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Gelöscht 121169
Gast
Entschuldige mal bitte. Jetzt mit wilden Anschuldigungen anzufangen bringt uns hier nicht weiter. Ich bin 25, habe einen BfD absolviert, habe eine abgeschlossene Ausbildung, bin gerade in meinem letzten Semester meines Studiums, habe einen Mini und einen Teilzeit-Job, schmeiße beinahe den gesamten Haushalt und bin nicht auf meine Eltern angewiesen. Von dir lasse ich mir nichts sagen.Und einen schlagenden Bruder, der mit Mitte 20 noch an Mamas Rockzipfel hängt und vermutlich nicht so eine Karriere baut, wie dieses schulisch erfolgreiche Mädchen.
Ich bitte dich daher entweder sachlich zu bleiben und nicht beleidigend zu werden, oder einfach zu gehen. Dennoch danke für deinen Post.
Mich würde mal interessieren, wieso du sie ständig bedroht hast, ihr eine zu schmieren, wenn sie nicht tut, was du willst. Wieso ist diese Formulierung deiner Meinung nach ok? Wo ist denn da dein Respekt?
Ich sehe das heruntergebrochen als ein Katz und Maus Spiel: Wenn ich meiner Schwester über monatehinweg im Vertrauen sage, dass ich mich scheiße behandelt fühle von ihr und sie sich bitte zügeln soll weil ES AUCH EINFACH RESPEKTLOS IST, mir egal wie oft das Wort hierbei gefallen ist und mich meine Schwester dennoch immer und immer schlechter behandelt, dann platzt mir natürlich irgendwann ne Ader. Das es SO ausarten musste, wollte ich wie bereits geschrieben, auf garkeinen Fall.
Mich nervt in jedem 2. Satz das Wort Resepekt. Du hast gegenüber deiner Schwesgter keinen. Schlagen ist Demütigung. Ihr redete immer von Respekt, Respekt, Repaket und wenn darauf ankommt, habt ihr keinen. Das Gewalt in islamischen Familie an der Tagesordnung ist, weiß man in Deutschland, auch wenn keiner was erzählt. In der Türkei ist es noch viel schimmer.
Du musst aus der Nummer raus, Mama beschwert sich bei dir über ihre Tochter, du regelst das. Es ist Aufgabe deinerMutter ihrer Tochter zu sagen, was sie von ihr will. Es ist nicht deine Aufgabe dafür zu sorgen, deiner Schwester zu sagen, was Mutter will. Es ist Aufgabe deiner Mutter es ihrer Tochter zu sagen, was sie will. Das ist wie Stille Post bei euch. Einer sagt dem anderen, was er vom Dritten will und du erledigt das. Was ist denn das für ein Kuddelmuddel. Kann deine Mutter nicht mit ihrer Tochter reden? Hat sie Angst, dass sie pampige Antworten bekommt und schickt dann ihren Sohn los?
Das macht für mich keinen Sinn. Meine Mutter setzt sich für meine Interessen ein und ich mich für meine Mutter. Das hat nichts mit stille Post zu tun. Wenn meine Mutter nach einem sichtlich anstrengenden Tag nach Hause kommt und mich beim Haushalt unterstützt, fühle ich mich traurig. Sie hat keine Kraft, sie will es nicht, aber macht es trotzdem. Ich sehe das, meine Schwester sieht das ebenfalls. Sorry aber, wer in so einer Situation seine Schwester nicht bittet der Mutter und sich selbst zu helfen und dann nicht irgendwann den Geduldsfaden verliert wenn man andauernd nur Scheiße behandelt wird, redet hier Müll. Bei aller Liebe! Gewalt wird bei uns nicht toleriert, ich wurde nie geschlagen und ich habe bisher meiner Schwester noch nie ein Haar gekrümmt - Wie gesagt, dass gestern war ein riesen Fehler.
Ich denke, hier vermischt sich traditionell türkisches Gedankengut mit einer deutschen Lebensweise, typisch für viele Migranten und ihre Nachkommen.
Der älteste Sohn hat gewisse Dinge zu regeln und auf seine Schwestern auszupassen. Hier geht es oft um Ehre. Nun ist die Schwester aber westeuropäisch geprägt, vermutlich hier geboren, deutsche Freundinnen oder wenigstens Schulkameradinnen, bekommt dort mit, wie die in ihren Familien aufwachsen und soll sich nun aber der türkischen Kultur im heimischen Bereich beugen. Und wenn sie nicht spurt, gibts ne Ohrfeige vom großen Bruder.
Für die Schwester das größte Dilemma, denn sie steht zwischen zwei Stühlen. Zu Hause soll sie sich verhalten, wie es in der türkischen Kultur üblich ist, wenn sie das aber "draußen" im Umfeld ist, wird sie mit der türkischen Handlungsweise nicht weit kommen (evtl. sogar abgelehnt oder gemobbt?), wird überall mit der deutschen Lebensweise konfrontiert und will dazu gehören. Sie ist somit aber keine "echte" Deutsche, aber auch keine "echte" Türkin. Das Umdenken müsste im häuslichen Bereich stattfinden bei Bruder und der restlich Familie. Anpassung an die Lebensweise des jeweiligen Landes ist hier das Zauberwort.
Die Schwester zu schlagen, ist nochmals ein ganz andere Nummer und körperlich Züchtigung gehört nicht in das jetztige Jahrhundert. Denn jemanden zu schlagen, ist keine Lösung, ist es noch nie gewesen.
Hat nichts mit unserer Herkunft oder mit Traditionen zu tun. Hierbei geht es auch nicht um kulturelle Frommheit oder etwas, was ich oder meine Mutter aus türkischem Gedankengut an meine Schwester weitertragen und wollen, dass sie ihr Verhalten daran anpasst. Oder findest du es üblich das ein 25 jähriger Sohn den Haushalt in einer türkischen Familie schmeißt? Es geht um einen Umgang miteinander, der nach meiner Ansicht selbstverständlich ist: Ich lebe in diesem Haus, ich helfe aus. Punkt fertig aus. Wer zahlt das Haus ab? Wer zahlt das essen auf dem Teller? Meine Eltern (Kurzer Einwurf einer schönen, deutschen Floskel: "Solange deine Füße unter meinem Tisch sind...")
Und SOLCH einen Umgang, haben meine Eltern schlicht und ergreifend nicht verdient und das tut mir einfach weh und das sieht meine Schwester, tag täglich. Und genau das ist, was mich so erzürnt. Ich verstehe das meine Schwester gerade eine schwierige Zeit durchmacht, wir alle verstehen das. Das ist mir natürlich nicht egal, aber ich wickele sie auch nicht in Watte ein, das führt zu nichts. Und wenn ich sie bitte schnell zum Bäcker zu laufen, weil ich einfach nur erschöpft bin, von ner Schicht komme und seit knapp 12+ Stunden nichts aß und meine Schwester wie üblich nicht auf mich reagiert und mich nicht mal anschaut, rege ich mich auf - Und wenn du meinst, dass genau dieses aufregen von meiner Seite kulturell bedingt ist, dann verstehe ich das nicht.
Hallo devran,
leider hast Du meine Frage nicht beantwortet. Ich hatte gefragt, wie Du denn so in der Pubertät drauf warst.
Wie reflektierst Du denn diese Zeit ? (ist ja noch nicht so lange her)
Meine Mutter hat mich mit liebe umworben, sie war streng, sehr sehr streng und gab mir parallel dazu doppelt so viel Liebe wie sie streng war. Ich war ne ziemliche Heulsuse und hab z.B schon mit 12 geweint, weil meine Mama den ganzen Haushalt machen musste und hab mich selbst dazu entschieden meiner Mutter im Haushalt zu helfen, hab auch immer ganz frech mit meinem Papa geschimpft, wenn er meiner Mutter gegenüber lauter geworden ist. Mit 18 herum übernahm ich dann immer mehr und mehr der Teilbereiche des Haushaltes. Das soll keines Wegs heißen, dass es nicht Tage in meiner Jugend gab, an denen ich genau so respektlos zu meiner Mutter war, wie es meine Schwester ist!!! Ich habe dieses "zur Seite ziehen" eben von meiner Mutter gelernt. Sie sagte mir, dass Verhalten XY in diesem Haushalt nicht toleriert werden würde und das sich jeder an die gleichen Regeln halten muss. Jeder macht seinen Dreck weg, jeder räumt sein Zimmer selbst auf etc - Klare Strukturen, klare Regeln, klare Kommunikation. Wollte ich diese Regeln damals befolgen? Natürlich nicht! Hab ichs dennoch gemacht? Ja.Hallo devran,
leider hast Du meine Frage nicht beantwortet. Ich hatte gefragt, wie Du denn so in der Pubertät drauf warst.
Wie reflektierst Du denn diese Zeit ? (ist ja noch nicht so lange her)
Um deine Frage endgültig zu beantworten ohne wie der "Große ältere Macho-Bruder, der alles richtig macht" dazustehen, formuliere ich das so: Ich hab in meiner Jugend, wenn es um den Umgang mit meiner Familie geht nicht alles richtig gemacht. Wie denn auch? Ich war ein Kind, genau so wie meine Schwester jetzt. Ersuchte man mich aber aber um ein Gespräch in dem man mir meine Fehler aufzeigte und klar machte, dass das nicht toleriert wird, verstand ich das. Und ich bin mir dessen bewusst, dass du da jetzt nicht zustimmen wirst, aber genau das verlange ich auch von meiner Schwester. Mit der gleichen Kommunikation und Liebe wie es meine Mutter für mich tat - Ich kenne es nämlich nicht anders. Und wenn ich dabei über einen längeren Zeitraum einfach sehe, dass es immer schlimmer und schlimmer wird und ich versuche mit immer und immer mehr Liebe zu kontern, endet irgendwann der nette Umgang und dann heisst es halt mal: Ich schaff das nicht alleine, komm her und hilf mir.