Ich frage mich warum ich überhaupt noch leben sollte

Hallo,
ich (w/14) frage mich für was es sich noch lohnt zu leben. Ich fühle mich verdammt alleine, ich habe keine Freunde, bin Hässlich und Schüchtern. Die Welt ist einfach traurig, man muss Angst haben das einem etwas passiert. Ein verdammter Virus zerstört alles und es wird nie wieder wie vorher. Ich zweifle einfach an mir selbst und an allen anderem. Ich frage mich warum es sich lohnt weiter zu leben und das einzige was mich noch hält ist meine Familie. Ich kann und will einfach nicht mehr. Ich kann mit keinem darüber reden. Und ich frage mich immer wiese ich keine Freunde hab, mich mag einfach keiner und ich weiß nicht warum weil ich eigentlich nicht anders als sie anderen bin, ich bin einfach nur schüchtern. Wie kann ich wieder positiv denken? Wie finde ich Freunde? Warum lohnt es sich zu leben? Wie akzeptiere ich mich selbst?

Der Virus zerstört nicht alles...
Was belastet dich so sehr...?
Es gibt Foren für Jugendliche zum Freunde finden im Internet...google mal danach,

lea111 meinte:

Hallo,
ich (w/14) frage mich für was es sich noch lohnt zu leben. Ich fühle mich verdammt alleine, ich habe keine Freunde, bin Hässlich und Schüchtern. Die Welt ist einfach traurig, man muss Angst haben das einem etwas passiert. Ein verdammter Virus zerstört alles und es wird nie wieder wie vorher. Ich zweifle einfach an mir selbst und an allen anderem. Ich frage mich warum es sich lohnt weiter zu leben und das einzige was mich noch hält ist meine Familie. Ich kann und will einfach nicht mehr. Ich kann mit keinem darüber reden. Und ich frage mich immer wiese ich keine Freunde hab, mich mag einfach keiner und ich weiß nicht warum weil ich eigentlich nicht anders als sie anderen bin, ich bin einfach nur schüchtern. Wie kann ich wieder positiv denken? Wie finde ich Freunde? Warum lohnt es sich zu leben? Wie akzeptiere ich mich selbst?

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Das sind große Fragen und letztendlich gibt es nur eine Person, die sie dir beantworten kann und das bist du selbst.

Meiner Meinung nach ist die entscheidende Frage nicht: warum leben wir? Sondern: wofür leben wir?
Welchen Sinn wollen wir unserem Leben geben?

Du fühlst dich einsam. Das ist in Zeiten von Corona und Kontaktvermeidung nicht ungewöhnlich (im Moment gibt es viele Menschen die so fühlen).

Du hast das Gefühl, dass du keine Freunde hast. Auch mit diesem Gefühl bist du nicht alleine: Andersen z. B. hat 'das hässliche Entlein' geschrieben.

Wenn du magst, lies dir die Geschichte mal durch.

Es handelt von einem Entlein, das nicht akzeptiert wird von anderen, bis es einsieht, dass es in der falschen Gruppe Anerkennung gesucht hat (es hat versucht sich Enten anzuschließen, obwohl es in Wirklichkeit ein Schwan ist).

Ich weiß nicht, welche Rolle du in deiner Klasse hast (Klassenstreber oder Klassenclown oder ...), aber manche Dinge werden nach der Schule automatisch besser, weil du nicht mehr in diesem engen Gefüge funktionieren musst).

Wofür du leben möchtest, kannst und darfst du langfristig selbst entscheiden.

Mit 14 Jahren können mögliche Antworten sein: um dein Potenzial zu entfalten: geistig, körperlich, seelisch.

Um viele schöne Dinge das erste Mal zu sehen, zu erleben, zu reisen.

Um neue Hobbys zu erlernen, dich mit anderen Menschen zu unterhalten.

Um im Laufe deines Lebens Freundschaft zu finden und Liebe.

Um herauszufinden, welchen Sinn du deinem Leben geben willst.

Welcher das sein wird, kann ich dir nicht sagen, aber ich kann dir den Sinn verraten, den ich zur Zeit meinem Leben zu geben versuche:

So zu handeln, dass die Welt mit mir darin zumindest ein kleines Stückchen besser ist als die Welt ohne mich wäre.

Das ist ziemlich anspruchsvoll und gelingt nicht immer. Persönlich für mich habe ich entschieden, dass es zumindest einen Versuch lohnt.

Ich wünsche dir alles Gute!

Ich selbst habe manchmal auch diese Gedanken und ich fühle mich auch alleine. Du bist nicht die einzige die es so geht, die Unzufriedenheit und die Ungerechtigkeit auf dieser Welt kann man sich oftmals nicht erklären. Doch es gibt immer wieder schöne Momente, und die zählen. Jedes Leben ist lebenswert. Wenn es dir wirklich schlecht geht sprich bitte mit jemanden, melde dich bei einer Telefonseelsorge speziell für Jugendliche.
Ich wünsche dir alles Gute

Du bist noch so jung, hast das Leben noch vor dir, und auch wenn die Sonne gerade nicht für dich scheint, sie wird es wieder tun. Ganz bestimmt. Du findest dich hässlich und schüchtern? Mir geht es ebenso, aber glaube mir, denn auch du wirst deinen Platz und deine Bestimmung im Leben finden, vielleicht sogar die Liebe. Alle Wünsche werden wohl nicht wahr werden, aber die wirklich großen Wünsche werden in Erfüllung gehen, sobald die Zeit dafür reif ist – versprochen! Nur Geduld…

Mit 12 oder 13 Jahren ging es mir auch so. Ich bin ein Jahr älter als du.
Und wahrscheinlich haben es Jugendliche im Moment besonders schwer... man lässt sie oft nicht einfach Jugendliche sein, sondern will einen weltbewegenden Grund für ihr Leben aus ihnen herauskratzen. Wir sollen das Klima retten, die Welt retten, kleine Politiker sein. Wir sollen im Internet auf Sozialen Medien posten, folgen, liken, Stars sein.
Kein Wunder, dass viele sich als Versager sehen.
Was ich mit "Wir sollen" meine, ist, dass Erwachsene in uns die Begeisterung wecken, all dies zu tun.

Aber vielleicht tröstet es, in einem anderen Umfang zu denken. Es gibt so viele Generationen, denen eine schöne Jugend auf unterschiedlichste Weise "gestohlen" wurde. Wir sind da mit unseren 1½ Jahren Corona nicht die Ersten. Nach schlechten Zeiten sind immer wieder bessere Zeiten gekommen, und Corona wird uns auch nicht bis in alle Ewigkeit verfolgen. In der großen Geschichte ist Corona so eine Kleinigkeit. Als Jugendliche nehmen wir so etwas nur viel wichtiger, weil es das erste "geschichtliche Ereignis" ist, das wir erleben.

Das Thema Selbstzweifel und Nichts mit sich anfangen können, kenne ich auch, eher von früher. Sei einmal so richtig allein um anzufangen, dich selber interessant zu finden. Wenn du allein in der Wohnung bist, dann lenke dich nicht einfach irgendwie ab, sondern stelle dir die Frage "Was ist das Beste, das ich in dieser Wohnung erleben kann?". Egal ob du anfängst, zu singen, oder ob du auf einen Schrank kletterst, das ist der erste Schritt, bei dem du etwas von dir selber entdecken kannst. Es kann noch so kindisch sein, das muss ja niemand anderes erfahren, das ist erst ein ganz kleines Teil.

Im Allgemeinen hilft es, in Kleinigkeiten das Schöne zu entdecken. Ein Stückchen Eis vor das Auge halten und sehen, wie anders die Welt auf einmal ist. Aber du musst selber solche Schönheiten entdecken, es bringt nichts, wenn ich dir vorgebe, was ich schön finde.

Und zum Thema Freunde. Müssen es unbedingt Gleichaltrige sein, mit denen man sich gut versteht?
Oder willst du dich vielleicht mit jemandem anfreunden, der selber etwas Liebe (im freundschaftlichen Sinn) benötigt? So jemand kann deine Zuneigung vielleicht besser wertschätzen.
Ich selber versuche es bei alten Leuten, weil sie auch oft vereinsamt sind.
Klar kann man mit ihnen nicht ins Freibad gehen.
Aber auch hier kann ich dir nicht sagen "Geh zu alten Leuten, die tun jedem Jugendlichen gut". Am besten findest du selber eine Art von Menschen, die dich wirklich interessiert und denen du viel Gutes bringen kannst.

Schüchtern und hässlich, als das habe ich mich mit 13 auch beschrieben...
Ich habe angefangen, zu singen, nur für mich. Die eigene Stimme schön und deutlich zu hören, das macht mich glücklich. Allein zu wissen, dass ich es kann, ohne dass ich jetzt tatsächlich lauter auf Andere zugehe.
Aber natürlich weiß ich nicht, ob singen dich glücklich macht. Auch dazu musst du selber etwas finden, das dir sagt "Vielleicht zeige ich es nicht der Öffentlichkeit, aber ich kann es".