Hallo Blueblack,
kenne das Gefühl wenn das Herz Probleme macht, da schiebt man Panik ohne Ende.
Bei mir wurde vor Jahrzehnten Sinusbradykardie diagnostiziert. Heißt mein Herzschlag liegt konsequent unter 60/min., das haben auch viele Hochleistungssportler. Ich gehöre aber nicht dazu.
Egal, damit kam ich all die Jahre auch klar. Womit ich gar nicht klar kam war das ich plötzlich überdeutlich mein Herz spürte. Aber nicht bloß kurz mal sondern das ging über Stunden, ein Gefühl als wenn das Herz aus dem Brustkorb rauskommt. Ich hab endlos Panikgeschoben und ein EKG nach dem anderen machen lassen um zu erfahren was da bei mir falsch läuft. GSD arbeite ich an einem großen Krankenhaus und habe dadurch schnelleren Zugang was Untersuchungen usw. betrifft.
Da ich leider auch unter Hashimoto-Thyreoiditis leide hat es mit der genauen Diagnose eine Weile gedauert. Meine Probleme mit dem Herz hätten ja auch von der Schilddrüsenerkrankung kommen können.
Die Schilddrüse war aber nicht der Grund, da bin ich medikamentös gut eingestellt. Festgestellt wurde dass der Sinusknoten nicht korrekt arbeitet, was bei mir zu gehäuften SVES (Supraventrikuläre Extrasystole), führt. Mein Arzt meint darunter leidet ein Großteil der Bevölkerung, nur das die meisten gar nichts mitbekommen wenn das Herz aus dem Takt gerät. Leider gehöre ich nicht dazu, ich spüre diese Attacken überdeutlich – ein echt unangenehmes Gefühl wenn es gerade mal wieder soweit ist!
Das Gespräch mit dem Kardiologen war informativ und zugleich abschreckend für mich. Er gab mir zwei Alternativen zur Auswahl. Medikamentöse oder operative Behandlung. Solange die Medikamente helfen muss keine weitere Behandlung gemacht werden, sollten diese nicht mehr helfen müsste der Reizleiter operativ durch Katheterablation verödet werden. Dann wäre auch ein Schrittmacher angedacht um mein Herz auf Tempo zu bringen.
Ich bin gerade mal 56ig, daher habe mich erstmal für die medikamentöse Therapie entschieden. Der Kardiologe hat mir Concor Cor 3,75mg + Magnesium Verla verschrieben. Das unterbindet die Impulsstörung. Seit einem halben Jahr nehme ich das und es geht mir, gsd, deutlich besser und ich hoffe das der gewählte Weg noch lange funktioniert. Eine Operation sehe ich für mich als die aller letzte Option.
Ich kann dir nur raten, bleib dran und nerve die Ärzte bis du eine gesicherte Diagnose bekommen hast. Solange du nämlich im trüben fischt und dir auf Grund dessen die ärgsten Szenarien ausmalst wird sich an deiner Angst nichts ändern.
Ich wünsch dir alles Gute.