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Hochsensibilität

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Hinzu kommt das ständige Gefühl, nicht gesellschaftsfähig zu sein, nicht in diese Welt zu passen. Ich fühle mich falsch. Ich habe das Gefühl, komplett andere Werte zu haben als die allermeisten anderen Menschen. Ach... 🙁 :wein:

Ja, ich ticke anders, aber es ticken doch mittlerweile so viele anders.

Mittlerweile fühle ich mich nicht mehr so falsch wie früher. Ich bin so und das ist ok! Es gibt auch nicht mehr so viele Probleme, weil ich eben auch die Andersartigkeit der anderen lassen kann. Ich stehe mit in der Gruppe drin. Nicht in der Mitte und nicht am Rand. Zum "harten Kern" muss ich nicht gehören. Alles hat nämlich seinen Preis und so habe ich mehr Freiheit.
 
Ich habe sie alle gemacht, bevor ich überhaupt das erste mal mit jemandem darüber gesprochen habe. Sie ergaben alle eindeutige Hochsensibilität, wobei ich von diesen online Tests ehrlich gesagt nicht sonderlich viel halte... Erst als meine Therapeutin mir sagte, dass ich definitiv in diese Sparte passe, habe ich es angenommen und mich intensiv damit beschäftigt.
 
Ich nehme aber ganz deutlich andere Signale wahr. Manchmal sogar noch bevor er sie selbst wahrnimmt. Dass er so dicht macht im Moment ist viel schlimmer für mich, als würde er vor mir zusammen brechen. Ich lasse ihn, keine Sorge. Ich würde ihm niemals etwas aufzwingen. Aber ich kann es momentan kaum ertragen. Ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll. Meine Antennen sind so fein... Ich habe die letzten Tage ein ständiges ziehen im Brustbein und einen Kloß im Hals. So, als würde ich jeden Moment anfangen müssen zu weinen. Dabei ist er es, der kurz vorm Zusammenbruch steht. Das ist nicht nur bei ihm so. Auch bei anderen Freunden oder sogar bei wildfremden Menschen. Bei ihm ist es nur so heftig, weil wir uns eine Wohnung teilen. Fazit: Für mich ist die Hochsensibilität leider ein Fluch. Sie raubt mir meine Kraft, und die ist leider sowieso schon ziemlich begrenzt.

Ganz genau so geht es mir auch mit einer Freundin. Ich fühle so sehr, was sie fühlt, aber nicht wahrhaben möchte, was sie verdrängt, ganz absichtlich. Ich projiziere da auch nicht, ich spreche sie ja auch drauf an und sie bestätigt mir das. Momentan halte ich ein Zusammensein mit ihr nicht aus. Ich fühle mich so zerfetzt. Gehe ich jetzt drauf ein, dass sie so tun will, als wäre alles toll, als würde ihr es sehr gut gehen, dann ist für sie die Welt in Ordnung, aber mir geht es entsetzlich schlecht. Ich fühle mich teilweise auch belogen, werde ich ja auch, aber ja darum, weil sie sich selbst belügen will. Mir wird übel, meine Muskeln spannen so an, dass ich keine Luft mehr bekomme, mein Körper krümmt sich zusammen, ich habe elende Schmerzen. Sie ist auch schon mal selbst drauf gekommen, dass ich ihre Gefühle fühle. Ich hatte ihr nur gesagt, mir geht es sehr schlecht und ich fühle mich wie auf dem Friedhof, als wir zu ihrem früheren Haus gingen, was ich längst kannte, was mir nie was ausgemacht hat, erst, als wir zusammen da hin sind. Es war grausam, es hat mich nicht mehr auf den Beinen gehalten, mir war entsetzlich nach Heulen, ich habe es nur einfach erzählt, ich konnte es mir nicht erklären, bis sie selbst meinte, ob ich etwa ihre Gefühle fühle. Ja, so passte das.

Ich habe auch schon mal von einer Bekannten ihre Ehe beschrieben. Wie genau die abläuft, was wer dabei fühlt und denkt. Ich kenne die Beziehung nicht, ich kenne den Mann nicht. Aber ich habe es komplett richtig beschrieben. Ich brauchte die Frau nur ansehen. Es war noch jemand dabei, die das alles ganz rigoros in Zweifel gezogen hat, kann ja alles gar nicht sein, wenn ich ihn gar nicht kenne. Doch die Frau, um die es ging, saß da mit Tränen in den Augen und sagte, es stimmt alles. Es kann einfach nicht nur eine Projektion sein. Mir geht das laufend so.

Hinzu kommt das ständige Gefühl, nicht gesellschaftsfähig zu sein, nicht in diese Welt zu passen. Ich fühle mich falsch. Ich habe das Gefühl, komplett andere Werte zu haben als die allermeisten anderen Menschen.

Und das Gefühl habe ich auch. Und ja, auch ich fühle, ich habe andere Werte als andere. Und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass andere Menschen nicht so ein ununterbrochenes Kopfkino haben, so ein reiches Innenleben. Und ich habe das Gefühl, es wird momentan immer schlimmer. Ich kann mich bisher nicht abgrenzen. Es ist einfach da. Und ich brauche sehr viel Zeit für mich allein, um all das, was um mich herum vorgeht, halbwegs verarbeiten zu können. Ich nehme so viele Dinge auf, ich fühle so vieles, was ich gar nicht alles wissen will. Es ist einfach da.
 
Hmmm, wenn es Projektionen sind, dann nimmt man nicht die Gefühle anderer an, sondern die eigenen wahr.

Dann habe ich das mit der Projektion wohl falsch verstanden. Das was du beschreibst, ist auf meine Situation nicht zutreffend

@kiablue
Ich danke dir! Du sprichst mir mit jedem Wort aus der Seele. Es hat mich zerrissen heute. Er hat so gelitten aber total dicht gemacht. Ich hab das irgendwann nicht mehr ausgehalten. Ich weiß, er traut sich nicht. Es ist nicht seine Schuld. Er hat Angst vor dem noch viel größeren Schmerz, wenn alles aus ihm heraus bricht. Das würde passieren, wenn er darüber spricht. Vermutlich sogar schon bei einer Umarmung. Das war zumindest die letzten male so. Ich verstehe das. Aber heute einfach daneben sitzen und diesen Schmerz spüren zu müssen... Das war heftig...
 
Zuletzt bearbeitet:
Da ich (wie ich erinnere) den Begriff Projektion hier eingebracht habe:

[...]Projektion, ein zentraler Abwehrmechanismus, das unbewußte Übertragungen von Affekten und Impulsen auf ein Gegenüber. Anteile des eigenen Selbst werden in einer mit Affekten und Wünschen einhergehenden Interaktion dem Interaktionspartner unterstellt – in der festen Überzeugung, dieser sei so, wie man ihn wahrnehme. des eigenen Selbstwertproblems dient. Bei Projektion geht es nicht um eine Reaktion auf einen ärgerlichen Vorfall und um die fehlende Übernahme von Verantwortung, sondern um die Abwehr eines inneren Triebimpulses oder Affekts, dessen Zuordnung zum eigenen Selbst Angst und Schuldgefühle nach sich ziehen würde.[...]
http://www.spektrum.de/lexikon/psychologie/projektion/11907




Danke. Das ist es nicht. Ich kenne meine eigenen Emotionen sehr gut. Es war keine Projektion
 
Der Mensch hat 5 Sinne und mit diesen 5 Sinnen, ist er in der Lage, Informationen wahrzunehmen.

Manche Menschen haben nur 4 Sinne oder drei ggf. noch weniger, diese sind dann meist besser ausgebildet.

Der Hochsensible Mensch ist in der Lage, aufgrund der Sinnesausbildung mehr Informationen wahrzunehmen, als der Unsensible Mensch.

Oft steht den Hochsensiblen Menschen genau das im Weg, nänlich die Informationsflut , der sie ausgesetzt sind.

Manchmal ist es aber auch so , daß man den Menschen beigebracht hat, genau damit umzugehen oder die Menschen sich selbst reflekieren und lernen damit umzugehen.

Wie sich diese Informationsflut auf den einzelnen Menschen auswirkt, ist sehr unterschiedlich.

Während sich der eine Hochsensible auf das in ihm ausgelöste Mitgefühl fokussieren kann, kann es aber auch genauso sein, daß sich ein anderer Hochsensibler auf seinen Gerechtigkeitssinn fokussiert und wiederum ein anderer ist in der Lage sich auf seine Abgrenzung zu fokussieren während ein vierter sich auf sein Gefallen Wollen fokussiert.
Ein Hochsensibler Mensch muß sich aber nicht fokussieren. Kann genauso skrupellos oder illegal handeln, anderen schaden oder eben anderen helfen.

Viele Hochsensible Menschen fühlen sich oft unverstanden, weil sie aufgrund der ihnen zur Verfügung stehenden Informationen, schon abgegrenzt sind.

Während der unsensible Mensch, oft den Hochsensiblen beneidet, kann der Wunsch dazuzugehören , wie die anderen auch , dem Hochsensiblem im Wege stehen.

Vieles hängt mit der Erziehung zusammen, vieles hängt mit der inneren Ausrichtung zusammen , die der Mensch selbst vornimmt und vieles hängt auch damit zusammen, über welche Sinne der Hochsensible seine Informationen erhält.


Was aber nahezu alle Hochsensiblen empfinden ist das Gefühl anders zu sein. Nicht unbedingt besser oder schlechter , sondern anders zu sein , als die von Ihnen betrachtete Masse der Menschen.
 
Ich denke, die Lernaufgabe besteht darin, dieses Anderssein selbst als Individualität anzunehmen. Wenn man mit sich selbst im Reinen ist, dann nimmt das anderen Menschen den Wind aus den Segeln, das Anderssein zu bewerten.

Erfahrungsgemäß dauert das. Ich habe es zuletzt wieder in einer Gruppe gemerkt, die neu gegründet wurde. Die Auswahl lag nicht in der Hand der Teilnehmer. Nach nun 6 Monaten fühle ich mich integriert. Dass ich anders bin, ist sofort klar geworden, aber im Laufe der Zeit hat die Gruppe auch davon profitiert und so haben sich die Grenzen aufgelöst. Funktioniert hat das nur, weil ich mich nicht so sehr davon habe verunsichern lassen und mich nicht zurückgezogen habe.

Bei größer Informationsflut hilft mir als Ausgleich Alleinsein in der Natur. Da kann ich meine Gedanken sortieren, trennen, was ist Meins und was nicht, nachempfinden und in Ruhe überlegen, wie ich damit umgehe. Schwappen direkt in einer Situation die Emotionen des anderen auf mich über, vermeide ich wenn es irgend geht eine Sofortreaktion (=ICH), sondern verlege mich aufs Fragen (=DU). Das schützt mich und mein gegenüber vor Projektionen.
 
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