Ich bereue den Umzug

Hallo,
Ja wenn du jetzt schon bedenken hast dann lass es lieber. Habe mir damals auch überlegt ob wir es wirklich machen sollen. Du musst wissen, so ein umzug ist viel mehr aufwand als du dir denken kannst mit kind! Bis alles wieder seine gewohnte routine hat dauert es ewig. Also wenn ihr es gut habt, was willst du mehr? Wenn ihr zurück geht, wirst du jetzt auch von hier leute vermissen. Und dein mann wird seine familie und freude vermissen, du drehst es nur um aber musst mit dem gefühl fertig werden dass ihr im grunde nur wegen dir umgezogen seid. Es kostet auch einiges an geld und ist wirklich so stressig!!! Das sind jetzt halt so meine gedanken, so gehts mir. Wir sind jetzt seid ca 6 monaten zurück und langsam wirds. Aber könnte ich die zeit zurück drehen, würde ich dort bleiben. Aber kann bei dir ja auch anders sein! Sind einfache meine persönlichen erfahrungen.
Alles gute und liebe grüsse

Du bist ja am überlegen, ob die Kinder den Umzug gut überstehen würden. Aus deinem Text lässt sich wohl vermuten, dass sich die Kinder in Ihrer Umgebung nicht wohlfühlen.
Dementsprechend schätze ich, dass denen der Umzug vielleicht sogar gut tun würde. Aber man weiß ja nie was einem da erwartet.

Aber man muss sich die Frage stellen:"Soll ich wegziehen und es "nochmal versuchen" in der Hoffnung, dass es besser läuft? Oder soll ich hier bleiben, wo ich mich überhaupt nicht wohl fühle und das "beste" draus machen?"

Es ist echt keine einfache Entscheidung, weil so viel ungewiss ist. Werden die Kinder sich dort vielleicht nicht wohl fühlen? Finde ich einen Job? Aber das alles ist je JETZT nicht der Fall.

Diese Frage ist echt nicht einfach und viele Komponenten spielen da eine Rolle.

Aber du musst in deiner Umgebung nicht nur biologisch leben sondern auch geistig, dein ganzes restliches leben. Du musst dich wohl fühlen.

Hallo,

bin auf grad auf der Suche im Netz, nach etwas Hilfe und ein paar Ratschlägen. Und ich dachte ich lese nicht richtig, weil es mir gard ganz genauso geht. Ich grad nicht mehr ein noch aus weiß.

Kurz, nach meiner gescheiterten Ehe, wir hatte Haus und Garten 16 Jahre lang, 2 Kinder, habe ich meine jetzigen Mann kennen gelernt, der aus BaWü ist, ich selber komme aus Brandenburg.

Nach fast 1,5 Jahren Fernbeziehung haben wir beschlossen, dass wir zusammen leben möchten und ich nach unten ziehe mit samt den Kinder. Sicher, das war auch nicht ganz leicht, neue Umgebung, Kinder in eine andre Schule, mir wurde hier oben auch noch eingetrichtert, die Menschen da unten wären komisch, was in keinster Weise der Fall ist. Und natürlich das Risiko, wird unsere Beziehung auch halten, natürlich habe ch auch manchmal daran gedacht, was ist, wenn unsere Bez.in die Brüche geht, dann sitze ich hier in der Fremde mutterseelenallein. Unsere Partnerschaft blühte auf, wir haben uns sehr tief lieben gelernt, sind ein eingespieltes Team , für die Kinder ist er ein Vater. Ich hatte einen tollen Job.

Wir sind oft, auch wegen der Kinder, dass die zu ihrem Vater kommen, nach oben gefahren, und jedesmal unter Tränen wieder abgefahren. So dass schnell klar wurde, wir müssen irgendwann hier oben leben.

Wir haben dann in der Nähe meines Bruders ein Grundstück gekauft, ein Jahr später ein Haus drauf bauen lassen, innen haben wir mit viel Liebe alles selber hergerichtet, das Haus ist komplett neu möbliert worden.

Kurz vor Weihnachten sind wir umgezogen, ab 2.1. habe ich meine neue Arbeitsstelle angetreten, und nun kommt`s.

Seitdem empfinde ich nur noch Unglück, ich fühle mich hier nicht mehr wohl, plötzlich finde ich die ganze Gegend hier nicht mehr schön, bin nur weinend von der Arbeit gekommen, habe mit meinem Mann, wenn auch absehbar, da mein Mann etwas älter ist und bald in Rente gehen kann, eine Wochenendbeziehung, damit tue ich mich auch gaaaanz schwer, die Kleine hat auch Heimweh nach da unten, nur die Große (14), scheint angekommen. Ich vermisse meine alte Arbeit soooooo sehr, meine lieben Kollegen, hab den neuen Job sofort gekündigt, fange ab 1.2. andere Stelle an, in der Hoffnung das geht besser.

Also insgesamt, möchte ich am liebsten auch sofort wieder die Koffer packen, trotz unseres Hauses, dass ja unser Traum und unser Ziel war. Deshalb kann ich dich so gut verstehen.

Was habt ihr denn nun getan?? Seid ihr wieder umgezogen oder da geblieben. Ich würde sofort bei meiner alten Arbeit wieder anfangen können, mein Chef würde alle Hebel in Bewegung setzen, aber die Große hat mir schon angekündigt, sie geht dann nicht mehr mit, sie geht dann lieber zu ihrem Vater.

Ja und Angst habe ich auch, dass man dann in seiner Mietwohnung sitzt und auch wieder nicht glücklich ist.

LG

Hallo Jessi005,
also ich kann dich sehr gut verstehen!
Nun ist es ja auch schon eine Weile her mit unserem Umzug. Und ich kann dir sagen:es braucht alles seine Zeit. Gerade am Anfang ist es sehr schwer. Alles ist neu für jeden von euch. Ihr müsst euch Zeit geben. Es wird wieder besser mit deinen Gefühlen, glaub mir. Es kommt jetzt noch eine lange Durststrecke auf dich zu, weil dein Mann noch nicht bei Dir bzw. euch ist. Er kann dich nicht unterstützen, er kann auch nur bedingt für deine Kinder da sein. Aber ihr seht euch doch am Wochenende, oder?
Na klar stellst du alles in Frage. Siehst jetzt erstmal das Schöne was ihr hattet. Aber das sind nicht die realen Erkenntnisse. Euch hat was bewegt diesen Schritt zu gehen. Und glaub mir, nach und nach wirst du die schönen Seiten an eurer neuen Umgebung sehen. Wenn sich deine beiden Kinder eingewöhnt haben. Dann geht es dir auch wieder gut. Und wenn dein Mann dann fest bei euch wohnt, dann ist es wieder komplett schön. Ihr habt euch so ein schönes Zuhause erschaffen, darin fühlt ihr euch doch wohl, oder? Wie lange dauert es denn noch bis dein Mann zu euch zieht?
Ich kann sagen, bei mir hat es sich alles eingespielt. Die Kinder haben Anschluß gefunden, können ihren Hobbies nachgehen und ich habe eine schöne Arbeit gefunden die mir Spaß macht. Unser Haus ist mittlerweile so gemütlich geworden. Wir fühlen uns wohl. Und mittlerweile sehe ich auch wieder die Welt mit anderen Augen. Die schönen Dinge kommen immer mehr zurück. Mein Mann ist zwar immernoch nicht bei uns, aber wir alle haben einen Weg gefunden damit umzugehen.
Gib dir Zeit! Es wird definitiv besser.

Hallo Gast 2507,

danke Dir, dass Du geantwortet hast, Dein Beitrag gibt mir etwas Aufschwung. Schön, dass es Euch jetzt gut geht und Ihr Euch nun doch wohl fühlt. Ich denke, dass mit meinem Mann wird sich in diesem Jahr auf alle Fälle entscheiden, dass er ganz zu uns kommt. Meine Instabilität hat ihn nun natürlich verunsichert, weißt Du, er wird den Job nicht kündigen, wenn wir dann doch wieder runter gehen. Er will abwarten, wie das ab dem 1.2. mit meinem neuen Job wird und ich mich hier etablieren kann. Am WE war er ja da, da ging es mir gut, naja, nun geht wieder die neue Woche los, ich habe mich heute Morgen in die Hausarbeit gestürzt, weil ich Ablenkung such, und ja, nun bin ich selber schon sehr gespanntauf meine neue Arbeit und kann es kaum erwarten.
Wie lang wird Eure WE-Ehe noch so laufen, ist da ein Ende in Sicht???
Wieviel km trennen Euch???
Fühl dich gedrückt, LG

Ich bin von Thüringen / Gotha nach Rheinland Pfalz gezogen, weil meine Frau aus NRW sich mit Thüringen nicht anfreunden konnte und arbeite jetzt in leitender Position in einer Oberbehörde. Hätte ich allein entschieden, hätte ich mich ins Logistikkommando der Bundeswehr nach Erfurt versetzen lassen und wäre in Gotha wohnen geblieben. Auch nach 3 Jahren hat sich hier wenig getan. Ich habe keinen Bezug zu dieser Gegend. Egal, wo du hinkommst, nichts erinnert dich an Kindheit oder frühere Tage. Es ist, wie als wenn dir jemand deine Erinnerungen gestohlen hat.
Außer Wein saufen (ich hasse Wein) und einem Tierpark im Umkreis von 50 km gibt es für meine zwei Kinder eigentlich nichts im zu tun. Ega-Park, Planeterium in Jena, Botanischer Garten, zig Thermen, Krämerbrückenfest und etliche Burgfeste.. sogar ein Bratwurstmuseum hatten wir in Thüringen.
Bekannte haben wir natürlich auch noch nicht gefunden.
Mit der Material-Protz-Mentalität kann ich mich auch nicht anfreunden.
Mein Plan ist in spätestens 5 Jahren eine Zweiwohnung in Gotha anzumieten und dort etwa 2-3 Wochenenden im Monat zu verbringen. Vielleicht ist das eine gute Lösung oder eine saudumme.

Liebe Gast 2507,
Liebe Jessi005,

Eure Beiträge haben mich tief berührt.

Mir geht es ganz genauso aktuell. Ich habe wieder Hoffnung, wenn ich Eure Beiträge lese.

Wie ist es für Euch weitergegangen?

LG Keks

Auch ich bin mit Mann und 2 Kids (6und 8) in meine Heimat zurückgezogen. Fast 20Jahre habe ich 500km entfernt mehr oder weniger glücklich gelebt. Ich bin einfach klassisch nach dem Studium über Diplomarbeit und 1. Job hängen geblieben, Ich habe mich nie wirklich für diese Stadt entschieden. Irgendwann meinen Mann kennengelernt (er kommt auch nicht von dort), ist für mich (da mein Job halt dort war) hingezogen. Und so gingen die Jahre ins Land, Heirat, Kinder, Ich hatte am Anfang sehr Heimweh, irgendwann wurde es aus Gewohnheit weniger, aber ich habe irgendwie nie den Gedanken losgelassen zurück zu gehen.
Die Kinder waren in Schule, Kita, Vereine gut integriert. Nach einem beruflichen Bruch bei mir verfestigte sich die Idee 500km zurück zu gehen. Wir haben 1 Jahr überlegt, auch die Verantwortung für die Kinder gedanklich hin und her gewälzt.
Dann haben wir ein Grundstück gekauft in meinem Heimatort und das Projekt Umzug gestartet.
Nun sind wir da, allerdings in einer kleinen Wohnung, weil das (Traum?)- Haus noch nicht fertig ist. Für die Kinder haben wir den Schulwechsel nach den Sommerferien gemacht.
....und was soll ich sagen , Ich sehe mich sooo sehr in Euren Geschichten. Es war mein Herzenzwunsch und nun bereue ich diesen Schritt auf so vielen Ebenen. Insbesondere wenn die Kinder Sehnsucht zu ihrer alten Heimat äussern, zerreisst es mir mein Herz. Manchmal geht es mir sehr schlecht damit dieses "verursacht" zu haben.
Natürlich ist es aktuell nicht leicht: beengte Wohnsituation, der Baustress, keine Sportvereine offen , dunkle Jahreszeit etc.
Insbesondere mein Mutterherz stürzt mich in die Trauer, obwohl es den Kindern meist gut geht.
Aber irgendwie ist Alles schwierig. Die Beziehung zu meinen Eltern besonders, auf die ich mich am meisten gefreut habe.
Ich möchte die Zeit zurück drehen und erkenne mich in Euren Posts.
Es macht mir Mut.

Vielen Dank.

Wie geht es Euch jetzt??
Herzlichst
Keksi

Mit den Kindern wird es nicht besser. Der Große ist 10 und hat hier nach wie vor keine Freude und auch keine Freunde. Die Drangsalierung in der Schule trägt ihr übriges dazu bei.
Die Kleine kommt nächstes Jahr in die Kita. Zumindest ihr bleibt der Verlust des Freundeskreises dann erspart.