keineHoffnung
Neues Mitglied
Hallo,
ich werde nun bald 30 Jahre alt und weiß gar nicht so richtig, wie und wo ich überhaupt anfangen soll und wie lang das Ganze hier wird.
Vielleicht steige ich mal mit dem Ereignis ein, welches seither meine Biografie zu bestimmen scheint:
Mit 16 Jahren habe ich meinen Vater durch Suizid verloren - er war depressiv und wir hatten zu dem Zeitpunkt durch einen Streit etwa zwei Jahre lang keinen Kontakt mehr, da meine Eltern sich zwei Jahre vorher haben scheiden lassen und er zurück zu seinen Eltern in sein Heimatland gefahren ist. Dort hat er letztlich auch sein Leben beendet und die ganze Situation hat mich nachhaltig traumatisiert. Es fällt mir überhaupt sehr schwer, die Vergangenheit hervorzuholen - nicht zuletzt, weil ein total nebulöser Schleier über meinen Erinnerungen liegt, einige habe ich sicher auch verdrängt - aber dazu später mehr.
Die Schule hat mich die nachfolgenden Jahre bis zum Abitur dann vollkommen überfordert, da ich mit diesem Ereignis nicht klargekommen bin und alles für mich behalten habe. Körperlich und psychisch war ich hier rückblickend echt am Ende. Starkes zittern, eine chronische Müdigkeit und extreme Schreckhaftigkeit (allein, wenn draußen auf der Straße ein Auto gehupt hat...) sind so Apsekte, die noch präsent sind.
Jedenfalls habe ich dennoch mit ach und Krach mein Abi geschafft, obwohl es aufgrund von zu vieler Fehlzeiten sogar eine Schulkonferenz gab.
Ich glaube, dass ich von da an in einen komplett apathischen Zustand geraten bin, in dem ich - in Ermangelung einer besseren Beschreibung - nur noch "existiert" habe.
Eigentlich sollte man meinen, dass man in dieser Lebensphase Zukunftspläne und die entsprechende Energie hat, diese zu verfolgen. Das Wort "Zukunft" existierte für mich damals schlichtweg nicht. Ich habe Tag für Tag vor mich hin vegetiert und ein chronischer Erschöpfungszustand, viel Schlaf und Videospiele bestimmten mein Dasein.
Durch meine Mutter wurde ich irgendwann dazu angehalten, doch irgendwas anzufangen, also habe ich mich für ein Physikstudium eingeschrieben. Da sich Körperlich und psychisch keine Besserung einstellte, und ich auch zu keinen sozialen Kontakten mehr fähig war (ich konnte diesen Dauerzustand eigentlich nur zu hause in meinem Zimmer ertragen), wurden meine Unibesuche immer spärlicher und ich habe mich dann analog zu meiner Schulzeit statt in der Uni den Tag im Freien aufgehalten, damit kein Verdacht aufkommt (vieles von dem, was ich hier schreibe kommt mir mittlerweile extrem surreal vor - so als würde ich eine ganz andere Person beschreiben).
Nach wenigen Semestern auf dem Papierwar dann jedenfalls die Katze aus dem Sack, dass es mit dem Physikstudium nichts wird und ich habe einen Fachrichtungswechsel vorgenomen (+ neue Uni). Habe ich mir davon irgendwass erhofft?
Vielleicht dass mein Zustand durch einen solchen Kurswechsel besser wird? Rückblickend habe ich keine Ahnung, ich weiß nicht einmal, ob und wie bewusst ich überhaupt gehandelt habe und ob mir nicht einfach generell alles egal war. Muss es wahrscheinlich, da ich ab da wirklich nur noch auf dem Papier studiert und nicht eine Vorlesung besucht habe. Vielleicht wollte ich auch einfach nur Ruhe von meiner Mutter.
Ich habe später dann wieder einen Richtungswechsel vorgenommen (Geschichte/Philosophie), welcher nun (mir ging es nach den jahrelangen Strapazen wohl etwas besser) auch erstmalig Früchte getragen hat und ich durchaus Erfolge erzielen konnte (mein Schnitt lag bei 1,3). Ich war lange nicht auf dem Level, das Ganze in der Regelstudienzeit durchzuziehen, aber es bewegte sich wenigstens etwas in meinem Leben vorwärts.
Allen Indizien zum Trotz hat auch dieses Kapitel zu nichts geführt, da ich einen starken Rückfall hatte. Eine Sache hatte sich aber geändert:
Ich besaß zum ersten mal wieder so etwas, wie einen Lebenswillen und fühlte mich, als sei ich aus einem jahrelangen Trancezustand erwacht. Dies hat dazu geführt, dass ich überhapt wieder einen Sinn für etwas was man wohl "Zukuft"nennt hatte. Ich habe mich aber nun in einer komplett verpfuschten Ausgangssituation gesehen, in der ich mit Mitte zwanzig einem Studium mit - nun ja - nicht gerade rosigen Berufsaussichten nachgehe und aufgrund der vergangenen Jahre gar keine Ahnung habe, was ich eigentlich will.
Aus dem jahrelang anhaltenden Zustand der Apathie folgte eine extreme Sinnkrise mit der Realisierung, dass mich bis jetzt eine schwere Depression im Griff hatte und ich habe mich meiner Familie anvertraut und einen Therapieplatz gesucht. In diesem Zug ließ ich mein Studium hinter mir und habe in meinen späten Zwanzigern noch eine Ausbildung zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung angefangen. Die Gründe waren einerseits die besseren Jobaussichten, andererseits habe ich mir erhofft, dass ich durch die Ausbildungsstruktur und den geregelten Tagesablauf stabiler werde.
Puh... ich glaube, es wird Zeit für einen Sprung in die Gegenwart:
Die Therapie hat mir glaube ich nicht wirklich viel gebracht. Die Ausbildung habe ich allerdings regulär nach drei Jahren 2021 sehr erfolgreich beenden können und habe es sogar geschafft, zu den besten Absolventen meines Bundeslandes zu gehören.
Es war alles andere als einfach, da mein Ausbildungsbetrieb mir unterm Strich nichts beigebracht hat und ich mir mit null Vorkenntnissen im Grunde alles in meiner Freizeit selber angeeignet habe. Auch die Berufsschule hat mir vom inhaltlichen Niveau nicht viel gegeben.
Jetzt bin ich in der Situation, von meinem Ausbildungsbetrieb übernommen worden zu sein und seit diesem jahr eine eigene Wohnung zu haben.
Warum schreibe ich das hier also alles?
Mir geht es aktuell leider alles andere als gut. Ich komme mit dem Näherrücken meines Geburtstages immer mehr ins Grübeln und Reflektieren. Reflektieren über die aus heutiger Sicht verlorenen Jahre. Über die Tatsache, dass mein beruflicher "Werdegang" (mit Ende Zwanzig gerade eine Ausbildung abgeschlossen, vorher das Trümmerfeld aus Studienabbrüchen - wie das aussieht, muss man mir nicht sagen) eine durch meine psychischen Probleme bedingte Kompromisslösung ist und GERADE, weil es mit mittlerweile besser geht (ging?), die Trauer und Nichtakzeptanz über verpasste Möglichkeiten und Chancen.
Ich bin ganz ehrlich: Es tut verdammt weh, eine solche Bilanz ziehen zu müssen, während mittlerweile im Schnitt zehn Jahre Jüngere mehr erreicht haben, als ich es wohl je tun werde. Mit ansehen zu müssen, wie gefühlt die ganze Welt an einem vorbeizieht, jüngere Geschwister und das ganze Umfeld sich jahrelang um ihre Zukunft bemühen, erfolgreich studieren, Spaß haben, Erfahrungen sammeln, während mir von meiner Adoleszenz bis jetzt ein Großteil solcher Erfahrungen verwehrt wurde.
Ich trauere dieser vepassten Zeit einfach nur hinterher. Einer Zeit, in der ich -mittlerweile interessiert mich das Feld IT durch die Ausbildung sehr- so gerne ein unbeschwertes Studentenleben geführt hätte (abseits aller Studentenromantik wäre es ohne meinen psychischen Zustand zu dem Zeitpunkt definitiv 1000 x besser gewesen).
All das ist allerdings weg. Ein Studium in dem Alter aufzunehmen ist auch mit Ungewissheit, Stress und finanziellen Fragen verbunden. Diese gibt es natürlich auch in jungen Jahren, allerdings in doch deutlich abgeschwächter Form. Fehler machen kann man anfang Zwanzig auch noch.
Ich blicke allerdings auf fast eine Dekade des Scheiterns zurück, habe trotz meines Abschlusses aufgrund meines Alters und meines Lebenslaufes eh keine guten Karten (meine jetzige Anstellung bringt ich nicht weiter und die bezahlung ist auch nicht das Wahre) und jeder studierte Informatiker wird sowieso bevorzugt, wenn man die Wahl hat (und der Fachinformatiker nicht gewillt ist, für einen Hungerlohn zu arbeiten). Ich fühle mich stärker als je zuvor wie ein absoluter Versager, der nichts auf die Reihe bekommt, und dessen restliches Leben von der Vergangenheit bestimmt sein wird.
Ist das theatralisch? Keine Ahnung, ich möchte meinen, nach meiner Leidensgeschichte darf ich das wenigstens ein bisschen. Desto näher die 30 rückt, desto häufiger habe ich einfach dieses unbeschreibliche Gefühl des Bereuens und einer Hoffnungslosigkeit fast schon kosmischen Ausmaßes die mir den Hals zuschnürt und mich komplett lähmt. Vielleicht bin ich allen Versuchen zum trotz einfach nicht für die Anforderungen des Lebens gemacht.
Ich weiß nicht, ob ihr mit diesen doch recht unstrukturierten Zeilen überhaupt etwas anfangen könnt und was mich zu dem Ganzen bewogen hat. Aber ich weiß einfach nicht mehr, wie ich mit diesem immer schlimmer werdenden Gefühl umgehen soll und vor allem kann.
Danke jedenfalls für Eure Aufmerksamkeit.
ich werde nun bald 30 Jahre alt und weiß gar nicht so richtig, wie und wo ich überhaupt anfangen soll und wie lang das Ganze hier wird.
Vielleicht steige ich mal mit dem Ereignis ein, welches seither meine Biografie zu bestimmen scheint:
Mit 16 Jahren habe ich meinen Vater durch Suizid verloren - er war depressiv und wir hatten zu dem Zeitpunkt durch einen Streit etwa zwei Jahre lang keinen Kontakt mehr, da meine Eltern sich zwei Jahre vorher haben scheiden lassen und er zurück zu seinen Eltern in sein Heimatland gefahren ist. Dort hat er letztlich auch sein Leben beendet und die ganze Situation hat mich nachhaltig traumatisiert. Es fällt mir überhaupt sehr schwer, die Vergangenheit hervorzuholen - nicht zuletzt, weil ein total nebulöser Schleier über meinen Erinnerungen liegt, einige habe ich sicher auch verdrängt - aber dazu später mehr.
Die Schule hat mich die nachfolgenden Jahre bis zum Abitur dann vollkommen überfordert, da ich mit diesem Ereignis nicht klargekommen bin und alles für mich behalten habe. Körperlich und psychisch war ich hier rückblickend echt am Ende. Starkes zittern, eine chronische Müdigkeit und extreme Schreckhaftigkeit (allein, wenn draußen auf der Straße ein Auto gehupt hat...) sind so Apsekte, die noch präsent sind.
Jedenfalls habe ich dennoch mit ach und Krach mein Abi geschafft, obwohl es aufgrund von zu vieler Fehlzeiten sogar eine Schulkonferenz gab.
Ich glaube, dass ich von da an in einen komplett apathischen Zustand geraten bin, in dem ich - in Ermangelung einer besseren Beschreibung - nur noch "existiert" habe.
Eigentlich sollte man meinen, dass man in dieser Lebensphase Zukunftspläne und die entsprechende Energie hat, diese zu verfolgen. Das Wort "Zukunft" existierte für mich damals schlichtweg nicht. Ich habe Tag für Tag vor mich hin vegetiert und ein chronischer Erschöpfungszustand, viel Schlaf und Videospiele bestimmten mein Dasein.
Durch meine Mutter wurde ich irgendwann dazu angehalten, doch irgendwas anzufangen, also habe ich mich für ein Physikstudium eingeschrieben. Da sich Körperlich und psychisch keine Besserung einstellte, und ich auch zu keinen sozialen Kontakten mehr fähig war (ich konnte diesen Dauerzustand eigentlich nur zu hause in meinem Zimmer ertragen), wurden meine Unibesuche immer spärlicher und ich habe mich dann analog zu meiner Schulzeit statt in der Uni den Tag im Freien aufgehalten, damit kein Verdacht aufkommt (vieles von dem, was ich hier schreibe kommt mir mittlerweile extrem surreal vor - so als würde ich eine ganz andere Person beschreiben).
Nach wenigen Semestern auf dem Papierwar dann jedenfalls die Katze aus dem Sack, dass es mit dem Physikstudium nichts wird und ich habe einen Fachrichtungswechsel vorgenomen (+ neue Uni). Habe ich mir davon irgendwass erhofft?
Vielleicht dass mein Zustand durch einen solchen Kurswechsel besser wird? Rückblickend habe ich keine Ahnung, ich weiß nicht einmal, ob und wie bewusst ich überhaupt gehandelt habe und ob mir nicht einfach generell alles egal war. Muss es wahrscheinlich, da ich ab da wirklich nur noch auf dem Papier studiert und nicht eine Vorlesung besucht habe. Vielleicht wollte ich auch einfach nur Ruhe von meiner Mutter.
Ich habe später dann wieder einen Richtungswechsel vorgenommen (Geschichte/Philosophie), welcher nun (mir ging es nach den jahrelangen Strapazen wohl etwas besser) auch erstmalig Früchte getragen hat und ich durchaus Erfolge erzielen konnte (mein Schnitt lag bei 1,3). Ich war lange nicht auf dem Level, das Ganze in der Regelstudienzeit durchzuziehen, aber es bewegte sich wenigstens etwas in meinem Leben vorwärts.
Allen Indizien zum Trotz hat auch dieses Kapitel zu nichts geführt, da ich einen starken Rückfall hatte. Eine Sache hatte sich aber geändert:
Ich besaß zum ersten mal wieder so etwas, wie einen Lebenswillen und fühlte mich, als sei ich aus einem jahrelangen Trancezustand erwacht. Dies hat dazu geführt, dass ich überhapt wieder einen Sinn für etwas was man wohl "Zukuft"nennt hatte. Ich habe mich aber nun in einer komplett verpfuschten Ausgangssituation gesehen, in der ich mit Mitte zwanzig einem Studium mit - nun ja - nicht gerade rosigen Berufsaussichten nachgehe und aufgrund der vergangenen Jahre gar keine Ahnung habe, was ich eigentlich will.
Aus dem jahrelang anhaltenden Zustand der Apathie folgte eine extreme Sinnkrise mit der Realisierung, dass mich bis jetzt eine schwere Depression im Griff hatte und ich habe mich meiner Familie anvertraut und einen Therapieplatz gesucht. In diesem Zug ließ ich mein Studium hinter mir und habe in meinen späten Zwanzigern noch eine Ausbildung zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung angefangen. Die Gründe waren einerseits die besseren Jobaussichten, andererseits habe ich mir erhofft, dass ich durch die Ausbildungsstruktur und den geregelten Tagesablauf stabiler werde.
Puh... ich glaube, es wird Zeit für einen Sprung in die Gegenwart:
Die Therapie hat mir glaube ich nicht wirklich viel gebracht. Die Ausbildung habe ich allerdings regulär nach drei Jahren 2021 sehr erfolgreich beenden können und habe es sogar geschafft, zu den besten Absolventen meines Bundeslandes zu gehören.
Es war alles andere als einfach, da mein Ausbildungsbetrieb mir unterm Strich nichts beigebracht hat und ich mir mit null Vorkenntnissen im Grunde alles in meiner Freizeit selber angeeignet habe. Auch die Berufsschule hat mir vom inhaltlichen Niveau nicht viel gegeben.
Jetzt bin ich in der Situation, von meinem Ausbildungsbetrieb übernommen worden zu sein und seit diesem jahr eine eigene Wohnung zu haben.
Warum schreibe ich das hier also alles?
Mir geht es aktuell leider alles andere als gut. Ich komme mit dem Näherrücken meines Geburtstages immer mehr ins Grübeln und Reflektieren. Reflektieren über die aus heutiger Sicht verlorenen Jahre. Über die Tatsache, dass mein beruflicher "Werdegang" (mit Ende Zwanzig gerade eine Ausbildung abgeschlossen, vorher das Trümmerfeld aus Studienabbrüchen - wie das aussieht, muss man mir nicht sagen) eine durch meine psychischen Probleme bedingte Kompromisslösung ist und GERADE, weil es mit mittlerweile besser geht (ging?), die Trauer und Nichtakzeptanz über verpasste Möglichkeiten und Chancen.
Ich bin ganz ehrlich: Es tut verdammt weh, eine solche Bilanz ziehen zu müssen, während mittlerweile im Schnitt zehn Jahre Jüngere mehr erreicht haben, als ich es wohl je tun werde. Mit ansehen zu müssen, wie gefühlt die ganze Welt an einem vorbeizieht, jüngere Geschwister und das ganze Umfeld sich jahrelang um ihre Zukunft bemühen, erfolgreich studieren, Spaß haben, Erfahrungen sammeln, während mir von meiner Adoleszenz bis jetzt ein Großteil solcher Erfahrungen verwehrt wurde.
Ich trauere dieser vepassten Zeit einfach nur hinterher. Einer Zeit, in der ich -mittlerweile interessiert mich das Feld IT durch die Ausbildung sehr- so gerne ein unbeschwertes Studentenleben geführt hätte (abseits aller Studentenromantik wäre es ohne meinen psychischen Zustand zu dem Zeitpunkt definitiv 1000 x besser gewesen).
All das ist allerdings weg. Ein Studium in dem Alter aufzunehmen ist auch mit Ungewissheit, Stress und finanziellen Fragen verbunden. Diese gibt es natürlich auch in jungen Jahren, allerdings in doch deutlich abgeschwächter Form. Fehler machen kann man anfang Zwanzig auch noch.
Ich blicke allerdings auf fast eine Dekade des Scheiterns zurück, habe trotz meines Abschlusses aufgrund meines Alters und meines Lebenslaufes eh keine guten Karten (meine jetzige Anstellung bringt ich nicht weiter und die bezahlung ist auch nicht das Wahre) und jeder studierte Informatiker wird sowieso bevorzugt, wenn man die Wahl hat (und der Fachinformatiker nicht gewillt ist, für einen Hungerlohn zu arbeiten). Ich fühle mich stärker als je zuvor wie ein absoluter Versager, der nichts auf die Reihe bekommt, und dessen restliches Leben von der Vergangenheit bestimmt sein wird.
Ist das theatralisch? Keine Ahnung, ich möchte meinen, nach meiner Leidensgeschichte darf ich das wenigstens ein bisschen. Desto näher die 30 rückt, desto häufiger habe ich einfach dieses unbeschreibliche Gefühl des Bereuens und einer Hoffnungslosigkeit fast schon kosmischen Ausmaßes die mir den Hals zuschnürt und mich komplett lähmt. Vielleicht bin ich allen Versuchen zum trotz einfach nicht für die Anforderungen des Lebens gemacht.
Ich weiß nicht, ob ihr mit diesen doch recht unstrukturierten Zeilen überhaupt etwas anfangen könnt und was mich zu dem Ganzen bewogen hat. Aber ich weiß einfach nicht mehr, wie ich mit diesem immer schlimmer werdenden Gefühl umgehen soll und vor allem kann.
Danke jedenfalls für Eure Aufmerksamkeit.