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Hilfe, ich halte den Arbeitsalltag nicht durch :(

M

MsMüde

Gast
Hallo Leute, geht es manchen von Euch auch so wie mir?
Ist vielleicht schon jemand in einer solchen Situation gewesen und hat es geschafft heraus zu kommen?
Ich bin 31 Jahre alt (weiblich und ledig) und komme einfach nicht mit dem normalen Arbeitsalltag klar, also den Jobs, die Anwesenheit von 8 bis 5 Uhr (oder 7 bis 4...) erfordern.
Mein Abitur schaffte ich mit Ach und Krach und einjähriger Verspätung. Mein Hauptprobleme auf dem Gymnasium waren meine schüchterne Art und meine Verträumtheit gewesen.
Nach meinem Abi absolvierte ich ein Soziales Jahr in einem Altenheim. Da ich als komplette Arbeitskraft genutzt (bzw ausgebeutet?) wurde, kann ich von mir jetzt wenigstens behaupten ein Jahr lang durchgehend richtig gearbeitet zu haben. Altenpflege ist ja nicht gerade das Leichteste, was es gibt. Besonders nach der Frühschicht war ich jeden Tag nach meiner Arbeit komplett fertig.
Ich habe immer meine Kollegen bewundert, die sich nach Schicht-Ende noch um Haushalt und Familie kümmerten. Selber hätte ich das nie geschafft.
Nach meinem Sozialen Jahr, über dessen Ende ich zugegebermassen erfreut war, studierte ich Sprachen (Englisch, Spanisch und Russisch). Mein Studium, das ich mit Auszeichnung abschloss, lief ohne nennenswerte Probleme ab. Nicht, dass jeder Tag das Paradies war, doch im Großen und Ganzen fühlte ich mich im Studentenleben wohl. Ich konnte meine Arbeit frei einteilen, nachts lernen oder Hausarbeiten schreiben und morgens oftmals ausschlafen. Ich war eine fleißige Studentin mit guten Noten. :) Vielleicht sollte ich erwähnen, dass ich noch auf Magister und nicht auf Bachelor (was ja verschulter und wohl stressiger ist) studiert habe.
Doch nach dem Studium wurde mein Leben fast wie vor meinem Abi zu einem einzigen Kraftakt. Da es schwer ist als freiberufliche Übersetzerin für Sprachen Fuß zu fassen, nahm ich Jobs im Angestelltenverhältnis an, und oft verließen mich dort schon nach ein paar Wochen meine Kräfte:
ich konnte abends nur mit Schlafmitteln einschlafen, wurde kränklich, extrem erkältungsanfällig und jeden Tag nach meiner Arbeit war ich total k.o (einschlafen am Abend war aber trotzdem nicht möglich). An den Wochenenden schlief ich fast die ganze Zeit.
Mittlerweile ist mein Lebenslauf so zerbröckelt, unter anderem durch nicht durchgehaltene Arbeitsverhältnisse, dass ich arbeitslos bin und meine Bewerbungen, die ich verschicke, zurückkommen. :(
Das Verschicken von Bewerbungen ist etwas, was ich größtenteils aus Pflichtgefühl heraus tue, denn irgendwo KANN man sich in meinem Alter ja nicht auf die faule Haut legen.
Doch irgendwie habe ich dennoch Angst vor meiner nächsten Arbeitsstelle (falls es diese überhaupt jemals geben wird):
- vor der inneren Anspannung, unter der ich die ganze Zeit während der Arbeitszeit stehe,
- dass meine Kollegen mich nicht mögen (bisher hatte ich immer liebe Kollegen, doch auf dem Gymnasium wurde ich schlimm gemobbt, und das sitzt mir noch immer in den Knochen)
- vor neuen Krankheiten oder vielmehr Wehwehchen (Erkältungen, Spannungskopfschmerzen, Einschlafprobleme, Dauermüdigkeit...), die mir meine Konzentration rauben
- und davor mein Leben an den Abenden in einer Art k.o.-Dämmerzustand und an den Wochenenden im Dauerschlaf zuzubringen.
Was ist nur los mit mir? Eine Zeit lang war ich in meinem Leben sehr krank gewesen, doch diese Krankheit ist geheilt. Momentan ist außer einer leichten Immunabwehrschwäche nichts festzustellen bei mir, was meine Überforderung mit dem Arbeitsleben erklärt.
Bin ich die Einzige, der es so geht?
Kann man etwas tun um sich zu verbessern und "stärker" bzw robuster zu werden?
Liebe Grüße!
 

Selah

Aktives Mitglied
Hallo,

Hm...das klingt nach nem Dilemma.

Was genau hat dich denn bei deinen Jobs so gestresst? Die Arbeit an sich (Termindruck, besonders schwierige Aufgaben ect.)? Oder eher das Umfeld, das Großraumbüro, der Lärmpegel ect.?

Ich meine, dass es normal ist, mit der Umstellung vom Studentenleben aufs Arbeitsleben ein paar Probleme zu haben. Die Zeiteinteilung während des Studiums ist tatsächlich ein Luxus, den man so wahrscheinlich nie wieder haben wird. Anpassungsprobleme haben viele. Ich denke da an ein Praktikum, bei dem von mir erwartet wurde, von 9 Uhr bis 17 Uhr zu arbeiten, 17 Uhr kam dann noch ne Arbeitsberatung, gegen 18 Uhr war Schluss. Wie soll man denn so leben?, hab ich mich damals auch gefragt, und mich durch die 3 Wochen durchgequält. Heute arbeite ich täglich so - und finde das normal. Ich kenne auch noch längere Tage, Spätdienste und Co....Es ist wirklich eine Gewöhnungssache. Hast Du vielleicht zu schnell aufgegeben?


Ich könnte mir vorstellen, dass es bei Dir wirklich der innere Druck ist, der dich so auslaugt. Ich kenne das auch. Man will alles perfekt machen und perfekt rüberkommen und atmet am Ende nicht mal mehr richtig, weil man so endlos angespannt ist. Dann kommt man nach Hause und der Druck fällt ab - und man fällt sozusagen um;) Kleine Wehwehchen machen sich natürlich auch erst dann bemerkbar, weil man erst jetzt mal loslässt, die Anspannung weniger wird.

Wenn es bei Dir auch so ist, hilft vielleicht Entspannungstraining. Autogenes Trainung, Yoga ect....gibt ja vieles. Falls Du die Möglichkeit hast, kannst Du dir ja mal kostenlose Apps zu sowas runterladen. Da kann man mal testen, was einem so liegen würde. Oder du googelst einfach mal...
Ich hab versucht, mir selber ein bisschen den Druck zu nehmen. Durch bewussteres Atmen zum Beispiel, durch positive Gedanken, die ich versuche, im Stress abzurufen. Das klappt nicht immer, aber doch recht oft.

Wenn Du selbstständig arbeitest, hättest Du zwar die freie Zeiteinteilung wieder, müsstest aber deine Aufträge selbst aquirieren. Das kann noch mehr Druck bedeuten - das hast Du ja schon angedeutet. Bliebe noch ein Halbtagsjob - mehr Zeit, aber deutlich weniger Geld zum leben und oft auch etwas schlechteres "Prestige".
 

Tuesday

Aktives Mitglied
Hallo,

am wichtigsten ist im Moment wohl, dass du anaysierst, was für dich so stressig ist, dass du die Arbeit nicht durchhältst und dann den entsprechenden Job dazu zu suchen.

Vielleicht suchst du dir einen Coach oder einen Therapeuten, der dich bei der Suche nach der Ursache begleitet. Hier wäre natürlich auch ein guter Ort, um darüber nachzudenken, was die Ursache für deine Probleme sein könnte. Selah hat ja schon gute Fragen gestellt.


Tuesday
 

diabolo

Aktives Mitglied
Du hast eine fundierte Grundlage mit den drei Sprachen.
Wieso muss es unbedingt ein Ganztagesjob sein, wenn du den nicht packst?

Eine Möglichkeit wäre noch irgendwo halbtags zu arbeiten und die restliche Zeit freiberuflich tätig zu sein... Übersetzungsarbeiten, Nachhilfe, Aushilfearbeiten für Büros, etc.

Das könntest du dir zumindest einteilen, je nach Befindlichkeit. Die Halbtagstätigkeit bringt zwar nicht so viel Geld ein - wäre jedoch was Sicheres. Zumindest hättest du so die Chance eine beständige Arbeitsstelle im Lebenslauf zu haben.
 
G

Gast

Gast
Deine Geschichte erinnert mich arg an die meiner Mutter. Eher verträumt, Abi später gemacht, Studium sehr gut, nachts arbeiten geht besser als tagsüber, bei freier Zeiteinteilung wird man besser fertig mit der Arbeit. Dann Berufsleben: nicht genug Energie, immer wieder Angst,...

Meine Ma hatte aber das Glück, dass sie sich nen Typen geangelt hat, ein Kind hatte und als Hausfrau dann nicht arbeiten musste. Aber auch bei uns Kindern hatte sie wenig Energie.

Sie hat später irgendwann den Weg zum Psychologen (oder Psychater?! ich weiß es nicht genau) gefunden, der feststellte, dass sie ADS (ohne H) hatte. Jaja, ich weiß ist heute bei Kindern eine sehr umstrittene Diagnose. Sie war aber schon über 50. Es wurde festgestellt, dass im Hirn bestimmte Neurotransmitter zu viel und andere zu wenig da sind. Und das schon sehr lange. Das hat dieses Vertäumte, Langsame bei ihr ausgelöst, verschobene Tagesrhythmen und die fehlende Energie gingen damit einher und dadurch kam die Überforderung. Sie wird deswegen behandelt, aber ganz weg ist es nicht. Sie lernt jetzt einen neuen Beruf und hat mehr Energie als früher. Trotzdem sagt sie mir oft, dass sie wünschte, so viel Energie zu haben, wie ich. Vielleicht solltest du soetwas auch einmal ärztlich abklären lassen. ADS fällt oft nicht auf, weil man ja nicht zappelphillip-mäßig rumhampelt, sondern einfach langsamer und verträumt ist. Das wird gerade von Lehrern eher mal als Schüchternheit ausgelegt oder auch einfach mangelnde Intelligenz. Und früher war da ja eh niemand sensibilisiert.
 
M

MsMüde

Gast
Vielen Dank an Euch Drei! :)
Über einen Halbtagsjob werde ich nachdenken. Irgendwie habe ich ständig dieses Anspruchsdenken an mich gehabt, dass es unbedingt ein Vollzeitjob sein muss, weil das ja JEDER kann und macht (abgesehen Müttern und einigen Vätern).
Auch Entspannungstraining wäre sicher eine Hilfe. :) Ob das ausreicht, weiß ich allerdings nicht. Seitdem ich in der Schule (von meinem 12. bis 16. Lebensjahr) von meiner halben Klasse gemobbt wurde (und von der anderen Hälfte gemieden), habe ich permanent Angst davor, dass mir genau das wieder passiert.
Daraus ergeben sich dann recht unangenehme Folgen.
Wenn man anfängt in einem Büro zu arbeiten, gibt es ja oft so ein paar Kolleginnen, die auf einen zukommen und versuchen private Kontakte aufzubauen. Doch bisher war es so, dass ich bereits im Vorfeld spürte, dass es für eine Freundschaft zwischen jenen (sehr netten!) Kolleginnen und mir nicht reicht. Zum Beispiel verliebe ich mich nur alle zehn Jahre einmal und habe sonst kein Interesse an Beziehungen, doch genau das war ständig das Lieblingsthema meiner Kolleginnen: Dates, Männer, ihre Beziehungen oder ihre Bemühungen eine Beziehung zu erreichen.
Da diese Themen in meinem eigenen Leben nicht vorkamen, fand ich mich jedes Mal in der Rolle der Nur-Zuhörerin wieder und wollte aus diesem Grund lieber keine privaten Kontakte mit meinen Kolleginnen haben, denn die Themen, die mich interessieren (andere Kulturen, Spiritualität, Geschichte, die Gesellschaft, usw) fanden in meinem Kollegenkreis keinen Anklang. Und Briefkastentante bin ich bei meinen Freundinnen schon oft genug.
Doch ich hatte Angst davor meinen Kolleginnen, wenn sie mit mir abends etwas unternehmen wollten, einen Korb zu geben. So erfand ich ständig neue Ausreden, warum ich mich nicht treffen kann und hatte Gewissensbisse. Diese ganzen Ausflüchte kosteten auf Dauer auch viel Kraft.
Als Person, die sich nicht (kaum) für Männerbeziehungen interessiert, war ich in den ganzen Büros, in denen hauptsächlich Frauen arbeiteten, wie so ein Alien. Und ich fühlte mich permanent angespannt, dass ich als solcher (Alien) irgendwann gemobbt würde. Oder dass eine Kollegin, der ich einen Korb für private Treffen erteile, anfängt mich zu mobben. Oder dass die anderen herausfinden, dass aus ihrer Sicht etwas mit mir nicht stimmt und anfangen über mich her zu ziehen. Oder oder oder...
Wenn ich unter anderen Menschen bin, bin ich oft sehr angespannt und kann mich schlecht konzentrieren. Bei einer Schulung war es zum Beispiel einmal so, dass wir Teilnehmerinnen uns alle stehend um einen Tisch versammeln mussten. Ich hatte dann das Gefühl, die ganze Zeit von den anderen gemustert zu werden (samt meiner Problemzonen) und konnte mich auf das, was der Schulungsleiter erzählte, kaum noch konzentrieren. Ich fühle mich die ganze Zeit beobachtet (auch wenn das sicher gar nicht der Fall ist) und befürchte in Ungnade bei den anderen zu fallen, was entweder in einer Außenseiterposition resultieren könnte oder als Mobbingopfer (in meiner ängstlichen Fantasie). Ich weiß natürlich, dass viele meiner Gedanken und Ängste keine Berechtigung haben.
Zusätzlich zu meiner permanenten Anspannung kann ich mich schlecht konzentrieren, wenn ich etwas nachmachen soll oder mir viele Fakten auf einmal merken soll. Die Speicherkapazitäten in meinem Gehirn sind einfach nicht so stark wie die von anderen. :( Ob das an den "Speicherkapazitäten" an sich liegt oder an meiner inneren Anspannung...ich weiß nicht. Es ist nur alles so total anstrengend.
Danke an Euch nochmal! :)
 
M

MsMüde

Gast
@Gast, Vielen Dank auch an Dich!
.... es gab im Abschicken der Beiträge wohl zeitliche Überschneidungen.
ADS klingt nach einer plausiblen Erklärung. Verträumt, langsam, verschobene Tagesrhythmen...das BIN ich. :)
Kam morgens noch nie aus dem Bett, nachts bin ich munter und könnte dann wohl auch arbeiten.
Vielleicht ist das alles bei mir auch ein Mix aus seelischen Hemmungen (u.a. wegen meiner Mobbingerfahrungen) und ADS.
Einen Mann zu angeln und Hausfrau zu werden habe ich nicht vor. Ich glaube auch, dass ich mit Mann, Haushalt und Kindern total überfordert wäre. Letztere würden mir wohl ALLES an Energie und Aufmerksamkeit nehmen, was ich habe, und noch mehr! Das wäre auch für meine potentiellen Kinder dann nicht so schön.
 

Sandoz

Mitglied
Nun, ich denke du teinfach wie du bist - und als diese Persönlichkeit auch sehr liebenswert. Versuch nicht anders zu sein, sei einfach wie du bist. Wenn du langsam bist, dann gehörst du eben zu den langsamen. Dann such dir einen Beruf, wo man langsam und genau arbeiten kann, eventuell mit Umschulung. Wenn du nicht ab 8 Uhr arbeiten kannst, weil das nicht dein Rythmus ist dann such dir einen Halbtagsjob der zu Mittag beginnt. Glaub mir es gibt genug. Außerdem gibt es auch Jobs wo man freiberuflich von zuhause arbeiten kann, mit dem Internet. So kannst du dir deine Zeit auch frei einteilen. Dann schreibst du halt deine Berichte oder was auch immer in der Nacht, so wie es dir passt. Versuch nicht anders zu sein als du bist. bezüglich Kraft würde ich dir chinesische Medizin empfehlen, kannst ja mal so einen Arzt besuchen, der dich mit Hilfe einger Kräuter vor Kraft strotzen lassen wird :). Und finde die Arbeit die du mit Leidenschaft machen kannst. Denn bekanntlich schafft Begeisterung Energie.
 
C

ChrisBW

Gast
@Gast, Vielen Dank auch an Dich!
.... es gab im Abschicken der Beiträge wohl zeitliche Überschneidungen.
ADS klingt nach einer plausiblen Erklärung. Verträumt, langsam, verschobene Tagesrhythmen...das BIN ich. :)
Kam morgens noch nie aus dem Bett, nachts bin ich munter und könnte dann wohl auch arbeiten.
Vielleicht ist das alles bei mir auch ein Mix aus seelischen Hemmungen (u.a. wegen meiner Mobbingerfahrungen) und ADS.
Einen Mann zu angeln und Hausfrau zu werden habe ich nicht vor. Ich glaube auch, dass ich mit Mann, Haushalt und Kindern total überfordert wäre. Letztere würden mir wohl ALLES an Energie und Aufmerksamkeit nehmen, was ich habe, und noch mehr! Das wäre auch für meine potentiellen Kinder dann nicht so schön.
Ich denke, dass in diesem Fall, tatsächlich das einzig mögliche darin besteht, dass Du selbstständig bist ohne festen Arbeitgeber, denn das macht auf Dauer keiner mit, dass Du nur unregelmäßige Arbeitszeiten hast.

Erkundige Dich doch mal , ob Du in der Anfangsphase irgendwelche finanzielle Unterstützung bekommen kannst und was passiert, wenn Deine Einkünfte nicht zum Leben reichen.

Wenn Du sehr viel Glück hast, kannst Du auch einen Arbeitsplatz mit Homeoffice bekommen, so dass Du frei von zuhause aus arbeiten kannst.
 
G

Gast

Gast
Ich denke, dass man sich zu einem guten Teil akzeptieren lernen muss, ja. Aber: wer es nicht schafft, einen geordneten Tagesrythmus hinzubekommen mit abends zu einer bestimmten Zeit einschlafen und morgens zu einer bestimmten Zeit aufstehen (egal, wie lange die Zeit dazwischen ist und wann man wirklich ins Bett geht) und darunter leidet, weil sich in der Konsequenz ein Haufen Probleme ergeben, wie fehlende Energie, Antriebslosigkeit, der muss überlegen, ob er sich in irgendeiner Form Hilfe holen muss. Wenn es Probleme gibt, auch nur ein minimal "geordnetes Leben" zu haben - ich meine damit saubere Wohnung, vernünftige Ernährung, sozialen Umgang, eigene Familie (wenn man sich das wünscht), Kümmern um die eigene Gesundheit und lösen von "Problemen" (laute Nachbarn, kaputtes Auto, was auch immer) - und die Person es erkennt, es sie stört , aber sie selbst nichts dagegen tun kann auf Grund ihrer persönlichen Eigenschaften, dann ist Hilfe holen angesagt.

Ich weiß nicht, wie schlimm es bei dir wirklich ist, liebe TE, aber ich vergleiche nur immer mit meiner Mutter. Die schafft Haushalt nur, wenn sie sehr starre Tagesabläufe (bis hin zu Zwängen - im Sinne von Zwangserkrankung) hat. Hinzu kommt Verhalten, wie man es von Borderline-Persönlichkeiten kennt, aber bei ihr ist das alles durch ADS ausgelöst (und mittlerweile auch wirklich besser geworden). Hinzu kommen Esstörungen (Bulimie und Anorexie, in Schüben) durch das Gefühl nichts wert zu sein und nichts zu schaffen, und eine Angststörung, die sie im Referendariat (ist Lehrerin) erworben hat, die dazu führt, dass sie eben auch nicht arbeiten konnte (mal abgesehen davon, dass sie das organisatorisch wohl auch nie hinbekommen hätte). Und das allerschlimmste ist, dass es nicht nur sie betrifft, sondern ihre Mutter auch davon betroffen war und sie somit auch noch an einer entsprechenden Kindheit knabbert. Wir Kinder sind immer recht selbstständig gewesen und wurden teilweise von Oma väterlicherseits mit versorgt. Gekocht und eingekauft hat immer Papa, nach der Arbeit. Das konnte meine Mutter nicht.

Dabei ist es nicht so, dass sie nichts könnte. Sie hat sehr gute Fähigkeiten, die sie aber auf Grund ihrer Situation nicht nutzen kann, was sie sehr frustriert. Wenn sie etwas wirklich sehr interessiert, dann kann sie sich auch konzentrieren (siehe sehr guter Abschluss des Studiums). Aber wenn sie etwas machen MUSS, es schaffen MUSS (Druck im Beruf...) dann kann sie es nicht, ist wie blockiert. Und im Beruf hat man auch immer Sachen, die einen nicht so interessieren, die muss man auch irgendwie auf die Reihe kriegen. Ich denke, wenn du bei solchen Dingen Probleme hast und es dich stört (wenn nicht, würde ich es lassen), dann solltest du dir bei Ärzten Hilfe holen.
 

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