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Ich habe einen Master in Informatik und bachelor in Soziologie habe aber einen niedrigen Selbstwert und fühle mich dumm was tun? Hallo zusammen, ich

Guten Morgen,

Besiege alle Ängste, besiege alle Zweifel... alleine schon diese Phrase deutet drauf hin, dass Zweifel und Ängste unsere Feinde sind, denen wir nicht trauen dürfen.

Das ist das einzige, was ich ein bisschen anders sehe.
Für mich ist die Angst ein natürlicher Teil von uns und per se überhaupt nichts negatives. Es ist eine natürliche affektive Reaktion auf unklare Situation und auch ein warnender Schutz.
Ich empfinde so eine leichte bis moderate Angst auch überhaupt nicht bedrohlich. Das Gefühl kommt, du nimmst es bewusst wahr und dann zieht es auch schon wieder weiter. Es hat reinen Informationscharackter, es ist nichts bedrohliches dabei.
Das was bedrohlich ist, ist die diffuse Angst vor der Angst, die zu einer Art Abspaltung führt. Wir können das Gefühl überhaupt nicht mehr richtig wahrnehmen, es ist irgendwie weggesperrt. Stattdessen erleben wir maximal noch diese diffuse Anspannung oder meinen wir haben gar keine Angst mehr.
Die Angst die wir nicht mehr fühlen können, kontrolliert uns, triggert uns, steuert unser Verhalten. Sie hat die Kontrolle, nicht wir. Weil da ist sie sowieso, ob wir wollen oder nicht. Angst ist ein Teil unserer Natur. Ich finde wir sollten aufhören das Gefühl so negativ zu konnotieren. Es ist nämlich überhaupt nichts schlimmes daran.
Seit ich meine Angst wieder bewusst fühlen kann (sicher noch nicht überall und immer, ist ein Prozess) geht es mir deutlich besser und ich will nicht mehr freiwillig zurück in den anderen Zustand. Selbst wenn ich sie dort vermeintlich nicht fühlen musste. Aber sie hat mich gesteuert und davon abgehalten mein echtes Leben zu leben. Wenn man sie fühlt, kann man sich leichter entscheiden (muss man ja nicht überall und immer) durch sie hindurchzugehen und zu schauen, was vielleicht dahinter liegt. Als ich meine Angst noch nicht fühlen konnte und vor 2 Jahren meine Arbeit gewechselt habe, hat mich das komplett fertig gemacht.
Jetzt läuft sowas bei mir anders.

Ansonsten hast du eine wunderbare positive Feedbackschleife beschrieben und genau solche positiven Feedbackschleifen brauchen wir. Für uns, für andere, für die Welt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Lieber TE,
wie sieht es aus mit Beziehungen?
Seit über zehn Jahren hatte ich keine feste Beziehung mehr. Es fühlt sich manchmal so an, als ob sich ein unsichtbarer Zaun um mein Herz gelegt hätte, der mich daran hindert, mich wirklich auf jemanden einzulassen. Früher hatte ich einen eng verbundenen Freundeskreis, in dem wir uns regelmäßig getroffen und gemeinsam gelacht haben. Doch in letzter Zeit haben sich Konflikte eingeschlichen, und die gemeinsamen Treffen sind zu einer Quelle von Spannungen geworden, statt der Geborgenheit, die sie einst waren.

Auch in meinem familiären Umfeld stoße ich immer wieder auf Herausforderungen. Auf der Seite meines Vaters dominiert ein tief verwurzelter Glaube, der oft zu starren Vorstellungen und unnachgiebigen Erwartungen führt. Diese religiösen Überzeugungen schaffen nicht selten Barrieren, wenn es darum geht, individuelle Lebenswege zu akzeptieren. Auf mütterlicher Seite sieht die Sache ebenso kompliziert aus: Die Familienmitglieder verstehen sich kaum, und die gegenseitige Ablehnung macht jeden Kontakt zu einer schwierigen Angelegenheit.

Diese verschiedenen Facetten meines Lebens – das Scheitern von Beziehungen, der zerfallende Freundeskreis und die belasteten familiären Beziehungen – hinterlassen oft das Gefühl, isoliert und unverstanden zu sein. Trotz allem sehne ich mich nach Nähe, Verbundenheit und einem Ort, an dem ich einfach ich selbst sein kann.


@rheinhardt war ein Ratschlag dabei, mit dem du etwas anfangen kannst?
Die Ratschläge, die ich in letzter Zeit erhalten habe, treffen den Kern meiner Situation: Es ist essenziell, zunächst meine Arbeitszeit auf ein vernünftiges Maß zu reduzieren, um mehr Raum für gesunde Beziehungen zu schaffen. Diese Erkenntnis ist mir nicht neu, doch in der Praxis ist es alles andere als einfach – vor allem, weil ich weiß, dass ich oft nicht der unkomplizierteste Mensch bin.

In meinem Alltag gibt es keinen echten beruflichen Erfolg, da mein Arbeitsumfeld zunehmend toxisch geworden ist. Das ständige Arbeiten in einer Umgebung, die mehr belastet als fördert, beeinträchtigt nicht nur meine Gesundheit, sondern auch die Qualität meiner Beziehungen. Es wird immer deutlicher, dass echte Zufriedenheit nicht in einem beruflichen Umfeld zu finden ist, das einem schadet, sondern vielmehr in den Verbindungen zu Menschen, die mir guttun.

Der Versuch, meine Arbeitszeit zu minimieren, ist daher der erste Schritt, um wieder bewusster zu leben. Es ist ein Prozess, der Mut und Geduld erfordert – nicht zuletzt, weil ich mich selbst oft im Weg stehe. Ich bin mir bewusst, dass ich an mir arbeiten muss, um offener, zugänglicher und letztlich auch glücklicher zu werden. Es wird nicht über Nacht geschehen, doch die Aussicht, gesündere, tiefere Beziehungen zu pflegen, motiviert mich, diesen Weg weiterzugehen.
 
Doch in letzter Zeit haben sich Konflikte eingeschlichen, und die gemeinsamen Treffen sind zu einer Quelle von Spannungen geworden, statt der Geborgenheit, die sie einst waren.
Das ist jetzt nur ein schwacher Trost, aber du bist damit nicht allein. Ab einem gewissen Alter verschieben sich die Prioritäten.

Es wird immer deutlicher, dass echte Zufriedenheit nicht in einem beruflichen Umfeld zu finden ist, das einem schadet, sondern vielmehr in den Verbindungen zu Menschen, die mir guttun.
Speziell im IT-Bereich kommen viele früher oder später zu der Erkenntnis, dass in diesem Berufsfeld langfristig keine Erfüllung zu finden ist. Es kann natürlich helfen, den Job zu wechseln. Aktuell stehen die Chancen gut, mit deinem Abschluss solltest du Möglichkeiten haben. Eine weitere Möglichkeit könnte sein, Stunden zu reduzieren. Ich kenne viele, die zu 80% arbeiten und so mehr Zeit für private Erfüllung haben.
 

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