer vielleicht Elefanten können Tiere nämlich kein Mitgefühl empfinden.
Vielleicht ist es nur ein Selbstschutz von dir und du hast doch Mitgefühl. Und erkennst, dass dein überwundenes Leid nicht das schlimmste der Welt war.
Und wenn du in ein paar Jahren immer noch so denkst -dann solltest du unbedingt Vorträge darüber halten, wie du das alles geschafft hast und wie andere Menschen es auch schaffen können. Am besten fängst du gleich mit einem Youtube-Video an.
Alles Liebe dir.
 

Baleh

Mitglied
Ich sage mal, ich verstehe dich teilweise.

Der Wille macht bei vielen Problemen sicher eine Menge aus. Und dass ewiges Jammern nichts bringt, da bin ich auch bei dir.

Aber wenn jemand wohl richtig von einem Trauma erwischt worden ist, wird es kaum der eigene Wille sein, der alles richtet oder besser macht. Wenn das so einfach wäre, wären wohl viele Therapeuten arbeitslos. Viele Ärzte und manche Medikamente würden es nicht geben. Und ich denke mal, manche seelische Erkrankung ist auch so etwas wie Krebs, nur eben seelisch. Und bei Krebs kann der Wille helfen, aber kein Wille der Welt besiegt alleine Krebs.

Und man kann auch schlecht vergleichen. Schicksale sind ja immer einzeln, sind ja nie....direkt vergleichbar. Die eine Person erträgt total viel...kämpft immer weiter...die nächste wird von weniger total aus der Bahn gehauen. Aber irgendeine schwache Seite hat vermutlich jeder und gerade sein Elternhaus oder Missbrauch sucht sich bestimmt keiner aus und wenn das Jahrzehnte später noch das Leben prägt, wird das keinen so sehr stören wie die Person selbst.

Viele Therapeuten sind übrigens arbeitslos weil sie ihre Klienten mangels eigener Erfahrungen nicht verstehen können:)
Der beste Therapeut ist der, der selbst 1000Meilen durch die Mokkasims des anderen gegangen ist.
 

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