DieSchlange
Neues Mitglied
Ich bin ein 23-Jähriges Mädchen und habe schon seit Pubertät das Gefühl, das in mir etwas Böses steckt. Mit meinen Handlungen und mit der Unfähigkeit, mit mir selbst und meinem Leben klar zu kommen, habe ich alle Personen, die mir nahe stehen, schon sehr oft verletzt. Ich habe Sachen verheimlicht, über Menschen gelästert, mich als Opfer dargestellt und anderen Sorgen gemacht.
Ich habe es nie geschafft, ein stabiles ich zu entwickeln und mit allem, was mein Leben ausmacht, Frieden zu schließen. Ich stamme aus einer Familie mit Migrationshintergrund, meine Eltern sind jedoch beide sehr erfolgreich und verdienen überdurchschnittlich gut. Ich habe mein Selbstbewusstsein immer auf meinem (Schul-)Erfolg aufgebaut, da ich je nach Leistung von meinen Eltern entweder als hochbegabt, oder eben als Versagerin und "zukünftige Putzfrau" behandelt wurde. Ich muss zugeben, dass für mich die guten Noten und der Lob meiner Eltern wie eine Droge gewirkt haben, wenn ich keine Erfolge hatte, hatte ich das Gefühl, sie lieben mich nicht mehr und ich musste mich ständig neu beweisen. Ich hatte auch keine Freunde, teilweise, weil ich mehrmals die Schule gewechselt habe, aber ganz sicher auch deswegen, weil ich einfach so egozentrisch war.
Dann war das Abi um und ich habe ein Studium angefangen. Dort hat sich meine Besessenheit und Angst vor dem Scheitern noch verstärkt. Ich musste immer perfekte Noten haben, habe jedes Semester Praktika gemacht, war schon in der Forschung tätig usw. Jedoch habe ich immer mehr gespürt, dass mein Eifer nur wegen Angst da war. Wegen der Angst, zu scheitern, für meine Eltern nicht gut genug zu sein, das Erwachsenwerden nicht zu schaffen. Ich habe so bis zum 4. Semester durchgehalten. Dann bin ich zusammengebrochen und musste das Studium pausieren. Ich habe das vor meinen Eltern ein Jahr lang verheimlicht, aber nachdem ich gesehen habe, dass ich aus meiner Krise nicht alleine rauskomme, habe ich endlich allen die Wahrheit gesagt, mich entschuldigt und mich in psychiatrische Behandlung begeben.
Ich nehme nun Antidepressiva ein und besuche regelmäßig eine Therapeutin, es ist bereits die zweite, bei der ich war. Jedoch habe ich das Gefühl, dass alle Therapeuten mit mir zu gutherzig umgehen und die Tiefe meines Problems nicht erkennen. Alle denken, dass ich nur eine strenge Erziehung hatte und meine Eltern mir nicht vermitteln konnten, dass man nicht perfekt sein muss, um geliebt zu werden. Bei mir haben sie keine Fehler gesehen, ich solle nur mir selbst vergeben und sanfter mit mir umgehen und dann wäre wieder alles gut. Doch ich weiß selbst, dass das nicht stimmt. Ich habe einen Bruder, der es in der Pubertät gelernt hat, sich von unseren Eltern abzunabeln, Grenzen zu setzen und ein gesundes Selbstbewusstsein zu entwickeln. Obwohl ihm die Eltern prophezeit haben, dass er es maximal zum Straßenpfleger schafft, ist er heute erfolgreich, selbstbewusst und glücklich. Ich kann mich deutlich erinnern, dass ich schon in der Grundschule Komplexe, weil meine Eltern so reich und schlau waren und seitdem hat sich wenig verändert.
Ich habe schreckliche Angst, dass ich eine Narzisstin bin. Wenn ich im Internet über diese Störung lese, erkenne ich mich in fast allen Punkten (außer vielleicht, dass ich andere nicht beneide und ich - zumindest nicht bewusst - manipulativ bin). Aber ich bin egozentrisch, habe 0 Selbstbewusstsein, ich neige zum Selbstmitleid und die Schuld auf andere verschieben (vA. Auf meine Eltern), fühle mich in meiner Familie wie eine Außenseiterin und schlecht behandelt, gleichzeitig schäme ich mich für mich selbst und für fast alles in meinem Leben. Ich habe keine Freunde und wenn jemand mit mir doch Zeit verbringt, setzte ich mich quasi in ihn hinein, tue mir sehr schwer etwas über mich zu sagen und stattdessen höre ich nur zu und stelle Fragen (was auf Menschen creepy wirkt).
Ich möchte unbedingt einen Weg der Besserung gehen. Ich möchte ein normaler, mitfühlender Mensch sein, der Freunde hat, mit seinem Leben zufrieden ist und mit anderen in Frieden und Wahrheit leben kann. Aber ich weiß nicht, wie ich anfangen kann. Ich denke, ich mache kleine Fortschritte aber falle immer wieder in die selben Gedankenmuster zurück. Gibt es überhaupt eine Hoffnung für mich? Oft liest man, dass Narzissmus eine angeborene Störung ist, die man nicht heilen kann und das macht mir unheimlich Angst. Ich möchte nicht ein Monster sein und andauernd Menschen verletzen. Hat jemand von euch einen Narzissen kennengelernt? Bin ich einer? Und denkt ihr, dass ich mich wirklich verändern kann? Habt ihr sogar Ideen, was ich tun kann, und zumindest ein bisschen besserer Mensch zu werden? Ich entschuldige mich für das sehr lange Schreiben, ich habe versucht, maximal ehrlich zu sein. Herzlichen Dank an alle, die sich das alles durchgelesen haben.
Ich habe es nie geschafft, ein stabiles ich zu entwickeln und mit allem, was mein Leben ausmacht, Frieden zu schließen. Ich stamme aus einer Familie mit Migrationshintergrund, meine Eltern sind jedoch beide sehr erfolgreich und verdienen überdurchschnittlich gut. Ich habe mein Selbstbewusstsein immer auf meinem (Schul-)Erfolg aufgebaut, da ich je nach Leistung von meinen Eltern entweder als hochbegabt, oder eben als Versagerin und "zukünftige Putzfrau" behandelt wurde. Ich muss zugeben, dass für mich die guten Noten und der Lob meiner Eltern wie eine Droge gewirkt haben, wenn ich keine Erfolge hatte, hatte ich das Gefühl, sie lieben mich nicht mehr und ich musste mich ständig neu beweisen. Ich hatte auch keine Freunde, teilweise, weil ich mehrmals die Schule gewechselt habe, aber ganz sicher auch deswegen, weil ich einfach so egozentrisch war.
Dann war das Abi um und ich habe ein Studium angefangen. Dort hat sich meine Besessenheit und Angst vor dem Scheitern noch verstärkt. Ich musste immer perfekte Noten haben, habe jedes Semester Praktika gemacht, war schon in der Forschung tätig usw. Jedoch habe ich immer mehr gespürt, dass mein Eifer nur wegen Angst da war. Wegen der Angst, zu scheitern, für meine Eltern nicht gut genug zu sein, das Erwachsenwerden nicht zu schaffen. Ich habe so bis zum 4. Semester durchgehalten. Dann bin ich zusammengebrochen und musste das Studium pausieren. Ich habe das vor meinen Eltern ein Jahr lang verheimlicht, aber nachdem ich gesehen habe, dass ich aus meiner Krise nicht alleine rauskomme, habe ich endlich allen die Wahrheit gesagt, mich entschuldigt und mich in psychiatrische Behandlung begeben.
Ich nehme nun Antidepressiva ein und besuche regelmäßig eine Therapeutin, es ist bereits die zweite, bei der ich war. Jedoch habe ich das Gefühl, dass alle Therapeuten mit mir zu gutherzig umgehen und die Tiefe meines Problems nicht erkennen. Alle denken, dass ich nur eine strenge Erziehung hatte und meine Eltern mir nicht vermitteln konnten, dass man nicht perfekt sein muss, um geliebt zu werden. Bei mir haben sie keine Fehler gesehen, ich solle nur mir selbst vergeben und sanfter mit mir umgehen und dann wäre wieder alles gut. Doch ich weiß selbst, dass das nicht stimmt. Ich habe einen Bruder, der es in der Pubertät gelernt hat, sich von unseren Eltern abzunabeln, Grenzen zu setzen und ein gesundes Selbstbewusstsein zu entwickeln. Obwohl ihm die Eltern prophezeit haben, dass er es maximal zum Straßenpfleger schafft, ist er heute erfolgreich, selbstbewusst und glücklich. Ich kann mich deutlich erinnern, dass ich schon in der Grundschule Komplexe, weil meine Eltern so reich und schlau waren und seitdem hat sich wenig verändert.
Ich habe schreckliche Angst, dass ich eine Narzisstin bin. Wenn ich im Internet über diese Störung lese, erkenne ich mich in fast allen Punkten (außer vielleicht, dass ich andere nicht beneide und ich - zumindest nicht bewusst - manipulativ bin). Aber ich bin egozentrisch, habe 0 Selbstbewusstsein, ich neige zum Selbstmitleid und die Schuld auf andere verschieben (vA. Auf meine Eltern), fühle mich in meiner Familie wie eine Außenseiterin und schlecht behandelt, gleichzeitig schäme ich mich für mich selbst und für fast alles in meinem Leben. Ich habe keine Freunde und wenn jemand mit mir doch Zeit verbringt, setzte ich mich quasi in ihn hinein, tue mir sehr schwer etwas über mich zu sagen und stattdessen höre ich nur zu und stelle Fragen (was auf Menschen creepy wirkt).
Ich möchte unbedingt einen Weg der Besserung gehen. Ich möchte ein normaler, mitfühlender Mensch sein, der Freunde hat, mit seinem Leben zufrieden ist und mit anderen in Frieden und Wahrheit leben kann. Aber ich weiß nicht, wie ich anfangen kann. Ich denke, ich mache kleine Fortschritte aber falle immer wieder in die selben Gedankenmuster zurück. Gibt es überhaupt eine Hoffnung für mich? Oft liest man, dass Narzissmus eine angeborene Störung ist, die man nicht heilen kann und das macht mir unheimlich Angst. Ich möchte nicht ein Monster sein und andauernd Menschen verletzen. Hat jemand von euch einen Narzissen kennengelernt? Bin ich einer? Und denkt ihr, dass ich mich wirklich verändern kann? Habt ihr sogar Ideen, was ich tun kann, und zumindest ein bisschen besserer Mensch zu werden? Ich entschuldige mich für das sehr lange Schreiben, ich habe versucht, maximal ehrlich zu sein. Herzlichen Dank an alle, die sich das alles durchgelesen haben.