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Ich ertrinke in Sorgen und keiner kann mir helfen

Ich wills relativ kurz machen und sagen wies ist. Normalerweise würde ich mich garnicht so öffnen können, aber ich bin leicht alkoholisiert. Also mein Vater ist Alkoholiker seit ich 13 war ungefähr. Ich hab mir viel anhören müssen, Bedrohungen gegenüber meiner Mutter mitansehen müssen. Ich hab das alles irgendwie nicht verkraftet. Hab mich in der Schule zurückgezogen, wurde stiller, was mich auch zur Zielscheibe für Mobbing gemacht hat, sicherlich nicht so extrem wie bei anderen aus meiner Klasse, aber ich wurde trotzdem nie für voll genommen und die anderen haben herabgeblickt auf mich wenn man so will. Ich war also im Gymnasium, alle kamen in die Pubertät. Ich verbrachte Wochenende für Wochenende zuhause und versank immer mehr im Selbstmitleid. Naja in der 7. brach ich ab und hab eine Ausbildung begonnen. Die wenigen Freunde im Gymnasium erwiesen sich als "falsche"... Nur eine ist mir geblieben...
Ich kann einfach nicht mehr, ich bin völlig am Ende... Ich war beim Psychiater, der hat mir doch garnicht zugehört! Wollte mir sofort Medikamente verschreiben... Diagnose: soziophobie und depression. Die Psychotherapie die ich demnächst beginne darf ich aus meiner eigenen Tasche zahlen!!! Diese Ungerechtigkeit, ich hab niemandem JEMALS etwas getan, ihn geärgert oder ähnliches und muss jetzt dafür bezahlen dass andere mich geschädigt haben???! Gibt es denn keine Gerechtigkeit? Ich bin schwach geworden und müde, bin antriebslos. Ich zweifle, ob ich Medikamente nehmen soll. Ja sie werden mir vielleicht helfen, mein Problem aber nicht lösen! Im Gegenteil, ich will den Führerschein machen! Ich will nicht abhängig werden von Antidepressiva... In meiner Arbeit grenz ich mich ja auch aus... Ich bring einfach vor "Fremden" keinen Ton raus! Ich kann einfach nicht mehr! Ich will einfach ehrliche Leute kennen lernen, die nicht so extrem oberflächlich und einen auf Gangster machen... Aber es fällt mir einfach so schwer! Ich hab keinen Plan... Vielleicht sollte ich mich meinem Schicksal einfach ergeben
 
G

Gast

Gast
Tag, ich weiß zwar nicht, was ich dir raten soll, aber ich kann dich sehr gut verstehen, habe hier kürzlich eine ähnliche Situation geschildert... Du bist nicht alleine!
 

spamburger

Sehr aktives Mitglied
Wieso musst du die Therapie aus der eigenen Tasche zahlen? Es ist eigentlich üblich, dass der Psychotherapeut nach den Probesitzungen einen Antrag bei der KV auf eine bestimmte Anzahl Therapiestunden stellt. Das sollte eigentlich kein Problem sein, wenn der Therapeut die Notwendigkeit einer Psychotherapie erkennt, was wohl so sein muss, wenn dir ein Psychiater Medikamente verabreichen will. Zumal, die Medikamente helfen die Symptome etwas zu verdecken, "heilen" aber nicht die Krankheit.
 
G

Gast

Gast
Nein, du darfst dich deinem Schicksal nicht ergeben. Begebe dich schnellstens in ärztliche Behandlung. Nicht alle Antidepressiva machen abhängig. Du musst dem Arzt nur sagen, dass du nur welche nimmst die kein Suchtpotential haben. Habe ich damals, als ich in ähnlicher Situtation war, so gemacht. Habe die Pillen insgesamt 4 Jahre geschluckt, gegen meine Überzeugung. Und konnte sie dann problemlos abesetzen. Und im Nachhinein muss ich sagen, sie haben mir geholfen. Nach einer kürzeren Zeit, war die Antriebslosigkeit weg und ich war wieder optimistisch. Dies wiederum kam bei meinen Mitmenschen gut an und bald war ich kein Außenseiter mehr.
 
Weil es nicht viele Kassentherapeuten in meiner Umgebung gibt. Abgesehen davon wartet man eine Ewigkeit auf einen Termin bei einem Kassentherapeuten...

Wieso musst du die Therapie aus der eigenen Tasche zahlen? Es ist eigentlich üblich, dass der Psychotherapeut nach den Probesitzungen einen Antrag bei der KV auf eine bestimmte Anzahl Therapiestunden stellt. Das sollte eigentlich kein Problem sein, wenn der Therapeut die Notwendigkeit einer Psychotherapie erkennt, was wohl so sein muss, wenn dir ein Psychiater Medikamente verabreichen will. Zumal, die Medikamente helfen die Symptome etwas zu verdecken, "heilen" aber nicht die Krankheit.
 
Solange möchte ich sie aber nicht nehmen... Ab und zu möchte ich auch etwas trinken (obwohl ich ein abschreckendes Beispiel habe)... Auch ohne Alkohol kann man Spaß haben stimmt zwar, aber trotzdem gehört es für mich dazu bei den wenigen Malen wo ich mich unter Leute begebe

Nein, du darfst dich deinem Schicksal nicht ergeben. Begebe dich schnellstens in ärztliche Behandlung. Nicht alle Antidepressiva machen abhängig. Du musst dem Arzt nur sagen, dass du nur welche nimmst die kein Suchtpotential haben. Habe ich damals, als ich in ähnlicher Situtation war, so gemacht. Habe die Pillen insgesamt 4 Jahre geschluckt, gegen meine Überzeugung. Und konnte sie dann problemlos abesetzen. Und im Nachhinein muss ich sagen, sie haben mir geholfen. Nach einer kürzeren Zeit, war die Antriebslosigkeit weg und ich war wieder optimistisch. Dies wiederum kam bei meinen Mitmenschen gut an und bald war ich kein Außenseiter mehr.
 

Ccs

Mitglied
Hey.

Kann mich in deine Situation ganz gut hinein versetzen. Also nochmal zusammenfassend:

- Medikamente solltest du nehmen. Viele Suchtpatienten bekommen Antidepressiva. Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich sagen, dass es nicht schwer ist, sie wieder abzusetzen. Ich bin demgegenüber genauso kritisch gewesen, zu Mal ich im Bereich Sport arbeite. Es funktioniert.

- ich gebe dir vollkommen Recht. Als Kassenpatient kann es sehr zermürbend sein, wenn man psychische Probleme hat. Die Psychater sind ausgebucht und bis man dann einen Psychotherapeut findet vergehen oft Monate. Man fühlt sich echt im Stich gelassen.

Es ist leider so, dass es teilweise auch darauf ankommt, ob du vorher schon in Behandlung warst, das unterstreicht Bereitschaft und Dringlichkeit - Psychater haben Kontakte.
Es gehört außerdem sehr viel Eigenrecherche dazu, einen guten Therapieplatz zu finden, aber du musst das angehen.

Wenn ich dir einen Tipp geben dürfte: Bereite dich darauf vor, dass du einen langen Atem haben musst. Nichts, aber auch garnichts geht hier von heute auf morgen, werde dir dessen klar. Die Frage, was dir im Leben Freude bereitet, wird dich vermutlich auch in der Therapie begleiten, um etwas vorzugreifen.

Gute Besserung und Kraft wünscht

Ccs
 
Danke mal für deine Antwort. Ich hoffe dass die Nebenwirkungen nicht so schlimm sind... Ich muss ja immerhin auch arbeiten. Langen Atem habe ich schon lange keinen mehr. Was mir im Leben Freude bereitet? das ist einfach... garnichts. und übrigens xD ich bin kein suchtpatient, mein vater ist alkoholiker!


Hey.

Kann mich in deine Situation ganz gut hinein versetzen. Also nochmal zusammenfassend:

- Medikamente solltest du nehmen. Viele Suchtpatienten bekommen Antidepressiva. Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich sagen, dass es nicht schwer ist, sie wieder abzusetzen. Ich bin demgegenüber genauso kritisch gewesen, zu Mal ich im Bereich Sport arbeite. Es funktioniert.

- ich gebe dir vollkommen Recht. Als Kassenpatient kann es sehr zermürbend sein, wenn man psychische Probleme hat. Die Psychater sind ausgebucht und bis man dann einen Psychotherapeut findet vergehen oft Monate. Man fühlt sich echt im Stich gelassen.

Es ist leider so, dass es teilweise auch darauf ankommt, ob du vorher schon in Behandlung warst, das unterstreicht Bereitschaft und Dringlichkeit - Psychater haben Kontakte.
Es gehört außerdem sehr viel Eigenrecherche dazu, einen guten Therapieplatz zu finden, aber du musst das angehen.

Wenn ich dir einen Tipp geben dürfte: Bereite dich darauf vor, dass du einen langen Atem haben musst. Nichts, aber auch garnichts geht hier von heute auf morgen, werde dir dessen klar. Die Frage, was dir im Leben Freude bereitet, wird dich vermutlich auch in der Therapie begleiten, um etwas vorzugreifen.

Gute Besserung und Kraft wünscht

Ccs
 

Ccs

Mitglied
Danke mal für deine Antwort. Ich hoffe dass die Nebenwirkungen nicht so schlimm sind... Ich muss ja immerhin auch arbeiten. Langen Atem habe ich schon lange keinen mehr. Was mir im Leben Freude bereitet? das ist einfach... garnichts. und übrigens xD ich bin kein suchtpatient, mein vater ist alkoholiker!

Die Nebenwirkungen sind nicht schlimm im Vergleich zur Symptomatik. Ich habe nicht angenommen, dass du ein Suchtpatient bist. Wollte damit nur sagen, dass Leute diese Arztnei bekommen, denen man nichts geben darf, was abhängig machen könnte. Einen langen Atem beweist du nicht dadurch, dass es dir gut geht, sondern dass du weiter lebst und das tust du doch bisher :)

Das dir im Moment nichts Spaß und Freude im Leben bereitet, ist deinem Text zu entnehmen.
Genau aus dem Grund, würde ich mich damit beschäftigen.

Ich biete kein übermäßiges Mitleid, auch wenn es das ist, was die Leute zunächst einmal brauchen, wenn sie hier ankommen und nicht weiter wissen. Du bist es mit Sicherheit wert, geliebt zu werden, so wie du bist. Sobald du das selbst begreifst und versuchst daran festzuhalten, stellst du dich dem Kampf. Und dieser wird deinen Blick zwangsweise auf die positiven Dinge in deinem Leben richten, die du immer wieder suchen wirst und wenn es nur Momentaufnahmen sind.

Ich kenne soziale Probleme, weiß was eine Phobie ist. Mir hat es ein wenig geholfen, mich davon zu verabschieden, das alles was die Gesellschaft, für den "Normalo" vorsieht, ein "Muss" und was abweicht, als "krank" anzusehen ist. Man ist, wer man ist. Und jeder muss seinen eigenen Weg zum Glück finden.

Beispielsweise werde ich nie everybodys Darling sein und einen großen Freundeskreis pflegen.
Das bin nicht ich. Veränderung auf der einen Seite und Selbstakzeptanz auf der anderen, gehören zum Wege der Besserung dazu.

Vermutlich kannst du, diese "weisen Ratschläge" im Moment nicht hören. Ich versuche es trotzdem, weil es ebenfalls eine Hilfe sein kann, sich mehr mit den Probleme anderer, als mit den eigenen zu beschäftigen. Man lernt dabei über sich selbst.

Nochmals Grüße

Ccs
 
danke, von weisen Ratschlägen hab ich sowieso mehr als von Mitleid. Ich erwarte auch kein Mitleid, in letzter Zeit hab ich mich genug selbst bemitleidet. Mal sehen, was die Zukunft bringt.
 

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