Hallo Holzlaube,
ich kann nachempfinden, was du fühlst, war ich doch selbst 8 Jahre an der Dialyse. Seit 1991 lebe ich mit einer Spenderniere.
Also, die Idee mit dem Forum finde ich gut, bin ich selbst auch drin.Und im Dialyseverband auch. Versuche es mal. Vielleicht solltest du auch eine Therapie machen, damit etwas gegen die Depressionen unternommen wird. Ich selbst habe allerdings erst Jahre später, als ich die Niere schon hatte, eine Therapie gemacht, denn ich hatte vorher alle Ängste verdrängt und der Knacks kam erst später.Mir wurde da erst richtig bewusst, wie wichtig es ist, zu reden, sich auszutauschen, jemanden zu haben, der auch einfach nur zuhört. Die Dialysezeit habe ich trotzdem ganz gut überstanden.So hab ich immer an den Nachmittag und den nächsten freien Tag gedacht, habe mir Belohnungen ausgedacht, habe mir die Stunden ohne Dialyse immer positiv ausgemalt. Ganz wichtig ist wirklich, viel zu reden über Ängste und alles, was dich bewegt.Ich habe es zu wenig gemacht, habe allerdings mehr oder weniger "Ersatz" gefunden, indem ich meinen Mitpatienten Mut gemacht habe, sie informiert habe, denn viele waren sehr unwissend.Ich denke im Nachhinein, das hat mir Kraft gegeben.Und ich habe mich niemals eingeigelt.
Meine Familie hat mir nicht so wirklich geholfen. In Gesprächen nach Jahren sagte mein Mann mal, er wollte keine Ängste in mir schüren und so hatte er geschwiegen.Wie sehr hatte ich mir aber immer gewünscht, er würde mehr nachfragen oder z.B. sich informieren. Wie oft hatte ich die Dialysezeitschrift hingelegt mit interessanten Artiklen...umsonst.Wenn also deine Familie wirklich nicht mitmacht, suche dir andere Möglichkeiten. Du kannst auch gern an mich privat schreiben.
Und nun drücke ich dir ganz fest die Daumen, dass du einen Weg findest!
Ganz liebe Grüße
Kriemhild