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Ich bin angeblich undankbar

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Hallo.

In so gut wie jedem Beitrag kommt bei dir der Vorwurf, dass du deinen Traumberuf für deinen Mann aufgegeben hast.

Du stellst diesen Traumberuf auf ein Podest. Wahrscheinlich, wenn du ihn ausüben würdest, wäre er garnicht mehr soo wahnsinnig toll und du würdest vielleicht lieber nicht dauernd umziehen müssen.

Ich stelle mir das für deinen Mann unheimlich anstrengend vor, andauernd mit dem Gefühl leben zu müssen, dass du wegen ihm jetzt so unglücklich bist in deinem Job. Quasi dass es seine Schuld ist. Und ich habe das Gefühl, dass du ihn nicht selten daran erinnerst.

Ich verstehe auch nicht, was so schlimm daran war, dass dir Jobangebote gemacht wurden, die dir gefallen könnten.
Und mal im Ernst, warum suchst du dir nicht einen anderen Job, wenn du deinen hasst?

Dein ständiges "nur mein Traumberuf kann mir gefallen" kann schon nervtötend wirken.

Ich bewundere wirklich die Ruhe deines Mannes. Ein anderer hätte vielleicht schon längst gesagt "weißt du was, wenn du so unglücklich bist ohne deinen Traumjob, dann geh und verwirkliche dich. Ich will mir nicht mehr dauernd anhören, dass du wegen mir einen Job machen musst, den du hasst".


Aber wie gesagt, es gibt auch den Mittelweg, dass du dir einen anderen Job suchst. Ich finde es wichtig, dass man gerne zur Arbeit geht. Das trägt bestimmt auch zu deiner momentanen Empfindlichkeit bei. Denk doch mal drüber nach wenigstens. Ich kann nicht verstehen, warum du dich nicht schon längst bewirbst.
 
Ich verstehe euch schon! Ich will nur nicht ständig belehrt werden, dass ich angeblich etwas nicht wertschätze; das zieht mich halt zB jetzt am Wochenende runter, weil ich mir dann Gedanken über diese Jobsache mache.

Ein Wechsel ist gerade schwierig. Erstmal ja, Kinder sind da.
Dann die kleine Stadt... Ich kann nur hier arbeiten, drumherum ist nichts... Dann die Ausbildung, die ich habe. Einseitig...
Ein Mittelding zwischen jetzt und Traumjob gibt es in meiner Berufssparte leider nicht... Finde ich auch traurig...
Früher haben wir immer darüber gesprochen, umzuziehen. Es wäre null Problem...
 
Die Sache mit euren Freunden hat einen richtigen Nerv bei dir getroffen und dich sehr gekränkt, kann das sein?

Ich glaube, dass du so viel für eure Beziehung/Kinderwunsch aufgeben musstest, ist dir überhaupt nicht leicht gefallen und nagt jetzt immer noch so sehr an dir, dass bestimmte Kommentare und "Gequatsche" von Außenstehenden dich mehr treffen kann, als gut wäre. Vor allem dann, wenn du irgendwo wie die "Oberzicke" dastehst, die die harte Arbeit ihres Mannes nicht zu schätzen weiß und dein Mann im besseren Licht dasteht - obwohl diese Freunde ja nicht in eurer Beziehung mit drin sind.

Wenn es so ist, wäre es sehr wichtig meiner Meinung nach, dass du damit selbst persönlich deinen Frieden machst. Und dich nicht nur damit abfindest oder es als logische Schlussfolgerung für eine gemeinsame Zukunft siehst.

Hierbei wäre es für mich auch von Bedeutung, dass du da rauskommst aus deinem Job, den du nicht magst, oder du nebenbei für dich Hobbys und Interessen verfolgst, die dich erfüllen und dir Freude bereiten und wo du dich wirklich ausleben und "austoben" kannst.

Gibt es denn da gar keinen Kompromiss? Keine Branche oder Arbeit, wo du es wenigstens in Ordnung finden würdest, oder wo du sagst, da ist zumindest mehr Interesse und Engagement da, als jetzt? Wo du sicheres Geld verdienst, aber das prinzipiell für dich in Ordnung ist?

Wie ist das denn so bei deinem Mann: sieht der auch, dass du für eure Beziehung quasi deinen Traum "geopfert" hast?

Die Frage ist halt auch, wie er so über dich und die Jobsache spricht, wenn er mit seinen Freunden alleine ist. Macht ja schon mal einen Unterschied, ob er überspitzt gesagt rumjammert, wie hart er doch arbeitet und du hingegen das gar nicht siehst und eher auf hohem Niveau jammerst, oder ob er das nicht tut.

Und sind es mehr deine Freunde, mehr seine oder eure gemeinsamen? Das macht zumindest für mich auch einen Unterschied aus. Wenn das eine wirkliche und ehrliche Freundschaft ist, dann sollten die dich eigentlich soweit kennen oder das wissen, dass dir dieses Thema nicht leicht fällt und dann dem entsprechend aufhören, dich zu belehren oder dir reinzureden ... Finde ich sowieso ganz ungut, wie die sich da einmischen und deinen Mann irgendwo in Schutz nehmen, als wäre er ein kleiner Junge, der sich nicht selbst vertreten könnte.

Vielleicht hat dein Mann das alles gar nicht so eng gesehen. Du aber, weil es eben wie gesagt einen Nerv bei dir getroffen und dich sehr gekränkt hat. Aber um das rauszufinden würde ich das unbedingt mal mit ihm bereden. Allerdings eher nicht, wenn du noch total sauer bist. Kann ja sein, dass er die Gespräche ganz anders empfunden hat oder dass er gar nicht bemerkt hat, dass dir in diesem Moment seine Rückendeckung gefehlt hat - vielleicht dachte er, du bekommst das selbst ganz gut hin.
 
Findefuchs, du schreibst mir aus der Seele... Wirklich. Total aus der Seele. Du hast auch recht, es sind eher seine (mit mir gemeinsamen) Freunde... Definitiv nicht noch zusätzlich nur meine. Meine (wenigen Freunde) wissen selbst nicht, was sie beruflich tun sollen... Auch denen geht es nicht so toll...

ich wollte früher gerne zum auswärtigen Amt/ Diplomat werden... Jetzt dürftet ihr verstehen, wieso das niemals etwas werden wird... Und dass es da kein Zwischending gibt. Ich hätte aber noch einen anderen Beruf im Auge, aber auch der bedeutet umziehen... Ich möchte niemandem einen Vorwurf machen; es war meine Entscheidung mit der Familie... Niemals ein Fehler, nur ein beruflicher. Aber stellt euch vor, ihr hättet die Möglichkeit gehabt, euren Traumjob zu wählen, gibt ihn auf UND andere reiten noch darauf herum? Würde euch das nicht treffen?... :-(
 
Findefuchs, du schreibst mir aus der Seele... Wirklich. Total aus der Seele. Du hast auch recht, es sind eher seine (mit mir gemeinsamen) Freunde... Definitiv nicht noch zusätzlich nur meine. Meine (wenigen Freunde) wissen selbst nicht, was sie beruflich tun sollen... Auch denen geht es nicht so toll...

ich wollte früher gerne zum auswärtigen Amt/ Diplomat werden... Jetzt dürftet ihr verstehen, wieso das niemals etwas werden wird... Und dass es da kein Zwischending gibt. Ich hätte aber noch einen anderen Beruf im Auge, aber auch der bedeutet umziehen... Ich möchte niemandem einen Vorwurf machen; es war meine Entscheidung mit der Familie... Niemals ein Fehler, nur ein beruflicher. Aber stellt euch vor, ihr hättet die Möglichkeit gehabt, euren Traumjob zu wählen, gibt ihn auf UND andere reiten noch darauf herum? Würde euch das nicht treffen?... :-(

Wenn es eher die Freunde deines Mannes sind, dann würde ich eher einen Haken dahinter machen, als wenn es deine direkten Freunde gewesen wären, die dich so belehren und bevormunden. Streng genommen kennen die ja auch nur das von dir, was du ihnen erzählst und von dir preisgibst und dein Mann.

Wie ist das eigentlich so, kommt dein Mann damit klar, dass du als Frau besser verdienst, bzw. mehr Geld für weniger Stundenaufwand rausbekommst, weil du etwas bestimmtes studiert hast? Ich könnte mir gut vorstellen, dass das auch so ein empfindlicher Punkt bei ihm ist. Und dann kotzt er sich vielleicht entsprechend bei seinen Freunden aus, wenn du nicht dabei bist, die das wiederum missverstehen oder sich zu sehr einmischen.

Für mich liest es sich so, als würdest du gerade im Leben auf der Stelle treten und als wärst du ziemlich traurig, nur erkennt das keiner so recht in deinem Umfeld.

Wenn man eine gewisse Leere in sich hat (durch was auch immer) bringt es einem wenig, wenn andere sagen "Super, dass du das so und so gemacht hast/hinbekommst".

Dieses Loch kannst aber nur überwiegend du stopfen. Und dafür sorgen, dass manche Leute in deinem Umfeld achtsamer mit dir umgehen oder verstehen, wie es dir gerade geht. Wie läuft denn sonst so die Beziehung zu deinem Mann? Fühlst du dich unterstützt? Habt ihr Verständnis füreinander? Könnt ihr auf Augenhöhe miteinander reden?

Ich glaube, es kommt immer darauf an, welchen Stellenwert man Arbeit, Karriere und Beruf in seinem Leben gibt, um sich erfüllt und glücklich zu fühlen. Und worauf man den Fokus legt.

Ich denke, man neigt auch dazu, gerade wenn man auf der Stelle tritt oder sich nicht so wohl fühlt, bestimmte Träume und Wünsche zu glorifizieren und auf ein gedankliches Podest zu stellen.

Dabei hat vieles, wenn nicht sogar alles, irgendwo seine Vor- und Nachteile: ich bin z. B. selbständig in dem Beruf, den ich schon immer machen wollte und den ich liebe. Aber so ein sicherer Job, wo ich Krankengeld bekomme und ein sicheres Gehalt, wäre manchmal auch nicht schlecht. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass nette und faire Kollegen mit einem ebenso fairen Chef mehr als die halbe Miete sind. Du kannst den coolsten Job der Welt für dich haben, wenn du Assis als Kollegen nebendran sitzen hast und einen miesen Chef, versaut es dir oft fast alles.

Die frühere Mitbewohnerin von einem Freund von mir hat "Mediation und Konfliktmanagement" studiert. Nachdem sie der Diplomatie ebenfalls nicht abgeneigt war, aber daran gescheitert ist. Sie ist jetzt sehr zufrieden und glücklich und arbeitet irgendwie im sozialen Bereich. Wäre das vielleicht für dich nicht doch ein Interessengebiet, das du dir beruflich erschließen könntest?

Das ganz exakte wirst du natürlich nicht finden - aber vielleicht ist doch mehr ein Kompromiss drin, als du glaubst. Weil du im Moment möglicherweise unbewusst sagst "Nur die Diplomatie erfüllt mich wirklich und da gibt es nichts, was rankommt."

Du hast irgendwo mal erwähnt, dass was kreatives für dich interessant wäre. Fang doch mal ganz easy mit einem VHS-Kurs an, um zu sehen, ob dir das wirklich zusagt und gefällt und dann kannst du ja immer noch überlegen, nebenbei was in der Richtung zu studieren (das geht, es gibt Studiengänge für Berufstätige) oder umzuschulen.

Aber ich glaube, für dich ist es wichtig, jetzt Nägel mit Köpfen zu machen. Damit du dich besser und erfüllter fühlst. Vielleicht musst du dich da auch im Moment mehr auf deine Freunde fokusieren oder auf Leute, die dir gut tun. Und wenn deine Freunde dich trotzdem irgendwie demotivieren oder dir nicht gut tun, dann versuche neue Kontakte zu erschließen und neue Bekanntschaften zu schließen. Man weiß nie, wohin sowas führen kann. Und mitunter könntest du auch etwas in deiner Beziehung aufräumen, damit mehr Verständnis und ein Miteinander herrscht, falls da auch mehr im Argen liegt.

Ich finde es wichtig, immer irgendwo einen Plan B zu haben, der auch zumindest "okay" zu ist. Und ich habe mehrere, viele Wünsche, Träume und Hoffnungen - dann ist es nicht so dramatisch, wenn eines nicht klappt oder etwas völlig flach fällt, auch wenn es dann natürlich traurig ist.

Jeder Weg beginnt mit dem ersten Schritt und wenn du das Gefühl hast, gerade auf der Stelle zu treten, dann setz dich in Bewegung, denn nur so ändert sich wirklich was!
 

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