Gefühle kommen und gehen. Ja, da kann ich dir nur zustimmen. Ich bemerke an mir, dass Gefühle nicht mein Gemüt sind, sondern das aktuelle Gemüt ausmachen uzw. in der Form die sie FÜR MICH haben. Und da setze ich dann für mich an. Ich versuche zu verstehen, warum sie FÜR MICH diese Form überhaupt annehmen können. Ein bestimmter Mensch bewirkt etwas - das stimmt. Aber für mich ist dann dieser Mensch nicht speziell, sondern das Spezielle ist in mir, das auf diesen Menschen reagiert. Der gleiche Mensch, oder der gleiche Mann, der vor Jahren etwas in mir hätte auslösen können, kann das heute nicht mehr. Ich bin von Natur aus, eine Ursachenforscherin und wenn ich eins gerne mache, dann ist es, mich selbst zu analysieren und mich auseinander zu nehmen🙂 Ich nehme mich dann immer so weit auseinander, bis ein Gefühl die Abhängigkeitsnatur verliert und ich es greifen kann. Und das kann immer wieder etwas anderes sein - vor allem hört es niemals auf, weil wir so vielschichtig sind und in so viele verschiedene Situationen geraten können, aus denen wir immer wieder lernen können.
Hoffe, das war jetzt nicht zu abstrakt.
Lieben Gruß
Truth
Hallo Thruth!
Nein garnicht. Alles verstanden. Ich frage mich aber schon seit längerem, weil ich eine absolut freiheitsliebende Person bin und mich nicht "privatisieren" lasse, wer mich bändigen und zähmen wird
😉
Ich kam vor garnicht allzulanger Zeit zu der Erkenntnis, dass ich annehmen muss, dass man von bestimmten Menschen ein bisschen abhängig ist! Nämlich insofern, dass es mir nicht egal ist, ob es ihnen gut geht oder nicht oder wie sie zu mir stehen. Für mich hat sich aber folgendes verändert: Ich kann immer besser das traurige, unsichere oder wütende Gefühl aushalten, dass ich aufgrund dieser Person habe.
Ich sag dir auch, warum ich zu dem SChluß kam, dass diese ganzen Unabhängigkeitsbestrebungen letztendlich westlich- psychologischer Unsinn sind:
Wir sind soziale Wesen und haben immer schon Allianzen gebildet, um uns zu stärken und ich finde diese Einzelkämpfergesellschaften total blöd und unherzlich.
Viel mehr als das, hat mich aber die Tatsache bestärkt, dass die emotionale Unabhängigkeit vorallem bei negativen Gefühlen wunderbar hilft, denn "es kommt nicht an mich ran". Im Gegenteil dazu, ist das bei positiven Gefühlen aber nie in Frage gestellt worden und daher hackt diese Theorie gewaltig.
Vielleicht ist das eh klar, aber manchmal habe ich den Eindruck, dass diese therapeutischen Ansätze uns zu Menschen machen, die nicht mehr mit ihrer Empathie umgehen können. Wir sind alle verbunden und es ist extrem wichtig , dass man fühlt, wer und was einem gut tut und was nicht und damit umgehen lernt.
Ich finds richtig die URSACHE immer bei sich zu suchen, aber ganz ehrlich, liebe truth, nichts ist schöner als einen zwischenmenschlichen Konflikt mit der anderen Person besprechen und beiseite legen zu können.
Als ich akzeptierte, dass ich als Mensch Bedürfnisse nach Liebe und Energie habe. Ich BIN abhängig von Zu - und Abneigung, Nahrungsenergie, aber auch der Ruhe davon, dem Sonnenlicht und der Nachtruhe meiner Freunde, von Essen, von Sonne, da wurde ich ruhig und demütig. Geld als Medium, um mir kleine Wohlbefindne zu verschaffen.
Es zeigt mir, was mich am Leben hält und mir wichtig ist. Aber es ist auch in einem erträglichen Maße und ich gebe nicht mein Ganzes Leben auf für jemanden. Also es ist alles nicht mehr so extrem.
So Krisen, wie die jetzige, bringen mich schon weiter. Es warf das Thema Erotik für mich auf, wie ich sie ausdrücke. Nämlich ganz subtil und ich unterdrücke liebevolle oder erotische Gesten- obwohl ich voll von dem Zeug bin. Andere können nur bedingt hinter die Kulisse bei mir sehen. Darüber muss ich mir ins klare kommen.
Ich habe ihn gestern angesprochen, um ihm zu sagen, was mich irritiert und verunsichert. Nachher habe ich mich zwar klein und nackt gefühlt (und das ist ein schirches Gefühl) aber er hats es sehr gut aufgenommen und es gibt mir Vertrauen, dass man sowas ansprechen kann. Es hat mir auch klar gemacht, dass ich nie viel in Beziehungen mit Männern gegeben habe. Ich habe viel bekommen, aber ich muss geben lernen. Wollte ihm gestern was geben, habe aber nur ein Lächeln rausgebracht. Alles andere war wieder "brauchen". zb. Bestätigung, ob er mich mag. Leider.
Dann wirft es das Thema auf, warum ich nicht "sehe" wie alt jemand ist. Man merkts dann an der Art, wie jemand sein Leben lebt, aber sonst..? Ich habe jetzt gerade die Erfahrung gemacht, dass jemand 34 sein kann und wie ein Teenager seine Zeit verbringt und andere mit 23 weiter und reifer sind. Ich bin ein besonderer Spätzünder und für mich war klar, dass ich unter 30 keine Kinder oder Ehe will. Auf der anderen Seite, sind es für mich eher dörfliche Kulturen, in denen noch früh geheiratet. Ich fühle mich diesen Leuten gegenüber unreif.
Ich habe weiters einen anderen Intimitätsbegriff. Das trennt mich bestimmt von anderen, denn meine ist nicht öffentlich. Ich mochte es bisher nicht bei meiner Intimität beobachtet zu werden. Aber bemerke, dass jemand anderer das manchmal trotz Beobachtung der anderen braucht. Da muss ich mich überwinden.
Die Schulsituation hat nichts mit der Realität zu tun. Wie geht jemand in ein Geschäft oder behauptet sich selbst. Das gehört auch zu der Person dazu.
Schade, dass ich bisher niemanden kennen gelernt habe, der zu mir passt. Ich würde mich gerne gebändigt wissen. Wie der Fuchs im kleinen Prinzen
😉
lg,
b