Hast du keine Kollegen, die einen ähnlichen Job haben wie du und mit denen du dich austauschen kannst, ob du mit deinem Vorgehen richtig unterwegs bist? Hat dich niemand eingearbeitet? Wer war vor dir auf der Stelle?
Falls du wirklich allein auf dich gestellt bist würde ich sagen "Einfach mal machen" und dann zum Chef und ihm deine Lösung vorstellen mit dem Hinweis - bevor du damit zum Auftraggeber gehst würdest du gerne sein Feedback haben, ob das, was du erarbeitet hast, das ist, was man üblicherweise auf dieser Stelle abliefert. Natürlich kannst du auch rein auf Verdacht loslaufen und dir das Feedback direkt vom Auftraggeber holen.
Vielleicht erwartest du einfach zu schnell zu viel Klarheit? Dann könntest du überlegen, ob deine Ansprüche an dich vielleicht zu hoch sind - und dir eben mehr Zeit zugestehen, um dich in den neuen Job einzufinden. Erst dann wirst du wissen, ob er dir liegt - oder ob vielleicht das, was du davor gemacht hast, eher deinen Vorstellungen entspricht.
Such dir jemand, mit dem du dich dazu austauschen kannst... und der dir idealerweise wohl gesonnen ist.
Ich kenne leider niemanden, mit dem ich mich dazu austauschen kann, außer mein Betreuer. Und er ist ebenfalls Solution Architect. Wenn ich mich jedoch mit ihm abspreche, dann kommt produktiv nicht viel dabei raus. Ich find ihn super nett und er ist auch sehr hilfsbereit. Ich hatte noch vor ein paar Tagen mit ihm ein Abstimungstermin. Habe ihm geschildert, was ich die letzten Tage gemacht habe und wie ich denn am Besten weiter vorgehen sollte. Haben uns dann ein Plan gemacht, wie ich weitermachen soll.
Ich glaube, falls ich auf dieser Position bleibe, dann verfolge ich deinen Rat. Ich werde einfach mal machen und das was ich gemacht habe mit meinem Chef/Betreuer absprechen. Entweder passt es oder es passt nicht. Und wenn ich auf lange Sicht erkenne, dass es nichts wird, muss ich mir halt was anderes aussuchen.
Und irgendwie kann es auch sein, dass ich zu schnell zu viel von mir erwarte. Da gebe ich dir natürlich Recht. Meine Ansprüche an mich sind glaube ich etwas zu hoch. Vielleicht erkenne ich nach etwas mehr Zeit, ob ich diesen Job weitermachen möchte oder nicht.
Ich finde es einfach etwas traurig, dass ich nicht direkt sagen kann, was ich will oder in welche Richtung ich Berufstechnisch gehen möchte. Wobei ich auch gar nicht weiß, wie das bei anderen Menschen ist. Vielleicht machen die ja auch das gleiche durch oder werden irgendwo eingestellt und machen eben den Job.
Ich hätte mal eine Frage an dich: Vor kurzem hat mein Arbeitskollege im Team gekündigt und seine Stelle muss nun neu besetzt werden. Die Stelle hört sich auch interessant an. Mein Chef ist aktuell auch auf Suche. Wie wäre es denn, wenn ich mit ihm rede und ihm ganz ehrlich schildere, dass ich das Gefühl habe nicht geeignet zu sein für diesen Job zu sein und ob ich zu der anderen Stelle wechseln könnte? Wäre das eine schlechte Idee?
Das Problem an dieser Stelle ist eben, dass ich kein "Macher" bin. Ich rede nur mit Menschen und versuche Lösungen anzubieten. Entweder werden diese Lösungen umgesetzt oder sie zerplatzen in der Luft. Irgendwie habe ich immer das Gefühl, dass ich nichts mache. Und ständig muss ich überlegen, wie ich denn "am Besten" weitermache. Ständiges recherchieren und versuchen irgendwelche Lösungen zu finden, die ich anbieten kann. Und am Ende war die ganze Analyse vielleicht auch umsonst. Ich muss sagen, dass dies auch seine Vorteile hat. Ich muss nicht dafür sorgen, dass irgendwas technisches plötzlich nicht funktioniert und sofort wieder laufen muss etc. Ich bin eben ein Berater. Ich berate, biete Lösungen an. Wenn die Leute es möchten, können Sie es gerne umsetzen. Wenn nicht, dann eben nicht. Die Macher/Umsetzer sind andere Leute. Hat auch seine Vorteile.Bin zeitlich auch deswegen sehr flexibel. Ich habe aber keinen blassen Schimmer, ob das auch so bleibt.. Vielleicht sieht die ganze Sache ganz anders aus, wenn es mal so richtig losgeht..
Wenn ich aber ein "Macher" wäre, bekomme ich ein Auftrag, muss diesen fertig machen, testen und live nehmen. Dann kann ich am Ende des Tages sagen "Ich habe heute etwas gemacht".
