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Ich bin völlig am Ende...

N

novemberschnee

Gast
Verzeiht, dass ich mich nicht zuerst vorstelle. Ich bin verzweifelt, weiß keinen Rat mehr. Ich sitze hier, seit Stunden, starre vor mich hin, versuche, die Telefonseelsorge zu erreichen, aber niemand ist da. Freunde nicht und auch dort niemand.
Ich muss mir das alles von der Seele schreiben, um nichts unüberlegtes zu tun.

Mein Leben verlief bis zu meinem 5. Geburtstag wunderbar, dann brachte sich mein Bruder um. Es war scheinbar eine Affekthandlung, verstärkt noch durch eine Gehirnerschütterung und den Schrecken eines Autounfalles.
Seitdem ging mein Leben nur noch bergab, immer weiter und weiter. Meine Eltern versanken in Depressionen, wir zogen von diesem Ort weg, an dem mein Bruder starb, ich wurde auch noch antwurzelt.
Meine Eltern arbeiteten, ich war alleine. Tag um Tag. Keine Sechsjährige sollte wissen, wie sie sich selber Essen macht. An dem Ort, an dem wir dann wohnten, waren auch meine Großeltern, die mich immer schon schlecht behandelten. So wurde mir Geld in den Ausschnitt gesteckt, man zog mich an den Ohren durchs Haus um jedem Verwandten mitzuteilen, wie merkwürdig irgendeines meiner Körperteile aussähe, mir wurde von meiner Oma schon kurz nach dem Tod meines Bruders das Versprechen abgenommen, sie zu pflegen, bis sie tot wäre.
Ich wechselte oft die Schule, weil ich wenig sozial gegenüber Mitschülern war. Ich war ruhig und scheu, fing an zu weinen, sobald jemand mit seinem "toten Tamagotchi" zu mir kam, wurde verprügelt, mir wurden Zähne ausgeschlagen, die Lehrer förderten all das nur.

Dann zogen wir wieder um. Hier war es nicht viel besser, nein, es wurde nur schlimmer! In der Grundschule ging das Prügeln auf mich weiter, zog sich wieder bis außerhalb der Schule hinaus. Keinen Schritt durfte ich auf den Spielplatz oder aus meiner Straße wagen, ohne mit Stöcken verprügelt zu werden. Ich habe nie etwas gesagt - dachte, ich hätte es schon irgendwie verdient.
Aber ich habe schon damals NIEMANDEM irgendetwas getan, verdammt! Ich habe nur existiert!
In der Grundschule, von der 3. bis zur 4. Klasse wurde ich seelisch missbraucht von zwei Lehrern und einer Lehrerin.
Einer war mein Englischlehrer. Gab ich eine richtige Antwort, strich er mir über das Bein, streichelte mein Haar, hauchte mir ins Ohr und küsste es, leckte darüber.
Ich weiß, ich hätte es meinen Eltern sagen müssen, aber ich traute mich damals nicht, weil ich ohnehin schon immer nur Sorgen bereitet habe.
Das zweite war im Schwimmunterricht. Mein Lehrer hat immer kontrolliert, ob wir auch wirklich nackt duschen, stand dabei und hat uns grinsend beobachtet. Ich wollte mich nie weiter als bis zur Hose ausziehen, war schon in der Entwicklung. Er zwang mich, auch die Hose auszuziehen, zwang mich hinter der Trennwand hervor, sah zu, wie ich mich einseifte. Ich MUSSTE das tun. Als ich einmal absichtlich das Duschgel vergaß, gab er mir das einer Mitschülerin. Er sagte, sie müssten dafür sorgen, dass wir uns waschen, sonst würden wir krank werden und wir sollten es bloß nicht unseren Eltern erzählen, die sähen das nämlich genauso.
Irgendwann sagte ich ihm, dass Männer gar nicht in die Frauendusche dürften, ab da war es eine Frau, die mich in die Duschen schickte. Ich musste immer da stehen, wo der Mann von außerhalb der Duschen in den Raum sehen und mich anstarren konnte. Ich habe mich manchmal in der Umkleidekabine versteckt, aber sie schloss auf und zwang mich zurück in die Duschen.
Ich war schon immer labil, habe aus dem ganzen Kram immer mehr Blasenentzündungen bekommen, sodass ich endlich krankgeschrieben wurde vom Schwimmen. Es hörte auf - es hörte endlich auf. Aber es hat weitreichende Schäden hinterlassen. Ich begann damals, mir den Busen abzubinden, weniger zu essen - heute leide ich an starker Bulimie und leichter Anorexie.
Es kam Schulwechsel um Schulwechsel. Überall dasselbe. Schläge, Beschimpfungen. Nie konnte ich irgendwo Fuß fassen, NIE!
Mit elf Jahren fing ich an, mich selbst mit den Enden abgeknipster Drähte zu schneiden, es wurde schlimmer und schlimmer.

Endlich fand ich eine Klasse, in der ich es aushalten konnte. Halbwegs. Die Schläge zumindest hatten aufgehört.
Dann wurde meine Familie überfallen.
Meine Nachbarn wollten uns eines Nachts zusammenschlagen, wir hatten Pfefferspray. Die Polizei blieb untätig, trotz dass jeder weiß, wer es war. Immerhin stand der Krankenwagen nebenan, verdammt!!
Irgendwann flog ein Gullideckel durch unsere Haustür. Wieder bleibt die Polizei untätig. Wir wurden zig Mal angezeigt für irgendwelche Dinge, die wir nie getan, geschweige denn gesagt haben. Die Kinder der Nachbarn denken sich Tag für Tag neue Dinge aus, die wir ihnen angeblich getan haben.

Damals lernte ich ihn kennen - meinen Freund. Er ist derjenige, den ich liebe. Es klingt dumm, weil ich so jung bin, aber ich weiß, dass es richtige Liebe ist.
Ich war über zwei Jahre mit ihm zusammen, als ich wegen den Überfällen zu ihm zog.
Einen Monat später zog ich wieder aus, da er mich völlig rücksichtslos behandelt hat und wenn ich einmal nicht "funktioniert" habe, hat er mich seelisch völlig fertig gemacht. So hatte ich die einzige, halbwegs gute Klasse zurückgelassen, mein Abi war ein Jahr in die Ferne gerückt. Anstelle die Schule wieder aufzugreifen, ging ich auf eine andere Schule in der Ferne. Mein Lehrer machte mir erst ein zweideutiges Angebot ("was machen Sie denn in den Ferien? Ich möchte eine DVD für die Schule zuhause drehen" - wer's glaubt, bei dem zweideutigen Blick und Unterton.) und als ich nicht darauf einging und mich gegen seine ungerechtfertigten Kritiken zur Wehr setzte, wurde ich kurzerhand der Schule verwiesen.
Also noch ein Jahr zurück, bis zum Abi.
Ich war noch mit meinem Freund zusammen, der mich jedoch immer mehr alleine ließ. Schließlich erfuhr ich, dass er ein Doppelleben führte. Mir Aktionen vorlog - und schließlich fremdging. Mit einem Mädchen, dass er an der Leine herumführen durfte. Und danach kam ich noch zu ihm! Ich wusste NICHTS davon. Er schlief mit mir, er tat Dinge mit mir, die ich in all meiner blinden Liebe mit mir machen ließ. Ich komme nicht mit dieser Schmach klar, dass er mich so ausgenutzt hat.
Vor einem Monat erzählte er mir erst, dass er das Doppelleben führte. Damals war vom Fremdgehen keine Rede und er wollte ab da immer ehrlich sein.
Gestern erfuhr ich die ganze Wahrheit in vollster Breite. Danach war er wieder nett. Meinte, er wolle heile machen, was er kaputt gemacht hatte.
Und heute, heute habe ich wieder nicht funktioniert. Heute war ich noch verletzt und jetzt ignoriert er mich.
Ich bin alleine, so einsam! Meine Freundin, meine einzige Freundin, ist in Wien bei ihren Großeltern, meine Eltern möchte ich nicht damit belasten. Hinzu kommst, dass ich, wenn ich jetzt zu meinen Eltern gehe, meinen Freund nie wieder sehen werde.
Meine Liebe zu ihm zerstört den letzten Rest, der überhaupt noch von mir vorhanden ist. Ich kann mich niemandem mehr anvertrauen, niemand ist da, niemand, der mich einfach einmal in die Arme nimmt.
Wie kann den ein Leben nur am Stück immer nur bergab gehen?
Heute hat er mir nachdem ich nicht funktioniert habe, gesagt, er wolle keine Freundin, die andauernd depressiv sei, er wolle die Vorteile einer Beziehung, aber nicht meine Nachteile. Aber er will mich nicht verlassen und ich kann ihn einfach nicht verlassen.
Am Liebsten würde ich mich einfach umbringen um all diesem Elend zu entkommen...
 
M

Mahdia

Gast
Hallo Novemberschnee!

Hab mir Deinen Beitrag durchgelesen und bin erschüttert :(:(

Das ist Wahnsinn was Du alles durchmachen musstest *tröst*

Was Dein Freund mit Dir aufführt ist alles andere als in Ordnung. Schon allein wie er Dich behandelt und dann noch mit dem Fremdgehen dazu.... :confused: Das hast Du echt nicht nötig! Du hast jemanden verdient, der gut zu Dir ist und der Dich respektvoll behandelt!

So sehr es Dir weh tun mag, aber es wäre vielleicht besser, wenn Du ihn nicht mehr siehst? Ich kenne ihn ja nicht persönlich, aber er wird sich wohl nicht auf Dauer ins positive verändern? :(

Ist Deine Freundin dauerhaft bei ihren Großeltern oder nur auf Besuch? Kannst Du sie telefonisch dort erreichen?

Ich finde es gut, dass Du versucht hast, bei der Telefonseelsorge jemanden zu erreichen und hoffe, dass endlich wer rangegangen ist?

Es wäre wichtig für Dich, dass Du Rat bei einem Arzt (bzw. nach dem, was Du alles durchmachen musstest, wohl eher bei einer Ärztin?) suchst, vielleicht kannst Du eine Gesprächstherapie beginnen, um das alles aufzuarbeiten?

Alles Liebe
Mahdia
 
N

novemberschnee

Gast
Hallo und vielen Dank, Mahdia.

In mir steckt noch immer der Glaube, die Böse zu sein. Dass ich selbst Schuld sein muss, wenn er mir so wehtut. Ich habe ihn als strahlenden Helden kennen gelernt, aber er ist immer weiter zum Bösewicht und Schurken mutiert. Wenn er sagt, ich sei Schuld daran, dass er mich angelogen hat, weil ich ja so viel Nähe brauche, glaube ich ihm. Ich brauche ja auch so viel Nähe...
... und das in einer Fernbeziehung ist nur durch SMS und Telefonate zu überbrücken, die er lieber mit Freunden verbringen würde. Ich weiß Richtig nicht mehr von Falsch zu unterscheiden. Hat er Recht, habe ich Recht? Beide ein Bisschen?

Du jedenfalls hast Recht. Ich sollte ihn gehen lassen - und selber gehen. Es wäre besser, wenn nicht für mich, dann wenigstens für ihn. Aber ich habe das Gefühl, als würde ich mit ihm das Wichtigste meines Lebens verlieren, DEN essentiellen Teil, der da ist für mich, der mich in den Armen halten kann. Er brachte mir bei, mich wieder zu lieben und hat alles wieder zertreten... Ich hoffe noch immer, jeden Tag aufs Neue, dass er am nächsten Morgen aufwacht und es wieder aufbaut. Wenn er sich einmal so stark geändert hat - ja, warum denn nicht nochmal? Warum es nicht nochmal versuchen?
*seufzt* ... es würde wohl wieder scheitern.

Meine Freundin ist vorübergehend da, doch ausgerechnet heute natürlich erst am späten Abend zu erreichen. Und ich habe sie schon so oft mitten in der Nacht wachgeklingelt oder sie auf Partys beansprucht, auf denen sie war. Ich kann sie doch nicht ewig so 'ausnutzen' und mit all meinen Problemen belasten. Ich höre ihr zwar auch zu, bin aber auch oft zu kraftlos, um mit ihr eine Lösung zu finden. Sie tut mir leid, mich als Freundin zu haben.

Ich konnte die Seelsorge noch immer nicht erreichen, versuche es nun schon seit 11 Uhr. Ich glaube, ich sollte diesen Versuch aufgeben.

Am Dienstag habe ich einen Arzttermin, bei einem neuen Arzt, der mir hoffentlich helfen kann. Bisher war ich schon bei einigen Psychiatern, doch bisher habe ich nicht die richtigen gefunden - leider.
Ich habe mir vorgenommen, bis Dienstag auf jeden Fall durchzuhalten, mit dem Arzt über meinen Todeswunsch zu sprechen. Vielleicht kann er mir helfen, vielleicht muss ich dann stationär therapiert werden. Vielleicht wird mir das helfen. Ich glaube, das könnte ein Weg sein, auch, wenn ich Angst habe, an dem, was ich noch an Erinnerungen hinter dicke Stahltore verbannt habe, komplett kaputt zu gehen. Manchmal habe ich das Gefühl, nur noch einen Fingerbreit vom Wahnsinn entfernt zu sein.

Alles Liebe auch dir
 
M

Mahdia

Gast
Hallo!

Ich kann Dich gut verstehen....mhm, ich hoffe, ich tu Dir jetzt nicht weh damit, was ich schreibe :eek:....aber horch mal in Dich rein: liebst Du ihn denn noch? Oder möchtest Du an ihm festhalten, weil Du sonst eher alleine wärst?

Wenn Du Dich dazu entschliesst, Dich von ihm zu trennen, dann nicht deshalb, um ihm vielleicht einen "Gefallen" zu tun. Das darfst Dir gar nicht einreden!

Sondern Du würdest es für Dich tun! Er hat Dich oft schlecht behandelt, Du bist sicher ein lieber Mensch, aber das hast Du einfach nicht nötig! Ein Partner sollte zu einem stehen, egal ob es ihm gut oder schlecht geht. Er verlangt von Dir, dass Du Dich verstellst, so wie er es gerade möchte. Das wäre ja nur Fassade, er sollte sich, wenn er Dich liebt, mal Gedanken darüber machen wie es in Dir drin ausschaut. Du zerbrichst ja neben ihm und er merkt es nicht mal richtig :(:(

Und es muss Dir auch nicht leid tun, dass Deine Freundin Dich zur Freundin hat *kopfschüttel*....denn sie wäre wohl nicht mehr mit Dir befreundet, wenn sie etwas an Dir stören sollte?

Wenn Du doch das Gefühl hast, es könnte ihr zu viel sein, dann sprich sie offen darauf an? Ob Dich dieses Gefühl täuscht, und dass Du Dir manchmal schwer tust, Ihr Rat zu geben, aber trotzdem auch für sie da bist? Wirst sehen, da reisst sie Dir schon nicht den Kopf ab! :);)

Das freut mich zu hören, dass Du Dir Hilfe gesucht hast! Ich hoffe, dass es mit diesem Arzt klappt und Du dich dort öffnen kannst. Deine Selbstmordgedanken würd ich auf alle Fälle bei ihm ansprechen!

Liebe Grüße & viel Glück!
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Ich habe mir vorgenommen, bis Dienstag auf jeden Fall durchzuhalten, mit dem Arzt über meinen Todeswunsch zu sprechen. Vielleicht kann er mir helfen, vielleicht muss ich dann stationär therapiert werden. Vielleicht wird mir das helfen. Ich glaube, das könnte ein Weg sein,
Hallo Novemberschnee,
das klingt für mich logisch und versuchenswert! Mach das mal so.
Alles Gute und Durchhaltekraft!
Werner
 

Tuesday

Aktives Mitglied
(...)Dass ich selbst Schuld sein muss, wenn er mir so wehtut. Ich habe ihn als strahlenden Helden kennen gelernt, aber er ist immer weiter zum Bösewicht und Schurken mutiert.

Hallo Novemberschnee,

Niemand ist gezwungen einem anderen weh zu tun, das ist blanker Unsinn. Er könnte sich auch mit dir auseinandersetzen, mit dir reden und eine für beide geeignete Lösung suchen.

Dass er zum Bösewicht und Schurken mutiert ist, liegt nicht an dir, sondern an seiner Unfähigkeit eine erwachsene Beziehung zu führen. Das ist ein ganz typisches Muster und passiert vielen Partnern. Ich kann jetzt bei dir nicht genau sagen, wo das Problem liegt, weil ich zu wenig über dich und die Beziehung weiß, aber das Problem geht von seiner Seite aus. So viel steht fest.


Aber ich habe das Gefühl, als würde ich mit ihm das Wichtigste meines Lebens verlieren, DEN essentiellen Teil, der da ist für mich, der mich in den Armen halten kann.
Sieh es mal anders. Er befriedigt dein Bedürfnis nach Liebe und Geborgenheit und auch nach Schutz nur zu einem kleinen Teil. Wenn du dich von ihm trennst, öffnest du dich einer neuen Liebe, die dir wirklich alles geben kann, was du brauchst.



Er brachte mir bei, mich wieder zu lieben und hat alles wieder zertreten... Ich hoffe noch immer, jeden Tag aufs Neue, dass er am nächsten Morgen aufwacht und es wieder aufbaut. Wenn er sich einmal so stark geändert hat - ja, warum denn nicht nochmal? Warum es nicht nochmal versuchen?
*seufzt* ... es würde wohl wieder scheitern.
Die Erfahrung zeigt, dass die Männer das nie tun. Es gibt etwas in euerer Beziehung, für das er die Verantwortung nicht übernehmen kann/will. Und das stachelt ihn dazu auf dich als Schuldige hinzustellen.

Was du da beschreibst, klingt nach einem ganz klassischen Beziehungsmuster. Er möchte die Beziehung beenden, schafft es aber nicht, da er sonst zugeben müsste, dass er gescheitert ist. Also behandelt er die Partnerin schlecht und quält sie, in der Hoffnung, dass sie die Beziehung beendet und als die Böse dasteht. Gleichzeitig möchte sie aber die Beziehung unter allen Umständen aufrecht erhalten und geht über ihre eigenen Grenzen hinaus, hält die Quälereien aus - auch und vor allem in der Hoffnung, dass er sich wieder ändert. Das wird er aber nicht.

Ich empfehle dir ein Buch dazu:

Die Masken der Niedertracht: Seelische Gewalt im Alltag und wie man sich dagegen wehren kann: Marie-France Hirigoyen, Michael Marx: Amazon.de: Bücher


Ein weiteres sehr gutes Buch ist:

Wege aus der Abhängigkeit: Destruktive Beziehungen überwinden: Heinz-Peter Röhr: Amazon.de: Bücher


Lies die beiden mal. Dir werden ein paar Kronleuchter aufgehen!


Sie tut mir leid, mich als Freundin zu haben.
... solange sie sich nicht leid tut :D.


Ich konnte die Seelsorge noch immer nicht erreichen, versuche es nun schon seit 11 Uhr. Ich glaube, ich sollte diesen Versuch aufgeben.
Versuche es weiter. Es sind Feiertage und viele Menschen haben Probleme mit eben diesen. Da sind die ein wenig überlastet. Es wird dir gut tun mit einem Menschen über dein Problem reden zu können. Also bitte nicht aufgeben!



Ich habe mir vorgenommen, bis Dienstag auf jeden Fall durchzuhalten, mit dem Arzt über meinen Todeswunsch zu sprechen. Vielleicht kann er mir helfen, vielleicht muss ich dann stationär therapiert werden. Vielleicht wird mir das helfen.
Kannst du bitte vor den Selbstmord noch das Lesen der beiden Bücher setzen? Ich glaube, du wirst ganz schön überrascht sein, in welcher Falle du sitzt.

Du kannst lernen dich daraus zu befreien und du solltest dir selbst die Chance auf ein besseres Leben geben.


Ich glaube, das könnte ein Weg sein, auch, wenn ich Angst habe, an dem, was ich noch an Erinnerungen hinter dicke Stahltore verbannt habe, komplett kaputt zu gehen. Manchmal habe ich das Gefühl, nur noch einen Fingerbreit vom Wahnsinn entfernt zu sein.
Das ist ein soooooooooo typisches Gefühl. Ich kenne das auch. Nicht nur von mir, sondern auch von echt Dutzenden anderen Leuten.

Aber mit einem guten Therapeuten an deiner Seite wirst du schon nicht wahnsinnig werden. Mach eine Traumatherapie (Querfurt hat eine sehr gute Traumastation). Dort lernst du die Gedanken so weit von dir weg zu halten, dass du sie anschauen kannst. Deine Erlebnisse werden zu einem Film, den man analysieren und damit eben verarbeiten kann.

Luise Reddemann hat ein Buch geschrieben: (Imagination als heilsame Kraft. Hör-CD mit Booklet. Übungen zur Aktivierung von Selbstheilungskräften: Amazon.de: Luise Reddemann, John Dowland: Bücher). Da bekommst du einen ersten Eindruck von Traumatherapie.

Du kannst dich auch übers Internet in EFT (Emotional Freedom Techniques) einlesen. Diese Technik hilft Ängste in den Griff zu bekommen. Es gibt im Internet kostenlose Manual und bei youtube kannst du Videos anschauen.

Das war nur ein ganz kleiner Einblick in das, was du noch alles tun kannst. Ich verstehe, dass du dich müde und erschöpft fühlst, aber ich habe auch die Erfahrung gemacht, wenn man mal irgendwo einen Zipfel in die Hand bekommt, wo man merkt, es tut sich was, kommt auch automatisch die Energie zurück.


Ich wollte noch etwas zum Thema "ganz große Liebe" sagen. Ich war vor vielen Jahren mit einem Mann zusammen. Das war für mich die ganz große Liebe und ich habe damals immer gesagt, dass diese Liebe niemals enden wird. So ist es auch. Trotzdem sind wir heute getrennt. Irgendwann merkte ich, dass er es nicht zulassen kann, dass ich mich verändere und innerlich wachse. Also habe ich mich von ihm getrennt.

Heute sind wir die besten Freunde und er ist für mich immer noch ein Mentor.

Dafür bin ich jetzt mit einer Frau zusammen (bin bi). Und meine Partnerin ist wirklich das ganz große Glück. Zwischen uns ist so viel mehr als Liebe. Freundschaft und gegenseitige Achtung. Ein großes Vertrauen.

Vielleicht ist dein Freund deine ganz große Liebe, wie du schreibst. Das heißt aber nicht, dass nicht eine noch größere Liebe nachkommen kann. Wenn es dir in einer Beziehung nicht gut geht, dann musst du die Beziehung ändern. Das kann manchmal heißen, dass man sie beenden muss, um das Wichtigste, nämlich die Freundschaft, zu erhalten.

Lieber gute Freunde als schlechte Liebende...



Tuesday
 
N

novemberschnee

Gast
Hallo ihr Lieben.

Zu erst einmal möchte ich mich entschuldigen, weil ich schrieb und dann nichts mehr hören gelassen habe. Ich war zu aufgewühlt, selbst um drei war das Telefon leer. So habe ich mich mit Einkäufen und Essen für meine Eltern machen abgelenkt, ferngesehen und versucht, Distanz zwischen mir und all dem zu schaffen, was mich zu diesem Hilferuf gebracht hat.

Ich danke euch sehr für eure Antworten. Ohne sie wäre ich vielleicht nicht dazu gekommen, das zu tun, was ich vorhin getan habe - ein winziges Bisschen Ruhe zu finden.
Die Bücher, die du vorgeschlagen hast, Tuesday, werde ich mir auf jeden Fall einmal ansehen. Vielleicht wird mir dadurch etwas klarer vor Augen geführt, was los ist.

Du sagst, das mit meiner Beziehung ist typisch - dasselbe Gefühl habe ich auch oft, finde jedoch keinen Weg, genauer dahinter zu kommen. Ehe wir uns gegenseitig zerstören und ich wirklich überhaupt nicht mehr kann, werde ich versuchen, alle Hilfe zu suchen, die es gibt. Ich glaube, noch bin ich nicht zur Trennung bereit, auch, wenn ich fürchte, dass sie unumgänglich ist.

Wie ist es zwischen dir und deinem Freund gewesen? War da nicht dieser riesige Drang, Schutz zu suchen in seinen Armen, in seiner Gegenwart? Und wenn ja, ist er noch immer da?

Vielleicht bin ich nach dem Arztbesuch oder dem Lesen der Bücher einen (oder vielleicht sogar zwei) Schritte weiter und kann gut und schlecht besser differenzieren.

Eines ist klar, ich möchte raus aus dieser Opferrolle, werde vielleicht, sollte ich noch vor dem Arztbesuch mit meiner Freundin reden können, damit beginnen, mich einmal mehr freizuschaufeln. Ich werde versuchen, sie anzusprechen, wie Mahdia es vorgeschlagen hat.

Nun werde ich versuchen, zu schlafen - es ist schon so spät.
Gute Nacht
 
E

EuFrank

Gast
Hallo novemberschnee!

Ich glaube, dass Du professionelle Hilfe brauchst. Du solltest eingebettet sein in ein soziales Netz. Du solltest Menschen um Dich haben, die Dich stützen.

Ich glaube, dass Du Dir alleine von Deinem Freund nicht zu viel Hilfe versprechen solltest. Verlass Dich nicht auf ihn!

Nach Deinen schlimmen Erfahrungen mußt Du vermutlich wieder lernen, Selbstwert für Dich selbst zu empfinden.
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Vielleicht bin ich nach dem Arztbesuch oder dem Lesen der Bücher einen (oder vielleicht sogar zwei) Schritte weiter und kann gut und schlecht besser differenzieren.

Eines ist klar, ich möchte raus aus dieser Opferrolle,
Ich glaube, du bist jetzt schon einen Schritt weiter :) und bekanntlich beginnt ja die längste Reise mit dem ersten Schritt ...

Übrigens gelingen viele Fort-schritte nach dem Muster "drei vor und zwei zurück", also lass dich von fast sicheren Rückschlägen nicht entmutigen und verfolge dein Ziel mit der jeweils verfügbaren Kraft und Unterstützung!

Alles Gute!
Werner
 
M

Mahdia

Gast
Hallo Novemberschnee!

Ich hoffe, Du konntest ein bisschen schlafen und dadurch ein wenig Kraft tanken! Du musst Dich nicht entschuldigen, wenn Du nicht gleich zurückschreiben kannst/willst ;):)

Du bist schon auf dem richtigen Weg, ich drück Dir für Dienstag ganz fest die Daumen!

Wegen Deinem Freund....Du wirst selber spüren, wann Du soweit bist, Dich von ihm zu trennen. Wichtig ist, dass Du jetzt auf Dich schaust, dass es Dir wieder besser geht. Und nicht immer aufpassen zu müssen, wie Du Dich in seiner Gegenwart verhältst, dass es ihm auch ja Recht ist :rolleyes::(

Hast Du inzwischen Deine Freundin erreichen können?

Liebe Grüße
Mahdia
 

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