HPV und Partner

Guten Morgen,
ich habe im Februar einen netten Mann über eine Plattform kennengelernt, bei dem ich das Gefühl habe, dass er sehr vorsichtig ist, was Geschlechtskrankheiten angeht und sehr safe und gesund unterwegs ist.

Bei mir ist Ende letzten Jahres HPV diagnostiziert worden und gleich zwei Hochrisiko Stämme. Das Thema Impfung war in meinem Jahrgang noch nicht aktuell und auch nicht in jenem Jahrgang, in dem sich mein Date befindet.

Meine Frauenärztin fragte damals, ob ich einen Partner habe. Da war ich Single, allerdings ist dieser Mann auch der erste Mann, der mich überhaupt auf so etwas anspricht, über Krankheiten spricht, was ich sehr angenehm finde.

Nun weiß ich aber nicht, wie ich damit umgehen soll, denn die Übertragung dieser Viren verläuft auch bei safer Methode mit einer 50/50 Wahrscheinlichkeit. Meine Frauenärztin sagt, nur die Impfung würde helfen für "ihn".

Im Weiteren steht bei mir im Sommer vermutlich eine OP bevor, wenn es sich verschlechtert. Nun habe ich Sorge, dass er das Dating abbricht.

Dieses Thema betrifft ja enorm viele Frauen, aber ich glaube die wenigsten sprechen darüber. Mein Date ist gut informiert und weiß auch, dass die Übertragung bei Männern durchaus schwere Krankheiten auslösen kann ohne Impfung und das will man ja niemandem zumuten.

Auch meine Ärztin meinte, dass im Alter 50plus immer mehr Karzinome auftauchen die darauf zurück zu führen seien. Das war halt früher alles nie Thema und die Inkubationszeit von so etwas dauere viele Jahre, also rechnerisch sind das genau die Jahrgänge, die nie geimpft wurden.

Für mich wäre es schon moralisch verpflichtend, mit offenen Karten zu spielen. Zu wissen, dass man Viren in sich trägt und die übertragen könnte, dem anderen Schaden zufügen zu können und das zu verschweigen, käme nach meinem Verständnis Körperverletzung gleich.
Ob er das zum Anlass nimmt und das Dating beendet, siehst du dann. Zumindest kannst du dir dann aber noch im Spiegel in die Augen schauen. Gib ihm die Chance, sich zu schätzen.

Erstmal alles gute für dich. Ich drücke dir die Daumen, dass du um den Eingriff drumherum kommst.
Ich wäre hier auch offen.

Ich würde auch mit offenen Karten spielen. Für alles, was mit diesem Mann möglich sein könnte ist Ehrlichkeit bestimmt die beste Basis.
Eine HPV-Infektion kann auch wieder abklingen. Bei mir von Pap 3d auf Pap 2. Daher vorerst keine OP. Auch Hochrisikostamm.

Ich wünsche dir einen ähnlichen Verlauf. Alles Gute!

Alles schön und gut. Es wird deinem Partner nur wenig helfen.
Denn es gibt in Deutschland nicht einmal einen zugelassenen HPV Test für Männer. Es gibt nicht einmal die Kenntnis vieler (Ärzte), dass die Impfung, die fast 1000 Euro kostet mit drei Dosen plus den Impfkosten, für Erwachsene sinnvoll ist. Und viele wissen auch nicht, dass die Impfung kein Leben lang hält, sondern halt nur begrenzt, weshalb viele geimpfte Frauen schockiert sind, auf einmal positiv HPV zu sein.

Viele wissen nicht, dass sie HPV haben, bei vielen heilt es aus, bei vielen schlummert das Virus.

Viele Ärzte haben keine Ahnung über diese Thematik und sind falsch informiert. Männer können sich impfen lassen, sei denn sie haben es bereits, dann nutzt es nichts, aber sie werden es nicht testen lassen können, weil es keinen Abstrich für Männer in Deutschland gibt.

Ich für meinen Teil habe mich impfen lassen, fertig. 1000 Euro hat mich der Spaß gekostet und ein 3/4 komplette Abstinenz.

Pfefferminzdrops meinte:

Für mich wäre es schon moralisch verpflichtend, mit offenen Karten zu spielen. Zu wissen, dass man Viren in sich trägt und die übertragen könnte, dem anderen Schaden zufügen zu können und das zu verschweigen, käme nach meinem Verständnis Körperverletzung gleich.
Ob er das zum Anlass nimmt und das Dating beendet, siehst du dann. Zumindest kannst du dir dann aber noch im Spiegel in die Augen schauen. Gib ihm die Chance, sich zu schätzen.

Zum Vergrößern anklicken....

Ich finde es zeugt von einer sehr guten Basis, das mit zuteilen, ansonsten stimme ich meinem Vorredner zu, HPV ist immer noch eine Black Box bei vielen Ärzten, wenn man sich da sehr genau informiert, merkt man, dass viel Unwissen grassiert. Männer können das Zeug nicht nur übertragen, sondern selber schwere todbringende Krankheiten bekommen. Die allermeisten sind nicht geimpft und viele haben zu der Zeit als die Impfung aufkam, längst das Alter überschritten. Viele Ärzte haben auch keine Ahnung und testen kann man sich als Mann nicht seriös, da ein Abstrich nicht möglich ist, anders als bei Frauen.

Lange Zeit galt und selbst viele Ärzte sind noch immer dieser Auffassung, der Mann lediglich als Überträger, das ist nachgewiesenermaßen falsch. Rachenkrebs, sämtliche andere Krebsarten sind mit HPV, insbesondere 16/18 verknüpft.

Wer viele Partner hatte, hat ein hohes Risiko, auch wenn zum Stichtag kein Nachweis da ist oder der eben geringer Natur ist bei Frauen. Bei Männern gibt es ja nicht mal Routineuntersuchungen, weshalb das meiner Meinung nach noch fataler ist, denn wenn Mann etwas hat, merkt das kein Mensch, und wenn er es selber merkt, haben sich vielleicht schon Metastasen gebildet.

HPV ist übrigens als als HIV keine meldepflichtige Krankheit.

MikeOh meinte:

....

Lange Zeit galt und selbst viele Ärzte sind noch immer dieser Auffassung, der Mann lediglich als Überträger, das ist nachgewiesenermaßen falsch. Rachenkrebs, sämtliche andere Krebsarten sind mit HPV, insbesondere 16/18 verknüpft.

.....

Zum Vergrößern anklicken....

Wo kann ich das nachlesen bitte?

Mond-Wind meinte:

Wo kann ich das nachlesen bitte?

Zum Vergrößern anklicken....

Dazu kannst du Google bemühen, oder Wikipedia. HPV ist noch lange nicht fertig erforscht, man weiß aber heute, dass es eine Vielzahl an Krebsarten gibt, die durch die Hochrisikovarianten auch beim Mann verursacht werden. Fatal: Es gibt in Deutschland keine Vorsorgeuntersuchungen und in der Folge streut das, dann hast du richtig Probleme.

Die HPV Impfung ist aber auch sehr umstritten. Da heißt es eine gute Risiko- Nutzen Rechnung aufzustellen.

Mond-Wind meinte:

Die HPV Impfung ist aber auch sehr umstritten. Da heißt es eine gute Risiko- Nutzen Rechnung aufzustellen.

Zum Vergrößern anklicken....

Die HPV Impfung umstritten? Es handelt sich um einen Totimpfstoff, wie Grippe. Das Impfverfahren ist traditionell, also keiner der neueren mRNA Varianten. Außer den üblichen Nebenwirkungen halte ich sie für sinnvoll.

Dass die Impfung kein Leben lang hält, ist heute erwiesen, weshalb ich vielfach höre, dass gerade Frauen mit dem Virus zu tun haben, obwohl sie geimpft sind. Der Impfstoff entfaltet bei vielen keine lebenslange Wirkung, es ist die Rede von einigen Jahren.

Die allermeisten werden sich ohnehin wegen der Kosten nicht impfen lassen.