Hallo liebe Sarah,
ich habe deine Geschichte gelesen und ich muss sagen, dass sie mich zutiefst berührt.
Was dir widerfahren ist, ist wirklich das Ungerechteste, was ich je erlebt habe.
Eine Mutter, die für ihr Kind sorgt, die ihr letztes Hemd geben würde, wird in Grund und Boden getreten.
Eine Mutter möchte sprechen und Gerechtigkeit walten lassen und ihr wird die Stimme verwehrt.
Es ist wirklich schrecklich!
Und nicht nur für dich ist es eine Tortour, das durchzustehen. Auch deine kleine Tochter tut mir so Leid, dass sie in diesen jungen Jahren schon so etwas durchmachen muss.
So wie du schreibst fühlt man einfach, dass deine Tochter alles für dich ist, dass du sie liebst und dass du möchtest, dass sie wohlbehütet und glücklich aufwächst.
So wie eine liebende Mutter eben möchte.
So wie du schreibst, ist dein Leben, seit du deinen Ex-Freund kennengelernt hattest, wirklich nicht einfach gewesen. Es fehlte an Geld, Liebe und Wärme. Dass du dennoch so stark bist und so ein herzensguter Mensch ist wirklich bemerkenswert. Du hast deiner Tochter die Wärme gegeben, die sie gebraucht hat, hast ihr das Gefühl von Schutz und einer behüteten Welt gegeben auch wenn du dich dabei hinten anstellen musstest. Deine eigenen Bedürfnisse unterdrückt hast.
Während dein Ex-Freund, und verzeih' mir meine Ausdrucksweise, sich einen feuchten Kerricht dafür interessiert, wie die Bedürfnisse deiner Tochter aussehen! Nein, im Gegenteil, er lässt es zu, dass eine unschuldige kleine Seele von anderen Männer begrabscht wird anstatt seine Aufsichtspflicht einzuhalten.
Die Frage ist: Wie schafft er es trotzdem, dich IMMER als Buhmann dastehen zu lassen?
Die Frage ist: Was macht er, dass er das JA etc. auf seiner Seite hat? Ohne dass du angehört wirst oder nach deiner Meinung gefragt wird? Er muss sich da Taktiken ausgedacht haben, um sich diesen Vorteil dir gegenüber zu verschaffen.
Der Sache würde ich noch stärker auf den Grund gehen.
Und, wenn du es herausgefunden hast, genauso zurückschlagen!
Merk' dir jeden Fehler, den er macht und gebe ihn weiter. Sei buchstäblich eine Petze und reibe ihm und den Instituten jeden Fehler unter die Nase!
Versuche besonnen zu bleiben, auch wenn du innerlich fast zerbrichst oder ausrasten könntest, bewahre dir die Seriosität, die du brauchst, um als eine starke Frau dazustehen, die jede Situation packt. Auch damit beeindruckst du.
Natürlich ist es leicht Reden, wenn man als außenstehende Person sagt: Bleib' stark!
Aber andererseits hast du nun schon soviel überwunden, dass du es dir und deiner Tochter schuldig bist, stark zu bleiben. Dich nicht in die Knie zu zwängen, auch wenn es um dich noch so dunkel ist. Die Menschen sind oft ungerecht, oft hat man das Gefühl, man steht in einem Raum und schreit. Schreit, aber niemand hört einen.
Wenn du deine Tochter siehst oder hörst, gebe ihr soviel Liebe wie du kannst. Das braucht sie jetzt. Und dir tut es auch gut, auch wenn es nur eine halbe Stunde ist. Das macht dich stark und gibt dir Kraft für den nächsten Tag.
Du bist eine tolle Frau, Sarah, und ich bin mir sicher, dass viele längst ihre Hoffnung aufgegeben hätten. Du kämpfst aber noch! Du kämpfst für euch, deine Kleine und dich. Du gehst mit so einem Mut und einer Hoffnung an die Sache, dass es mich sprachlos macht.
Ich bin mir sicher, ganz sicher sogar, dass du deine Kleine wieder bekommst und es auffliegen wird, dass die Kleine für andere Menschen lügen soll. So etwas kommt IMMER raus.
Ich bin mir sicher, dass du sie bald wieder in deine Arme schließen kannst. Ohne seelische Fesseln und schreckliche Menschen um dich herum.
Dann ist sie bei dir. So wie sie es schon immer war.
Liebe Grüße. Nadine.