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Ich darf nicht ich sein

Sisandra

Moderator
Es gibt Menschen, die leben nach dem Motto: "Es kann nicht sein was nicht sein darf." und blenden dann ganz schnell aus was sie nicht wahrhaben wollen.

Ich denke es wäre wirklich für dich am besten, wenn du so bald wie möglich ausziehst von zu Hause. Räumlicher Abstand kann vieles erleichtern. Deine Eltern bekommen dann nicht live und in Farbe mit was sie nicht wahrhaben wollen und du kannst machen was du willst und was dir gut tut.

Überstürzen würde ich allerdings den Auszug nicht. Geh zu den Beratungsstellen, die deine Betreuerin dir genannt hat und setze dich evtl mit einer Beratungsstelle oder einer Community für schwule Menschen in Verbindung. Ich könnte mir vorstellen, dass du dort wertvolle Tipps bekommst.

Da du ja noch eine Ausbildungsstelle suchen musst, such dir halt eine weiter weg von zu Hause. Dann ist der Auszug auch kein Thema mehr. Dann muss es halt so sein, weil du dort eine Ausbildungsstelle hast.

Günstig wohnen kann man z.B. über Wohnen gegen Hilfe, falls das für dich in Frage kommt. Du kannst dich damit ja mal auseinander setzen.

Wahh ich bekomm den Link davon nicht hier reinkopiert. Wenn dich das interessiert google mal "Wohnen gegen Hilfe"
 

Sofakissen

Aktives Mitglied
Wegen Fabian lügen nutzt nichts. Es ändert nichts an der Tatsache, dass du schwul bist. Oder willst du dein Leben lang was vorspielen, das du nicht bist?

Du bist ein erwachsener Mann. Ich würde deinen Eltern einfach sagen, dass du zu Fabian fährst und basta. Sollten sie sich trennen, liegt das sicher auch nicht an dir, sondern daran, dass es auch davor schon Eheprobleme gab. Ich glaube auch nicht, dass sie dich rausschmeißen werden. Ich denke mal, deine Mutter hat sich einfach schon mit Enkelkindern gesehen, die natürlich nur von dir stammen könnten (hätte sie besser mal mehr Kinder auf die Welt gebracht, das erhöht die Chance auf Enkel ungemein). Wenn du schwul bist, ist es natürlich etwas unwahrscheinlicher, dass sie zu solchen kommen wird. Ich denke, dass sie das jetzt auch erst mal verkraften muss. Sie wird dich aber deshalb nicht rausschmeißen, weil sie dadurch auch nichts erreichen wird. Wahrscheinlich tut sie auch deshalb so, als wäre nichts gewesen: sie wendet die Vogel-Strauß-Methode an. Will es einfach noch nicht wahrhaben.

Ich denke, sie denkt zu sehr an Stars wie Freddie Mercury, dem seine Exzesse in Schwulenbars zum Verhängnis wurde. Und viele Stars, für die Exzesse und tuntiges Auftreten zur eigenen Kunstfigur gehören. Sie wird mit der Zeit schon selber sehen, dass du weder zur Tunte wirst, noch dir zwangsläufig AIDS einfängst (ich gehe mal davon aus, dass du weißt, dass man nicht nur wegen der Schwangerschaft verhütet).
 

BennBen

Mitglied
[...]


So und jetzt zum eigentlichen Thema:


@Kopfchaos,
Einfach so zu ihm fahren halte ich für keine gute Idee, da du ja selbst sagst du würdest wohl einen Rauswurf riskieren.
Und was dann ?
Auf der Straße sitzen ist nicht angenehm oder hast du Freunde zu denen du dann 2-3 Wochen kannst ?
Das er nochmal zu dir fährt, halte ich für keine sonderlich gute Idee.. du weißt wie deine Eltern reagieren und ich würde ihm das nicht noch einmal antun wollen.

Ich würde an deiner Stelle, deine Eltern vor die Tatsache und letzten Endes die Wahl stellen...
Du bist wie du bist.. fertig und aus !
Entweder sie kommen damit klar UND auch damit das du mal einen "Freund" zu Besuch hast oder aber du ziehst aus.
Dann können sie sich entscheiden..
Erwarte aber nicht in 5 Minuten einen Sinneswandel ;)

Das ganze ist nicht einfach... weder für dich, noch für deine Eltern.
Ich möchte diesen jetzt nicht böse Absichten unterstellen, sondern einfach mal behaupten, daß sie sich für dich etwas anderes gewünscht haben.
Sein wir doch mal ehrlich.. ich glaube jede Mutter wünscht sich ein "leibliches" Enkelkind.. damit einmal angefangen.
Väter möchten natürlich das der Junge ein "richtiger" Mann wird und dazu gehört es halt nicht, auf Männer zu stehen.
So war damals die Denkweise und so ist sie auch heute noch zum großen Teil.

Du möchtest deine Familie nicht auseinander bringen ?
Dann höre nicht auf so unbedachte Ratschläge wie "sie müssen das akzeptieren" oder "zieh sofort aus".
Versuche erst einmal zu schlichten bzw. einen Weg zu finden.
Da hast du, er und auch deine Eltern mehr von !
Wenn das nicht klappt, kannst du noch immer ausziehen.
Ich denke ja nicht das ihr beide an Liebeskummer sterben werdet, wenn ihr euch 2-3 Wochen mal nur schreibt oder ? ;)

Also:
Versuche nochmal mit deinen Eltern zu reden... wenn es nicht fruchten mag, dann im Beisein einer anderen Person.
Vielleicht lässt sich die Situation die momentan recht schrecklich für "Alle" ist, zum positiven wandeln.
Denn ganz gleich wie du momentan denkst, handelt es sich hierbei um deine Mutter und du bist immer deren Sohn.
Verstrickt euch nicht in Dinge die Ihr erst dann bereut wenn sich Gevatter Tod, einen von euch holt.. denn in dem Fall kann man sich für nichts mehr entschuldigen. Auf beiden Seiten nicht !

Wenn das alles nichts hilft, dann kannst du noch immer einen Auszug aus dem elterlichen Haus planen !




Es gibt Menschen, die leben nach dem Motto: "Es kann nicht sein was nicht sein darf." und blenden dann ganz schnell aus was sie nicht wahrhaben wollen.
Ein sehr schöner Satz, doch leider leben fast alle nach dem Motto.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Kopfchaos

Neues Mitglied
Kleines Update:

Gestern Abend kam meine Stiefvater zu mir ins Zimmer und wollte, dass ich für ihn was google. Er dann völlig unerwartet ohne meine Zutun den Samstag angesprochen (als wir im Bett nebeneinanderliegend "erwischt" wurden).

Um was es ging in Stichpunkten (ist für mich leichter zu schreiben):
- Es sei für ihn in Ordung, wenn ich homosexuell sei
- Die erfundene Story war scheiße und ein Vertrauensbruch (verstehe ich zwar, aber ich hätte aber keine andere Chance gehabt)
- Fabian hat mich in seinen Augen verführt (habe vehement widersprochen und er hat das zur Kenntnis genommen)
- Warum suchst du dir keinen in der näheren Umgebung? (Kann man sich nicht aussuchen?!)
- Er möchte nicht, dass in diesem Haus zwei Männer in einem Bett schlafen
- Er zumindest hätte kein Problem damit, wenn ich zu Fabian fahren würde für ein paar Tage
- Meine Mutter weine jeden Tag und denkt über psychologische Hilfe nach (letzteres hat er nur indirekt angedeutet)
- Weil es thematisch passte: Er sprach an, dass ich bereits bei meiner Bufdi-Begleiterin war (wollte wissen was das ist). Habe ihm angeboten, dass er auch mit ihr sprechen kann, wofür er völlig offen war, denn das derzeitige Verhältnis zwischen uns macht ihn unzufrieden
- Er hat meine Mutter davon erzählt, auch sie möchte mit ihr reden

Auf jeden Fall ist das ein winzigwinzigkleiner Schritt nach vorne, wenngleich mit noch völlig offenem Ausgang.

Außerdem erfuhr ich heute, wann ich den Termin beim sozialpsychiatrischen Dienst der Diakonie habe, nämlich am 26. Januar.

Dieses Gespräch möchte ich unbedingt abwarten, um dann zu entscheiden, zu wem ich mit meinen Eltern gehe (Bufdi-Begleiterin oder Diakonie). Bei der Diakonie werde ich nämlich mit einem Mann sprechen, mein Hintergedanke ist deshalb, ob meine Eltern vor einem Mann mehr Respekt hätten, als vor einer Frau. Und generell möchte ich einfach vergleichen, wer den kompetenteren Eindruck macht und wer eher was reißen könnte.
 

Sisandra

Moderator
So winzig klein finde ich den Schritt gar nicht. Dafür, dass deine Eltern quasi erst einmal den Schock verdauen müssen, der dein unfreiwilliges Outing mit sich gebracht hat.

Immerhin hat dein Stiefvater dir signalisiert, dass du nicht mit einem Rauswurf rechnen musst, wenn du Fabian besuchst. Das hat sich vor ein paar Tagen noch ganz anders angehört. Und deine Eltern sind offenbar bereit, sich mit der Thematik auseinander zu setzen.

Dass er nicht will, dass in seinem Haus zwei Männer in einem Bett schlafen ist halt die Grenze, die deine Eltern für sich ziehen, aber ich finde, damit solltest du leben können, zumindest so lange, bis du eigene vier Wände hast.

Jedenfalls hört sich das alles schon sehr viel positiver an als vor ein paar Tagen. Das wird schon werden.
 

Kopfchaos

Neues Mitglied
Gestern Nachmittag ist die Situation wieder mehr oder weniger eskaliert. Ich wurde zwar nicht angeschrien, aber es war trotzdem Psychoterror vom feinsten. Ich kann mich leider nicht an alles und in der richtigen Reihenfolge erinnern. Es fällt mir generell schwer, darüber zu schreiben und das alles in einen halbwegs verständlichen Text zu packen.

Meine Mutter kam in mein Zimmer, hat mir gesagt, ich soll mir eine Ausbildungstelle suchen und mich endlich darum kümmern und bla. Ich hab immer ja gesagt und dass ich das tun werde, jedoch raushängen lassen, dass ich einfach nur genervt bin (dafür hab ich keinen Kopf gerade).

Sie ging dann wieder runter und ist wieder emotional geworden. Ich konnte von oben jedoch nur einige Satzfetzen verstehen, u. a. "Das ist doch nicht normal", "Das ist nicht mein Sohn", "Was habe ich nur falsch gemacht", "Ich will ihn nicht mehr sehen" usw.

Dann ist erstmal mein Stiefvater hochgekommen und hat das Gespräch gesucht in einem relativ sachlichen und ruhigen Ton. Er müsse jetzt auf meine Mutter aufpassen, nach all dem was passiert ist, sagte er. Sie sei fertig mit den Nerven. Dann stieß meine Mutter dazu. Wir redeten über das Thema Ausbildung und so. Irgendwann ging es aber auch wieder um meine Homosexualität.

- Die Lüge war scheiße
- Mein Stiefvater sei sich nicht sicher, ob er langfristig noch mit uns beiden zusammenleben könnte
- Keine Männer in diesem Haus (wenn es eine Frau wäre, dann wäre das natürlich vollkommen in Ordnung - das ist etwas, was mich unglaublich verletzt)
- Ich habe mich dazu entschieden und wurde von Fabian verführt (sagt meine Mutter, hab vehement wiedersprochen)
- Meine Homosexualität kann nicht angeboren sein, da es in der Familie noch nie einen mit dieser Neigung gab
- Ich bin weiterhin ihr Sohn und kann immer kommen, aber soll ausziehen, sobald es finanziell möglich ist (nach der Ausbildung)
- Sie sehen sich generell als Opfer - wie ich mich seit Samstag fühle interessiert sie überhaupt nicht
- Sie wollen alleine mit meiner Bufdi-Begleiterin reden

Naja, keine Ahnung.

Mein Plan war eigentlich, erstmal das Gespräch am Freitag mit der Diakonie abzuwarten, da mich dort ein Mann beraten wird und ich evtl. mit meinen Eltern zu ihm gehen könnte, wenn er einen kompetenten Eindruck macht, aber daraus wird wohl nix (ich gehe aber natürlich alleine hin zumindest). Immerhin wollen sie mit meiner Bufdi-Begleitung reden, außderdem hat meine Mutter einen Termin bei einer Psychologin, jedoch leider erst Anfang April.

Es war für mich durchaus ein Rückschlag, den die Fronten sind nach wie vor verhärtet. Mit meinen Eltern ist kein normales Gespräch möglich. Ich bin das dumme Kind, das nie recht hat.

Ich fühle mich einfach nur beschissen. Ich bin in ein tiefes Loch gefallen, hab keine Motivation und keinen Antrieb für irgendwas. Kann mich kaum ablenken, ich muss immer nur an Fabian und einen Ausweg aus diesem Alptraum denken. Meine Seele schmerzt unaufhörlich. Ich glaube, ich brauche psychologische Hilfe, auch wenn ich keine Ahnung hab wie ich das anstellen soll.
 
Zuletzt bearbeitet:

Sisandra

Moderator
Vielleicht solltest du doch in Erwägung ziehen, erst einmal die Einsatzstelle weiter weg zu nehmen um aus der Schusslinie zu kommen. Ich denke, räumlicher Abstand täte euch allen gut.

Unabhängig davon würde ich an deiner Stelle Kontakt zum Jugendamt aufnehmen. Soweit ich weiß gibt es dort die Möglichkeit dir zu bescheinigen, dass du zu Hause nicht mehr wohnen kannst. Falls das klappt, bekommst du auch während der Ausbildung oder wenn du nicht sofort eine finden solltest Unterstützung vom JobCenter.
 

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