Colorbook245
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Hallo,
ich weiß nicht mehr weiter, darum dachte ich, ich finde hier vielleicht ähnliche Personen denen es wie mir geht.
Bin Mitte 20 und bin gerade dabei mein Leben aufzubauen und zu planen.
Schon als kleines Kind habe ich die psychischen Probleme meiner Mutter mitbekommen. Sie ist unglücklich. Mit ihrer Ehe und mit sich selbst. Sie findet, dass sie viel in ihrem Leben verpasst hat und auch gesundheitlich vernachlässigt hat. Immer wenn ich sagte: "Oh da geh ich irgendwann mal hin", kam als Antwort: "ja ich bin auch irgendwann mal weg, mach dir keine Sorgen".
Ich traue mich kaum was zu sagen, weil sie dann entweder etwas auf sich bezieht (meistens auf eine negative Art und Weise) oder aus der Vergangenheit mit meinem Vater. Das größte Problem, dass meine Eltern haben, ist ihre Kommunikation untereinander. Die gibt es einfach nicht. Dann kommt es zu Missverständnissen und dann zu Streit. Aber ich war vor Jahren schon in einer Therapie weil mich das fertig gemacht hat und ich weiß es ist nicht mein Problem in diesem Sinne. Mein Vater ist ein netter Mensch. Er meint es oft gut und gibt sich Mühe, aber wenn es mal nicht klappt, bezieht das meine Mutter immer gleich auf sich. Macht ihm andauernd Vorwürfe. Hat Dinge aus der Vergangenheit einfach nicht abgeschlossen. Ich kriege heute noch teilweise Sachen zu hören, die hab ich mit 10 gemacht und nie wieder einen Gedanken daran verschwendet.
Nun bin ich vor ein paar Jahren ausgezogen und bin jetzt berufsbedingt für ein paar Monate bei meinen Eltern untergebracht. Davor habe ich mindestens 4 mal die Woche mit ihnen telefoniert und ein paar mal im Monat geskypt. Zusätzlich bin ich auch alle paar Monate zu Besuch. Der Kontakt ist da. Meine Eltern lieben mich auch über alles, das weiß ich. Sie zeigen und sagen es mir.
Zuhause merke ich aber, dass die Probleme der Vergangenheit noch größer geworden sind. Meine Mutter hat sehr viel abgenommen in kurzer Zeit. Sie zieht sich immer mehr zurück. Isst weniger. Hat anscheinend eine Magenschleimhautentzündung oder ähnliches, will aber nicht zum Arzt. Vor einigen Monaten ist ihr eine Vene am Bein geplatzt. Ich konnte keinen Krankenwagen rufen, weil sie das nicht wollte. Das ganze Blut. Es war furchtbar. Ich musste alles aufwischen. Und mein Vater durfte auch nichts davon wissen. Ich mache mir heute noch Vorwürfe nicht den Krankenwagen gerufen zu haben. Aber irgendwie hat sie noch eine Macht über mich, dass ich ihr das nicht antun kann wenn sie etwas nicht will. Ich fühle mich dann als würde ich zerbrechen.
Sie hat furchtbare Angst vor Ärzten. Sie geht erst in letzter Sekunde hin. Ich meinte kürzlich: "Ihr solltet euch vielleicht mal Gedanken über eine Wohnung im unteren Geschoss machen" (Ihre Wohnung liegt im 3. Stock und es gibt keinen Aufzug) "dann ist es später in 10 Jahren oder so auch besser". Ihre Antwort darauf: "Glaubst du solange Lebe ich noch? Mach dir keine Hoffnung."
Solche Sätze kenne ich aus meiner Kindheit. Meistens war alles gut. Aber sobald ihr irgendetwas persönlich wurde oder sie etwas nicht mochte: "Dann geh doch" oder "Ja bald bin ich ja sowieso nicht mehr da". Diese Sätze gehen mir heute noch nach aber ich verarbeite sie besser.
Meine Mutter hat jetzt einen Termin bei einen Psychologen bekommen. Der ist aber erst in ein paar Monaten. Ich hatte schon den Gedanken sie einfach selbst irgendwo einzuweisen. Das jemand kommt, sie abholt und sie sich nicht mehr verstecken kann und endlich helfen lässt. Dieser Gedanke klingt brutal und ich will das nicht aber manchmal kann ich nicht anders. Es darf kaum bis niemand mehr zu Besuch kommen und selbst will sie, außer in Restaurants o.Ä., nicht mehr ausgesehen. Wenn etwas kaputt geht oder nicht funktioniert: "Ich hab mich daran gewöhnt, ich verliere eins nach dem anderen. Alles wird mir weg genommen".
Ich fühle mich als würde ich zerbrechen. Ich möchte mir ein Leben aufbauen. Ich möchte reisen. Wie soll ich das machen, wenn ich weiß zu Hause ist nicht alles in Ordnung. Ich muss mich darum kümmern. Es sind auch meine Eltern. Sie haben mich mein ganzes Leben unterstützt. Egal was war. Ich habe den Schutzmechanismus um mich herum aufgebaut, um ein positiver Mensch zu sein. Das bin ich auch. Ich unterstütze meine Mutter wo ich kann. Aber ihre Antworten sind wie Messer. Ich lächle wenn sie was gemeines sagt. Weil ich weiß, dass sie das tut um das Thema über das wir gerade gesprochen haben nicht mehr vertiefen. Aber innerlich schreie ich.
Tut mir leid für den langen Text aber es musste einfach mal raus. Es klingt alles als wäre meine Mutter ein mega schlechter Mensch aber das ist sie nicht. Sie ist einfach nur ein sehr unglücklicher Mensch. Und ich weiß nicht was ich noch tun soll ...
ich weiß nicht mehr weiter, darum dachte ich, ich finde hier vielleicht ähnliche Personen denen es wie mir geht.
Bin Mitte 20 und bin gerade dabei mein Leben aufzubauen und zu planen.
Schon als kleines Kind habe ich die psychischen Probleme meiner Mutter mitbekommen. Sie ist unglücklich. Mit ihrer Ehe und mit sich selbst. Sie findet, dass sie viel in ihrem Leben verpasst hat und auch gesundheitlich vernachlässigt hat. Immer wenn ich sagte: "Oh da geh ich irgendwann mal hin", kam als Antwort: "ja ich bin auch irgendwann mal weg, mach dir keine Sorgen".
Ich traue mich kaum was zu sagen, weil sie dann entweder etwas auf sich bezieht (meistens auf eine negative Art und Weise) oder aus der Vergangenheit mit meinem Vater. Das größte Problem, dass meine Eltern haben, ist ihre Kommunikation untereinander. Die gibt es einfach nicht. Dann kommt es zu Missverständnissen und dann zu Streit. Aber ich war vor Jahren schon in einer Therapie weil mich das fertig gemacht hat und ich weiß es ist nicht mein Problem in diesem Sinne. Mein Vater ist ein netter Mensch. Er meint es oft gut und gibt sich Mühe, aber wenn es mal nicht klappt, bezieht das meine Mutter immer gleich auf sich. Macht ihm andauernd Vorwürfe. Hat Dinge aus der Vergangenheit einfach nicht abgeschlossen. Ich kriege heute noch teilweise Sachen zu hören, die hab ich mit 10 gemacht und nie wieder einen Gedanken daran verschwendet.
Nun bin ich vor ein paar Jahren ausgezogen und bin jetzt berufsbedingt für ein paar Monate bei meinen Eltern untergebracht. Davor habe ich mindestens 4 mal die Woche mit ihnen telefoniert und ein paar mal im Monat geskypt. Zusätzlich bin ich auch alle paar Monate zu Besuch. Der Kontakt ist da. Meine Eltern lieben mich auch über alles, das weiß ich. Sie zeigen und sagen es mir.
Zuhause merke ich aber, dass die Probleme der Vergangenheit noch größer geworden sind. Meine Mutter hat sehr viel abgenommen in kurzer Zeit. Sie zieht sich immer mehr zurück. Isst weniger. Hat anscheinend eine Magenschleimhautentzündung oder ähnliches, will aber nicht zum Arzt. Vor einigen Monaten ist ihr eine Vene am Bein geplatzt. Ich konnte keinen Krankenwagen rufen, weil sie das nicht wollte. Das ganze Blut. Es war furchtbar. Ich musste alles aufwischen. Und mein Vater durfte auch nichts davon wissen. Ich mache mir heute noch Vorwürfe nicht den Krankenwagen gerufen zu haben. Aber irgendwie hat sie noch eine Macht über mich, dass ich ihr das nicht antun kann wenn sie etwas nicht will. Ich fühle mich dann als würde ich zerbrechen.
Sie hat furchtbare Angst vor Ärzten. Sie geht erst in letzter Sekunde hin. Ich meinte kürzlich: "Ihr solltet euch vielleicht mal Gedanken über eine Wohnung im unteren Geschoss machen" (Ihre Wohnung liegt im 3. Stock und es gibt keinen Aufzug) "dann ist es später in 10 Jahren oder so auch besser". Ihre Antwort darauf: "Glaubst du solange Lebe ich noch? Mach dir keine Hoffnung."
Solche Sätze kenne ich aus meiner Kindheit. Meistens war alles gut. Aber sobald ihr irgendetwas persönlich wurde oder sie etwas nicht mochte: "Dann geh doch" oder "Ja bald bin ich ja sowieso nicht mehr da". Diese Sätze gehen mir heute noch nach aber ich verarbeite sie besser.
Meine Mutter hat jetzt einen Termin bei einen Psychologen bekommen. Der ist aber erst in ein paar Monaten. Ich hatte schon den Gedanken sie einfach selbst irgendwo einzuweisen. Das jemand kommt, sie abholt und sie sich nicht mehr verstecken kann und endlich helfen lässt. Dieser Gedanke klingt brutal und ich will das nicht aber manchmal kann ich nicht anders. Es darf kaum bis niemand mehr zu Besuch kommen und selbst will sie, außer in Restaurants o.Ä., nicht mehr ausgesehen. Wenn etwas kaputt geht oder nicht funktioniert: "Ich hab mich daran gewöhnt, ich verliere eins nach dem anderen. Alles wird mir weg genommen".
Ich fühle mich als würde ich zerbrechen. Ich möchte mir ein Leben aufbauen. Ich möchte reisen. Wie soll ich das machen, wenn ich weiß zu Hause ist nicht alles in Ordnung. Ich muss mich darum kümmern. Es sind auch meine Eltern. Sie haben mich mein ganzes Leben unterstützt. Egal was war. Ich habe den Schutzmechanismus um mich herum aufgebaut, um ein positiver Mensch zu sein. Das bin ich auch. Ich unterstütze meine Mutter wo ich kann. Aber ihre Antworten sind wie Messer. Ich lächle wenn sie was gemeines sagt. Weil ich weiß, dass sie das tut um das Thema über das wir gerade gesprochen haben nicht mehr vertiefen. Aber innerlich schreie ich.
Tut mir leid für den langen Text aber es musste einfach mal raus. Es klingt alles als wäre meine Mutter ein mega schlechter Mensch aber das ist sie nicht. Sie ist einfach nur ein sehr unglücklicher Mensch. Und ich weiß nicht was ich noch tun soll ...