Hallo,
Ich bin neu hier und es kostete mich sehr viel Kraft und Überwindung meine Lage zu beschreiben. Es ist sehr schmerzhaft nach innen und auf mein Leben zurück zu blicken.
Ich bin weiblich und 23 Jahre alt.
Ich stecke wiedermal in einer sehr schweren Depression und fühle mich wie der größte Versager der Welt.
Ich bin ein Mensch, der ständig angespannt ist. Mir wurde erst unlängst bewusst, dass ich nicht nur unter extremer sozialer Phobie leide, sondern dass sich diese schon generalisiert hat. Ich wache mit Angst auf und gehe mit ihr schlafen. Ich mache mir an Tagen, an denen nichts am Plan steht und ich eigentlich entspannen könnte schon Sorgen wie ich mich in der nächsten sozialen Situation wohl verhalten werde, wie sehr mich andere ablehnen oder mich wegen meines Verhaltens für verrückt oder unterentwickelt halten werden. Ich habe mich daher immer mehr isoliert, vermeide nach wie vor so viele soziale Situationen wie möglich (wodurch die Angst ja leider nur noch größer wird) und verlasse das Haus nur in den nötigsten Situationen alleine.
Ich habe eine Strategie entwickelt, die leider automatisch abläuft. Unter Menschen weiß ich nie wie ich mich verhalten soll, wo ich hinsehen soll, wie ich mich einbringen könnte... Meistens sage ich garnichts weil ich mir denke damit tue ich allen einen Gefallen, weil das was ich sage meistens ziemlich naiv/dämlich ist. Wobei ich mir dann denke, der größere Gefallen wäre, wenn ich verschwinden würde, weil meine Gegenwart sowieso niemandem etwas bringt. Meistens lächle ich einfach nur, ich weiß einfach nicht was ich sonst tun soll, das ist das einzige was ich kann. Ein gekünsteltes verkrampftes Dauerlächeln aufsetzen, nicken, anderen Recht geben, möglichst keine Aufmerksamkeit auf mich lenken.. (leider falle ich ja dann genau durch dieses passive, teilnahmslose Verhalten auf). Ich würde oft am liebsten so lange die Luft anhalten bis ich mich in Luft auflöse.
Ich habe einfach keine Ahnung vom Leben. Also wirklich null. Ich kenne mich mit nichts wirklich aus und fühle mich wahnsinnig nichtsnützig. Ich denke, das ist das Ergebnis von meiner verwöhnten Erziehung. Ich war als Kind schon extrem schüchtern unter anderen Menschen, auch wenn es Verwandte waren, deren Namen und Gesichter ich schon kannte. Sie waren mir trotzdem immer fremd. Ich hab mir sehr viel viel zu sehr zu Herzen genommen und viel geweint. Ich hab mich sehr häufig für sehr lange Zeit (oft halbe oder auch ganze Tage) in meinem Zimmer verkrochen. Als Kind hatte ich schon immer riesige Hemmungen mich mit anderen anzufreunden oder einfach mal Kontakt anzubahnen, jemanden anzusprechen oder generell für mich selbst zu sprechen. Ich hatte sehr selten Spaß und hab mich immer gefragt was wohl falsch mit mir ist, denn ich konnte ja sehen wie unbeschwert die anderen sich freuten.
Meine Eltern haben meistens alles für mich erledigt, mir so gut wie alles abgenommen. Zum einen weil ich so sensibel, weinerlich und leicht reizbar war, zum anderen weil ich sehr viel Zeit brauchte um überhaupt erstmal an eine Sache/Erledigung heranzugehen und sie dann auch zu Ende zu bringen. Oft hat es meinen Eltern einfach zu lange gedauert, sodass sie es selbst machten (mithelfen im Haushalt, im Garten...). Auch in anderen Lebensbereichen fehlte es ihnen an Geduld mit mir. Wenn ich mich für etwas interessierte, wollte ich alles wirklich verstehen und war mit oberflächlichen Antworten nicht gesättigt. Da mein Vater nur am Wochenende zuhause war, war meine Mutter unter der Woche mit meinem Bruder und mir sehr oft überfordert und schlug uns auch, worüber wir nie reden durften. Das alles hat bei mir Traumatisierungen ausgelöst, am schlimmsten war aber die emotionale Vernachlässigung und, dass ich mit niemandem darüber sprechen konnte/durfte (mich einfach nicht traute).
Jetzt zu dem, was mich aktuell grad extrem belastet:
1) ich habe eine Ausbildung zur Sozialpädagogin abgeschlossen. Mein Wunsch, einen hilfreichen Beitrag in der Welt zu leisten motivierte mich dazu. Ich bezweifle dass ich diesen Beruf jemals ausüben kann, denn ich bin ein seelisches Wrack und weiß mir nicht mal selbst zu helfen. Davor habe ich die Matura abgeschlossen an einer allgemein bildenden Schule. Doch damit kann ich nichts anfangen, es befähigt mich für keinen Beruf und ich habe das allermeiste schon längst wieder vergessen was ich dort gelernt habe. Ich kann nichts praktisches. Mich würde zwar einiges interessieren aber ich habe solche Angst zu alt zu sein bei einem Handwerk z. B. bei null zu beginnen ohne mich privat schon hobbymäßig damit beschäftigt zu haben. Auch habe ich Angst, dass ich nach einer gewissen Zeit wieder frustriert bin, resigniere und am Ende alle enttäusche. Vor allem die Menschen (Arbeitgeber, Kollegen..) die sich bemüht hätten Geduld mit mir zu haben...
2) ich bin Mutter einer 1,5 jährigen Tochter.
Nicht falsch verstehen. Meine Tochter ist wundervoll, sie ist ein richtiger Sonnenschein und* sprüht nur so vor Energie. Ihre Augen leuchten, sie hat das strahlendste Lachen, das ich jemals gesehen habe. Das schreckliche daran ist, dass ich ihre Mutter bin und dass ich kein Vorbild in Sachen Leben bin. Ich bin unsicher, ängstlich, depressiv, naiv, neurotisch, vermeidend, einsam, verzweifelt, hilflos. Und es macht mich fertig, dass ich der Grund sein könnte, wenn dieses schöne Lächeln aus ihrem Gesicht verschwindet und sie irgendwann auch mal so ein frustriertes Leben führt wie ich. Allem voran habe ich panische Angst, dass ich sie ebenso emotional vernachlässige wie meine Eltern mich.
Mit 10 Jahren hatte ich zum ersten Mal ernsthafte Suizidgedanken, ich hab sogar einen Abschiedsbrief verfasst. Diese Gedanken haben mich begleitet bis ich schwanger wurde. Jetzt denk ich zwar nicht mehr daran mein Leben selbst zu beenden aber gerade deswegen, weil die "Option" wegfällt, finde ich meine Situation so ausweglos und aussichtslos. Ich sehe nur Probleme, Angst, Sorgen, Scham, Zweifel, Schmerz, Schuld, Minderwertigkeit...
Ich hab nur ganz wenige Kontakte aber auch von diesen Menschen fühle ich mich so weit entfernt. Mit mir kann man keinen Spaß haben, ich kann mich unter Menschen nicht von Herzen freuen, von Herzen lachen (außer wenn ich mit meiner Tochter allein beisammen bin) weil da eben immer diese Angst vor der Nähe zu Menschen ist. Und ich weiß auch nicht worüber ich reden soll. Alles was ich zu erzählen habe sind meine psychischen Probleme und Zukunftssorgen. Wenn ich etwas erzähle, hat alles einen traurigen Unterton oder pessimistische Aussichten. Und daher sag ich eben lieber garnix weil ich glaube, dass ich andere mit meiner depressiven Sicht runterziehe. Früher hatte ich viele wechselnde oberflächliche Kontakte aber mehr und mehr wurde mir bewusst, dass ich zu niemandem eine wahrhaftige Verbindung hatte und mich auch in Gesellschaft einsam und verlassen fühlte.
Ich unterhalte mich so selten mit Menschen, dass ich es oft nicht mal schaffe spontan einen ganzen Satz zu bilden. Ich bin einfach so verwirrt bzw. verirrt in meinem eigenen Chaos. Ich weiß nicht einmal ob das was ich hier schreibe nachvollziehen bzw. logisch ist oder ob es anderen Menschen umstrukturiert und unzusammenhängend erscheint. Genau dieses Problem hält mich auch von meinem Kindheitstraum Schriftstellerin zu werden fern. Die Angst, dass ich mich völlig blamiere, weil ich scheinbar eine "andere Sprache" bzw. in Rätseln schreibe und niemand versteht, was ich eigentlich ausdrücken will.
Ich befinde mich in Psychotherapie, hab auch regelmäßig bei einer Psychiaterin einen Termin, da ich Antidepressiva bekomme. Doch auch hier mache ich mir Sorgen. In der Therapie können wir ja nur mit dem arbeiten, was ich äußere und das ist schon ganz schön zerstreut... Ich hab große Schwierigkeiten mir klare Ziele zu setzen, ich weiß nicht in welche Richtung ich mich bewegen oder wo ich überhaupt anfangen soll und somit bin ich irgendwie erstarrt...
Ich weiß nicht wohin mein Leben führt, ich trau mir nichts zu, fühl mich einfach nicht lebensfähig. Ich wohn immer noch bei meinen Eltern mit meiner Tochter. Vom Vater habe ich mich vor einigen Monaten getrennt, da er suchtkrank ist und ich mich in einer Co-Abhängigkeit wiederfand. Die Wohnsituation bei meinen Eltern frustriert mich von Tag zu Tag mehr, da ich immer wieder mit meiner Unfähigkeit konfrontiert werde und keine Aufgaben habe weil meine Mutter lieber alles selbst macht, ich kann es ja doch nicht so gut wie sie. Ich kann mich hier nicht entwickeln, bin ja doch wieder in den alten Kindheitsmustern gefangen. Verwöhnt zu sein ist alles andere als schön, man ist so entmutigt, dass man sich überhaupt nichts mehr zutraut. Nicht einmal das Umziehen in die erste eigene Wohnung trau ich mir zu, schon garnicht allein mit Kind. Über eine Sozialarbeiterin lass ich mich jetzt auf die Warteliste eines Mutter-Kind-Heims setzen. Das ist die einzige Perspektive die mir vernünftig erscheint...
So viele Blogs, Beiträge, etc. ich noch lese, ich hab bislang noch keinen 2. Menschen gefunden, der mit einem ähnlichen Multiproblemleben zu kämpfen hat. Und doch bin ich in der Hoffnung hier auf Menschen zu treffen, die Tipps für mich haben oder vielleicht etwas Mut. Ich weiß wirklich nicht weiter, fühl mich hilflos Regungslos und doch brüllt und tobt mein vernachlässigtes inneres Kind in mir.
Falls sich irgendjemand die Mühe gemacht hat, das hier bis zum Schluss durchzulesen: ich danke allein dafür schon herzlichst!!
Über eine Resonanz wäre ich unendlich dankbar.
Ich bin neu hier und es kostete mich sehr viel Kraft und Überwindung meine Lage zu beschreiben. Es ist sehr schmerzhaft nach innen und auf mein Leben zurück zu blicken.
Ich bin weiblich und 23 Jahre alt.
Ich stecke wiedermal in einer sehr schweren Depression und fühle mich wie der größte Versager der Welt.
Ich bin ein Mensch, der ständig angespannt ist. Mir wurde erst unlängst bewusst, dass ich nicht nur unter extremer sozialer Phobie leide, sondern dass sich diese schon generalisiert hat. Ich wache mit Angst auf und gehe mit ihr schlafen. Ich mache mir an Tagen, an denen nichts am Plan steht und ich eigentlich entspannen könnte schon Sorgen wie ich mich in der nächsten sozialen Situation wohl verhalten werde, wie sehr mich andere ablehnen oder mich wegen meines Verhaltens für verrückt oder unterentwickelt halten werden. Ich habe mich daher immer mehr isoliert, vermeide nach wie vor so viele soziale Situationen wie möglich (wodurch die Angst ja leider nur noch größer wird) und verlasse das Haus nur in den nötigsten Situationen alleine.
Ich habe eine Strategie entwickelt, die leider automatisch abläuft. Unter Menschen weiß ich nie wie ich mich verhalten soll, wo ich hinsehen soll, wie ich mich einbringen könnte... Meistens sage ich garnichts weil ich mir denke damit tue ich allen einen Gefallen, weil das was ich sage meistens ziemlich naiv/dämlich ist. Wobei ich mir dann denke, der größere Gefallen wäre, wenn ich verschwinden würde, weil meine Gegenwart sowieso niemandem etwas bringt. Meistens lächle ich einfach nur, ich weiß einfach nicht was ich sonst tun soll, das ist das einzige was ich kann. Ein gekünsteltes verkrampftes Dauerlächeln aufsetzen, nicken, anderen Recht geben, möglichst keine Aufmerksamkeit auf mich lenken.. (leider falle ich ja dann genau durch dieses passive, teilnahmslose Verhalten auf). Ich würde oft am liebsten so lange die Luft anhalten bis ich mich in Luft auflöse.
Ich habe einfach keine Ahnung vom Leben. Also wirklich null. Ich kenne mich mit nichts wirklich aus und fühle mich wahnsinnig nichtsnützig. Ich denke, das ist das Ergebnis von meiner verwöhnten Erziehung. Ich war als Kind schon extrem schüchtern unter anderen Menschen, auch wenn es Verwandte waren, deren Namen und Gesichter ich schon kannte. Sie waren mir trotzdem immer fremd. Ich hab mir sehr viel viel zu sehr zu Herzen genommen und viel geweint. Ich hab mich sehr häufig für sehr lange Zeit (oft halbe oder auch ganze Tage) in meinem Zimmer verkrochen. Als Kind hatte ich schon immer riesige Hemmungen mich mit anderen anzufreunden oder einfach mal Kontakt anzubahnen, jemanden anzusprechen oder generell für mich selbst zu sprechen. Ich hatte sehr selten Spaß und hab mich immer gefragt was wohl falsch mit mir ist, denn ich konnte ja sehen wie unbeschwert die anderen sich freuten.
Meine Eltern haben meistens alles für mich erledigt, mir so gut wie alles abgenommen. Zum einen weil ich so sensibel, weinerlich und leicht reizbar war, zum anderen weil ich sehr viel Zeit brauchte um überhaupt erstmal an eine Sache/Erledigung heranzugehen und sie dann auch zu Ende zu bringen. Oft hat es meinen Eltern einfach zu lange gedauert, sodass sie es selbst machten (mithelfen im Haushalt, im Garten...). Auch in anderen Lebensbereichen fehlte es ihnen an Geduld mit mir. Wenn ich mich für etwas interessierte, wollte ich alles wirklich verstehen und war mit oberflächlichen Antworten nicht gesättigt. Da mein Vater nur am Wochenende zuhause war, war meine Mutter unter der Woche mit meinem Bruder und mir sehr oft überfordert und schlug uns auch, worüber wir nie reden durften. Das alles hat bei mir Traumatisierungen ausgelöst, am schlimmsten war aber die emotionale Vernachlässigung und, dass ich mit niemandem darüber sprechen konnte/durfte (mich einfach nicht traute).
Jetzt zu dem, was mich aktuell grad extrem belastet:
1) ich habe eine Ausbildung zur Sozialpädagogin abgeschlossen. Mein Wunsch, einen hilfreichen Beitrag in der Welt zu leisten motivierte mich dazu. Ich bezweifle dass ich diesen Beruf jemals ausüben kann, denn ich bin ein seelisches Wrack und weiß mir nicht mal selbst zu helfen. Davor habe ich die Matura abgeschlossen an einer allgemein bildenden Schule. Doch damit kann ich nichts anfangen, es befähigt mich für keinen Beruf und ich habe das allermeiste schon längst wieder vergessen was ich dort gelernt habe. Ich kann nichts praktisches. Mich würde zwar einiges interessieren aber ich habe solche Angst zu alt zu sein bei einem Handwerk z. B. bei null zu beginnen ohne mich privat schon hobbymäßig damit beschäftigt zu haben. Auch habe ich Angst, dass ich nach einer gewissen Zeit wieder frustriert bin, resigniere und am Ende alle enttäusche. Vor allem die Menschen (Arbeitgeber, Kollegen..) die sich bemüht hätten Geduld mit mir zu haben...
2) ich bin Mutter einer 1,5 jährigen Tochter.
Nicht falsch verstehen. Meine Tochter ist wundervoll, sie ist ein richtiger Sonnenschein und* sprüht nur so vor Energie. Ihre Augen leuchten, sie hat das strahlendste Lachen, das ich jemals gesehen habe. Das schreckliche daran ist, dass ich ihre Mutter bin und dass ich kein Vorbild in Sachen Leben bin. Ich bin unsicher, ängstlich, depressiv, naiv, neurotisch, vermeidend, einsam, verzweifelt, hilflos. Und es macht mich fertig, dass ich der Grund sein könnte, wenn dieses schöne Lächeln aus ihrem Gesicht verschwindet und sie irgendwann auch mal so ein frustriertes Leben führt wie ich. Allem voran habe ich panische Angst, dass ich sie ebenso emotional vernachlässige wie meine Eltern mich.
Mit 10 Jahren hatte ich zum ersten Mal ernsthafte Suizidgedanken, ich hab sogar einen Abschiedsbrief verfasst. Diese Gedanken haben mich begleitet bis ich schwanger wurde. Jetzt denk ich zwar nicht mehr daran mein Leben selbst zu beenden aber gerade deswegen, weil die "Option" wegfällt, finde ich meine Situation so ausweglos und aussichtslos. Ich sehe nur Probleme, Angst, Sorgen, Scham, Zweifel, Schmerz, Schuld, Minderwertigkeit...
Ich hab nur ganz wenige Kontakte aber auch von diesen Menschen fühle ich mich so weit entfernt. Mit mir kann man keinen Spaß haben, ich kann mich unter Menschen nicht von Herzen freuen, von Herzen lachen (außer wenn ich mit meiner Tochter allein beisammen bin) weil da eben immer diese Angst vor der Nähe zu Menschen ist. Und ich weiß auch nicht worüber ich reden soll. Alles was ich zu erzählen habe sind meine psychischen Probleme und Zukunftssorgen. Wenn ich etwas erzähle, hat alles einen traurigen Unterton oder pessimistische Aussichten. Und daher sag ich eben lieber garnix weil ich glaube, dass ich andere mit meiner depressiven Sicht runterziehe. Früher hatte ich viele wechselnde oberflächliche Kontakte aber mehr und mehr wurde mir bewusst, dass ich zu niemandem eine wahrhaftige Verbindung hatte und mich auch in Gesellschaft einsam und verlassen fühlte.
Ich unterhalte mich so selten mit Menschen, dass ich es oft nicht mal schaffe spontan einen ganzen Satz zu bilden. Ich bin einfach so verwirrt bzw. verirrt in meinem eigenen Chaos. Ich weiß nicht einmal ob das was ich hier schreibe nachvollziehen bzw. logisch ist oder ob es anderen Menschen umstrukturiert und unzusammenhängend erscheint. Genau dieses Problem hält mich auch von meinem Kindheitstraum Schriftstellerin zu werden fern. Die Angst, dass ich mich völlig blamiere, weil ich scheinbar eine "andere Sprache" bzw. in Rätseln schreibe und niemand versteht, was ich eigentlich ausdrücken will.
Ich befinde mich in Psychotherapie, hab auch regelmäßig bei einer Psychiaterin einen Termin, da ich Antidepressiva bekomme. Doch auch hier mache ich mir Sorgen. In der Therapie können wir ja nur mit dem arbeiten, was ich äußere und das ist schon ganz schön zerstreut... Ich hab große Schwierigkeiten mir klare Ziele zu setzen, ich weiß nicht in welche Richtung ich mich bewegen oder wo ich überhaupt anfangen soll und somit bin ich irgendwie erstarrt...
Ich weiß nicht wohin mein Leben führt, ich trau mir nichts zu, fühl mich einfach nicht lebensfähig. Ich wohn immer noch bei meinen Eltern mit meiner Tochter. Vom Vater habe ich mich vor einigen Monaten getrennt, da er suchtkrank ist und ich mich in einer Co-Abhängigkeit wiederfand. Die Wohnsituation bei meinen Eltern frustriert mich von Tag zu Tag mehr, da ich immer wieder mit meiner Unfähigkeit konfrontiert werde und keine Aufgaben habe weil meine Mutter lieber alles selbst macht, ich kann es ja doch nicht so gut wie sie. Ich kann mich hier nicht entwickeln, bin ja doch wieder in den alten Kindheitsmustern gefangen. Verwöhnt zu sein ist alles andere als schön, man ist so entmutigt, dass man sich überhaupt nichts mehr zutraut. Nicht einmal das Umziehen in die erste eigene Wohnung trau ich mir zu, schon garnicht allein mit Kind. Über eine Sozialarbeiterin lass ich mich jetzt auf die Warteliste eines Mutter-Kind-Heims setzen. Das ist die einzige Perspektive die mir vernünftig erscheint...
So viele Blogs, Beiträge, etc. ich noch lese, ich hab bislang noch keinen 2. Menschen gefunden, der mit einem ähnlichen Multiproblemleben zu kämpfen hat. Und doch bin ich in der Hoffnung hier auf Menschen zu treffen, die Tipps für mich haben oder vielleicht etwas Mut. Ich weiß wirklich nicht weiter, fühl mich hilflos Regungslos und doch brüllt und tobt mein vernachlässigtes inneres Kind in mir.
Falls sich irgendjemand die Mühe gemacht hat, das hier bis zum Schluss durchzulesen: ich danke allein dafür schon herzlichst!!
Über eine Resonanz wäre ich unendlich dankbar.