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Ich bin nicht, wer ich sein will

Heldin

Mitglied
Hallo.

Ich muss einfach mal was loswerden, erzählen, was mich belastet.

Ich habe das Gefühl, das Leben geht an mir vorbei. Ich erlebe mich oft passiv, obwohl ich etwas machen will. Ich habe Angst öffentlich ich selbst zu sein aus Furcht vor Ablehnung. Ich verbarrikadiere mich lieber in meinerm Zimmer und gehe schnell von Parties weg. Viele Leute machen mir Angst. Ich beobachte lieber, halte Abstand und analysiere, aber lieber würde ich dazu gehören. Aber statt dessen fühle ich mich ständig beobachtet und habe Angst, etwas "falsches" zu tun und daraufhin abgelehnt zu werden.

Früher konnte ich es meinem Vater nie Recht machen, egal, was ich getan habe, es war falsch. Heute weiß ich, er war unzufrieden mit seinem Leben und hat es an der Familie ausgelassen. Heute hat er mich lieb, aber was bleibt ist die Unsicherheit gegenüber anderen Menschen. Ich versuche um jeden Preis geliebt zu werden. Ich bin mir selber nicht genug, sondern brauche Bestätigung von außen. Und die kommt nicht.

Ich wünsche mir, dass meine Bilder in einer Ausstellung hängen, aber ich traue mich nicht, sie zu zeigen. Ich habe Angst, dass sie doch zu schlecht sind. Ich habe meine Bilder zwei Freunden gezeigt, die fanden sie gut. Zufällig kam ein anderer hinzu, der hat sie kritisiert und daraufhin habe ich sie in der Schublade versenkt.

Eigentlich sollte ich zu meinen Bildern stehen und es ist doch klar, dass nicht alle sie gut finden können. Ich finde sie schön und im Rahmen meiner Möglichkeiten, aber sie sind nicht perfekt und darum fühle ich mich schlecht.


Ich habe noch ein Problem. Ich kann mich auf keinen Mann einlassen, der größer ist als ich. Da kriege ich einfach nur Angst. Aber da bleiben nicht viele, da ich eine sehr kleine Frau bin. - Ich denke, es kommt durch meinen ersten Freund. Der hat mich zwar geliebt und bestätigt, aber nur dann, wenn ich so war, wie er mich wollte. Das war eine schlimme Beziehung, wo ich mich selbst aufgegeben hatte, nur um von ihm akzeptiert zu werden. Irgendwann gabs mich nicht mehr. Später hab ich den Absprung geschafft von ihm. Was bleibt, ist das Gefühl, dass ich keine Chance habe gegen größere Männer. Sie sind einfach körperlich überlegen und ich fühle sofort Angst in mir aufsteigen, wenn mir einer zu Nahe kommt.

Wie komme ich von meinen Ängsten los? Ich möchte gern dazu gehören, einfach mit anderen Menschen in Kontakt treten, möchte zu meinen Bildern stehen und es sollte mir egal sein, wenn sie jemandem nicht gefallen. Und ich möchte mich auf einen Mann einlassen können. Wie?

Danke,
Heldin
 
E

EuFrank

Gast
Hallo Heldin!

Hallo.

Ich muss einfach mal was loswerden, erzählen, was mich belastet.

Ich habe das Gefühl, das Leben geht an mir vorbei. Ich erlebe mich oft passiv, obwohl ich etwas machen will. Ich habe Angst öffentlich ich selbst zu sein aus Furcht vor Ablehnung. Ich verbarrikadiere mich lieber in meinerm Zimmer und gehe schnell von Parties weg. Viele Leute machen mir Angst. Ich beobachte lieber, halte Abstand und analysiere, aber lieber würde ich dazu gehören. Aber statt dessen fühle ich mich ständig beobachtet und habe Angst, etwas "falsches" zu tun und daraufhin abgelehnt zu werden.

Früher konnte ich es meinem Vater nie Recht machen, egal, was ich getan habe, es war falsch. Heute weiß ich, er war unzufrieden mit seinem Leben und hat es an der Familie ausgelassen. Heute hat er mich lieb, aber was bleibt ist die Unsicherheit gegenüber anderen Menschen. Ich versuche um jeden Preis geliebt zu werden. Ich bin mir selber nicht genug, sondern brauche Bestätigung von außen. Und die kommt nicht.

Ich wünsche mir, dass meine Bilder in einer Ausstellung hängen, aber ich traue mich nicht, sie zu zeigen. Ich habe Angst, dass sie doch zu schlecht sind. Ich habe meine Bilder zwei Freunden gezeigt, die fanden sie gut. Zufällig kam ein anderer hinzu, der hat sie kritisiert und daraufhin habe ich sie in der Schublade versenkt.

Eigentlich sollte ich zu meinen Bildern stehen und es ist doch klar, dass nicht alle sie gut finden können. Ich finde sie schön und im Rahmen meiner Möglichkeiten, aber sie sind nicht perfekt und darum fühle ich mich schlecht.


Ich habe noch ein Problem. Ich kann mich auf keinen Mann einlassen, der größer ist als ich. Da kriege ich einfach nur Angst. Aber da bleiben nicht viele, da ich eine sehr kleine Frau bin. - Ich denke, es kommt durch meinen ersten Freund. Der hat mich zwar geliebt und bestätigt, aber nur dann, wenn ich so war, wie er mich wollte. Das war eine schlimme Beziehung, wo ich mich selbst aufgegeben hatte, nur um von ihm akzeptiert zu werden. Irgendwann gabs mich nicht mehr. Später hab ich den Absprung geschafft von ihm. Was bleibt, ist das Gefühl, dass ich keine Chance habe gegen größere Männer. Sie sind einfach körperlich überlegen und ich fühle sofort Angst in mir aufsteigen, wenn mir einer zu Nahe kommt.

Wie komme ich von meinen Ängsten los? Ich möchte gern dazu gehören, einfach mit anderen Menschen in Kontakt treten, möchte zu meinen Bildern stehen und es sollte mir egal sein, wenn sie jemandem nicht gefallen. Und ich möchte mich auf einen Mann einlassen können. Wie?

Danke,
Heldin
Wahrscheinlich werden Dir viele zu einer Art Psychotherapie raten. Ich habe auch den Eindruck, dass Du Dich schlecht aus eigener Kraft aus Deiner Situation befreien kannst.

Eine gewisse Problematik könnte mit Deinem Selbstwertgefühl verbunden sein.

Die Anderen Leute, die eventuell geringschätzig auf Dich herabblicken, wirst Du nicht ändern können. Es geht eigentlich mehr darum, wie Du Dich selbst siehst. Es geht um eine Art von Selbstzufriedenheit. Wenn Du Dein Bestes gibst, dann hast Du alles gemacht, was Dir möglich ist. Dann könnte auch eine Art von Selbstzufriedenheit kommen.

Genauso mit den Bildern: Ich habe selbst vor kurzem an einem MalWettbewerb teilgenommen. Dabei verfüge ich überhaupt nicht über eine große Routine im Malen. Technisch haben meine abgegebenen Bilder sicher viele Macken. Aber ich habe mir gesagt: Du malst diese Bilder mit dem Gefühl, Dein Bestes zu geben. Die Bilder kommen von Herzen und damit haben sie auch eine gewisse Berechtigung, an diesem Wettbewerb teilzunehmen. Ich glaube sogar, dass ich Chancen habe, den Wettbewerb zu gewinnen - trotz der vielen Mängel in den Bildern.

Nehmen wir mal an, dass ein dreijähriges Kind an so einem Wettbewerb teilnehmen würde. Die Bilder wären vermutlich auch nicht technisch so toll. Aber diesem kleinen Kind würde ich den Preis geben wollen, wenn ich vorher eine große Mühe beim Anfertigen des Bildes gesehen hätte. Es kommt nicht auf das Ergebnis an, sondern auf die Einstellung!


Wie Du Dich Deinem Freund gegenüber zurückgenommen hast, ist natürlich auch nicht richtig.
 
M

Marvellous

Gast
Hallo Heldin,

ich kann sehr gut verstehen, wie du dich fühlst (auch wenn das vielleicht etwas abgegriffen klingt, aber dem ist so).

Das Schlimme ist, dass es diese Angst ist, welche einen lähmt. Die anderen können dies, leider, nur selten nachvollziehen. Wer will es ihnen verübeln, sie haben nicht die Dinge erlebt, welche du erlebt hast.
Ich vergleiche es immer mit einer Glaswand. Du siehst, fühlst und verstehst genau was andere erleben (aber die anderen denken du zeigst keine Anteilnahme). Doch in dem Moment, wo du einen Schritt auf die Menschen zumachen willst, knallst du mit voller Wucht gegen das Glas. Du rufst den Leuten hinterher. Doch sie können dich nicht hören, ignorieren dich oder werfen dir einen abfälligen Blick entgegen. Das ist dann der Augenblick in dem das Glas, um dich herum immer dicker wird und du keine Chance siehst jemals das zu erreichen, was du eigentlich willst; die Freuden des Lebens mit anderen teilen.

So, jetzt hab ich hier genug negative Stimmung verbreitet.

Ich versuche mir langsam, Stück für Stück, klar zu machen, dass man die Situationen um einen herum auch anders bewerten kann. Ich versuche anders darüber zu denken. Vielleicht hilft es dir auch.

Du beschäftigst dich mit dem Malen. Das hört sich doch interessant an! Woher nimmst du die Gewissheit, dass die Menschen deine Bilder nicht mögen? Bloß weil du eine abfällige Bemerkung gehört hast? Dieser Frevel steht nicht für alle Menschen. Wahrscheinlich war es jemand, der keinen blassen Schimmer von Kunst hat. Sich aber wichtig tun wollte, indem er mit irgendwelchen destruktiven Parolen um sich geworfen hat. Der Punkt ist, dass du versuchen solltest mit Kritik umzugehen. Das hört sich schwer an, aber ist lernbar (natürlich nicht von heute auf morgen). Versuche HILFREICHE KRITIK zu erkennen und sie von der destruktiven zu trennen.
Stell dir dazu folgende Fragen:
1. Wer ist das, der dich da kritisiert? Kenne ich sie? Kennen sie mich? Bedeutet diese Person irgendetwas für mich?
2. Wie wird die Kritik geäußert? (herablassende Sprache)
3. Ist die Kritik inhaltlich korrekt? Stimmt das, was der andere da sagt? Oder sind das bloß leere Anschuldigungen?
4. Enthält die Kritik Verbesserungsvorschläge? (´rummeckeln können alle, aber wenn es darum geht Alternativen aufzuzeigen, ziehen viele ihren Schwanz ein)

Versuche mit dir selbst ins Reine zu kommen. Akzeptiere dich selbst. Wenn du mit Angst auf andere Menschen zugehst, überträgt sich diese Angst auch auf andere. Das wird durch die non-verbale Sprache "sichtbar". Denke immer daran, der andere hat vielleicht genauso viel Angst, wie du. Doch versucht er sich nicht von ihr schocken zu lassen. Trau dir selbst etwas zu. Zeige ab und zu Mut. Durchbreche das eigene Horrorszenario, welches sich in deinen Gedanken abspielt. Stell deine Gedanken in Frage? Ist dies und das wirklich so? Hast du irgendwelche Beweise für deine Annahmen, auf Ablehnung zu stoßen? Versuche die Situationen realistisch zu bewerten! Ich weiß es kann verdammt schwer sein, sich das bewusst zu machen. Wenn man sowieso schon mit einer negativen Erwartung auf jemanden zugeht, wird man sich in jeder noch so kleinen Äußerung, des anderen, in dieser bestätigt fühlen. Doch genau hier musst du versuchen eine Bremse einzubauen. Ansonsten erfüllt sich deine eigene Prophezeiung. Das ist nicht leicht, und man kann sich dieser Tatsache nicht in jeder Situation entziehen. Aber gerade in solchen extremen Situationen macht es Sinn, um sich gegenüber Schmerz, Enttäuschung und Ärger, resistenter zu machen.

Das alles erfordert sehr viel Geduld und funktioniert nicht so schnell. Ich sehe es jetzt viel mehr, als ein lebenslanges Arbeiten, an mir selbst. In der Hoffnung irgendwann gefestigt genug zu werden, um mit solchen Dingen besser umzugehen.

Sorry, dass es jetzt so lang geworden ist. Hoffe du bist nicht eingeschlafen.

LG
Marvellous
 

Heldin

Mitglied
Hallo Marvellous, EuFrank und curious fighter,

Mm, ja, ich weiß zumindest, was ich will. Ich möchte aus mir heraus treten und leben und machen, und mir keine Sorgen darum machen, was andere über mich und meine Arbeit denken.

Selbstbewusstsein. Damit stehe und falle ich. Ich muss was für mich tun, mich stärken. Ich bin in den letzten Jahren in eine Negativspirale geraten: ich habe arbeitsmäßig wenig oder nichts geschafft, habe mich schlecht gefühlt, geschämt, habe mich zurückgezogen, habe noch weniger geschafft. Ich bin Experte wenn es darum geht, mich selbst schlecht zu machen. Ich selbst bin mein härtester Kritiker. Von allen anderen kann ich Fehler akzeptieren, nur von mir selbst nicht.

Wahrscheinlich muss ich lernen, dass ich nicht perfekt sein kann. Ich muss von meinen Ansprüchen an mich selbst loskommen. Ich bewundere Leute, die sich hinstellen und einfach was machen. Sie trauen sich, sie sind nicht perfekt und trotzdem kommt was raus.

Der Mensch, der meine Bilder (Fotografien sind es übrigens) kritisiert hat, der hat es nett gemacht, hat auch Recht gehabt damit und hat durchaus konstruktiv kritisiert. Und seine Meinung bedeutet mir auch was. Er hatte Recht und das hat mich getroffen, ich habe mich geschämt für die Arbeit und habe sie weggepackt.
Und das, obwohl mein Anspruch an diese Bilder ein anderer war. Warum konnte ich es ihm nicht sagen? Ich wollte eben nicht die "perfekten" Bilder machen, sondern nach Gefühl, einfach machen, ohne groß zu denken. Wieder etwas herstellen, loslegen, aus meiner Untätigkeit herauskommen. - Es ist ein Stück fehlgeschlagene Kommunikation. Er hat es sachlich gemeint und wollte weiterhelfen, ich hab es als Angriff verstanden.


- Wie eine Glaswand fühlt es sich aber nicht an. Es ist mehr ein geschlossener Raum mit vielen Leuten. Ich stehe am Rand im Dunkeln und schaue den Leuten im Licht in der Mitte zu. Würde gern auch da hin gehen, traue mich aber nicht. Statt dessen suche ich den Ausgang, aber es gibt keinen.

Die Sache mit meinem Exfreund. Hm, der Fehler ist immer auf beiden Seiten zu suchen. Ich hätte ihm von Anfang an eine Grenze setzen müssen und ihn im Falle des Übertretens verlassen sollen. Ich habe mich selbst und meine Rechte nicht vertreten und bin damit mit Schuld, dass es soweit kommen konnte. Von zurückziehen meinerseits kann aber keine Rede sein. Über die Jahre fing er an mir immer mehr vorzuschreiben, meine Freunde zu verbieten, meine Kleidung auszuwählen, meinen Beruf vorzuschreiben, meine Freizeitgestaltung zu planen; und wenn ich ihm nicht nach dem Mund geredet habe und so war, wie er mich wollte, dann hat er mir seine "Liebe" entzogen. Am Anfang wollte er mich immer verlassen, wenn ich mal nicht so wollte wie er, und daraufhin hab ich gemacht, was er wollte. Als ich mich darauf nicht mehr eingelassen hab, sondern ihn gehen lassen wollte, da ging er aber nicht. Das war bloß ein Trick von ihm gewesen. Daraufhin hat er sich immer selbst geschlagen, wenn ich mal anderer Meinung war, oder hat öffentlich ein Traraa gemacht, dass es mir total peinlich wurde, und ich wieder gemacht habe, was er wollte. Ich fühlte mich ihm gegenüber ziemlich hilflos, eingeengt, kraftlos, ohne Luft zum atmen; und trotzdem war ich noch bei ihm, weil ich nur noch ihn hatte. Er hat mich immer gepackt und festgehalten, sich an mich geklammert, mich vorgeschoben, sich hinter mir versteckt. Erst als sich seine Aggression an mir entladen hat, hab ich die Beine in die Hand genommen.

Das ist jetzt schon 5 Jahre her und trotzdem kommt eine riesige Angst in mir hoch, wenn sich ein Mann für mich interessiert und wir uns näher kommen. Je größer er ist und je mehr er mich mag, desto mehr Angst habe ich. Was, wenn ich ihm vertraue und er seine Kraft gegen mich einsetzt? Dann sitze ich in der Falle.

Ängste. Sie behindern mich zu tun, was ich eigentlich möchte. Ich will mein Leben nicht mehr danach ausrichten, dass ich alles mache, was andere von mir erwarten oder erwarten könnten. Ich will weg von Perfektion, weg von Selbstaufgabe, weg von Erfolgsdruck, weg von den Erwartungen anderer. Das Leben sollte doch Freude machen.

Heldin
 

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