Ich fühle mich wie ein Lohnsklave

Geistform meinte:

Ich bin 37, beim Lesen musste ich an mich selbst denken. ;-) Die ersten Jahre war ich eher introvertiert, aber das nutzen viele andere aus. Heutzutage bin ich geradeheraus, direkt und ehrlich. Damit gehen aber auch Fakten, Fokus und zielgerichtete Aussagen einher. Dadurch wird man besser ernst genommen. Ich würde nicht von Burnout sprechen, aber etwas ähnliches habe ich schon hinter mir. Seitdem habe ich Panikattacken. Wünsche ich keinem, besser vorher die Reisleine ziehen.

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Ja, das hatte ich im letzten Job tatsächlich auch - Panikattacken nachts. Ich habe es mit einem Psychologen und mittels spezieller Hypnose heute im Griff.
Aber zB heute Nacht bin ich zum ersten Mal seit langem wieder hochgeschreckt - ein Alarmsignal, das etwas nicht stimmt und ich hier das Gespräch suchen muss.

Dies will ich nun vorbereiten.

Vorschlag meinerseits: Mach dir am besten jeden Freitag vor Feierabend einen Wochenplan für die kommende Woche. Aufgaben einteilen in kurz-, mittel- und langfristig, ebenso wie zugehörige Prioritäten. Dazu kommt eine Schätzung in Stunden wie lang du dafür brauchst (lieber zuviel als zu wenig). Viele kleine Projekte erfordern viel Planungsaufwand und ggf. auch Absprachen (Projektmanagement). Das vergessen aber viele in der Planung, da die meisten nur von sich und der tatsächlichen Zeit ausgehen.
Am Ende des Tages kommst du auf eine 60h Woche, hast aber nur 40h Zeit. Leg den Plan deinem Vorgesetzen vor (bspw. per Mail) und teile ihm mit, wie es aktuell ausschaut. Was schaffst du und was würdest du aus welchen Gründen liegen lassen (Stichpunkte, keine Romane schreiben!). Je nach eurer Situation zur Kenntnisnahme (dadurch hat er die Möglichkeit einzuschreiten) oder soll bitte bestätigen, ob das so in Ordnung ist bzw. ob er - aufgrund seiner abteilungsüberblickenden Funktion - andere Prioritäten setzen möchte.
Damit informierst du ihn bereits frühzeitig, wenn etwas liegen bleibt. Wenn sich deine Kollegen bei dir beschweren, kannst du ihnen mitteilen, dass euer Chef die Situation kennt und du lediglich seine Anweisungen befolgst (natürlich in netten Worten).

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Vielen Dank für die Anleitung / Tipps - ich werde versuchen, es einmal so umzusetzen. Mal sehen, wie weit es klappt. In meinem Job gibt es leider vieles, das unvorhergesehen ist und trotzdem viel Arbeitszeit in Anspruch nimmt. Zudem kommt, dass man kaum Herr über den eigenen Kalender ist. Schon der Chef selbst signalisiert dies: Beispiel das Team Meeting, das Montag um 09:30 stattfindet, wird am Montag um 08:00 Uhr auf 09:00 Uhr vorverlegt. Völlig ega, ob dein Kalender geblockt ist, oder nicht. Grund war: Arzttermin...

Neben Verkauf, Kundenkontakt und Teamleitung hatte ich auch im Studium diverse Themen wie Führungskräftemanagement und Methodenkompetenz (Kommunikation, Präsentation, Moderation, Argumentation, Verhandlungsführung, Führung) und auch "Manipulationstechniken" behandelt.
Dazu auch noch Fachliteratur gekauft, welche unsere Dozentin, selbst Diplom-Psychologin empfohlen hatte.

• Manipulationstechniken (Haufe, 2020)
• Albert Thiele - Argumentieren unter Stress

Wichtig sind auch Körpersprache und Rhetorik, daher noch folgende:

• Körpersprache und Rhetorik (Haufe, 2020, 4te Auflage) - Ich habe die erste Auflage (2011)
• Jesse Peterson - Einfach mehr Wissen! (2021)

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Habe mir die Bücher geholt. Es wird einige Zeit dauern, bis ich mich hier eingelesen habe. Eventuell komme ich mit Fragen nochmal zurück! Danke schonmal für die tollen Empfehlungen!

Bezüglich Finanzen. Dann hast du den Einsteig vor 2-3 Wochen gerade verpasst. Ich habe heute morgen einen meiner ETF wieder nachgekauft (S&P500 IT). Sparplan auf Monatsmitte und gut. Ich hatte noch bei 18 und 19 EUR gekauft und dann bei 15 und 16 nochmal nachgekauft. Heute stand er wieder bei 18. Schauen wir mal wie es weiter geht.

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Vielen Dank - ich rechne mit einem Rücksetzer im Herbst... ich hoffe es zumindest. Entsprechend will ich mich vorbereiten. Auch hier bilde ich mich gerade mit Büchern weiter. Habe aber nach wie vor schon auch Angst, mein Geld an der Börse zu verlieren. Aber letztlich: wer in gute Unternehmen gutem Geschäftsmodell investiert kann eigentlich langfristig nichts falsch machen (so sagt man...)

Huhu,
Ja es ist ein system mit dem man aufgewachsen ist und Mann soll sich gefälligst anpassen.
Es gibt andere Optionen Minijob +grundsicherung Oder teilzeitjob damit Mehr Zeit hat für die schönen Sachen.
Vielleicht erhoffst du dir Mehr bestätigung durch dein Tun Oder zu dir passt eher Krankenschwesterjob Oder soziale Berufe da würde man sich eher als Held fühlen.
Ich hab in meinen früheren Job am Pc gearbeitet und es hat fur mich auch kein Sinn gemacht. Ich will Mehr Bewegung haben und flexibiliät. Jetzt kümmere ich mich ab und zu um Hunde und es macht mir viel Mehr Freude, auch wenn ich weniger Geld habe. Mir hat es auch geholfen dass ich meine Werte für mich definiert habe.

Lies mal ein Buch von Prof. Faltin. Vielleicht inspiriert dich das.

Wärst du umzugsbereit oder bist du an die teure Stadt gebunden?

Könntest du eine Art von Lehrer für das, was du tust, werden?

Mir geht es ähnlich, habe aber schon lange Teilzeit gearbeitet und trotzdem war die Arbeit langweilig und öde. Dann habe ich noch mehr reduziert um die negativen Ansichten mit mehr Freizeit auszugleichen.
( schrieb hier auch jemand)
Ich sehe auch Arbeit nicht als Sinn des Lebens an, für mich ist es nur eim notwendiges Übel.

Habe aus der reichlichen Freizeit leider nicht so viel gemacht wie ich vorhatte.
Nun bin ich sozusagen so gelangweilt wie es nur geht. Die Aussicht, noch weitere Jahre mit Arbeit verschwenden zu müssen macht nur schlechte Laune.
Das elende Hamsterrad macht sich eben auch bei wenig Arbeit bemerkbar.
Lese gerade Bücher zum Thema Motivation und möchte versuchen, an der Arbeit doch noch andere Möglichkeiten zu finden. Der BR ist bereits involviert.

Mayamaus

Pappenheimer meinte:

Lies mal ein Buch von Prof. Faltin. Vielleicht inspiriert dich das.

Wärst du umzugsbereit oder bist du an die teure Stadt gebunden?

Könntest du eine Art von Lehrer für das, was du tust, werden?

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Danke dir für deine Anregung.
Ja, das könnte ich mir vorstellen - ich würde auch sehr gerne lieber Coach / Experte sein aber flexibler arbeiten wollen (zeitlich nicht so angebunden von früh bis spät, sondern mehr auf Projektbasis).

Mich belastet zB sehr, dass ich mich morgens um 08:30 an den Schreibtisch setze und dann daran „gefesselt“ bin bis 19 Uhr mit nur einer ganz kleinen Mittagspause.

PJMtrader meinte:

Mich belastet zB sehr, dass ich mich morgens um 08:30 an den Schreibtisch setze und dann daran „gefesselt“ bin bis 19 Uhr mit nur einer ganz kleinen Mittagspause.

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Dann gehe früher nachhause.

Geistform meinte:

Dazu auch noch Fachliteratur gekauft, welche unsere Dozentin, selbst Diplom-Psychologin empfohlen hatte.

• Manipulationstechniken (Haufe, 2020)
• Albert Thiele - Argumentieren unter Stress

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Das ist keine Kritik an Dich, Frank, sondern an das System

Es gibt Bücher über Manipulation, die einem als Studi empfohlen wird....
....wir befinden uns im freien Fall - weltweit
Schlimm das man das schon im Studium lernt

Zum Thema

60 Stunden auf Dauer wären mir zu viel. Warum stellt Dein Chef nicht noch jmd ein. Bei so vielen Kunden, die Du hast, könnte er das doch bezahlen.

Ich habe einen 38.5 Wochen Stunden Vertrag, arbeite aber auch meistens 40 Stunden. Neben Sportausgleich, Hobbys und Schatzi, überlege ich jetzt schon in einigen Jahren kürzer zu treten, spätestens ab 60 oder 62. Bin 56 Lenze alt.

Gibt es kein "Warum" für Deine Freizeit? Bekommst Du vom vielen Sitzen keine Rückenschmerzen? Rebelliert der kleine PJM nicht durch schlechte Laune?

Du bekommst doch nicht mehr Geld ausser die Ü-stunden Auszahlungen, wenn Du 60 Stunden arbeitest, oder? Ihr habt doch eine vertragliche Vereinbarung, die auf beiden Seiten eingehalten werden muss. Dein Chef darf Dir nicht mehr aufbürden.

Ein Gespräch mit Deinem Chef, wie es weitergeht, wäre nicht schlecht

Die Sonne scheint draußen, Schwimmen und Radfahren, Gartenarbeiten, Biergartenmit Freunden? .....Das alles kannst du ja gar nicht machen? Kriegst Du keine Rückenschmerzen, Herz Probleme oder Übergewicht bei so viel sitzender Tätigkeit?

Kolya

Rikachan meinte:

Jetzt kümmere ich mich ab und zu um Hunde und es macht mir viel Mehr Freude, auch wenn ich weniger Geld habe.

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Kann man davon Miete plus Nebenkosten bezahlen?

Pappenheimer meinte:

Lies mal ein Buch von Prof. Faltin. Vielleicht inspiriert dich das.

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Kopf schlägt Kapital oder so? Ich habe das Buch gelesen.

Also Coches, PMJ gibt es so viele und mir kommt es vor....wie aus der Not geboren. Ich glaube, so einfach haben die das nicht....dann lieber Lehrer...

Ich Gründe mir nebenberuflich auch was kleines, wobei ich gerade merke, wie viel das ist, wo ich gerade im Aufbau bin....ich merke einfach dass man dem System nicht entrinnen kann. Aufstockung vom Amt, Geld anderer Leute ist überhaupt nicht mein Ding.

Ich arbeite aber au h nicht so viel.

Gehe erstmal auf 40 Stunden Woche runter und gucke dann weiter. Daran solltest Du arbeiten, nein zu sagen, sonst passiert Dir das bei der nächsten Arbeit wieder. Als Unternehmer, ich beziehe mich auf das Buch, musst Du auch Deine Preise und Konditionen durchsetzen und wie gesagt Coach sprießen wie die Pilze aus der Erde....für was wollen die Leute für viel Geld gecoacht werden? Selbstoptimierung kann auch zur Zwangsjacke werden

Kolya

Kolya meinte:

Kann man davon Miete plus Nebenkosten bezahlen?

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Nein ich lebe Noch vom Krankengeld und was danach passiert Weiss ich nicht. Wahrscheinlich brauch ich eine Grundsicherung weil die Rente nicht ausreicht.