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Ich drehe mich seit vielen Monaten nur noch im Kreis.

G

Gelöscht 75110

Gast
Guten Abend

Ich bin offiziell Student bis Ende August und möchte mein Studium nicht mehr fortsetzten, da ich kein Interesse mehr an diesem Studiengang habe. Vor ungefähr 5 Monaten habe ich meine erste Klausur versaut und bin daraufhin nicht mehr zur Uni gegangen. Während des ersten Semesters habe ich schon gemerkt, dass ich nur hinterher hing und meine Depressionen, die ich seit meiner Kindheit habe sind auch immer schlimmer geworden.

In dieser Zeit bin ich zu einem Psychiater in Behandlung gegangen, habe mich in Foren informiert, habe die Webseite "Nummergegenkummer" genutzt und mit einer sehr freundlichen Dame geschrieben, habe einige Test bei der Argentur für Arbeit gemacht (Programm speziell mir Leuten, die Depressionen oder Behinderungen etc. haben), habe Minijobs gemacht und morgen möchte ich einen Termin bei einem richtigen Therapeuten ausmachen.

Allerdings befürchte ich fast, dass alle meine Bemühungen umsonst sind. Ich kann einfach keinen Weg aus der Depression oder der Absoluten Ziellosigkeit für mein Leben finden.

Es ist so frustrierend, dass ich seit einem halben Jahr nichts besseres hinbekommen habe, als einen Minijob als Lebensmitteleinräumer in einem Discounter. Ich habe bereits schon einmal ein Jahr lang nur gearbeitet.

Ich bin 22, bald Studienabbrecher, ohne Ausbildung und ohne Perspektive. Ich habe keine Ahnung wie ich nach All den Dingen, die ich in der Vergangenheit erlebt habe noch feste Ziele für mich finden soll.

Nicht mal Videospiele machen mir noch spaß und dabei unterhalten die mich seit meiner Kindheit. Und die Motivation, mir neue Sachen zu kaufen, habe ich auch nicht mehr.

Ich habe das Gefühl, dass mein Verstand im Moment ein Boden ohne Grund ist. Ich stelle mir selbst immer wieder die gleichen Fragen und es kommen Immer unbefriedigende Antworten dabei heraus. Seit 5 Monaten bin ich in diesem Teufelskreis.

Ich weiß, dass ich keine wirklich spezifische Frage gestellt habe aber ich wollte einfach mal meine Gedanken irgendwo vermitteln. Aktuell habe ich Niemanden zum reden.
 

Fireglut

Mitglied
Ich denke es ist schon mal gut, dass du einen Termin mit einem Therapeuten ausmachst.
Mit 22 liegt doch noch viel vor dir. Ich kenne einige Studienabbrecher die in deinem Alter sind und danach noch eine tolle Ausbildung angefangen haben. Man wird sich bei sowas oft erst im Nachheinein bewusst, wie anspruchsvoll ein Studium ist und ob einem das Fach persönlich überhaupt liegt (Mir geht es gerade mit meinem Studium genauso), aber wenn man es nicht ausprobiert weiß man es halt auch nicht. Ich denke um einen für dich zufriedenstellenderen Job anfangen zu können musst du dir auch erst wegen deiner Depression helfen lassen. Sie halt dich davon ab für dich eine Perspektive zu obwohl du die definitiv noch hast! Ich denke du mal du willst die Ursachen für deine Depression nicht schildern, wenn du sie hier nicht erläutert hast?
 
G

Gelöscht 75110

Gast
Ich denke es ist schon mal gut, dass du einen Termin mit einem Therapeuten ausmachst.
Mit 22 liegt doch noch viel vor dir. Ich kenne einige Studienabbrecher die in deinem Alter sind und danach noch eine tolle Ausbildung angefangen haben. Man wird sich bei sowas oft erst im Nachheinein bewusst, wie anspruchsvoll ein Studium ist und ob einem das Fach persönlich überhaupt liegt (Mir geht es gerade mit meinem Studium genauso), aber wenn man es nicht ausprobiert weiß man es halt auch nicht. Ich denke um einen für dich zufriedenstellenderen Job anfangen zu können musst du dir auch erst wegen deiner Depression helfen lassen. Sie halt dich davon ab für dich eine Perspektive zu obwohl du die definitiv noch hast! Ich denke du mal du willst die Ursachen für deine Depression nicht schildern, wenn du sie hier nicht erläutert hast?
Hi Fireglut

Die Ursachen habe ich in zwei großen Beiträgen auf meinem Profil veröffentlicht.
Falls du dir sie durchlesen möchtest:

Part 1:
https://www.hilferuf.de/forum/ich/250309-wie-soll-ich-damit-umgehen.html

Part 2:
https://www.hilferuf.de/forum/ich/252667-wie-soll-ich-damit-umgehen-teil-2-a.html

Ich persönlich denke auch, dass sich der Anspruch auch extrem erhöhen kann, wenn man Probleme innerhalb der Familie hat. Mit einem Studiengang der mich mehr interessiert und einer eigenen Wohnung weit weg von meinen Problemen, währe es vielleicht anders gelaufen.

Die Therapie könnte mir wirklich helfen. Dieser Beitrag hier ist auch hauptsächlich aus Frust entstanden.
Ich würde gerne so vieles ändern aber es fühlt sich an als würde ich nur auf einer Stelle treten.
 

trigital

Aktives Mitglied
Hallo K.,
deine Situation ist wirklich unsagbar schwer und ich weiß auch nicht, ob man das mit Worten besser machen kann. Aber ich versuchs mal.
Das Erste, was ich festhalten möchte ist deine Einstellung zum Leben. Du möchtest das Normale erreichen. Du möchtest einen Beruf erlernen und was Sinnvolles aus deinem Leben machen. Das ist dein inneres Streben. Aber dann sind da die Gefühle. Und der Kopf, der sich nicht an die vernünftige Ausrichtung deines Lebens halten möchte. Du möchtest also was, aber es geht nicht. Deshalb tu es nicht. Ich finde, dass deine Situation nicht danach aussieht auf die Schnelle ein vernünftiges Leben auf die Reihe kriegen zu können. Und wen wunderts? Mal ganz im ernst. Wäre es nicht eher ein Wunder, wenn es geklappt hätte? Ich denke je länger du an dem Ziel aus deiner jetzigen Siutation arbeitest, umso schwerer machst du es dir. Weil nur wenn es klappt hat sich die elendige Qual gelohnt. Und wenn etwas eine elendige Qual ist, dann ist es nicht das Richtige.
Du weißt aber nicht, was das Richtige ist. Dann tu besser nur das Nötigste. Weil in deinem Fall ist jede verschwendete Energie ein weiterer Grund sich nicht gut zu fühlen. Ich denke, das das Richtigere wäre sich kleinere, einfachere Ziele zu machen. Mach dir das Leben ein wenig einfacher. Du hast es schwer genug. Dann mußt du nicht auch noch versuchen aufs Gaspedal zu drücken. Lass dir Zeit, denn du brauchst Zeit. Du brauchst viel Zeit, wenn du möchtest trotz deiner Vergangenheit, deiner Herkunft ein relativ normales Leben zu führen.
Welche kleine Aufgabe könntest du dir stellen? Ich würde dir folgende Aufgabe stellen: Finde einen depressiven Menschen auf der Straße. Ein Mensch, wo du meinst, dass er so drauf sein könnte, wie du. Natürlich ohne mit ihm zu reden. Ich denke das ist eine gute Aufgabe. Weil ich denke, dass es hilft sich in der Welt wieder zu finden. Und ich glaube, dass das uns irgendwie was bringt, verändert, bildet. Bildet auf dem Weg deiner Krankheit.
Ich finde einfach, dass ein Mensch, der so schwer zu kämpfen hat, muß nicht noch mehr kämpfen und an seiner Leistungsfähigkeit arbeiten. Weil leistungsbereit bist du ja. nur nicht fähig. Und wenn man nicht fähig ist, dann muß man schauen, dass man fähig wird. Und wenn du diesen Wandel hinbekommen solltest, dann stehen denke ich deinen anderen Lebensträume nichts im Weg. Weil ich denke, dass du diesen Weg sowieso erst geniesen kannst, wenn du mit dir selbst trotz allem zufriedener wärst. Und dazu mußt du dir vor Augen führen, was du schon für krasse kacke mitmachen musstest. Und trotzdem hast du den Sinn am Leben nicht verloren. Sonst hättest du auch keine Träume und keine Wünsche. Also irgendwo hast du was, wo du dir das Gute bewahrt hast. Ich persönlich durfte erleben, dass das Leben am Leidenspunkt noch nicht vorbei ist. Und dazu mußte ich das Meiste mit mir selbst aus machen. Aber nur zu Hälfte. Zur anderen Hälfte ist das Leben drum herum Schuld dran und darauf musst du hoffen. Dass dir das Schicksal auch Gutes zukommen lässt. Und du mußt das merken.
Viel glück
 

Fireglut

Mitglied
Oh wow, wenn ich sage das ist wirklich eine schlimme Lebenssituation ist das wohl maßlos untertrieben...
Ich gehe dann mal ein bisschen auf deine anderen beiden Posts ein. Nimmst du immer noch Antidepressiva? Ich kenne das Problem auch, ich habe bei meinen auch das Gefühl, als würden sie gar nichts bewirken... Hat dir dein Therapeut mal andere verschrieben? Ich habe jetzt schon oft gelesen, dass es lange dauern kann, bis man das richtige Mittel findet. Natürlich ist das keine Lösung für deine Probleme, aber vielleicht helfen sie dir doch zumindest ein bisschen wieder mehr Energie für alles zu finden.
Hat das mit dem Termin für den Therapeuten denn funktioniert?
 
G

Gelöscht 75110

Gast
Hallo K.,
deine Situation ist wirklich unsagbar schwer und ich weiß auch nicht, ob man das mit Worten besser machen kann. Aber ich versuchs mal.
Das Erste, was ich festhalten möchte ist deine Einstellung zum Leben. Du möchtest das Normale erreichen. Du möchtest einen Beruf erlernen und was Sinnvolles aus deinem Leben machen. Das ist dein inneres Streben. Aber dann sind da die Gefühle. Und der Kopf, der sich nicht an die vernünftige Ausrichtung deines Lebens halten möchte. Du möchtest also was, aber es geht nicht. Deshalb tu es nicht. Ich finde, dass deine Situation nicht danach aussieht auf die Schnelle ein vernünftiges Leben auf die Reihe kriegen zu können. Und wen wunderts? Mal ganz im ernst. Wäre es nicht eher ein Wunder, wenn es geklappt hätte? Ich denke je länger du an dem Ziel aus deiner jetzigen Siutation arbeitest, umso schwerer machst du es dir. Weil nur wenn es klappt hat sich die elendige Qual gelohnt. Und wenn etwas eine elendige Qual ist, dann ist es nicht das Richtige.
Du weißt aber nicht, was das Richtige ist. Dann tu besser nur das Nötigste. Weil in deinem Fall ist jede verschwendete Energie ein weiterer Grund sich nicht gut zu fühlen. Ich denke, das das Richtigere wäre sich kleinere, einfachere Ziele zu machen. Mach dir das Leben ein wenig einfacher. Du hast es schwer genug. Dann mußt du nicht auch noch versuchen aufs Gaspedal zu drücken. Lass dir Zeit, denn du brauchst Zeit. Du brauchst viel Zeit, wenn du möchtest trotz deiner Vergangenheit, deiner Herkunft ein relativ normales Leben zu führen.
Welche kleine Aufgabe könntest du dir stellen? Ich würde dir folgende Aufgabe stellen: Finde einen depressiven Menschen auf der Straße. Ein Mensch, wo du meinst, dass er so drauf sein könnte, wie du. Natürlich ohne mit ihm zu reden. Ich denke das ist eine gute Aufgabe. Weil ich denke, dass es hilft sich in der Welt wieder zu finden. Und ich glaube, dass das uns irgendwie was bringt, verändert, bildet. Bildet auf dem Weg deiner Krankheit.
Ich finde einfach, dass ein Mensch, der so schwer zu kämpfen hat, muß nicht noch mehr kämpfen und an seiner Leistungsfähigkeit arbeiten. Weil leistungsbereit bist du ja. nur nicht fähig. Und wenn man nicht fähig ist, dann muß man schauen, dass man fähig wird. Und wenn du diesen Wandel hinbekommen solltest, dann stehen denke ich deinen anderen Lebensträume nichts im Weg. Weil ich denke, dass du diesen Weg sowieso erst geniesen kannst, wenn du mit dir selbst trotz allem zufriedener wärst. Und dazu mußt du dir vor Augen führen, was du schon für krasse kacke mitmachen musstest. Und trotzdem hast du den Sinn am Leben nicht verloren. Sonst hättest du auch keine Träume und keine Wünsche. Also irgendwo hast du was, wo du dir das Gute bewahrt hast. Ich persönlich durfte erleben, dass das Leben am Leidenspunkt noch nicht vorbei ist. Und dazu mußte ich das Meiste mit mir selbst aus machen. Aber nur zu Hälfte. Zur anderen Hälfte ist das Leben drum herum Schuld dran und darauf musst du hoffen. Dass dir das Schicksal auch Gutes zukommen lässt. Und du mußt das merken.
Viel glück
Hallo trigital.

Gesellschaftliche Akzeptanz, Akzeptanz von Freunden oder sogar von der eigenen Familie ist ein Ziel, dass mich in vielen Lebenssituationen immer unter Druck gesetzt hat.
Ein wirkliches Ziel für mein Leben hatte ich noch nie, es waren immer nur Gründe der Akzeptanz. Mein Fachabi habe ich nur gemacht, weil mein Vater das wollte und ich Zeit brauchte. Meine Wünsche, wie z.B ein Musiker zu sein entstanden nur, weil ich gerne Berühmt währe, nicht etwa weil ich gerne Musik mache. Sogar mein Studium habe ich nur begonnen, weil studierte Informatiker später einen guten Job bekommen können und um meinen Vater stolz zu machen, programmiert habe ich vorher noch nie.

Mein Problem ist im Augenblick mehr meine Lebenssituation als mein Status, auch wenn mir dieser immer noch zu wichtig ist. Ich wohne noch im Haus meiner Eltern mit 22 und meine Eltern sind dementsprechend natürlich enttäuscht von mir aber ich darf trotzdem noch zuhause wohnen. Ich habe kein Geld auf dem Konto, dass Geld meines Minijobs reicht am Ende dieses Monats gerade mal um meine 500€ Schulden zu begleiche, da mir mein Vater immer noch 100€ von meinem Kindergeld im Monat gibt, der Rest ist Miete. Ich habe kaum bis gar keine Freunde. Mein "bester Freund" hat sich, während wir noch zusammen in einer Firma gearbeitet haben, eine Menge Geld von mir geliehen und ist damit weggezogen. Er begründet zwar heute noch, dass er verschuldet sei und mir das Geld auf jeden Fall zurück zahle, dass ändert aber nichts daran, dass ich einen Freund verloren habe. Eine gute Freundin von mir, hat aufgehört mit mir zu schreiben, da ich mich ihr geöffnet habe, was meine Depressionen angeht. Ist wohl ein natürlicher Abwehrmechanismus oder keine echte Freundschaft gewesen.

Wenn ich deinen Kommentar richtig verstanden habe, dann soll ich mich in meiner Situation mehr um mich selbst als um meine Lebenssituation an sich kümmern. Und, dass ich mir mehr Zeit nehmen soll. Offen gesagt, weis ich nicht ob ich das überhaupt schaffe. Es ist für mich wohl schier unmöglich mich nicht mit gesellschaftlichen Normen zu vergleichen ala "schau dir den an, der hat ne Menge Geld, nen tollen Job, ne Menge Freunde und am allerbesten, er ist nicht du!"

Ich danke dir für deinen Kommentar.
 
G

Gelöscht 75110

Gast
Oh wow, wenn ich sage das ist wirklich eine schlimme Lebenssituation ist das wohl maßlos untertrieben...
Ich gehe dann mal ein bisschen auf deine anderen beiden Posts ein. Nimmst du immer noch Antidepressiva? Ich kenne das Problem auch, ich habe bei meinen auch das Gefühl, als würden sie gar nichts bewirken... Hat dir dein Therapeut mal andere verschrieben? Ich habe jetzt schon oft gelesen, dass es lange dauern kann, bis man das richtige Mittel findet. Natürlich ist das keine Lösung für deine Probleme, aber vielleicht helfen sie dir doch zumindest ein bisschen wieder mehr Energie für alles zu finden.
Hat das mit dem Termin für den Therapeuten denn funktioniert?
Hey Fireglut

Ich versuche mir stehts einzureden, dass es schlimmer sein könnte. Immerhin habe ich Essen und ein warmes Bett und Internetzugang. Ohne meine Eltern währe das nicht so und dafür schäme ich mich.

Ich nehme seit einer Weile kein Antidepressiva mehr. Ich wollte eigentlich mit dem Psychiater darüber reden aber da ich meinen letzten Termin verpasst habe und er im Urlaub ist, habe ich mein nächstes Gespräch erst wieder am 1 August. Ich könnte zumindest einmal andere Mittel durchprobieren aber bis dahin wirt es wohl dauern.

Nein leider nicht. Die Praxis des Therapeuten war komplett mir Terminen überfüllt, weshalb ich morgen in einer anderen Praxis anrufen werde. Ich habe das Glück, zwei sehr gut bewertete Therapeuten in meinem nahem Umfeld zu haben.
 

Fireglut

Mitglied
Ja versuch das mal, schaden kann es ja nicht.
Oh das ist echt schade...Naja, hoffentlich wird es dann bei dem hier was mit einem Termin. Kenne das Problem, habe im Moment auch Schwierigkeiten eine Praxis zu finden, die überhaupt noch Patienten annimmt.
 

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